@s/w :::: Um so nötiger wird die Andeutung eines Horizonts....
@h.b.koch::: Teile deinen Verdacht/Eindruck. Deshalb meine Anregung, die Schraffur rechts unten an den Horizont anstoßen zu lassen....
Bei der schwarzweiß Version ist der Eindruck noch stärker, aber er ist auch im Originalbild. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die eigentliche Aufnahme wesentlich kleiner war und in der Nachbearbeitung erst das ganze Leere drumherum erhalten hat. An der rechten Seite der Bäume ist ein ziemlich abrupte senkrechte Linie ab der nichts mehr von den Bäumen zu sehen ist, irgendwie sieht es nicht nach einem natürlichen Ende der Bäume aus.
Auch ich hätte s/w gewählt. Die zarte Tönung dupliziert den schwebenden atmoshärischen Klang der Bäume und so empfinde ich die beabsichtigte Sentimentalität des Bildes als einen Wimpernschlag zu heftig. Zwar wirkt das Bild immer noch sehr dicht und "gefühlvoll"; aber es ist schon an der Grenze ... :-). Eine S/w-Bearbeitung hätte dem Bild eine Härte als interessanten Kontrast gegeben, ganz so wie im richtigen Leben die Schönheit ohne Stachel nicht auskommt. Ich hab's mal probiert:
Das Bild spricht mich an: die Farben sind harmonisch. Es entsteht eine angenehme Spannung zwischen Schärfe und Unschärfe. Die drastische Reduktion auf die Konturreste der Landschaft als Hintergrund und Beschränkung auf die Baumgruppe steigern die Aussage enorm. Es "riecht" nach einer Mischung aus Zeichnung und Aquarell.
@Einsiedlerkrebs, ich muß so schmunzeln, denn was den zu deutenden Tintenklecks angeht, erinnert mich das Foto hier auch etwas an den Rorschachtest :-)
Ansonsten bin ich der Meinung, daß ein solches Foto in s-w entschieden wirkungsvoller wäre, aber diese Meinung muß natürlich nicht geteilt werden.
Seltsam: Zumindest auf meinem Bildschirm setzt sich der Himmel auf dem Thumpnail auf der Startseite etwas deutlicher vom Horizont ab, als im eigentlichen Bild. Das fände ich aber gerade sinnvoll, da mir der Übergang von weiß zu weiß (wenngleich wahrscheinlich so gewollt) etwas zu strukturfrei ist. Wie gesagt, vielleicht liegt's auch nur an meinem Bildschirm.
Jedenfalls gefällt mir das Thumpnail besser, erinnert mich an einen Modigliani, weißer Tisch, fast weiße aber leicht abgesetzte Wand (= Himmel), und ein mäßig detaillierter aber dennoch erkennbarer Gegenstand. Klar, mit dieser Assoziation bin ich definitv sowas von subjektiv. Aber so ein Bild soll ja auch subjektive Wahrnehmung fördern. Ich würde mir zur Perfektion wünschen, dass es hier und da wenigstens etwas Scharfes zum "Festhalten" gäbe, so wie ein Maler, der seinem Objekt eine Kante verleiht. Das fände ich legitim, da hier ja ohnehin der Versuch unternommen wird, fotografisch malerische Elemente nachzuahmen.
Aber das geht vielleicht nur mir so und jemand anders hat andere Assoziationen, und das ist dann ja auch der Zauber eines solchen Bildes.
@Detlef: ich weiß wovon du schreibst und ich stimme dir zu. Darin besteht für mich der Widerspruch in der sonst löblichen agora-Idee. (aber das ist eine andere Diskussion.)
Gelungen, keine Frage.
Durch die wenige Bildinformation und der Unschärfe lässt es dem Betrachter viel Raum zu Interpretieren. Ein guter Beweis das Schärfe in der Fotografie nicht alles ist, was viele sehr vehement zu behaupten versuchen. Bei den gewählten Farben war sicherlich der Wunsch nach Wärme im Bild der Antrieb. Was bei einer Winterlandschaft verständlich ist.
