Wie viele Romangeschichten man da wohl schreiben könnte und Zweierbeziehungen sind auch mehrfach dutlich zu erkennen und zu spüren und wenn man nach ein paar Minuten noch einmal fotografiert hätte, sähe die Welt dort auch schon wieder anders aus. Wobei sich links ein Standbild zu entwickeln scheint, da ist etwas, was Bewegung aus dem Bild nimmt. Geht da der Roman vielleicht weiter?
Gruß Andreas
Mal abgesehen von den Romanfiguren ist Euch aufgefallen welche Aura die Frau mit der Tüte in der rechten (äh linken) Hand durch die Bildgestaltung bekommt. Als würden alle Leute vor ihr ausweichen. Sie gibt dem Bild durch den vor Ihr liegenden Freiraum sehr viel Bewegung. Sie vermittelt einen sehr zielstrebigen Eindruck alle anderen machen mehr einen ziellosen Eindruck. Sie lässt sich in Ihrer Zielstrebigkeit von keiner Kalliope ablenken.
Hier hat der Autor nicht zufällig eine Bahnhofshalle gewählt. Das ist doch der Ort der anonymen Begegnung. Hier sind die Menschen auf der Durchreise, manche kommen rein, andere sind schon längst draußen. Von oben hat die Kalliope die Übersicht. Menschen sind hier stellvertretend für Bänke, die wiederum stelvertretend für die Menschen sind. Hier werden Helden für den Roman gesucht, die Gesichter , wie wir aus dem vorherigen Kapitel erfahren, sind austauschbar.Es ist unerheblich, ob die Zahl 3 oder 4000 ist. Sie haben alle etwas gemeinsam: Ihre eigene Geschichte.
Gruß Adrian
Ein ganz liebes Tantchen von mir, das leider nicht mehr unter uns weilt, brach auf Bahnhöfen und Flughäfen, ganz allgemein eben an Orten, die auch Abschied symbolisieren, immer in Tränen aus.
Das fiel mir bei diesem Bild wieder ein, obwohl es natürlich für den Roman keine Bedeutung hat.
Natürlich stellen Bahnhöfe, wenigstens die grossen, einen eigenen Mikrokosmos dar.
Zwei meiner grössten Vergnügen als Kind waren der Besuch des Düsseldorfer Hauptbahnhofs (da gab es immer so tolle Modelleisenbahnen, die man nach Einwurf von 50 Pfennig fahren lassen konnte) und des Düsseldorfer Flughafens. Flugzeuge sind natürlich immer wieder faszinierende technische Errungenschaften, aber auch das Fernweh, die Frage, wo alle diese Leute wohl herkommen oder hingehen war immer auch eine Beflügelung der Phantasie.
Nun fährt man auf Bahnhöfen nicht nur fort, man kommt auch an.
Smbolisch, für den Roman, könnte man also an eine Ankunft im geistig-seelischen Sinne denken. Die Reise einer der Romanfiguren wurde ja auch von Kerstin schon angedeutet.
Die von Kerstin angesprochene selbsbewusste Persönlichkeit sehe ich auch. Es ist die junge Dame, die da so lässig ihre Plastiktüte schwingt und sich zum Ausgang bewegt, den Mikrokosmos des Bahnhofs und ihren "inneren Wohnwagen" verlässt.
Ich denke daher bei der Kalliope eher an eine Figur, die auf die Entwicklung einer der Romanfiguren (ich denke mal, die grüne Bänkin) wesentlichen Einfluss genommen hat. Diese Person wurde quasi "von der Muse geküsst". Kalliope (was wären wir ohne Wikipedia..) war ja auch Streitschlichterin, Vermittlerin zwischen zwei Personen.
Dazu würde auch passen, dass Kalliope sich ausserhalb des Bildes befindet.
Ihr Wirken ist noch spürbar, aber bereits geschehen.
Ausserdem frage ich mich, ob das Bilddatum eine Rolle spielen könnte.
3 Oktober, Tag der Wiedervereinigung zwischen den grünen Bänken ??
Hallo Eckhard!
Aus dem Urlaub zurück darf ich feststellen, daß Dein Roman weiter voranschreitet und Du nun schon bei Teil 20 bist. Eine echte Leistung, die sicherlich viel an Arbeit und Muße kostet, obwolhl, vielleicht nicht "Arbeit" sondern "Spaß/Freude", oder? Werde mir in den kommenden Tagen einmal die Bilder, die mir entgangen sind, zu Gemüte führen.
Beste Grüße,
Stefan
P.S.: Kurze Anmerkung zum Bild (zwangsläufig losgelöst vom Romankontext): ein wirklich feines Gewusel, am besten gefällt mir Standpunkt der Kamera/des Fotografen und der Herr rechts im Bild, der die Decke betrachtet.
Nach Hesiod (Quelle: Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen) zählt Kalliope zu den neun Schutzgöttinnen der Künste und galt unter ihnen als die älteste und weiseste. Sie ist die Muse mit der schönen Stimme, der Rhetorik, des Epos und der Elegie, der Wissenschaft und der Philosophie.
