Danke für die Antwort, auf die ich krankheitsbedingt erst jetzt eingehen kann.
Freilich hast Du Recht in der Feststellung, dass die elektronischen Austauschmöglichkeiten heutzutage sehr vielfältig sind und an einen Punkt angelangt sind, den man sich vor einigen Jahren noch gar nicht vorstellen konnte.
So mag auch eine solche, elektronische, Fernbeziehung besser sein, als gar keine. Immerhin findet Kommunikation statt, die man sonst eventuell nicht hätte, und auch in einer solchen mag man wohl Zuwendung finden. Solange es nicht zu einer Abwendung vom realen Leben führt, ist das auch vollkommen in Ordnung.
Über das, was wir "wissen", lieber Eckhard.. wir stellten ja fest, dass das relativ wenig ist.
Gestern lief im ZDF "Terra-X" zum Thema Stonehenge, mit der bekannten Annahme, dass das Bauwerk sowohl von einer astronomischen, als auch von einer spirituellen Seite zu sehen sei. Somit wäre hier eine Verbindung zwischen Menschheit und den Göttern gegeben, als auch eine Verbindung zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Natürlich hatten die Menschen damals eine engere Beziehung zur Natur, obwohl das auch eine verkitschte Ansicht sein könnte, wie jene vom "glücklichen Wilden". Immerhin ist uns ja auch bekannt, dass auch die damalige Menschheit sich die Köpfe einschlug.
Wir haben uns in der Tat recht wenig weiterentwickelt :)
My humble contribution to confirm that there is a romantic side to the moon!
Oh and BTW Eckhard, that guy in the picture, it's me actually ;-). I must say though that I did enjoy your comment about the handwriting in light blue - actually it made me LOL!
I forgot to ask, what was depicted on the photo he kept?
zunächst einmal könnte man dieses Bild (neben dem fotografischen Können des Bildautors) gewiss einem dieser wunderbaren Zufälle zuschreiben, auf die man als Amateur immer hofft.
Ein solches Motiv zu entdecken und dann auch noch die Kamera dabeizuhaben, um es fotografieren zu können, kann man durchaus als Glücksmoment bezeichnen. Bereits die Aufnahme selbst ist in ihrer Komposition überaus poetisch. Das in dieser Perspektive dem Mond zugeneigte Haus, in dem zufällig zwei benachbarte Fenster erleuchtet sind, als hätte man die Lampen extra zu diesem Zweck angeschaltet und die einem in der symbolischen Betrachtung wie Augen erscheinen, die feinen Wolkenfäden, die im Licht wie der Atem Gottes in die Nase Adams in deinem Bild „Ein Traum vom Glück und die Angst vor dem Unbekannten“ aufsteigen oder sich wie die „Lines“ im von mir verlinkten Bild zwischen beiden erleuchteten „Objekten“ spannen, die Nacht, die in ihrer Dunkelheit und Stille die Einsamkeit noch unterstreicht ... das alles ist in dieser Form überaus berührend. Die behutsame Bearbeitung unterstreicht die Wirkung zusätzlich.
Nähert man sich dem Titel „Fernbeziehung“ in seiner Bedeutung, so könnte man grundsätzlich erst einmal an alle Beziehungen denken, die in kleinerer oder größerer räumlicher und/oder zeitlicher Entfernungen gelebt werden, also auch an „Fernbeziehungen“ zwischen Eltern und Kindern - wenn sie einmal „aus dem Haus“ sind -, Großeltern und Geschwistern usw.. Dass Familien, die früher meist in großer Nähe und in festen Strukturen zusammenlebten, heute aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen, der beruflichen Chancen und Notwendigkeiten, aber gewiss nicht selten auch aufgrund persönlicher Vorlieben und Möglichkeiten nicht mehr in diesem engen Gefüge bestehen können, ist zur Normalität geworden, verlangt aber, wenn die Bande zusammengehalten werden sollen, Anstrengungen im Hinblick auf Kommunikation mit- und Interesse aneinander. Sich hier eine gewisse Sehnsucht nach den Familienmitgliedern zu bewahren, ist gewiss nicht nur in der Vorweihnachtszeit schön, sie ist grundsätzlich wichtig und gibt dem Einzelnen auch in der Entfernung Halt.