@Frau Ke: Touchez? War nicht meine Absicht. Gelegentlich wundere ich mich nur, dass man die Möglichkeit der nonverbalen Kommunikation, wie die Fotografie nun mal eine ist, mit so unendlich vielen Worten begleitet. Auch ich selber unterliege oft dieser Versuchung, daher meine Schlussbemerkung "ich bin schon still". Meine Anmerkung ist also durchaus selbstkritisch zu verstehen. Für dieses Foto wie für jedes Kunstwerk gilt m.E., dass man mit "erläuternden" Worten geradezu Schaden anrichten kann, weil Interpretationswege "zugemüllt" werden.
Nur schwach setzt die Horizontlinie das schneeweiße Feld gegen den Himmel ab. Sie verläuft tief im Bild, nur die Füße der Stämme beginnen unterhalb, die Baumkronen überragen sie bei weitem.
***
Es ist schon so, das solche spartanischen Bilder sich hier dort gut machen - im fluge aufnehmen - ein Baum - eine Baumgruppe - aber ich will weiter - und gehe auch
die Farbe hat irgendwie etwas unnatürliches an sich - jedenfalls nicht in der Natur vorkommend.
An der Rechten seite schaut es so aus, als wäre dort ein schnitt gewesen
Den weissen Rand vom pastellgelben Hintergrund kann ich kaum ausmachen
Der Stil wird nie meiner sein - und häufig hab ich aber derartige Bilder - gemalt - schon gesehen -
sie drücken für mich nur Einsamkeit aus - Leere -
@Detlev Rüping: vielleicht interessiert es dich zu erfahren, dass dein "pseudointellektueller Wortschwall" fast genauso despektierlich rüberkommt wie du ihn vermutlich gemeint hast (macht aber nichts) - mit dem kleinen Beisatz, dass sich mir gleich die Frage stellte, wie du eine agora zum Fühlen ohne Wörter ins Internet stellen wolltest ...das wäre ein Projekt wert!
(das meine ich nicht etwa ironisch.)
Mir gefällt's. Sicher nicht mehr "reine" Photographie, aber Kunst mit Photo - oder Kunsthandwerk, je nach dem, wie man das sehen will. Es geht ja nicht um die Frage, was Kunst ist und was nicht, sondern um das Bild. Und das ist ausgewogen aufgebaut, abstrakt grafisch, aber nur fast. Man erkennt noch das Motiv. Angenehme Farbwahl mit zwei Tönen. Ob das nun durch Verziehen der Kamera oder vollständig bei der Bildbearbeitung so geworden ist, wie es ist, ist total egal. Es zählt das Ergebnis. Und das ist nicht revolutionär, aber ästhetisch ansprechend (für mich). Schwierig würde es sicherlich, wenn ich jetzt ganz viele von der Art sehen würde. Könnte mir vorstellen, dass man für so was eine iPhone-App bauen könnte. Und dann würde es, weil es eben nicht herausragend originell ist, schnell langweilig.
Liebe Grüße
Henkki
Eine dunkle Baumgruppe vor hellem Hintergrund, ohne weitere Bildelemente, die ablenken könnten. Durch höhere Konzentration versucht der Betrachter, die Unschärfe zu überwinden. Es gelingt nicht. Es entsteht im Gegenteil der Eindruck, dass sich die Bildelemente dagegen sträuben, überhaupt ins Auge gefasst zu werden. Nach einer Weile der Anstrengung überlässt der Betrachter die Bäume wieder ihrer Isolation in der kalten, hellen Wüste. Hängt das Bild an der Wand, wendet man jetzt gerne seinen Blick wieder dem Kaminfeuer zu.
Das Bild ist zum "Fühlen" da und kaum geeignet, sich in pseudo-intellektuellem Wortschwall darüber auszulassen. Deshalb bin ich schon still.
Wolf Schroedax 08/08/2011 22:59
@s/w :::: Um so nötiger wird die Andeutung eines Horizonts....@h.b.koch::: Teile deinen Verdacht/Eindruck. Deshalb meine Anregung, die Schraffur rechts unten an den Horizont anstoßen zu lassen....