Ein schönes, mehrdeutiges Bild; hier ein erster Interpretationsansatz meinerseits:
Wenn eine solche (fast perfekte ?) Persönlichkeit nach dem Abbild einer Kalliope, um vom Symbolischen der griechischen Götterwelt in unseren Alltag zu gelangen, von der man annehmen darf, dass sie in sich ruht, zu sich selbst gekommen ist, irgendwo auftritt, wird sie viele Menschen in ihren Bann ziehen, wie hier, unsichtbar neben dem linken Bildrand, in der Eingangshalle des Berliner Hauptbahnhofs. Sie erlangt Aufmerksamkeit, weniger vielleicht durch ihre äußere Schönheit, ich gehe in diesem Fall von der linken grünen, weniger von der weißen Bank aus, als vielmehr durch ihre Ausstrahlung, durch das, was von Innen kommt, durch den Inhalt ihrer Äußerungen. Bei Kalliope darf man vermuten, dass ihre „Sprache“, die in unserer Welt auch die Bildsprache sein könnte, durchdacht ist, auf Wissen, Interesse, Neugier (im positiven Sinn) und Einfühlungsvermögen basiert und bewusst getroffene Aussagen beinhalten soll. Menschen solcher „Art“ können sehr wertvoll sein, sie haben eine Gabe, ein Talent. Aber sie müssen mit diesem Geschenk im Sinne einer „Schutzgöttin“ auch bewusst umgehen, Talent kann nur eine Basis sein. -
Vor diesem Hintergrund ist auch der Fotografenstandpunkt interessant, ein wenig über den Dingen stehend, das Geschehen mit einigem Abstand, mit Überblick beobachtend und abschätzend.
Die linke grüne Bank, wenn ich das in diesem Fall richtig deute, hätte somit, nach ihrer Besinnungsphase im Wohnwagen, eine interessante Entwicklung durchgemacht, die sie zu einer selbstbewussten, starken Persönlichkeit reifen ließ.
(Romantechnisch wäre es nun vielleicht sogar denkbar, unter den Passanten im Bahnhof zufällig auch die mittlere grüne Bank anzutreffen, die sich ja ebenfalls auf Reisen befand.)
Andreas Denhoff 11/02/2008 16:47
Wie viele Romangeschichten man da wohl schreiben könnte und Zweierbeziehungen sind auch mehrfach dutlich zu erkennen und zu spüren und wenn man nach ein paar Minuten noch einmal fotografiert hätte, sähe die Welt dort auch schon wieder anders aus. Wobei sich links ein Standbild zu entwickeln scheint, da ist etwas, was Bewegung aus dem Bild nimmt. Geht da der Roman vielleicht weiter?Gruß Andreas
Thomas vom See 10/02/2008 19:36
Mal abgesehen von den Romanfiguren ist Euch aufgefallen welche Aura die Frau mit der Tüte in der rechten (äh linken) Hand durch die Bildgestaltung bekommt. Als würden alle Leute vor ihr ausweichen. Sie gibt dem Bild durch den vor Ihr liegenden Freiraum sehr viel Bewegung. Sie vermittelt einen sehr zielstrebigen Eindruck alle anderen machen mehr einen ziellosen Eindruck. Sie lässt sich in Ihrer Zielstrebigkeit von keiner Kalliope ablenken.Gruß Thomas
Adrian K 10/02/2008 13:44
Hier hat der Autor nicht zufällig eine Bahnhofshalle gewählt. Das ist doch der Ort der anonymen Begegnung. Hier sind die Menschen auf der Durchreise, manche kommen rein, andere sind schon längst draußen. Von oben hat die Kalliope die Übersicht. Menschen sind hier stellvertretend für Bänke, die wiederum stelvertretend für die Menschen sind. Hier werden Helden für den Roman gesucht, die Gesichter , wie wir aus dem vorherigen Kapitel erfahren, sind austauschbar.Es ist unerheblich, ob die Zahl 3 oder 4000 ist. Sie haben alle etwas gemeinsam: Ihre eigene Geschichte.Gruß Adrian
Carsten Mundt 10/02/2008 12:43
Ein ganz liebes Tantchen von mir, das leider nicht mehr unter uns weilt, brach auf Bahnhöfen und Flughäfen, ganz allgemein eben an Orten, die auch Abschied symbolisieren, immer in Tränen aus.Das fiel mir bei diesem Bild wieder ein, obwohl es natürlich für den Roman keine Bedeutung hat.
Natürlich stellen Bahnhöfe, wenigstens die grossen, einen eigenen Mikrokosmos dar.
Zwei meiner grössten Vergnügen als Kind waren der Besuch des Düsseldorfer Hauptbahnhofs (da gab es immer so tolle Modelleisenbahnen, die man nach Einwurf von 50 Pfennig fahren lassen konnte) und des Düsseldorfer Flughafens. Flugzeuge sind natürlich immer wieder faszinierende technische Errungenschaften, aber auch das Fernweh, die Frage, wo alle diese Leute wohl herkommen oder hingehen war immer auch eine Beflügelung der Phantasie.