Natürlich wird die Sehnsucht besonders stark sein und noch einmal eine ganz andere Qualität haben, wenn man von Fernbeziehungen in „Nahbeziehungen“ zwischen zwei Partnern, also bei einem Paar, spricht.
Aber auch hier dürften die Voraussetzungen für das Führen und Bewältigen einer solchen Herausforderung sehr differenziert zu betrachten sein. Es wird eine große Bedeutung haben, wie tief und tragfähig eine Beziehung ist und dann gewiss auch einen Unterschied machen, ob man sich wöchentlich sieht oder nur einmal pro Monat für zwei oder drei Tage, ob man sich auf eine Trennung auf Zeit für Jahre einstellen muss, weil der Beruf dies beispielsweise dauerhaft erfordert, oder ob die „Auszeit“ begrenzt und ein Ende absehbar ist.
Hinzu kommt die psychische Ausstattung der Betroffenen und ihre Fähigkeit, allein sein zu können, eigenständig Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu tragen und den Alltag zu meistern, mit und ohne Kindern, und sich wieder zusammenzufinden in diesem ständigen Kommen und Gehen, von dem sogar berichtet wird, dass es mit Trauerzeiten verbunden ist, die man regelmäßig durchlebt, mit einem Wechselbad der Gefühle zwischen Euphorie und tiefen Verlassenheitsgefühlen.
Hoffnung auf eine gemeinsame dauerhafte Nähe ist wesentlich, Vertrauen, Verlässlichkeit, neben dem Wichtigsten, der Liebe ... aber irgendwo las ich, dass Fernbeziehungen im Durchschnitt nach zwei bis drei Jahren enden, entweder, weil die Partner sich für ein Zusammenleben entschieden haben oder weil sie sich trennten.
Erstaunt hat mich, dass diese Lebensform scheinbar recht verbreitet ist: „Eine Beziehungsform, bei der zwei Partner räumlich voneinander getrennt leben, oft viele Auto-, Zug-, oder Flugstunden entfernt, sind keine Seltenheit. Im Zeitalter der Mobilität entstehen so für Partnerschaft und Familie ganz eigene Lebensbedingungen. Nicht nur Soldaten und deren Partner, auch Manager, Fernfahrer, Politiker, Piloten, Stewardessen, Studenten, Seefahrer usw. erleben häufig vom Partner räumlich getrennte Zeiten, ‚immer wieder’ oder gar regelmäßig. Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens jede achte Partnerschaft ‚auf Distanz’ gelebt wird. Die eigentliche Zahl dürfte um ein Vielfaches höher liegen, wenn jene Berufe berücksichtigt werden, die nicht in zwei getrennten Haushalten leben, sondern in den entfernten Zeiten in Gemeinschaftsunterkünften bzw. Hotels wohnen. Die tatsächliche Zahl ist kaum messbar. Bei Akademikern wird ein Schnitt von bis zu 25 % angenommen, die in einer Fern- bzw. Wochenendbeziehung mindestens über Jahre leben.“ (Quelle: http://www.gelingende-fernbeziehung.de/pageID_1861481.html
)
Nachfolgend etwas zur „Erheiterung“: Wenn man einmal das Internet für ein paar Minuten bemüht, findet man zahlreiche und anregende „Hilfestellungen“. Man könnte sie fast ein wenig belächeln, wie beispielsweise die zehn Gebote für das Gelingen einer Fernbeziehung ;-)):
