Het ruimtelijke is steeds ook het tijdelijke. Kijk ik naar de sterrenhemel, dan kijk ik in het diepe verleden. Maar ook de zon zie ik zoals zij er acht minuten geleden uitzag: zeven minuten geleden kan zij gedoofd zijn. Als ik met iemand praat die een meter van mij af staat, dan zie ik hem zoals hij er één driehondertmiljoenste seconde geleden uitzag, terwijl zijn woorden nog veel langer geleden werden uitgesproken, namelijk één direhondertdertigste seconde. Dat wil zeggen: ieder mens bevindt zich eenzaam in zijn heden. Zolang hij niets aanraakt, is hij omgeven door het verleden, - terwijl hij zelf, omgekeerd, voor alle anderen geschiedenis is. Een gemeenschappelijk nu wordt allen door middel van de seksualiteit bereikt. Dit gedeelde moment is vervolgens het biologische creatieve.
Text: Harry Mulisch
Das Räumliche ist auch das Zeitliche. Blicke ich in den Sternenhimmel, dann schaue ich in die tiefe Vergangenheit. Sogar die Sonne sehe ich wie sie vor acht Minuten aussah: Vor sieben Minuten kann sie erloschen sein. Wenn ich mit jemandem spreche, der ein Meter von mir entfernt steht, dann sehe ich ihn wie er vor einer dreihundertmilionsten Sekunde aussah, während seine Worte vor noch viel längere Zeit ausgesprochen wurden, nämlich vor einer dreihundertdreißigsten Sekunde. Dies bedeutet: Jeder Mensch befindet sich einsam in seiner eigenen Gegenwart. Solange er nichts berührt, wird er von der Vergangenheit umgeben, während er selbst für alle Andere Vergangenheit ist. Gemeinsamkeit wird nur durch den Akt der Sexualität erreicht. Dieser geteilte Moment ist der biologisch kreative.
Übersetzung: Flighty Furrow
a) Metapher - In der Antike wurde für das Übersetzen eines Textes von einer in die andre Sprache die Metapher des Flussübersetzens verwendet.
b) Grenzen der Vorstellung - Man setzt sich über ein Hindernis hinweg, um an die andre Seite zu gelangen. So einfach kann übersetzen sein.
c) Unverständnis - Es geschieht in der Hoffung, dass ein Text unverständlich in der Ursprungssprache, in der Muttersprache des betroffenen Publikums, zugänglich wird.
d) Teilen - Aus ein und dem ursprünglich Selben wird zwei. Ein Dilemma – ebenfalls aus der Antike bekannt. Auch die Orange bleibt die (biologisch) Selbe, aber jede hälfte ist nun auf sich selbst gestellt. Der übersetzte Text ist für den Autor vielleicht nicht mehr verständlich, obwohl es der Gleiche bleibt.
e) Die erträgliche Leichtigkeit des Seins - Die Tatsache, dass wir das Präsens des Alls de facto gar nicht wahrnehmen, zeigt uns unsere Vergänglichkeit und dass wir aus einer Materien sind die uns dies vielleicht nie 'erlauben' wird. Wollten wir diesen (Zeit)Fluss überqueren - wobei ein kurzer Ausflug zum Mond einer obengenannten "dreihundertmilionsten Sekunde" gleichkommt, sozusagen als 'Kleiner Grenzverkehr' zwischen Erde & Himmel in der Lächerlichkeit verweilt – dann bräuchten wir gute "Übersetzer" – so das Göttlichen der Antike?
f) Der Tod - Gute Übersetzter sind Künstler. Künstler können über-setzen: Es ist sein Harfenspiel, welches Charon dazu verführt Orpheus über den Fluss zu setzen. Dieser gelangt so lebendig in den Tod. Wir denken wir schauen nach vorne wenn wir ins All blicken – dabei sehen wir nur Vergangenheit: Lebendig im Toten.
g) Würden wir tatsächlich nach hinten schauen, erginge es uns wie Orpheus? Wer ist unsere Eurydice?
h) Die Mitte - Zurück zur zweigeteilten Orange – wir haben Einblick in ein biologisches Micro-Macro-Universum. Mit modernster Technik & Software wurde das Ausgangsbild übersetzt in eine andere (Bild)Sprache. Siehe Punkt a - c.
i) Vor versus Nach - Wir sehen, der Vorteil der Textübersetzung bleibt die Vorlage.
Praktischerweise liefert der Wiki-Artikel auch gleich im letzten Abschnitt das mit, was wir wohl in unserem Kulturkreis am ehesten damit verbinden: Ignoranz.
