anfänglich war ich von dem Projekt Agora sehr angetan - habe mir den Link sogar zu den Favs gepackt -
so langsam bereue ich das ..
Ich kann an diesem Schnappschuss so rein gar nichts finden was mich inspriert, anregt oder berührt; was daran Situations"komik" sein soll entzieht sich mir vollends.
Findet ihr es lustig wenn ein x-beliebiges Schild durch ein Gerüstteil zu sehen ist?
Dieses Bild zeigt für mich die Grenzen zweidimensionaler Fotografie auf. Der Mann trägt ein Gerüstteil, in dem Gerüstteil ist ein Schild "Einfahrt freihalten" und ein Teil einer Stange aus Edelstahl. Auf mich wirkt es deshalb ein bisschen, als wollte er das gesamte Foto aus dem Foto tragen. Wenn der Mann aus dem Bild gelaufen ist, bleibt eine weiße Fläche zurück. Bei zwei Dimensionen anstatt drei klebt alles aneinander. In diesem Bild empfinde ich keine Tiefe, sondern nur ein Wirrwar aus Linien.
Vielleicht ein anderer Gedanke: Warum läuft der Typ überhaupt aus dem Bild raus, ich finde, die Fassade gehört dringend gestrichen, um solchen architektonischen Schönheiten ihren Glanz zurückzugeben. Der genervte Gesichtsausdruck sagt vielleicht: Hat eh keinen Sinn, hier was zu machen. Von daher finde ich es immer sinnvoller, dem Bild ein Thema zu geben, als auf grafische Elemente oder dgl. anzuspielen.
Im Endeffekt ist samthys Kritik für mich hier die einzig wohltuende, denn das Bild hat auch meiner Meinung nach keinen Anspruch, vor allem auch aufgrund des gewählten Titels.
Für mich ist das ein Schwieriges, aber sehr interessantes Bild. Zwei Aspekte kommen zum tragen. Zum einen ist es eine Dokumentation, eine Arbeitsszene. Die Anstrengung, die Kraft ist deutlich zu sehen, die Physis ist regelrecht spürbar. Zum anderen gibt es hier sehr viele Linien und somit Winkel, geometrische Figuren. Dreiecke, Quadrate, Rechtecke, sogar Kreise oder Bälle. In diesen vielen verschachtelten Elementen steht nun der Mann. Der Kopf gar hinter und vor grafischen Linien. Das Problem bei der Vielfalt an grafischen Elementen. Worauf soll ich mich konzentrieren? Auf die Grafik, die wirklich spannend ist? Sehr schön die Backsteinmauer im Vordergrund, welche hier uns alle deutlicher zu Voyeuren macht und auch deutlich abgrenzt. Man ist aussen vor und nicht mittendrin.
Oder auf den Mann? Dessen Arbeitsportrait leicht von der Seite, von hinten abgeschossen sozusagen etwas scheu und ängstlich betrachtet und genau nicht das zeigt, was Street zumindest ausmachen kann, nämlich Kommunikation.
Ich habe mich für das Arbeitsportrait entschieden, weil ich Arbeitsportraits mag, weil sie sehr viel über die verschiedene Weise des Schaffens aussagen. So auch dieses Bild. Einfach der kurze Moment, so dieser Mann dieses Gerüstteil trägt, einerseits man seine Kraft förmlich ahnt, aber gleichzeitig auch sieht wie diese Last seinem starken Körper auf Dauer zusetzt. Konzentriere ich mich also auf den Mann mit seiner Arbeit, so schneide ich oben die Linien, also die Fenster ab, habe immer noch interessante grafische Elemente und verleihe dem Mann mittig mehr Ausdruckskraft, mehr Präsents, und habe auch das Schild "Einfahrt freihalten!" berücksichtigt. Wobei für mich dieses Schild als Bildelement trotz Schrift und Sprachinformation gar nicht so wichtig erscheint.
