Hallo
Also erstmal schön das du ihn hier so gut erwischt hast. Ist garnicht so einfach, ungesehen so nah an ihn heran zukommen.
Dein Foto zeigt eindeutig ein Sperber-Weibchen. Die Verwechslung von Habicht-Terzel und Sperber-Weibchen ist meiner Meinung nach nur im Flug aus einer gewisssen Distanz möglich. Denn der Habicht, auch wenn das Männchen kleiner als sein Weibchen ist, wiegt er das Doppelte eines großen Sperber-Weibchens (280g zu 580g, wobei hier das Habichtsgewicht von den leichtesten Terzeln angegeben ist er kann auch bis zu 870g schwer werden) auch ist er fast 20cm länger. Also ein bedeutend größerer Vogel. Da wundert es nicht das der Habicht der Hauptpredator des Sperbers ist. Das hat jedoch auch mit der Brutzeit der beiden Arten zu tun. Die Habichtjungen werden eher flügge und fallen somit über die noch im Nest hockenden Sperber her.
Da würde ich mich auch freuen, wenn sich so ein stolzer Vogel neben mich hinsetzen würde. Allerdings hätte mich die Bestimmungsgeschichte hier auch ziemlich in Verlegenheit gebracht, kommt doch das Rückengefieder fast mehr braun als grau rüber.
Die Diskussion dazu ist interessant und unterhaltsam zu lesen. Wenn ich bei einigen Anmerkungen den Eindruck von Reviermarkierungsversuchen erhalte - nun, dann komme ich zum Schluss, dass das eigentlich auch ganz gut zur Fachrichtung passt ;-)
noch kurz zur bestimmung:
sorry, herbert, ich wollte dir nicht absprechen, dass du habicht und sperber gut zu unterscheiden vermagst. doch relative unterscheidungsmerkmale wie längere füsse, grösseres auge usw. sind nun einmal relativ und daher auch, wenn man, so wie ich, die arten nicht regelmässig zu sehen bekommt, schlecht anwendbar. wulfs erklärung mit der unvereinbarkeit von rücken- und brustzeichnung für dieses konkrete tier ist hingegen auch für mich nachvollziehbar.
auf habicht tippte ich gestern rein vom subjektiven eindruck, den ich vom flug des vogels hatte (den ich nur für den kurzen moment des einbiegens in den feldweg verfolgen konnte): er schien mir einfach etwas zu wenig wendig, auch für eine sperberdame.
vermutlich werde ich beim nächsten treffen mit einer dieser arten wieder nicht genau wissen, mit wem ich's zu tun habe. trotzdem verlasse ich mich am liebsten auf das was ich sehe und auf das, was mir logisch erscheint. also werde ich das (hoffentlich auch dann vorhandene) habichtmann/sperberfrau-foto wieder in die fc stellen und mich über dessen/deren bestimmung freuen *g*
Eine schöne Aufnahme. Der Vogel ist gut getarnt. Da hast Du aber Glück gehabt ihn beim Anflug zu sehen.
Na, jetzt habe ich aber von manchen Anmerker einiges lernen können. Ist schon interessant was da geschrieben wird.
LG Gabi
Na da fühlt sich wohl jemand "auf den Schlips getreten". Sorry Wulf, mir war nicht klar, dass Du der einzige Greifvogelexperte in der fc bist.
Jo, Du solltest Dich dann künftig nur noch auf das verlassen, was Herr von Graefe als der Weisheit letzten Schlusses schreibt.
LG, Herbert
Na, der interessierte Leser wird sich das schon einordnen können, was Herbert nun noch an zusätzlicher "Bestimmungshilfe" angefügt hat.
Genau das meinte ich oben mit chaotischen Beschreibungen!
Am besten hält man sich (gerade am einzelnen fraglichen Bild) an das, was da zu sehen ist, weil die Probleme unter allen möglichen anderen Beobachtungsbedingungen naheliegender Weise auch wieder andere sind.
Und wer dann demnächst den Sperber im Dahinsausen mit seinem 9mm Äugelein noch ganz deutlich hat "glotzen" sehen und wann es doch ein Habicht war, der sein 12mm Auge zu "edlem und aggressiven" Blick zu verwenden pflegt, da darf man sich sicher jetzt schon drauf freuen!
