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  • Günter K. 17/07/2022 22:09

    das weiß ich nicht ;-)
  • Marina Luise 18/07/2022 8:58

    Das gibt's ja gar nicht - dass du mal was nicht weißt! ;)
  • Günter K. 18/07/2022 10:00

    Adam Rettig, ein Urheppenheimer war von 1945-48 als Kurierfahrer für das Landratsamt Heppenheim für die Dienstpost von Heppenheim nach Bad Wimpfen und zurück zuständig. Zweimal die Woche, am Montag und Donnerstag fuhr er mit einem Dienstfahrrad diese Strecke. Er schreibt in seinen Erinnerungen, die in der „Starkenburg“ veröffentlicht wurden: „Von Heppenheim nach Bad Wimpfen sind es mit Hin- und Rückweg ungefähr 170 Kilometer. Ich fahre in aller Herrgottsfrühe von Heppenheim mit der Dienstpost los. Diese befindet sich in einer Aktentasche, die ich auf dem Gepäckträger zur Sicherheit mit Kordel festgebunden habe. Zuerst geht es die Bergstraße in Richtung Heidelberg, dann in das Neckartal. Die Buckel über den Odenwald schaffe ich körperlich nicht. Ich habe das einmal probiert, eine kolossale Anstrengung. Ich war damals 41 Jahre alt, also auch nicht mehr der Jüngste. Außer einem kurzen Frühstück fahre ich durch. So brauche ich um fünf Stunden bei schönem Wetter. In Bad Wimpfen angekommen liefere ich die Post bei Herrn Weidenfeller auf dem Rathaus ab. Um zu Kräften zu kommen, nehme ich bei dem Bauern Wetzel ein deftiges Mittagessen ein, zu mehr reicht es leider nicht in diesen armen Zeiten. Mit der Post aus Bad Wimpfen mache ich mich so um zwei Uhr nachmittags auf den Heimweg. Einmal bei Neckarsteinach habe ich ein Huhn überfahren und bin dabei richtig auf die Schnauze geflogen. Dabei habe ich mir die Knie schmerzhaft aufgeschrabbt. Vom Auffangen des Sturzes waren auch meine Handflächen recht mitgenommen. Das Huhn nahm ich dann mit, da kein Eigentümer in der Nähe war. Am übernächsten Tag hat meine Frau das Huhn mit einer leckeren Soße zubereitet. Das war wie Pfingsten und Weihnachten zusammen. Der Landrat hat einen Bezugsschein für ein Dienstmotorrad und macht mir Hoffnung, dass ich das bald bekomme. Das wäre natürlich komfortabel und eine ganz andere Sache. Da freue ich mich drauf wie ein Schneekönig. Alle Vierteljahr muss ich bei der amerikanischen Militärverwaltung meinen Spezialausweis verlängern lassen. Damit kann ich mich ausweisen, dass ich amtlich unterwegs bin. In der warmen Jahreszeit macht mir das sogar Spaß, diese Fahrerei. Aber im Winterhalbjahr ist es eine rechte Plackerei. Bei Schnee und Eis geht das natürlich nicht. Dann wird die Dienstpost mit dem Postautobus von Heidelberg aus besorgt. Ich fahre dann immer mit dem Zug nach Heidelberg. Verschiedene Male ging die Dienstpost so auf unerklärliche Weise verloren, mit dem Fahrrad ist das eben sicherer und ziemlich günstiger. So Gott will kommen auch wieder bessere Zeiten!“
    Das angekündigte Dienstmotorrad konnte Rettig im Herbst 1947 benutzen.
  • Günter K. 18/07/2022 11:06

    Kleiner Nachtrag: Das war eine kleine Artikelserie. In einem dieser Beiträge heißt es "... für jede Tour nach Bad Wimpfen  zahlt der Kreis Bergstraße 3 Mark extra .." Das dürfte für das Mittagsmal  bei Bauern Wetzel draufgegangen sein!