1. Checken Sie, ob Sie beide für eine Beziehung auf Distanz taugen!
2. Trennen Sie sich nie ohne festen Termin fürs Wiedersehen!
3. Entwickeln Sie eine Perspektive, die Distanz aufzuheben!
4. Schaffen Sie eine passende Streitkultur!
5. Lernen Sie, aus der Distanz Nähe zu vermitteln!
6. Teilen Sie den Alltag miteinander!
7. Betrachten Sie die gemeinsame Zeit als etwas Besonderes
8. Finden Sie ein Kommunikationsritual!
9. Thematisieren Sie die Kosten und teilen Sie gerecht!
10. Lernen Sie, mit Eifersucht umzugehen! http://www.elle.de/Artikel/Fernes-Glueck_184400.html
Na ja, ... ;-) In der Antwort an Trude schreibst Du: „möglicherweise nutzen sich ja Fernbeziehungen weniger stark ab als Nahbeziehungen, wer weiß?“. Statistisch gesehen tun sie es scheinbar. In Einzelfällen werden sie vielleicht auch sehr beständig sein. Ich persönlich glaube allerdings auch nicht, dass es die ideale Form des Zusammenlebens ist. Vieles, was man gemeinsam erleben und was einen verbinden könnte, was das fächerartige Gefüge
stetig erweitern könnte, bleibt dabei möglicherweise auf der Strecke und wenn man liest, dass die räumliche Trennung auch Freiräume schaffen soll, so muss man sich doch fragen, warum das in einer auf „engem Raum“ gemeinsam gelebten Beziehung nicht möglich sein soll und ob dann nicht grundsätzlich etwas nicht vereinbar ist.
Einen positiven Aspekt könnte ich der Sache allerdings schon abgewinnen ;-). Mehr noch als in normal geführten Beziehungen, dürften die besonderen Herausforderungen, Ansprüche und Rahmenbedingungen einer solchen Lebensform zeigen, was die beiden Menschen einander wert sind, dürften sie ihnen bewusst machen, was sie aneinander haben und wie wichtig sie einander sind. Das lässt auch längere Trennungszeiten überstehen. Die Wolkenfäden, die sich zwischen den beiden Lichtquellen spinnen und verbinden könnte man als ein sehr poetisches Bild dafür auffassen, wie die Berührungen in gewisser Weise auch in der Entfernung vorhanden ist.
Wie so oft, ergeben natürlich auch die Einstellzeit und das Einstelldatum unter deinem Bild einen Sinn und weitere mögliche Betrachtungsebenen. Der 05.12. und hinzugenommen die Einstellzeit als Jahreszahl (19:01 Uhr für 1901) führen beispielsweise zu den Geburtstagen von Walt Disney http://de.wikipedia.org/wiki/Walt_Disney und Werner Heisenberg. http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Heisenberg Beide hatten beruflich mit Sehnsüchten zu tun und beschäftigten sich auf ihre ganz eigene Art damit. Der eine mit seinen Geschichten, die, wie ich letztens in einem Dokumentarfilm sah, auch viel mit den Märchen der Brüder Grimm zu tun hatten, nachdem er auf einer ausgedehnten Europareise Material diesbezüglich gesammelt hatte und die sich mit Illusionen befassten, aber auch mit Fragen der Moral usw..
Der Andere, Heisenberg, lässt einen beispielsweise nicht nur an Fragen der Unschärfetheorie denken, sondern eben auch an seine Arbeiten im Uranprojekt u.a. im Atomkeller in Haigerloch, die letztlich nicht nur die friedliche Nutzung, sondern auch die Entwicklung einer Atombombe zum Ziel hatten. http://www.stern.de/wissen/natur/forschung/deutsche-kernforschung-der-atomkeller-von-haigerloch-543887.html
Derartige Sehnsüchte von Forschern konnten - sinnbildlich betrachtet - Fernbeziehungen tausender Menschen tangieren, so wie wir heute vielleicht auf die Weltklimakonferenz in Kopenhagen blicken, in der einige wenige Menschen darüber beraten und hoffentlich klug genug sind, Regelungen festzulegen, die entscheidend dafür sein werden, wie und ob Fernbeziehungen von Ökosystemen und klimatischen Verflechtungen auch zukünftig noch funktionieren und dem Menschen und anderen Lebewesen das Dasein auf diesem Planeten ermöglichen.