Gewichte kann man übrigens selbstverständlich "sehen" (wenn man denn kann), da sie die Bewegungsweise gerade eines fliegenden Objektes sehr wesentlich bestimmen.
lg Wulf
Hallo Jo,
zu den Zeilen von Wulf muß ich noch etwas anmerken. Beim Beobachten von Habicht und Sperber in freier Natur, insbesondere auf größere Entfernungen, ist das Auseinanderhalten von beiden nur aufgrund ganz typischer Merkmale möglich. Feinheiten wie etwa ein gelber Ring ums Auge, wie es der Sperber tatsächlich im Gegensatz zum Habicht hat, sind da oft nicht zu erkennen. Auch Dein Foto ist dazu zu klein. Auch die feine Zeichnung auf dem Rücken kann man oft nur mit einem guten Fernglas oder Tele erkennen. Und mir ist auch noch kein Greifvogel begegnet, der ein Schildchen mit seinen Gewichtsangaben (die von Wulf korrekt beschrieben wurden) bei sich trug. Zum Bestimmen also völliger Unsinn. Das große Auge aber ist mitunter zu erkennen, es verleiht dem Sperber eher einen "glotzenden" Gesichtsausdruck, während dieser beim Habicht edler und aggressiver wirkt, denn durch das größere Auge wirkt das Supra Orbitale (die Knorpelleiste über dem Auge) beim Sperber nicht so ausgeprägt. Die Kopfgröße spielt da übrigens keine Rolle, da sollte sich Wulf mal einige Schädel von beiden Arten zur Hand nehmen.
Würde aber ein Habicht in der gleichen Stellung sitzen, wie Dein Sperber, also relativ steil und mit leicht gesträubter Bruck, also Unterschwanzdecken, so würde der Fuß niemals so lang herauskomen.
Habichte jagen Vögel und Säugetiere, je nach Angebot.Dazu brauchen sie kräftige Füße und Zehen, Sperber aber jagen fast ausschließlich Vögel, deshalb hat die Natur ihnen lange Beine, lange Füße und lange Zehen mitgegeben. (Man muß natürlich wissen, wo bei einnem Vogel der Fuß beginnt, viele Leute bezeichnen nämlich die vier Zehen als Fuß) So können sie flüchtige Vögel zwischen den Zweigen besser greifen. Die Flügelgröße bei Habciht und Sperber ist praktisch absolut identisch, natürlich nur im Verhältnis zu ihrer Größe. Sie haben ein völlig übereinstimmendes Flugbild. Und das ungefähre Größenverhältnis beträgt:
Sperber M ca. 30cm, Sperber W knapp 40 cm, Habicht M ca. 50 cm und Habicht W etwa 60 cm. (grob über den Daumen), also nicht mit gleicher Größe von Sperber W und Habicht M.
Sicher ließe sich noch mehr anmerken, aber die Feinheiten kannst Du in jedem guten Fachbuch nachlesen. Also, in Zukunft wird das mit dem Bestimme sicherlich klappen.
Gruß, Herbert
Hallo Jo,
ich hatte auch eher an Sperber gedacht,
aber schwer zu unterscheiden.
Auch das Jagdverhalten spricht eher dafür.
Wäre die auffällige Maserung in den Federn nicht,
würde man ihn garnicht erkenen.
Viele Grüsse
Dieter
Phil Thiesmann 05/04/2009 11:35
HalloAlso erstmal schön das du ihn hier so gut erwischt hast. Ist garnicht so einfach, ungesehen so nah an ihn heran zukommen.
Dein Foto zeigt eindeutig ein Sperber-Weibchen. Die Verwechslung von Habicht-Terzel und Sperber-Weibchen ist meiner Meinung nach nur im Flug aus einer gewisssen Distanz möglich. Denn der Habicht, auch wenn das Männchen kleiner als sein Weibchen ist, wiegt er das Doppelte eines großen Sperber-Weibchens (280g zu 580g, wobei hier das Habichtsgewicht von den leichtesten Terzeln angegeben ist er kann auch bis zu 870g schwer werden) auch ist er fast 20cm länger. Also ein bedeutend größerer Vogel. Da wundert es nicht das der Habicht der Hauptpredator des Sperbers ist. Das hat jedoch auch mit der Brutzeit der beiden Arten zu tun. Die Habichtjungen werden eher flügge und fallen somit über die noch im Nest hockenden Sperber her.
