Glückwunsch! Damit hast du verdient das 36. Kreativprojekt gewonnen und darfst somit Kreativprojekt 37 leiten und das Thema bestimmen!
Falls du Fragen hast, kannst du dich gerne an mich wenden!
Ursula Elise hat vermutlich Goldschmidt ("Kafka lesen", 2007) gelesen: "Es gibt kein jenseits der Sprache, keine Bedeutung, die außerhalb des Gesagten liegt."
Klar; sie hat recht. Was Kafka betrifft. Was das Wort "kafkaesk" aber angeht, liegt hier ein gänzlich anderer Fall vor, denn "kafkaesk" ist nunmal in den allg. Sprachgebrauch übergegangen und bezieht sich somit nicht mehr nur auf den Autoren Franz Kafka.
Das Bild zeigt eine "kafkaeske" Situation.
Gefällt mir sehr gut und schade, dass es nicht in die Galerie gekommen ist. Aber wer nimmt diese auch schon ernst ;-)?
>
>"Die Brücke
>
>Ich war steif und kalt, ich war eine Brücke,
>über einem Abgrund lag ich. Diesseits waren
>die Fußspitzen, jenseits die Hände
>eingebohrt, in bröckelndem Lehm habe ich
>mich festgebissen. Die Schöße meines Rockes
>wehten zu meinen Seiten. In der Tiefe lärmte
>der eisige Forellenbach. Kein Tourist
>verirrte sich zu dieser unwegsamen Höhe, die
>Brücke war in den Karten noch nicht
>eingezeichnet. - So lag ich und wartete; ich
>mußte warten. Ohne einzustürzen kann keine
>einmal errichtete Brücke aufhören, Brücke zu
>sein.
>
>Einmal gegen Abend war es - war es der
>erste, war es der tausendste, ich weiß
>nicht, - meine Gedanken gingen immer in
>einem Wirrwarr und immer in der Runde. Gegen
>Abend im Sommer, dunkler rauschte der Bach,
>da hörte ich einen Mannesschritt! Zu mir, zu
>mir. - Strecke dich, Brücke, setze dich in
>Stand, geländerloser Balken, halte den dir
>Anvertrauten. Die Unsicherheit seines
>Schrittes gleiche unmerklich aus, schwankt
>er aber, dann gib dich zu erkennen und wie
>ein Berggott schleudere ihn ins Land.
>
>Er kam, mit der Eisenspitze seines Stockes
>beklopfte er mich, dann hob er mit ihr meine
>Rockschöße und ordnete sie auf mir. In mein
>buschiges Haar fuhr er mit der Spitze und
>ließ sie, wahrscheinlich wild umherblickend,
>lange drin liegen. Dann aber - gerade
>träumte ich ihm nach über Berg und Tal -
>sprang er mit beiden Füßen mir mitten auf
>den Leib. Ich erschauerte in wildem Schmerz,
>gänzlich unwissend. Wer war es? Ein Kind?
>Ein Traum? Ein Wegelagerer? Ein
>Selbstmörder? Ein Versucher? Ein Vernichter?
>Und ich drehte mich um, ihn zu sehen. -
>Brücke dreht sich um! Ich war noch nicht
>umgedreht, da stürzte ich schon, ich
>stürzte, und schon war ich zerrissen und
>aufgespießt von den zugespitzten Kieseln,
>die mich immer so friedlich aus dem rasenden
>Wasser angestarrt hatten."
>Franz Kafka
>
>Das macht doch gerade den Reiz von Kafka
>aus, dass er in ganz präziser Sprache
>Unfassbares, Unmögliches, Unausdeutbares
>sagt. 'Kafkaesk' ist der Widerspruch
>zwischen solch sprachlicher Klarheit und der
>Unmöglichkeit, das Gesagte ohne Rest zu
>verstehen. Das einfach in einem sehr
>verschwommen gemachten Foto in dies andere
>Medium umsetzen zu wollen (auch wenn die
>Person dadrauf wohl auch noch stürzt), finde
>ich nicht gelungen. Eine andere Lösung weiß
>ich auch nicht. Vielleicht ist es vermessen,
>den Versuch zu unternehmen.
>Trotzdem habe ich mich über ihn gefreut,
>weil mein wichtigstes Medium die Sprache
>ist.
>lg Ursula
>
>
>
Ursula: Sprache und Bildsprache ist sicher unterschiedlich auslegbar.