Das lässt auch einen Blick auf die Globalisierung als solche werfen. "Gewiss, das Individuum ist nichts ohne das Ganze, zu dem es gehört. Aber es gilt auch das Umgekehrte: dieses Ganze gäbe es gar nicht, wenn es sich nicht in unseren Köpfen, in jedermanns Kopf, spiegelte. Die Welt wird bedeutungsreich oder öde sein, je nachdem, ob das Individuum hell oder stumpf ist. Globalisierung gestalten, bleibt deshalb eine Aufgabe, die sich nur bewältigen lässt, wenn darüber nicht die andere große Aufgabe versäumt wird: das Individuum, sich selbst, zu gestalten." (Rüdiger Safranski in "Wieviel Globalisierung verträgt der Mensch")
Dass auch Wissenschaftler nicht nur Sehnsüchten nach Erkenntnissen nachgeben dürfen, sondern ihr Denken und Handeln auch mit großer Verantwortung im globalen Zusammenhang sehen müssen, die Gefahr abschätzen, zeigt folgendes Zitat aus dem aufgeführten Link: „Haigerloch, 1945: Die Messgeräte zeigen eine steigende Neutronenvermehrung. Ein ungutes Gefühl beschleicht Werner Heisenberg unf Karl Wirtz - sie wissen nicht, wie eine unkontrollierte Atomkettenreaktion zu stoppen wäre. Auch Sicherheitsvorkehrungen haben sie in der künstlichen Felshöhle in Haigerloch bei Tübingen so gut wie keine getroffen.“ Sie hatten Glück. "Das Leben verarmt, wenn man unterm Konsequenzgebot nur das zu denken wagt, was man auch glaubt leben zu können. [...] Das Leben wird verwüstet, wenn man unterm Konsequenzgebot um jeden Preis, auch um den der Zerstörung, etwas leben will, bloß weil man es gedacht hat." (Rüdiger Safranski in "Wieviel Wahrheit braucht der Mensch")
Fernbeziehungen könnte man sich auch geistiger Art und auf eine höhere Ebene bezogen vorstellen, so wie wir auch in der Betrachtung der Szene eigentlich nach oben schauen. Den Mond als Gottheit sprachst Du in der Antwort an Werner bereits an. Dies könnte man auch wiederum im übertragenen Sinne und in erweitertem Zusammenhang betrachten. Der Mond leuchtet nicht aus sich selbst heraus, er wird von der Sonne angestrahlt und reflektiert das . Wir können uns also noch eine Kraft hinter diesem Himmelskörper vorstellen, die der eine oder andere vielleicht auch mit dem Glauben verbinden mag. Und wenn man das Zahlenspiel mit der Einstellzeit des Bildes noch etwas intensivieren möchte, so kann man vor dem Doppelpunkt 1 und 9 addieren, um auf die Zehn zu kommen und diese wiederum ergibt das Spiegelbild der Zahlenfolge 01 nach dem Doppelpunkt. Dies ergäbe die bereits mehrfach unter anderen Bildern angesprochene Kreuzfigur als Symbol.
Schöner Titel - auch, wenn ich mir eine Beziehung zwischen Fensterlicht und Mond nur schwer vorstellen kann ;-)
Nein, ich denke, daß wir hier wieder unsere Gedanken bildhaft schweifen lassen dürfen... Fernbeziehung im Realen ist "für die Tonne", hatte ich über zwei Jahre... das ist das, was mir dazu einfällt!
Gruß, Stefan
Andreas Denhoff 17/12/2009 16:27
Hier, lieber Eckhard; ist die "Beziehung" schon vorbei;-)) aber das Bild kennst du ja schon.
Gruß Andreas
Carsten Mundt 14/12/2009 18:09
Lieber Eckhard,Danke für die Antwort, auf die ich krankheitsbedingt erst jetzt eingehen kann.