H.B.Koch 08/08/2011 21:46
Bei der schwarzweiß Version ist der Eindruck noch stärker, aber er ist auch im Originalbild. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die eigentliche Aufnahme wesentlich kleiner war und in der Nachbearbeitung erst das ganze Leere drumherum erhalten hat. An der rechten Seite der Bäume ist ein ziemlich abrupte senkrechte Linie ab der nichts mehr von den Bäumen zu sehen ist, irgendwie sieht es nicht nach einem natürlichen Ende der Bäume aus.MO1801 08/08/2011 21:44
ich glaub, ich muss mal zu Fielmann..Frau Ke 08/08/2011 21:38
@Th.Maess: deine s/w-Version gefällt mir auch besser.Th. Maess 08/08/2011 21:28
Auch ich hätte s/w gewählt. Die zarte Tönung dupliziert den schwebenden atmoshärischen Klang der Bäume und so empfinde ich die beabsichtigte Sentimentalität des Bildes als einen Wimpernschlag zu heftig. Zwar wirkt das Bild immer noch sehr dicht und "gefühlvoll"; aber es ist schon an der Grenze ... :-). Eine S/w-Bearbeitung hätte dem Bild eine Härte als interessanten Kontrast gegeben, ganz so wie im richtigen Leben die Schönheit ohne Stachel nicht auskommt. Ich hab's mal probiert:Eike Winter 08/08/2011 21:14
Das Bild spricht mich an: die Farben sind harmonisch. Es entsteht eine angenehme Spannung zwischen Schärfe und Unschärfe. Die drastische Reduktion auf die Konturreste der Landschaft als Hintergrund und Beschränkung auf die Baumgruppe steigern die Aussage enorm. Es "riecht" nach einer Mischung aus Zeichnung und Aquarell.Gut gelungen!. Wieviele "Versuche" waren nötig?
Gruß, Eike.
Ilse Jentzsch 08/08/2011 20:09
@Einsiedlerkrebs, ich muß so schmunzeln, denn was den zu deutenden Tintenklecks angeht, erinnert mich das Foto hier auch etwas an den Rorschachtest :-)Ansonsten bin ich der Meinung, daß ein solches Foto in s-w entschieden wirkungsvoller wäre, aber diese Meinung muß natürlich nicht geteilt werden.
La Aventura Panamericana 08/08/2011 19:00
Seltsam: Zumindest auf meinem Bildschirm setzt sich der Himmel auf dem Thumpnail auf der Startseite etwas deutlicher vom Horizont ab, als im eigentlichen Bild. Das fände ich aber gerade sinnvoll, da mir der Übergang von weiß zu weiß (wenngleich wahrscheinlich so gewollt) etwas zu strukturfrei ist. Wie gesagt, vielleicht liegt's auch nur an meinem Bildschirm.Jedenfalls gefällt mir das Thumpnail besser, erinnert mich an einen Modigliani, weißer Tisch, fast weiße aber leicht abgesetzte Wand (= Himmel), und ein mäßig detaillierter aber dennoch erkennbarer Gegenstand. Klar, mit dieser Assoziation bin ich definitv sowas von subjektiv. Aber so ein Bild soll ja auch subjektive Wahrnehmung fördern. Ich würde mir zur Perfektion wünschen, dass es hier und da wenigstens etwas Scharfes zum "Festhalten" gäbe, so wie ein Maler, der seinem Objekt eine Kante verleiht. Das fände ich legitim, da hier ja ohnehin der Versuch unternommen wird, fotografisch malerische Elemente nachzuahmen.
Aber das geht vielleicht nur mir so und jemand anders hat andere Assoziationen, und das ist dann ja auch der Zauber eines solchen Bildes.
Frau Ke 08/08/2011 16:23
@Detlef: ich weiß wovon du schreibst und ich stimme dir zu. Darin besteht für mich der Widerspruch in der sonst löblichen agora-Idee. (aber das ist eine andere Diskussion.)Gerd Stubenrauch 08/08/2011 16:17
Gelungen, keine Frage.Durch die wenige Bildinformation und der Unschärfe lässt es dem Betrachter viel Raum zu Interpretieren. Ein guter Beweis das Schärfe in der Fotografie nicht alles ist, was viele sehr vehement zu behaupten versuchen. Bei den gewählten Farben war sicherlich der Wunsch nach Wärme im Bild der Antrieb. Was bei einer Winterlandschaft verständlich ist.