Übrigens, den Schnitt unten finde ich gut. Füsse ab schnipp schnapp, aber die behaarten starken Waden mit drauf, die erscheinen mir hier Kraft ausdrücklich wichtig. Abgeschnittene Füße sind mir meistens auch Wurst.
Und wie wir ja wissen: Wurst ist Kunst. Denn alles hat eine Ende, nur die Wurst ...
sorry - Einfahrt freihalten ist das Schild - widersinnig, da keine Einfahrt sichtbar, alles ist verschlossen ( Ausdruck verboten war meine Interpretation )
Der Titel gibt die Bildidee - Frame- alles ist klein klein eingekastelt, selbst der Handwerker geht nicht sondern steht wie fest in den diversen Rahmenstrukturen von Fassaden, Gartenzaun, Gerüstteilen, Posten mit demontierten Straßenschildern. In all den Rahmen gibt e nirgendwo ein "hinein" in diese geschichteten Strukturen, max die Fenster lassen noch das hinausschauen ahnen. Verstärkend dann das "Einfahrt verboten" das den Verschluß betont. Und alles Rahmen folgen doch anderen Fluchtlinien, was m.E Spannung ins sonst statische Bild bringt. Die Wahl von SW erscheint mir zwingend, Farbe dürfte dem Bild schaden.
Für mich zeigt das Bild nur einen Arbeiter der eine Gerüstleiter trägt. Leider nicht mehr, er ist weder charakterlich besonders ansprechend, noch besonders ansprechend dargestellt. Er wirkt vielleicht etwas angenervt weil er jetzt auch noch Model stehen muß.
In das Bild jetzt noch Kunst reinzudichten, wie etwas von geraden Linien vom Haus, vom Gerüst oder vom Gerüstteil finde ich sehr übertrieben, keine der Linien kann was fürs da sein, und wurde mit Sicherheit auch nicht aus irgendeinem Beweggrund so hingestellt.
Ich finde das da sein als Foto wurde dem Bild durch die S/W Umsetzung beraubt, und für das da sein als S/W Foto fehlt ebend das Motiv. Ich denke ein Bild in S/W zu konvertieren macht noch lange kein Kunstwerk, oder charakter bzw. ausdrucksstarkes Street Foto. Sorry ist ist ebend meine Meinung....
ich mag das bild, das vorweg,
auch wenn der untere teil doch arg dunkel ist
ich sehe nicht nur die linien - mir erzählt das bild sehr viel
da sind zwei uralte Häuser -Backstein und getüncht.
sie wirken verwittert und renovierungsbedürftig
damit hat man begonnen - kein lost place - es lebt dort wer, bei dem alten Zaun aus dem letzten Jahrhundert - man hat begonnen nun statt eisengitter einen Edelstahl mit transparenten Wänden aufzuziehen (oder Schilderhalter- die transparenten Wände sehe ich noch gar nicht).
Das Gerüst -praktisch, dass der Kopf gerade auf Lücke gezeigt wird
Zum Schmunzeln finde ich da schon etwas: Einfahrt freihalten.
Der Mensch, sein Gerüst, der Zwischenraum zwischen den Häusern ist nur ein Schlitz - auch eine Bau-Art - Schlitzbauweise (allerdings eher bei gleich gestalteten MFHs- nicht einzelhäusern), doch für was soll da eingefahren werden können?
Das Schild bezieht sich evtl auf den Standort davor, dort wo der Fotograf auf die Schnelle ein Blitzlicht entstehen liess, auf das hier und jetzt seiner Zeit. Auf die Veränderung im öffentlichen Raum
Die "Knarre" - also das Werkzeug des Handwerkers lässt eventuell einmal auf die Zeit schliessen, in der das Foto aufgenommen wurde. Aber auch die Wahl der Bepflanzung - die Fensterrahmen usw usf
Er hat die Augen geschlossen als ahnte er, das da en Fotograf steht - und hat offenbar nur wenig Kraftanstrengung aufzuwenden
- ob Arme und Beine voller Wildwuchs oder mit Tatoos geschmückt sind, bin ich am rätseln. Weder das eine noch das andere bildet "Nähte"
die Wahl sw macht es leichter alle Elemente zu erfassen
Selbst für meine sichtweise kann ich den titel : frame
stehenlassen
"Einfahrt freihalten"....na klar, wenn ich den bärenstarken Gerüstbauer sehe, dann laß ich die Einfahrt ganz bestimmt frei.