Freilich hast Du Recht in der Feststellung, dass die elektronischen Austauschmöglichkeiten heutzutage sehr vielfältig sind und an einen Punkt angelangt sind, den man sich vor einigen Jahren noch gar nicht vorstellen konnte.
So mag auch eine solche, elektronische, Fernbeziehung besser sein, als gar keine. Immerhin findet Kommunikation statt, die man sonst eventuell nicht hätte, und auch in einer solchen mag man wohl Zuwendung finden. Solange es nicht zu einer Abwendung vom realen Leben führt, ist das auch vollkommen in Ordnung.
Über das, was wir "wissen", lieber Eckhard.. wir stellten ja fest, dass das relativ wenig ist.
Gestern lief im ZDF "Terra-X" zum Thema Stonehenge, mit der bekannten Annahme, dass das Bauwerk sowohl von einer astronomischen, als auch von einer spirituellen Seite zu sehen sei. Somit wäre hier eine Verbindung zwischen Menschheit und den Göttern gegeben, als auch eine Verbindung zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Natürlich hatten die Menschen damals eine engere Beziehung zur Natur, obwohl das auch eine verkitschte Ansicht sein könnte, wie jene vom "glücklichen Wilden". Immerhin ist uns ja auch bekannt, dass auch die damalige Menschheit sich die Köpfe einschlug.
Wir haben uns in der Tat recht wenig weiterentwickelt :)
Carsten
Carsten Mundt 10/12/2009 9:36
so mean...and meaningless ?
who figures out..
Flighty Furrow 09/12/2009 18:09
.Good evening everybody!
My humble contribution to confirm that there is a romantic side to the moon!
Oh and BTW Eckhard, that guy in the picture, it's me actually ;-). I must say though that I did enjoy your comment about the handwriting in light blue - actually it made me LOL!
I forgot to ask, what was depicted on the photo he kept?
Kerstin Stolzenburg 09/12/2009 6:51
Lieber Eckhard,zunächst einmal könnte man dieses Bild (neben dem fotografischen Können des Bildautors) gewiss einem dieser wunderbaren Zufälle zuschreiben, auf die man als Amateur immer hofft.
Ein solches Motiv zu entdecken und dann auch noch die Kamera dabeizuhaben, um es fotografieren zu können, kann man durchaus als Glücksmoment bezeichnen. Bereits die Aufnahme selbst ist in ihrer Komposition überaus poetisch. Das in dieser Perspektive dem Mond zugeneigte Haus, in dem zufällig zwei benachbarte Fenster erleuchtet sind, als hätte man die Lampen extra zu diesem Zweck angeschaltet und die einem in der symbolischen Betrachtung wie Augen erscheinen, die feinen Wolkenfäden, die im Licht wie der Atem Gottes in die Nase Adams in deinem Bild „Ein Traum vom Glück und die Angst vor dem Unbekannten“ aufsteigen oder sich wie die „Lines“ im von mir verlinkten Bild zwischen beiden erleuchteten „Objekten“ spannen, die Nacht, die in ihrer Dunkelheit und Stille die Einsamkeit noch unterstreicht ... das alles ist in dieser Form überaus berührend. Die behutsame Bearbeitung unterstreicht die Wirkung zusätzlich.
Nähert man sich dem Titel „Fernbeziehung“ in seiner Bedeutung, so könnte man grundsätzlich erst einmal an alle Beziehungen denken, die in kleinerer oder größerer räumlicher und/oder zeitlicher Entfernungen gelebt werden, also auch an „Fernbeziehungen“ zwischen Eltern und Kindern - wenn sie einmal „aus dem Haus“ sind -, Großeltern und Geschwistern usw.. Dass Familien, die früher meist in großer Nähe und in festen Strukturen zusammenlebten, heute aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen, der beruflichen Chancen und Notwendigkeiten, aber gewiss nicht selten auch aufgrund persönlicher Vorlieben und Möglichkeiten nicht mehr in diesem engen Gefüge bestehen können, ist zur Normalität geworden, verlangt aber, wenn die Bande zusammengehalten werden sollen, Anstrengungen im Hinblick auf Kommunikation mit- und Interesse aneinander. Sich hier eine gewisse Sehnsucht nach den Familienmitgliedern zu bewahren, ist gewiss nicht nur in der Vorweihnachtszeit schön, sie ist grundsätzlich wichtig und gibt dem Einzelnen auch in der Entfernung Halt.