Nun fährt man auf Bahnhöfen nicht nur fort, man kommt auch an.
Smbolisch, für den Roman, könnte man also an eine Ankunft im geistig-seelischen Sinne denken. Die Reise einer der Romanfiguren wurde ja auch von Kerstin schon angedeutet.
Die von Kerstin angesprochene selbsbewusste Persönlichkeit sehe ich auch. Es ist die junge Dame, die da so lässig ihre Plastiktüte schwingt und sich zum Ausgang bewegt, den Mikrokosmos des Bahnhofs und ihren "inneren Wohnwagen" verlässt.
Ich denke daher bei der Kalliope eher an eine Figur, die auf die Entwicklung einer der Romanfiguren (ich denke mal, die grüne Bänkin) wesentlichen Einfluss genommen hat. Diese Person wurde quasi "von der Muse geküsst". Kalliope (was wären wir ohne Wikipedia..) war ja auch Streitschlichterin, Vermittlerin zwischen zwei Personen.
Dazu würde auch passen, dass Kalliope sich ausserhalb des Bildes befindet.
Ihr Wirken ist noch spürbar, aber bereits geschehen.
Ausserdem frage ich mich, ob das Bilddatum eine Rolle spielen könnte.
3 Oktober, Tag der Wiedervereinigung zwischen den grünen Bänken ??
lg Carsten
Stefan Adam 10/02/2008 11:46
Hallo Eckhard!Aus dem Urlaub zurück darf ich feststellen, daß Dein Roman weiter voranschreitet und Du nun schon bei Teil 20 bist. Eine echte Leistung, die sicherlich viel an Arbeit und Muße kostet, obwolhl, vielleicht nicht "Arbeit" sondern "Spaß/Freude", oder? Werde mir in den kommenden Tagen einmal die Bilder, die mir entgangen sind, zu Gemüte führen.
Beste Grüße,
Stefan
P.S.: Kurze Anmerkung zum Bild (zwangsläufig losgelöst vom Romankontext): ein wirklich feines Gewusel, am besten gefällt mir Standpunkt der Kamera/des Fotografen und der Herr rechts im Bild, der die Decke betrachtet.
Kerstin Stolzenburg 10/02/2008 9:25
Nach Hesiod (Quelle: Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen) zählt Kalliope zu den neun Schutzgöttinnen der Künste und galt unter ihnen als die älteste und weiseste. Sie ist die Muse mit der schönen Stimme, der Rhetorik, des Epos und der Elegie, der Wissenschaft und der Philosophie.Ein schönes, mehrdeutiges Bild; hier ein erster Interpretationsansatz meinerseits:
Wenn eine solche (fast perfekte ?) Persönlichkeit nach dem Abbild einer Kalliope, um vom Symbolischen der griechischen Götterwelt in unseren Alltag zu gelangen, von der man annehmen darf, dass sie in sich ruht, zu sich selbst gekommen ist, irgendwo auftritt, wird sie viele Menschen in ihren Bann ziehen, wie hier, unsichtbar neben dem linken Bildrand, in der Eingangshalle des Berliner Hauptbahnhofs. Sie erlangt Aufmerksamkeit, weniger vielleicht durch ihre äußere Schönheit, ich gehe in diesem Fall von der linken grünen, weniger von der weißen Bank aus, als vielmehr durch ihre Ausstrahlung, durch das, was von Innen kommt, durch den Inhalt ihrer Äußerungen. Bei Kalliope darf man vermuten, dass ihre „Sprache“, die in unserer Welt auch die Bildsprache sein könnte, durchdacht ist, auf Wissen, Interesse, Neugier (im positiven Sinn) und Einfühlungsvermögen basiert und bewusst getroffene Aussagen beinhalten soll. Menschen solcher „Art“ können sehr wertvoll sein, sie haben eine Gabe, ein Talent. Aber sie müssen mit diesem Geschenk im Sinne einer „Schutzgöttin“ auch bewusst umgehen, Talent kann nur eine Basis sein. -
Vor diesem Hintergrund ist auch der Fotografenstandpunkt interessant, ein wenig über den Dingen stehend, das Geschehen mit einigem Abstand, mit Überblick beobachtend und abschätzend.
Die linke grüne Bank, wenn ich das in diesem Fall richtig deute, hätte somit, nach ihrer Besinnungsphase im Wohnwagen, eine interessante Entwicklung durchgemacht, die sie zu einer selbstbewussten, starken Persönlichkeit reifen ließ.
(Romantechnisch wäre es nun vielleicht sogar denkbar, unter den Passanten im Bahnhof zufällig auch die mittlere grüne Bank anzutreffen, die sich ja ebenfalls auf Reisen befand.)
Kerstin
Bringfried Seifert 09/02/2008 22:57
ich könnte auch stundenlang das Gewühl von Menschen beobachten und viele kleine Szenen ausdenken. Was die wohl vorhaben usw. Gruß, Bringe