ruepix 08/08/2011 15:57
@Frau Ke: Touchez? War nicht meine Absicht. Gelegentlich wundere ich mich nur, dass man die Möglichkeit der nonverbalen Kommunikation, wie die Fotografie nun mal eine ist, mit so unendlich vielen Worten begleitet. Auch ich selber unterliege oft dieser Versuchung, daher meine Schlussbemerkung "ich bin schon still". Meine Anmerkung ist also durchaus selbstkritisch zu verstehen. Für dieses Foto wie für jedes Kunstwerk gilt m.E., dass man mit "erläuternden" Worten geradezu Schaden anrichten kann, weil Interpretationswege "zugemüllt" werden.Clara Hase 08/08/2011 14:46
das von Frau Ke beschriebene sehe ich alles nichtNur schwach setzt die Horizontlinie das schneeweiße Feld gegen den Himmel ab. Sie verläuft tief im Bild, nur die Füße der Stämme beginnen unterhalb, die Baumkronen überragen sie bei weitem.
***
Es ist schon so, das solche spartanischen Bilder sich hier dort gut machen - im fluge aufnehmen - ein Baum - eine Baumgruppe - aber ich will weiter - und gehe auch
die Farbe hat irgendwie etwas unnatürliches an sich - jedenfalls nicht in der Natur vorkommend.
An der Rechten seite schaut es so aus, als wäre dort ein schnitt gewesen
Den weissen Rand vom pastellgelben Hintergrund kann ich kaum ausmachen
Der Stil wird nie meiner sein - und häufig hab ich aber derartige Bilder - gemalt - schon gesehen -
sie drücken für mich nur Einsamkeit aus - Leere -
Frau Ke 08/08/2011 14:32
@Detlev Rüping: vielleicht interessiert es dich zu erfahren, dass dein "pseudointellektueller Wortschwall" fast genauso despektierlich rüberkommt wie du ihn vermutlich gemeint hast (macht aber nichts) - mit dem kleinen Beisatz, dass sich mir gleich die Frage stellte, wie du eine agora zum Fühlen ohne Wörter ins Internet stellen wolltest ...das wäre ein Projekt wert!(das meine ich nicht etwa ironisch.)
Henkki Zakkinen 08/08/2011 14:32
Mir gefällt's. Sicher nicht mehr "reine" Photographie, aber Kunst mit Photo - oder Kunsthandwerk, je nach dem, wie man das sehen will. Es geht ja nicht um die Frage, was Kunst ist und was nicht, sondern um das Bild. Und das ist ausgewogen aufgebaut, abstrakt grafisch, aber nur fast. Man erkennt noch das Motiv. Angenehme Farbwahl mit zwei Tönen. Ob das nun durch Verziehen der Kamera oder vollständig bei der Bildbearbeitung so geworden ist, wie es ist, ist total egal. Es zählt das Ergebnis. Und das ist nicht revolutionär, aber ästhetisch ansprechend (für mich). Schwierig würde es sicherlich, wenn ich jetzt ganz viele von der Art sehen würde. Könnte mir vorstellen, dass man für so was eine iPhone-App bauen könnte. Und dann würde es, weil es eben nicht herausragend originell ist, schnell langweilig.Liebe Grüße
Henkki
ruepix 08/08/2011 13:46
Eine dunkle Baumgruppe vor hellem Hintergrund, ohne weitere Bildelemente, die ablenken könnten. Durch höhere Konzentration versucht der Betrachter, die Unschärfe zu überwinden. Es gelingt nicht. Es entsteht im Gegenteil der Eindruck, dass sich die Bildelemente dagegen sträuben, überhaupt ins Auge gefasst zu werden. Nach einer Weile der Anstrengung überlässt der Betrachter die Bäume wieder ihrer Isolation in der kalten, hellen Wüste. Hängt das Bild an der Wand, wendet man jetzt gerne seinen Blick wieder dem Kaminfeuer zu.Das Bild ist zum "Fühlen" da und kaum geeignet, sich in pseudo-intellektuellem Wortschwall darüber auszulassen. Deshalb bin ich schon still.