Natürlich wird die Sehnsucht besonders stark sein und noch einmal eine ganz andere Qualität haben, wenn man von Fernbeziehungen in „Nahbeziehungen“ zwischen zwei Partnern, also bei einem Paar, spricht.
Aber auch hier dürften die Voraussetzungen für das Führen und Bewältigen einer solchen Herausforderung sehr differenziert zu betrachten sein. Es wird eine große Bedeutung haben, wie tief und tragfähig eine Beziehung ist und dann gewiss auch einen Unterschied machen, ob man sich wöchentlich sieht oder nur einmal pro Monat für zwei oder drei Tage, ob man sich auf eine Trennung auf Zeit für Jahre einstellen muss, weil der Beruf dies beispielsweise dauerhaft erfordert, oder ob die „Auszeit“ begrenzt und ein Ende absehbar ist.
Hinzu kommt die psychische Ausstattung der Betroffenen und ihre Fähigkeit, allein sein zu können, eigenständig Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu tragen und den Alltag zu meistern, mit und ohne Kindern, und sich wieder zusammenzufinden in diesem ständigen Kommen und Gehen, von dem sogar berichtet wird, dass es mit Trauerzeiten verbunden ist, die man regelmäßig durchlebt, mit einem Wechselbad der Gefühle zwischen Euphorie und tiefen Verlassenheitsgefühlen.
Hoffnung auf eine gemeinsame dauerhafte Nähe ist wesentlich, Vertrauen, Verlässlichkeit, neben dem Wichtigsten, der Liebe ... aber irgendwo las ich, dass Fernbeziehungen im Durchschnitt nach zwei bis drei Jahren enden, entweder, weil die Partner sich für ein Zusammenleben entschieden haben oder weil sie sich trennten.
Erstaunt hat mich, dass diese Lebensform scheinbar recht verbreitet ist: „Eine Beziehungsform, bei der zwei Partner räumlich voneinander getrennt leben, oft viele Auto-, Zug-, oder Flugstunden entfernt, sind keine Seltenheit. Im Zeitalter der Mobilität entstehen so für Partnerschaft und Familie ganz eigene Lebensbedingungen. Nicht nur Soldaten und deren Partner, auch Manager, Fernfahrer, Politiker, Piloten, Stewardessen, Studenten, Seefahrer usw. erleben häufig vom Partner räumlich getrennte Zeiten, ‚immer wieder’ oder gar regelmäßig. Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens jede achte Partnerschaft ‚auf Distanz’ gelebt wird. Die eigentliche Zahl dürfte um ein Vielfaches höher liegen, wenn jene Berufe berücksichtigt werden, die nicht in zwei getrennten Haushalten leben, sondern in den entfernten Zeiten in Gemeinschaftsunterkünften bzw. Hotels wohnen. Die tatsächliche Zahl ist kaum messbar. Bei Akademikern wird ein Schnitt von bis zu 25 % angenommen, die in einer Fern- bzw. Wochenendbeziehung mindestens über Jahre leben.“ (Quelle: http://www.gelingende-fernbeziehung.de/pageID_1861481.html
)
Nachfolgend etwas zur „Erheiterung“: Wenn man einmal das Internet für ein paar Minuten bemüht, findet man zahlreiche und anregende „Hilfestellungen“. Man könnte sie fast ein wenig belächeln, wie beispielsweise die zehn Gebote für das Gelingen einer Fernbeziehung ;-)):
