• s. monreal 01/05/2020 11:01

    Wahrscheinlich bzw. ziemlich sicher hätte ich das auch gemacht. Und gerade bei diesem Motiv stell ich mir aber die Frage: gewinnt das Bild wirklich oder wird es nur vermeintlich "exakter". Dieses Bild besteht im wesentlichen aus Formen, Farben und Lichtverläufen. Das ist alles und wer weiß es schon genau: vielleicht ist das Bild ja schon perspektivisch entzerrt und es sieht danach genau so aus ;) 
    Das Bild gefällt mir in seiner minimalistischen und abstrakten Art sehr sehr gut. Ich bin mir ziemlich sicher , dass es in der Nähe meiner gespiegelten Spiegelung entstanden ist (?). Schade, dass ich da nicht dieses tolle Licht und vor allem den richtigen Blick für dieses Motiv hatte.
    VG Stephan
  • Joachim Kiner 01/05/2020 11:44

    Ich bin, glaube ich, nicht dogmatisch, was die perspektivische und sonstige Korrektur angeht und Deine Überlegungen sind absolut nachvollziehbar. Aber hier, wo es um eindeutig geometrische Elemente und nicht um Dynamik oder dergleichen geht, ist diese Korrektur m.E. unerlässlich.
    Vielleicht ließe sich diese Diskussion abschließend beantworten, wenn man dieser Fassung hier eine weitere, aber ausgerichtete gegenüberstellt. Der direkte Vergleich würde eine Beurteilung erheblich erleichtern. Was meint Du, was meint Ihr?
    VG Joachim
  • ShivaK 01/05/2020 12:16

    es konfrontiert uns mit unseren eigenen Vorlieben, insofern gehen sicher beide Varianten ... und ich selbst hätte es glaube ich gar nicht gezeigt, weil es für meinen Blick nicht mehr zeigt als das, was wir sehen ... es entsteht zumindest bei mir keine Phantasie, wo und was das sein könnte. Ich denke, da gibt es deutlich spannendere Säulenbilder im Portfolio.
  • Lumiguel56 01/05/2020 13:12

    Der Fotograf ist einerseits jemand, der genau hinschaut, andererseits ist er auch sehr konzeptuell unterwegs. In den Stichworten ist vermerkt "out of camera", was soviel bedeutet, wie der Verzicht auf jegliche Form der Nachbearbeitung am Rechner.
    Auch ich empfinde die Schräge der Säulen durchaus als irritierend. Es ist wohl so, dass wir in unserem Wissen um die Tatsache der Parallelität der Säulen die Schräge in unserer direkten Wahrnehmung entzerren. Wir vermeinen die Säulen gerade zu sehen.
    So wäre mein erster Impuls bei diesem Foto auch: "Gerade richten" gewesen. Bei etwas längerer Überlegung und mit dem Wissen um den oben beschriebenen Ansatz des Fotografen tendiere ich aber zum Gegenteil. Es ist gerade die besondere Qualität des Bildes, die Tatsache der perspektivischen Verzerrung zu thematisieren. Und ich denke, dass das Foto, würde man es denn entzerren, zwar stimmiger wirken würde, aber dann auch, besonders wegen des minimalistischen Inhalts, zu einem bedeutend langweiligeren Foto werden würde.