Mag sein das ich in Bezug auf Kafka nicht ausreichend belesen bin, aber:
kafkaesk, ist zumindest nach meinem Verständnis, ein Ausdruck, den man für Schilderungen Kafkas umgesetzt/übersetzt mit * auf rätselhafte Weise unheimlich, bedrohlich“ bezeichnen kann, siehe auch Wikip.
und dieses Bild bringt genau das auf den Punkt: *auf rätselhaft Weise unheimlich und bedrohlich*
wie hätte man das Thema denn aus deiner Sicht besser/anders umsetzen können? Darüber denke ich schon seit deiner Anmerkung nach und komme zu keinem Ergebnis.
Das Werk hier beeindruckt mich allerdings mit und ohne
Kafka. ;)
warum seufzen, es ist und bleibt ein gutes Werk ;)
es muss dir und im grunde genommen nur dir gefallen.
Du bist selbstbewusst genug, um das genau so zu sehen.
Klar es wäre schön gewesen, ich hatte es gehofft.
Aber es hat doch recht gut abgeschnitten, und das es kein
Allerweltsbild ist, weisst du selbst, liebe Reisemarie ,)
Denk bitte daran, wenn dein Bus dich in unsere Gegend bringt, wir zu Hause sind, auf unserer Wiese ist Platz mit Stromanschluss. LGute
Esther Margraff 13/11/2011 20:40
das sehe ich jetzt erst und wie auch immer: herzlichen Glückwunsch, das ist ein tolles Bild!!!LG
esther
Frankford 10/10/2011 18:48
Glückwunsch! Damit hast du verdient das 36. Kreativprojekt gewonnen und darfst somit Kreativprojekt 37 leiten und das Thema bestimmen!Falls du Fragen hast, kannst du dich gerne an mich wenden!
Viele Grüße,
Frank
Frankford 24/09/2011 11:37
Hallo!Ursula Elise hat vermutlich Goldschmidt ("Kafka lesen", 2007) gelesen: "Es gibt kein jenseits der Sprache, keine Bedeutung, die außerhalb des Gesagten liegt."
Klar; sie hat recht. Was Kafka betrifft. Was das Wort "kafkaesk" aber angeht, liegt hier ein gänzlich anderer Fall vor, denn "kafkaesk" ist nunmal in den allg. Sprachgebrauch übergegangen und bezieht sich somit nicht mehr nur auf den Autoren Franz Kafka.
Das Bild zeigt eine "kafkaeske" Situation.
Gefällt mir sehr gut und schade, dass es nicht in die Galerie gekommen ist. Aber wer nimmt diese auch schon ernst ;-)?
Viele Grüße,
Frank
Ursula Elise 23/09/2011 15:11
Ich weiß, dass dies ein Fotoforum ist.Trotzdem:
>
>"Die Brücke
>
>Ich war steif und kalt, ich war eine Brücke,
>über einem Abgrund lag ich. Diesseits waren
>die Fußspitzen, jenseits die Hände
>eingebohrt, in bröckelndem Lehm habe ich
>mich festgebissen. Die Schöße meines Rockes
>wehten zu meinen Seiten. In der Tiefe lärmte
>der eisige Forellenbach. Kein Tourist
>verirrte sich zu dieser unwegsamen Höhe, die
>Brücke war in den Karten noch nicht
>eingezeichnet. - So lag ich und wartete; ich
>mußte warten. Ohne einzustürzen kann keine
>einmal errichtete Brücke aufhören, Brücke zu
>sein.
>
>Einmal gegen Abend war es - war es der
>erste, war es der tausendste, ich weiß
>nicht, - meine Gedanken gingen immer in
>einem Wirrwarr und immer in der Runde. Gegen
>Abend im Sommer, dunkler rauschte der Bach,
>da hörte ich einen Mannesschritt! Zu mir, zu
>mir. - Strecke dich, Brücke, setze dich in
>Stand, geländerloser Balken, halte den dir
>Anvertrauten. Die Unsicherheit seines
>Schrittes gleiche unmerklich aus, schwankt
>er aber, dann gib dich zu erkennen und wie
>ein Berggott schleudere ihn ins Land.