1. Checken Sie, ob Sie beide für eine Beziehung auf Distanz taugen!
2. Trennen Sie sich nie ohne festen Termin fürs Wiedersehen!
3. Entwickeln Sie eine Perspektive, die Distanz aufzuheben!
4. Schaffen Sie eine passende Streitkultur!
5. Lernen Sie, aus der Distanz Nähe zu vermitteln!
6. Teilen Sie den Alltag miteinander!
7. Betrachten Sie die gemeinsame Zeit als etwas Besonderes
8. Finden Sie ein Kommunikationsritual!
9. Thematisieren Sie die Kosten und teilen Sie gerecht!
10. Lernen Sie, mit Eifersucht umzugehen!
http://www.elle.de/Artikel/Fernes-Glueck_184400.html
Na ja, ... ;-) In der Antwort an Trude schreibst Du: „möglicherweise nutzen sich ja Fernbeziehungen weniger stark ab als Nahbeziehungen, wer weiß?“. Statistisch gesehen tun sie es scheinbar. In Einzelfällen werden sie vielleicht auch sehr beständig sein. Ich persönlich glaube allerdings auch nicht, dass es die ideale Form des Zusammenlebens ist. Vieles, was man gemeinsam erleben und was einen verbinden könnte, was das fächerartige Gefüge stetig erweitern könnte, bleibt dabei möglicherweise auf der Strecke und wenn man liest, dass die räumliche Trennung auch Freiräume schaffen soll, so muss man sich doch fragen, warum das in einer auf „engem Raum“ gemeinsam gelebten Beziehung nicht möglich sein soll und ob dann nicht grundsätzlich etwas nicht vereinbar ist.
Einen positiven Aspekt könnte ich der Sache allerdings schon abgewinnen ;-). Mehr noch als in normal geführten Beziehungen, dürften die besonderen Herausforderungen, Ansprüche und Rahmenbedingungen einer solchen Lebensform zeigen, was die beiden Menschen einander wert sind, dürften sie ihnen bewusst machen, was sie aneinander haben und wie wichtig sie einander sind. Das lässt auch längere Trennungszeiten überstehen. Die Wolkenfäden, die sich zwischen den beiden Lichtquellen spinnen und verbinden könnte man als ein sehr poetisches Bild dafür auffassen, wie die Berührungen in gewisser Weise auch in der Entfernung vorhanden ist.
Wie so oft, ergeben natürlich auch die Einstellzeit und das Einstelldatum unter deinem Bild einen Sinn und weitere mögliche Betrachtungsebenen. Der 05.12. und hinzugenommen die Einstellzeit als Jahreszahl (19:01 Uhr für 1901) führen beispielsweise zu den Geburtstagen von Walt Disney http://de.wikipedia.org/wiki/Walt_Disney und Werner Heisenberg. http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Heisenberg Beide hatten beruflich mit Sehnsüchten zu tun und beschäftigten sich auf ihre ganz eigene Art damit. Der eine mit seinen Geschichten, die, wie ich letztens in einem Dokumentarfilm sah, auch viel mit den Märchen der Brüder Grimm zu tun hatten, nachdem er auf einer ausgedehnten Europareise Material diesbezüglich gesammelt hatte und die sich mit Illusionen befassten, aber auch mit Fragen der Moral usw..
Der Andere, Heisenberg, lässt einen beispielsweise nicht nur an Fragen der Unschärfetheorie denken, sondern eben auch an seine Arbeiten im Uranprojekt u.a. im Atomkeller in Haigerloch, die letztlich nicht nur die friedliche Nutzung, sondern auch die Entwicklung einer Atombombe zum Ziel hatten. http://www.stern.de/wissen/natur/forschung/deutsche-kernforschung-der-atomkeller-von-haigerloch-543887.html
Derartige Sehnsüchte von Forschern konnten - sinnbildlich betrachtet - Fernbeziehungen tausender Menschen tangieren, so wie wir heute vielleicht auf die Weltklimakonferenz in Kopenhagen blicken, in der einige wenige Menschen darüber beraten und hoffentlich klug genug sind, Regelungen festzulegen, die entscheidend dafür sein werden, wie und ob Fernbeziehungen von Ökosystemen und klimatischen Verflechtungen auch zukünftig noch funktionieren und dem Menschen und anderen Lebewesen das Dasein auf diesem Planeten ermöglichen.