Hat der Fotograf denn vorher höflich gefragt?
Wenn der Mann böse reagiert, dann ist die Knipse hin.
Das Bild ist eine sehr gelungene Momentaufnahme, das "Bild" muß man erkennen und draufhalten. Auch das SW ist dafür ideal.
ein Bild das durch Linien bestimmt ist, deshalb ist die Wahl es in SchwarzWeiss zu zeigen richtig.
Die Linien senkrecht und (fast) waagrecht sind dominierend. Die Diagonalen des Gerütstteils auf der Schulter des Mannes sind somit auffallend und lenken den Blick. So sticht das Schild an der Hausmauer deutlich in Auge. Es ist auch der hellste und konstrastreichste Punkt in diesem Bild, was wiederum den Blick anzieht.
Der Mann ist der zweit wichtigste Teil im Bild. Leider geht er wegen dem geringen Kontrast zum HG im unteren Teil fast vollständig unter. Die Fortsetzung der Linien des Gerüstteils durch die Arme hingegen finde ich sehr gelungen.
Die wichtigen Bildteile sind somit das Schild, der Oberkörper des Mannes, die durch die "Leiter" in Verbindung gebracht sind und auch so den Rahmen, den Titel bilden.
Dies ist der Kern und davon lenken für mich große Teile des Bildes ab. Ein engerer Schnitt fände ich vorteilhafter. Das obere Drittel, sowie die dunkle Backsteinmauer müsste m.E. noch weg um das Bild intensiver zu gestalten.
LG Rolf
Sicher kein typisches Street, mir gefällt das Zusammenspiel
der Linien und die Rahmung durch die dunkleren Bereiche.
Auch die "Rahmung" des Kopfes und es Einfahrtsschildes
durch das Gerüst ist gut gelungen. Ich nehme an, dass der
Titel sich nicht nur vordergründig auf das Gerüst, sondern auf
die verschiedenen Rahmungen bezieht.
Was das Bild zeigt:
Eine einfache Street-Szene. Ein Handwerker im Monteursanzug trägte eine riesige Leiter aus einem Garten oder Hinterhof. Im Hintergrund das deutlich sichtbare Hinweisschild: "Einfahrt freihalten", die von dem Handwerker mit seinem sperrigen Gegensstand zumindest scheinbar versperrt wird.
Was mir gefällt:
Der/die Fotograf/in hatte die richtige Assoziation. Man könnte glauben, der Handwerker versperre tatsächlich die Einfahrt durch die im rechten Winken angeordnete Leiter. Ein Anflug von Komik liegt in der Situation. Die geometrische Bildanordnung unterstützt die Idee.
Was mir nicht gefällt:
Alles spielt sich hier auf engstem Raum ab. Dadurch wird zwar der Blick des Betrachters auf die Szene gelenkt, aber das Bild wirkt dadurch dennoch meiner Meinung nach etwas gezwungen. Wirkliches Schmunzeln will sich so bei mir so nicht einstellen.
Vermutlich musste der Ausschnitt aber so gewählt werden, um die Idee hinter dem Schnappschuss nicht zu zerstören.
Kommissar Lohmann 23/10/2011 15:22
anfänglich war ich von dem Projekt Agora sehr angetan - habe mir den Link sogar zu den Favs gepackt -so langsam bereue ich das ..
Ich kann an diesem Schnappschuss so rein gar nichts finden was mich inspriert, anregt oder berührt; was daran Situations"komik" sein soll entzieht sich mir vollends.
Findet ihr es lustig wenn ein x-beliebiges Schild durch ein Gerüstteil zu sehen ist?