Möglicherweise ist Religion eben nicht nur Opium für das Volk, wie ein berühmter deutscher Denker sagte, sondern sie könnte auch dem Menschen ein Leitfaden und Anregung sein, über Gott und die Welt nachzudenken. Insofern kann sie uns auch etwas über uns selbst sagen. Egal, ob ein Mensch schlussendlich zu der Erkenntnis kommt, dass er nicht "glaubt", oder ob er "glaubt", allein die gedankliche Auseinandersetzung damit ist doch recht fruchtbar, denn man wird sich dabei zwangsläufig auch mit dem Menschsein und humanitären Fragen auseinandersetzen müssen.
Wenn man hingegen alles von Anfang an ablehnt und ignoriert, wird das keine Konsequenzen haben und so ist der "Monkey Club" eventuell auch eine der Ursachen für das "Böse" in der Welt.
Lieber Eckhard, danke für Deine umfassende Erwiderung, die dazu beiträgt, ein wenig Struktur in manche krausen Gedanken zu bringen. Sich in einer der Konfessionen aufgehoben zu fühlen gibt ja einerseits ein Gefühl der Ordnung oder Einordnung, wirft andererseits aber auch die Frage auf, warum Angehörige anderer Konfessionen einen geringeren Anspruch auf die Richtigkeit ihres Glaubens haben müssen. Ich glaube nicht, dass eine Schöpfung, wenn sie uns denn willentlich einen herausragenden Platz im Gesamtgefüge eingerichtet hat, nur einen Teil der Spezies mit dem "wahren" Glauben beschenkt hat. Das heißt ja nicht, dass es falsch ist, überhaupt einen Glauben zu haben. Er gibt Halt, Gemeinschaft, Hilfe und sicher auch Trost in vielen Lebenslagen und hat in gesellschaftlicher Hinsicht im Wandel der Geschichte sicher auch immer seinen guten (leider auch oft seinen bösen) Zweck erfüllt.
Wie lange wir in unserer irdische Sekunde als Homo sapiens noch auf diesem Planeten unsere Zellen Teilen und damit auch immer wieder ein neues Wunder eigener Universen erzeugen ist ungewiss. Unsere Parallelentwicklung, den Homo neanderthalensis, hat es ja schon vor etwa 30.000 Jahren aus dieser Bahn getragen. Bis dahin aber werden wir uns, wie Du treffend sagst, sicher nicht langweilen! :-)
B.K-K 01/03/2012 11:04
feine Bea, welche die Darstellung der Zellteilung realistisch erscheinen läßt - :-)))LG Brigitte
Bringfried Seifert 01/03/2010 15:49
da lächelt selbst das rechte Embryo über Deine Sturheit ;))Gruß, Bringe
Bringfried Seifert 23/02/2010 18:02
der erste Kuß zweier Embryos?Gruß, Bringe
Flighty Furrow 02/02/2010 14:16
.Het ruimtelijke is steeds ook het tijdelijke. Kijk ik naar de sterrenhemel, dan kijk ik in het diepe verleden. Maar ook de zon zie ik zoals zij er acht minuten geleden uitzag: zeven minuten geleden kan zij gedoofd zijn. Als ik met iemand praat die een meter van mij af staat, dan zie ik hem zoals hij er één driehondertmiljoenste seconde geleden uitzag, terwijl zijn woorden nog veel langer geleden werden uitgesproken, namelijk één direhondertdertigste seconde. Dat wil zeggen: ieder mens bevindt zich eenzaam in zijn heden. Zolang hij niets aanraakt, is hij omgeven door het verleden, - terwijl hij zelf, omgekeerd, voor alle anderen geschiedenis is. Een gemeenschappelijk nu wordt allen door middel van de seksualiteit bereikt. Dit gedeelde moment is vervolgens het biologische creatieve.
Text: Harry Mulisch
Das Räumliche ist auch das Zeitliche. Blicke ich in den Sternenhimmel, dann schaue ich in die tiefe Vergangenheit. Sogar die Sonne sehe ich wie sie vor acht Minuten aussah: Vor sieben Minuten kann sie erloschen sein. Wenn ich mit jemandem spreche, der ein Meter von mir entfernt steht, dann sehe ich ihn wie er vor einer dreihundertmilionsten Sekunde aussah, während seine Worte vor noch viel längere Zeit ausgesprochen wurden, nämlich vor einer dreihundertdreißigsten Sekunde. Dies bedeutet: Jeder Mensch befindet sich einsam in seiner eigenen Gegenwart. Solange er nichts berührt, wird er von der Vergangenheit umgeben, während er selbst für alle Andere Vergangenheit ist. Gemeinsamkeit wird nur durch den Akt der Sexualität erreicht. Dieser geteilte Moment ist der biologisch kreative.