>
>Er kam, mit der Eisenspitze seines Stockes
>beklopfte er mich, dann hob er mit ihr meine
>Rockschöße und ordnete sie auf mir. In mein
>buschiges Haar fuhr er mit der Spitze und
>ließ sie, wahrscheinlich wild umherblickend,
>lange drin liegen. Dann aber - gerade
>träumte ich ihm nach über Berg und Tal -
>sprang er mit beiden Füßen mir mitten auf
>den Leib. Ich erschauerte in wildem Schmerz,
>gänzlich unwissend. Wer war es? Ein Kind?
>Ein Traum? Ein Wegelagerer? Ein
>Selbstmörder? Ein Versucher? Ein Vernichter?
>Und ich drehte mich um, ihn zu sehen. -
>Brücke dreht sich um! Ich war noch nicht
>umgedreht, da stürzte ich schon, ich
>stürzte, und schon war ich zerrissen und
>aufgespießt von den zugespitzten Kieseln,
>die mich immer so friedlich aus dem rasenden
>Wasser angestarrt hatten."
>Franz Kafka
>
>Das macht doch gerade den Reiz von Kafka
>aus, dass er in ganz präziser Sprache
>Unfassbares, Unmögliches, Unausdeutbares
>sagt. 'Kafkaesk' ist der Widerspruch
>zwischen solch sprachlicher Klarheit und der
>Unmöglichkeit, das Gesagte ohne Rest zu
>verstehen. Das einfach in einem sehr
>verschwommen gemachten Foto in dies andere
>Medium umsetzen zu wollen (auch wenn die
>Person dadrauf wohl auch noch stürzt), finde
>ich nicht gelungen. Eine andere Lösung weiß
>ich auch nicht. Vielleicht ist es vermessen,
>den Versuch zu unternehmen.
>Trotzdem habe ich mich über ihn gefreut,
>weil mein wichtigstes Medium die Sprache
>ist.
>lg Ursula
>
>
>
d`A 22/09/2011 15:41
EInfach nur WOW. Intensiv und abstrakt zugleich. Das Doto läßt raum für vielfache Interpretationen.gruß
d`A
H.de Balzac 22/09/2011 13:33
Ja der präzise Herr Kafka, er würde im Grab rotieren.Schlechtes Ergebnis, gutes Bild.
† Ute Allendoerfer 22/09/2011 7:03
Ursula: Sprache und Bildsprache ist sicher unterschiedlich auslegbar.Mag sein das ich in Bezug auf Kafka nicht ausreichend belesen bin, aber:
kafkaesk, ist zumindest nach meinem Verständnis, ein Ausdruck, den man für Schilderungen Kafkas umgesetzt/übersetzt mit * auf rätselhafte Weise unheimlich, bedrohlich“ bezeichnen kann, siehe auch Wikip.
und dieses Bild bringt genau das auf den Punkt: *auf rätselhaft Weise unheimlich und bedrohlich*
wie hätte man das Thema denn aus deiner Sicht besser/anders umsetzen können? Darüber denke ich schon seit deiner Anmerkung nach und komme zu keinem Ergebnis.
Das Werk hier beeindruckt mich allerdings mit und ohne
Kafka. ;)
† Irmhild Engel.s 21/09/2011 22:23
so viele Contras?schade
Reisemarie 21/09/2011 21:38
meine ich auch barbara. :-)allen danke fürs voten
und ute für´s verschieben in die alternative galerie.
getröstete grüße
marie
Barbara Homolka 21/09/2011 19:44
Meine Lieblingsanmerkung des heutigen Tages ist die von Ursula Elise :-)))Andi L. 21/09/2011 19:16
oooh..................hätte es mir zwar auch gewünscht, das es reinkommt, aber ich finde das Bild auch ohne Galerie richtig richtig gut.....tröstende Grüße
:-)))
† Ute Allendoerfer 21/09/2011 19:13
warum seufzen, es ist und bleibt ein gutes Werk ;)es muss dir und im grunde genommen nur dir gefallen.
Du bist selbstbewusst genug, um das genau so zu sehen.
Klar es wäre schön gewesen, ich hatte es gehofft.
Aber es hat doch recht gut abgeschnitten, und das es kein
Allerweltsbild ist, weisst du selbst, liebe Reisemarie ,)
Denk bitte daran, wenn dein Bus dich in unsere Gegend bringt, wir zu Hause sind, auf unserer Wiese ist Platz mit Stromanschluss. LGute
Reisemarie 21/09/2011 19:03
seufz!jopArt 21/09/2011 18:53
schaaaaade!mitfühlende grüße, hans
Claudy B. 21/09/2011 18:50 Commentaire de vote
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