LG Phil
LG
Arnd U. B. 18/11/2007 18:10
Deine Augen sind wirklich ungewöhnlich gut...Wer so etwas sehen kann...Eine starke Sache, Johanna...Lg ArndAlejandra Terranova 18/11/2007 11:57
Esta mimetizado con los árboles, parece una rama más. Muy buena captura JoSaludos para tí
Fabienne Muriset 17/11/2007 21:24
Da würde ich mich auch freuen, wenn sich so ein stolzer Vogel neben mich hinsetzen würde. Allerdings hätte mich die Bestimmungsgeschichte hier auch ziemlich in Verlegenheit gebracht, kommt doch das Rückengefieder fast mehr braun als grau rüber.Die Diskussion dazu ist interessant und unterhaltsam zu lesen. Wenn ich bei einigen Anmerkungen den Eindruck von Reviermarkierungsversuchen erhalte - nun, dann komme ich zum Schluss, dass das eigentlich auch ganz gut zur Fachrichtung passt ;-)
Grüsslis
Fabienne
Jo Kurz 17/11/2007 17:21
danke allen für die zahlreichen kommentare.noch kurz zur bestimmung:
sorry, herbert, ich wollte dir nicht absprechen, dass du habicht und sperber gut zu unterscheiden vermagst. doch relative unterscheidungsmerkmale wie längere füsse, grösseres auge usw. sind nun einmal relativ und daher auch, wenn man, so wie ich, die arten nicht regelmässig zu sehen bekommt, schlecht anwendbar. wulfs erklärung mit der unvereinbarkeit von rücken- und brustzeichnung für dieses konkrete tier ist hingegen auch für mich nachvollziehbar.
auf habicht tippte ich gestern rein vom subjektiven eindruck, den ich vom flug des vogels hatte (den ich nur für den kurzen moment des einbiegens in den feldweg verfolgen konnte): er schien mir einfach etwas zu wenig wendig, auch für eine sperberdame.
vermutlich werde ich beim nächsten treffen mit einer dieser arten wieder nicht genau wissen, mit wem ich's zu tun habe. trotzdem verlasse ich mich am liebsten auf das was ich sehe und auf das, was mir logisch erscheint. also werde ich das (hoffentlich auch dann vorhandene) habichtmann/sperberfrau-foto wieder in die fc stellen und mich über dessen/deren bestimmung freuen *g*
Gabriele Benzler 17/11/2007 16:30
Eine schöne Aufnahme. Der Vogel ist gut getarnt. Da hast Du aber Glück gehabt ihn beim Anflug zu sehen.Na, jetzt habe ich aber von manchen Anmerker einiges lernen können. Ist schon interessant was da geschrieben wird.
LG Gabi
Jule K. 17/11/2007 15:48
schönes bild vom sperberweib,hab letztes auch wieder eine schöne beobachtung machen können,saß auch hier in der nähe auf nem dach..;)
lg
julia
Herbert Henderkes 17/11/2007 14:46
Na da fühlt sich wohl jemand "auf den Schlips getreten". Sorry Wulf, mir war nicht klar, dass Du der einzige Greifvogelexperte in der fc bist.Jo, Du solltest Dich dann künftig nur noch auf das verlassen, was Herr von Graefe als der Weisheit letzten Schlusses schreibt.
LG, Herbert
Wulf von Graefe 17/11/2007 14:11
Na, der interessierte Leser wird sich das schon einordnen können, was Herbert nun noch an zusätzlicher "Bestimmungshilfe" angefügt hat.Genau das meinte ich oben mit chaotischen Beschreibungen!
Am besten hält man sich (gerade am einzelnen fraglichen Bild) an das, was da zu sehen ist, weil die Probleme unter allen möglichen anderen Beobachtungsbedingungen naheliegender Weise auch wieder andere sind.
Und wer dann demnächst den Sperber im Dahinsausen mit seinem 9mm Äugelein noch ganz deutlich hat "glotzen" sehen und wann es doch ein Habicht war, der sein 12mm Auge zu "edlem und aggressiven" Blick zu verwenden pflegt, da darf man sich sicher jetzt schon drauf freuen!