Übersetzung: Flighty Furrow
a) Metapher - In der Antike wurde für das Übersetzen eines Textes von einer in die andre Sprache die Metapher des Flussübersetzens verwendet.
b) Grenzen der Vorstellung - Man setzt sich über ein Hindernis hinweg, um an die andre Seite zu gelangen. So einfach kann übersetzen sein.
c) Unverständnis - Es geschieht in der Hoffung, dass ein Text unverständlich in der Ursprungssprache, in der Muttersprache des betroffenen Publikums, zugänglich wird.
d) Teilen - Aus ein und dem ursprünglich Selben wird zwei. Ein Dilemma – ebenfalls aus der Antike bekannt. Auch die Orange bleibt die (biologisch) Selbe, aber jede hälfte ist nun auf sich selbst gestellt. Der übersetzte Text ist für den Autor vielleicht nicht mehr verständlich, obwohl es der Gleiche bleibt.
e) Die erträgliche Leichtigkeit des Seins - Die Tatsache, dass wir das Präsens des Alls de facto gar nicht wahrnehmen, zeigt uns unsere Vergänglichkeit und dass wir aus einer Materien sind die uns dies vielleicht nie 'erlauben' wird. Wollten wir diesen (Zeit)Fluss überqueren - wobei ein kurzer Ausflug zum Mond einer obengenannten "dreihundertmilionsten Sekunde" gleichkommt, sozusagen als 'Kleiner Grenzverkehr' zwischen Erde & Himmel in der Lächerlichkeit verweilt – dann bräuchten wir gute "Übersetzer" – so das Göttlichen der Antike?
f) Der Tod - Gute Übersetzter sind Künstler. Künstler können über-setzen: Es ist sein Harfenspiel, welches Charon dazu verführt Orpheus über den Fluss zu setzen. Dieser gelangt so lebendig in den Tod. Wir denken wir schauen nach vorne wenn wir ins All blicken – dabei sehen wir nur Vergangenheit: Lebendig im Toten.
g) Würden wir tatsächlich nach hinten schauen, erginge es uns wie Orpheus? Wer ist unsere Eurydice?
h) Die Mitte - Zurück zur zweigeteilten Orange – wir haben Einblick in ein biologisches Micro-Macro-Universum. Mit modernster Technik & Software wurde das Ausgangsbild übersetzt in eine andere (Bild)Sprache. Siehe Punkt a - c.
i) Vor versus Nach - Wir sehen, der Vorteil der Textübersetzung bleibt die Vorlage.
Carsten Mundt 22/01/2010 19:08
Lieber Eckhard,der Monkey Club kommt mir doch sehr bekannt vor...
http://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Affen
Praktischerweise liefert der Wiki-Artikel auch gleich im letzten Abschnitt das mit, was wir wohl in unserem Kulturkreis am ehesten damit verbinden: Ignoranz.
Möglicherweise ist Religion eben nicht nur Opium für das Volk, wie ein berühmter deutscher Denker sagte, sondern sie könnte auch dem Menschen ein Leitfaden und Anregung sein, über Gott und die Welt nachzudenken. Insofern kann sie uns auch etwas über uns selbst sagen. Egal, ob ein Mensch schlussendlich zu der Erkenntnis kommt, dass er nicht "glaubt", oder ob er "glaubt", allein die gedankliche Auseinandersetzung damit ist doch recht fruchtbar, denn man wird sich dabei zwangsläufig auch mit dem Menschsein und humanitären Fragen auseinandersetzen müssen.
Wenn man hingegen alles von Anfang an ablehnt und ignoriert, wird das keine Konsequenzen haben und so ist der "Monkey Club" eventuell auch eine der Ursachen für das "Böse" in der Welt.
lg Carsten
Karl-Dieter Frost 22/01/2010 15:26
Lieber Eckhard, danke für Deine umfassende Erwiderung, die dazu beiträgt, ein wenig Struktur in manche krausen Gedanken zu bringen. Sich in einer der Konfessionen aufgehoben zu fühlen gibt ja einerseits ein Gefühl der Ordnung oder Einordnung, wirft andererseits aber auch die Frage auf, warum Angehörige anderer Konfessionen einen geringeren Anspruch auf die Richtigkeit ihres Glaubens haben müssen. Ich glaube nicht, dass eine Schöpfung, wenn sie uns denn willentlich einen herausragenden Platz im Gesamtgefüge eingerichtet hat, nur einen Teil der Spezies mit dem "wahren" Glauben beschenkt hat. Das heißt ja nicht, dass es falsch ist, überhaupt einen Glauben zu haben. Er gibt Halt, Gemeinschaft, Hilfe und sicher auch Trost in vielen Lebenslagen und hat in gesellschaftlicher Hinsicht im Wandel der Geschichte sicher auch immer seinen guten (leider auch oft seinen bösen) Zweck erfüllt.Wie lange wir in unserer irdische Sekunde als Homo sapiens noch auf diesem Planeten unsere Zellen Teilen und damit auch immer wieder ein neues Wunder eigener Universen erzeugen ist ungewiss. Unsere Parallelentwicklung, den Homo neanderthalensis, hat es ja schon vor etwa 30.000 Jahren aus dieser Bahn getragen. Bis dahin aber werden wir uns, wie Du treffend sagst, sicher nicht langweilen! :-)
Gruß KD