schon die Beschäftigung mit der Fotografie, mit dem Fotogerät , ist ein Hinführen zu anderem, intensiveren Sehen. Und dieser Münsteraner "Lehrgang" als Kunstform scheint mir eine gute und wohl auch gelungene Idee zu sein. Wenn besondere Schönheiten der Stadt , ob baulicher oder sonstwelcher Art aus dem Alltagsbild mit diesen Kunstrahmen herausgeholt und hervorgehoben werden und damit erhöhtes Interesse wecken, verbinden sich automatisch junge und alte Kunst auf einer neuen gescheiten Ebene :-) Mir gefällt das schon aus der Distanz gut. Und Deine Aufnahme wieder ganz eigenständig gleichfalls :-)
es ist ganz sicher so, dass inbesondere "Räume" der Kunst still sind, bzw. sein können, und der Alltagswelt enthoben sind. Es sind somit, und das sollen sie ja auch sein, "Kunstwelten".
Dass sie Störungen hervorrufen, ist somit beabsichtigt.
Unter "Störung" verstehe ich jetzt gerade nicht Störungen im Sinne von Geräuschen oder anderen Dingen die ablenken, sondern das Entrücktsein von der Normalität.
Ebenso könnte man das plötzliche Fehlen des Hintergrundrauschens, also eine unvermittelt auftretende Stille, als Störung empfinden. Ob dieses Rauschen nun rosa ist, oder nicht, sei dahingestellt.
Jedenfalls ist das Hintergrundrauschen ein gewohntes und vertrautes Phänomen, dessen Aussetzen wir möglicherweise zuerst gar nicht wahrnehmen, dessen Fehlen, nachdem wir uns des Abhandenseins bewusst geworden sind, verstörend wirkt.
Ein gewisses Maß der Wahrnehmungsstörung, eben das rosa Rauschen, das uns als schützende Hülle umgibt, mag daher ganz in Ordnung sein, da ansonsten der Bruch zwischen unserem Selbstverständnis und der "Realität" unabgefedert zum Tragen käme.
Aber jetzt soll erst mal der Müller seine Geschichte erzählen ...
Der Mensch ist ein für sich geschlossenes System, das mittels Sprache ( und anderen Mitteln) in der Lage ist, mit einem anderen geschlossenen System zu kommunizieren.
Interessant hierbei erscheint mir, dass zwei Menschen sich scheinbar ( wir wissen natürlich, dass das Gebilde mindestens zur Vorderseite hin offen ist und durch das beigestellte Bild "In der Camera" wird klar, dass das auch für die Rückseite zutrifft) in einem ebenfalls geschlossenen System befinden - sie sind umschlossen von der Konstruktion des Kunstobjekts.
In gewisser Weise befinden sich die Personen in einer Isolation. Ob diese selbst gewählt ist oder ob sie unfreiwillig entstand, kann man nur vermuten.
Die bunten Farben, die doch fröhlich und lebendig wirken, könnten darauf schliessen lassen, dass die Abgrenzung zur Aussenwelt freiwillig ist. Eine Paarbeziehung, in der die Partner sich selbst genug sind. Ebenfalls könnten die Stufen sinnbildlich für die verschiedenen Stufen einer Beziehung und deren Entwicklung stehen.
Nun sprechen diese Menschen momentan ja nicht wirklich, sie schaut ihn fragend an, er schaut in eine andere Richtung, überlegt, denkt nach.
Es könnte der Moment in einer Beziehung sein, in der man merkt, dass man diese etwas offener gestalten möchte, dass die gewählte Selbstisolation auf Dauer einengt und vielleicht der Kontakt mir Aussenwelt wieder verstärkt gewünscht wird.
Dazu passen würde
, bei dem man sich die Beziehung als offenen Platz vorstellen kann, an dem sich beide Beteiligten bei Bedarf einfinden können und der einen Überbau mit entsprechendem Schutz und Halt bietet, der aber dennoch nicht isoliert.