Das lässt auch einen Blick auf die Globalisierung als solche werfen. "Gewiss, das Individuum ist nichts ohne das Ganze, zu dem es gehört. Aber es gilt auch das Umgekehrte: dieses Ganze gäbe es gar nicht, wenn es sich nicht in unseren Köpfen, in jedermanns Kopf, spiegelte. Die Welt wird bedeutungsreich oder öde sein, je nachdem, ob das Individuum hell oder stumpf ist. Globalisierung gestalten, bleibt deshalb eine Aufgabe, die sich nur bewältigen lässt, wenn darüber nicht die andere große Aufgabe versäumt wird: das Individuum, sich selbst, zu gestalten." (Rüdiger Safranski in "Wieviel Globalisierung verträgt der Mensch")
Dass auch Wissenschaftler nicht nur Sehnsüchten nach Erkenntnissen nachgeben dürfen, sondern ihr Denken und Handeln auch mit großer Verantwortung im globalen Zusammenhang sehen müssen, die Gefahr abschätzen, zeigt folgendes Zitat aus dem aufgeführten Link: „Haigerloch, 1945: Die Messgeräte zeigen eine steigende Neutronenvermehrung. Ein ungutes Gefühl beschleicht Werner Heisenberg unf Karl Wirtz - sie wissen nicht, wie eine unkontrollierte Atomkettenreaktion zu stoppen wäre. Auch Sicherheitsvorkehrungen haben sie in der künstlichen Felshöhle in Haigerloch bei Tübingen so gut wie keine getroffen.“ Sie hatten Glück. "Das Leben verarmt, wenn man unterm Konsequenzgebot nur das zu denken wagt, was man auch glaubt leben zu können. [...] Das Leben wird verwüstet, wenn man unterm Konsequenzgebot um jeden Preis, auch um den der Zerstörung, etwas leben will, bloß weil man es gedacht hat." (Rüdiger Safranski in "Wieviel Wahrheit braucht der Mensch")
Fernbeziehungen könnte man sich auch geistiger Art und auf eine höhere Ebene bezogen vorstellen, so wie wir auch in der Betrachtung der Szene eigentlich nach oben schauen. Den Mond als Gottheit sprachst Du in der Antwort an Werner bereits an. Dies könnte man auch wiederum im übertragenen Sinne und in erweitertem Zusammenhang betrachten. Der Mond leuchtet nicht aus sich selbst heraus, er wird von der Sonne angestrahlt und reflektiert das . Wir können uns also noch eine Kraft hinter diesem Himmelskörper vorstellen, die der eine oder andere vielleicht auch mit dem Glauben verbinden mag. Und wenn man das Zahlenspiel mit der Einstellzeit des Bildes noch etwas intensivieren möchte, so kann man vor dem Doppelpunkt 1 und 9 addieren, um auf die Zehn zu kommen und diese wiederum ergibt das Spiegelbild der Zahlenfolge 01 nach dem Doppelpunkt. Dies ergäbe die bereits mehrfach unter anderen Bildern angesprochene Kreuzfigur als Symbol.
Kerstin
Gert Rehn 08/12/2009 23:07
den Mond hast du, lieber Eckhard bei Caspar David Friedrich gekupfert. Wirkt wunderschön, sodass viele nicht schlafen können. vG Gert
Stefan Adam 08/12/2009 20:27
Schöner Titel - auch, wenn ich mir eine Beziehung zwischen Fensterlicht und Mond nur schwer vorstellen kann ;-)Nein, ich denke, daß wir hier wieder unsere Gedanken bildhaft schweifen lassen dürfen... Fernbeziehung im Realen ist "für die Tonne", hatte ich über zwei Jahre... das ist das, was mir dazu einfällt!
Gruß, Stefan