Gewichte kann man übrigens selbstverständlich "sehen" (wenn man denn kann), da sie die Bewegungsweise gerade eines fliegenden Objektes sehr wesentlich bestimmen.
lg Wulf
Dieter Geßler 17/11/2007 13:11
Gut getarnt, aber nicht für Frau Adlerauge, bestensVG Dieter
Herbert Henderkes 17/11/2007 12:09
Hallo Jo,zu den Zeilen von Wulf muß ich noch etwas anmerken. Beim Beobachten von Habicht und Sperber in freier Natur, insbesondere auf größere Entfernungen, ist das Auseinanderhalten von beiden nur aufgrund ganz typischer Merkmale möglich. Feinheiten wie etwa ein gelber Ring ums Auge, wie es der Sperber tatsächlich im Gegensatz zum Habicht hat, sind da oft nicht zu erkennen. Auch Dein Foto ist dazu zu klein. Auch die feine Zeichnung auf dem Rücken kann man oft nur mit einem guten Fernglas oder Tele erkennen. Und mir ist auch noch kein Greifvogel begegnet, der ein Schildchen mit seinen Gewichtsangaben (die von Wulf korrekt beschrieben wurden) bei sich trug. Zum Bestimmen also völliger Unsinn. Das große Auge aber ist mitunter zu erkennen, es verleiht dem Sperber eher einen "glotzenden" Gesichtsausdruck, während dieser beim Habicht edler und aggressiver wirkt, denn durch das größere Auge wirkt das Supra Orbitale (die Knorpelleiste über dem Auge) beim Sperber nicht so ausgeprägt. Die Kopfgröße spielt da übrigens keine Rolle, da sollte sich Wulf mal einige Schädel von beiden Arten zur Hand nehmen.
Würde aber ein Habicht in der gleichen Stellung sitzen, wie Dein Sperber, also relativ steil und mit leicht gesträubter Bruck, also Unterschwanzdecken, so würde der Fuß niemals so lang herauskomen.
Habichte jagen Vögel und Säugetiere, je nach Angebot.Dazu brauchen sie kräftige Füße und Zehen, Sperber aber jagen fast ausschließlich Vögel, deshalb hat die Natur ihnen lange Beine, lange Füße und lange Zehen mitgegeben. (Man muß natürlich wissen, wo bei einnem Vogel der Fuß beginnt, viele Leute bezeichnen nämlich die vier Zehen als Fuß) So können sie flüchtige Vögel zwischen den Zweigen besser greifen. Die Flügelgröße bei Habciht und Sperber ist praktisch absolut identisch, natürlich nur im Verhältnis zu ihrer Größe. Sie haben ein völlig übereinstimmendes Flugbild. Und das ungefähre Größenverhältnis beträgt:
Sperber M ca. 30cm, Sperber W knapp 40 cm, Habicht M ca. 50 cm und Habicht W etwa 60 cm. (grob über den Daumen), also nicht mit gleicher Größe von Sperber W und Habicht M.
Sicher ließe sich noch mehr anmerken, aber die Feinheiten kannst Du in jedem guten Fachbuch nachlesen. Also, in Zukunft wird das mit dem Bestimme sicherlich klappen.
Gruß, Herbert
Dieter Craasmann 17/11/2007 10:33
Hallo Jo,ich hatte auch eher an Sperber gedacht,
aber schwer zu unterscheiden.
Auch das Jagdverhalten spricht eher dafür.
Wäre die auffällige Maserung in den Federn nicht,
würde man ihn garnicht erkenen.
Viele Grüsse
Dieter
P r i s m a 17/11/2007 9:18
..das sind so die Momente, wo das Herzjubelt, herrlich wie Du Ihn eingefangen hast
trotz guter Trarnung.
liebe Grüße Marianne
Ilona Gompf 17/11/2007 7:30
nicht schwer, aber sehr schön gesehen:-))))glg Ilona
Anoli 16/11/2007 22:37
Der passt sich gut ein! Man erkennt nur die Augen richtig deutlich, der Rest verschmilzt mit dem Baum.........ein Wahnsinnsfoto!!LG Ilona