Rein zufällig hätte ich da ja auch noch ein passendes Bild. Mal überlegen, ob ich es noch hochlade, da Deine Bilder natürlich schöner sind. :)
Carsten Mundt 30/08/2008 9:38
Tja, lieber Eckhard, ich habe natürlich wieder kaum eine Mühe gescheut:http://en.wikipedia.org/wiki/The_Miller%27s_Prologue_and_Tale
Adrian K 30/08/2008 9:26
@Eckhard:;-)
Adrian
† Trude S. 30/08/2008 0:13
schon die Beschäftigung mit der Fotografie, mit dem Fotogerät , ist ein Hinführen zu anderem, intensiveren Sehen. Und dieser Münsteraner "Lehrgang" als Kunstform scheint mir eine gute und wohl auch gelungene Idee zu sein. Wenn besondere Schönheiten der Stadt , ob baulicher oder sonstwelcher Art aus dem Alltagsbild mit diesen Kunstrahmen herausgeholt und hervorgehoben werden und damit erhöhtes Interesse wecken, verbinden sich automatisch junge und alte Kunst auf einer neuen gescheiten Ebene :-) Mir gefällt das schon aus der Distanz gut. Und Deine Aufnahme wieder ganz eigenständig gleichfalls :-)Carsten Mundt 29/08/2008 20:41
Lieber Eckhard,es ist ganz sicher so, dass inbesondere "Räume" der Kunst still sind, bzw. sein können, und der Alltagswelt enthoben sind. Es sind somit, und das sollen sie ja auch sein, "Kunstwelten".
Dass sie Störungen hervorrufen, ist somit beabsichtigt.
Unter "Störung" verstehe ich jetzt gerade nicht Störungen im Sinne von Geräuschen oder anderen Dingen die ablenken, sondern das Entrücktsein von der Normalität.
Ebenso könnte man das plötzliche Fehlen des Hintergrundrauschens, also eine unvermittelt auftretende Stille, als Störung empfinden. Ob dieses Rauschen nun rosa ist, oder nicht, sei dahingestellt.
Jedenfalls ist das Hintergrundrauschen ein gewohntes und vertrautes Phänomen, dessen Aussetzen wir möglicherweise zuerst gar nicht wahrnehmen, dessen Fehlen, nachdem wir uns des Abhandenseins bewusst geworden sind, verstörend wirkt.
Ein gewisses Maß der Wahrnehmungsstörung, eben das rosa Rauschen, das uns als schützende Hülle umgibt, mag daher ganz in Ordnung sein, da ansonsten der Bruch zwischen unserem Selbstverständnis und der "Realität" unabgefedert zum Tragen käme.
Aber jetzt soll erst mal der Müller seine Geschichte erzählen ...
lg Carsten
Carsten Mundt 29/08/2008 15:07
Der Mensch ist ein für sich geschlossenes System, das mittels Sprache ( und anderen Mitteln) in der Lage ist, mit einem anderen geschlossenen System zu kommunizieren.Interessant hierbei erscheint mir, dass zwei Menschen sich scheinbar ( wir wissen natürlich, dass das Gebilde mindestens zur Vorderseite hin offen ist und durch das beigestellte Bild "In der Camera" wird klar, dass das auch für die Rückseite zutrifft) in einem ebenfalls geschlossenen System befinden - sie sind umschlossen von der Konstruktion des Kunstobjekts.
In gewisser Weise befinden sich die Personen in einer Isolation. Ob diese selbst gewählt ist oder ob sie unfreiwillig entstand, kann man nur vermuten.
Die bunten Farben, die doch fröhlich und lebendig wirken, könnten darauf schliessen lassen, dass die Abgrenzung zur Aussenwelt freiwillig ist. Eine Paarbeziehung, in der die Partner sich selbst genug sind. Ebenfalls könnten die Stufen sinnbildlich für die verschiedenen Stufen einer Beziehung und deren Entwicklung stehen.
Nun sprechen diese Menschen momentan ja nicht wirklich, sie schaut ihn fragend an, er schaut in eine andere Richtung, überlegt, denkt nach.
Es könnte der Moment in einer Beziehung sein, in der man merkt, dass man diese etwas offener gestalten möchte, dass die gewählte Selbstisolation auf Dauer einengt und vielleicht der Kontakt mir Aussenwelt wieder verstärkt gewünscht wird.
Dazu passen würde , bei dem man sich die Beziehung als offenen Platz vorstellen kann, an dem sich beide Beteiligten bei Bedarf einfinden können und der einen Überbau mit entsprechendem Schutz und Halt bietet, der aber dennoch nicht isoliert.
Rein zufällig hätte ich da ja auch noch ein passendes Bild. Mal überlegen, ob ich es noch hochlade, da Deine Bilder natürlich schöner sind. :)
lg Carsten