Don Fröhlich 23/10/2011 14:16
Dieses Bild zeigt für mich die Grenzen zweidimensionaler Fotografie auf. Der Mann trägt ein Gerüstteil, in dem Gerüstteil ist ein Schild "Einfahrt freihalten" und ein Teil einer Stange aus Edelstahl. Auf mich wirkt es deshalb ein bisschen, als wollte er das gesamte Foto aus dem Foto tragen. Wenn der Mann aus dem Bild gelaufen ist, bleibt eine weiße Fläche zurück. Bei zwei Dimensionen anstatt drei klebt alles aneinander. In diesem Bild empfinde ich keine Tiefe, sondern nur ein Wirrwar aus Linien.Vielleicht ein anderer Gedanke: Warum läuft der Typ überhaupt aus dem Bild raus, ich finde, die Fassade gehört dringend gestrichen, um solchen architektonischen Schönheiten ihren Glanz zurückzugeben. Der genervte Gesichtsausdruck sagt vielleicht: Hat eh keinen Sinn, hier was zu machen. Von daher finde ich es immer sinnvoller, dem Bild ein Thema zu geben, als auf grafische Elemente oder dgl. anzuspielen.
Im Endeffekt ist samthys Kritik für mich hier die einzig wohltuende, denn das Bild hat auch meiner Meinung nach keinen Anspruch, vor allem auch aufgrund des gewählten Titels.
Matthias von Schramm 23/10/2011 12:26
Für mich ist das ein Schwieriges, aber sehr interessantes Bild. Zwei Aspekte kommen zum tragen. Zum einen ist es eine Dokumentation, eine Arbeitsszene. Die Anstrengung, die Kraft ist deutlich zu sehen, die Physis ist regelrecht spürbar. Zum anderen gibt es hier sehr viele Linien und somit Winkel, geometrische Figuren. Dreiecke, Quadrate, Rechtecke, sogar Kreise oder Bälle. In diesen vielen verschachtelten Elementen steht nun der Mann. Der Kopf gar hinter und vor grafischen Linien. Das Problem bei der Vielfalt an grafischen Elementen. Worauf soll ich mich konzentrieren? Auf die Grafik, die wirklich spannend ist? Sehr schön die Backsteinmauer im Vordergrund, welche hier uns alle deutlicher zu Voyeuren macht und auch deutlich abgrenzt. Man ist aussen vor und nicht mittendrin.Oder auf den Mann? Dessen Arbeitsportrait leicht von der Seite, von hinten abgeschossen sozusagen etwas scheu und ängstlich betrachtet und genau nicht das zeigt, was Street zumindest ausmachen kann, nämlich Kommunikation.
Ich habe mich für das Arbeitsportrait entschieden, weil ich Arbeitsportraits mag, weil sie sehr viel über die verschiedene Weise des Schaffens aussagen. So auch dieses Bild. Einfach der kurze Moment, so dieser Mann dieses Gerüstteil trägt, einerseits man seine Kraft förmlich ahnt, aber gleichzeitig auch sieht wie diese Last seinem starken Körper auf Dauer zusetzt. Konzentriere ich mich also auf den Mann mit seiner Arbeit, so schneide ich oben die Linien, also die Fenster ab, habe immer noch interessante grafische Elemente und verleihe dem Mann mittig mehr Ausdruckskraft, mehr Präsents, und habe auch das Schild "Einfahrt freihalten!" berücksichtigt. Wobei für mich dieses Schild als Bildelement trotz Schrift und Sprachinformation gar nicht so wichtig erscheint.
Übrigens, den Schnitt unten finde ich gut. Füsse ab schnipp schnapp, aber die behaarten starken Waden mit drauf, die erscheinen mir hier Kraft ausdrücklich wichtig. Abgeschnittene Füße sind mir meistens auch Wurst.
Und wie wir ja wissen: Wurst ist Kunst. Denn alles hat eine Ende, nur die Wurst ...
Klaus-M.Schmidt 23/10/2011 12:15
sorry - Einfahrt freihalten ist das Schild - widersinnig, da keine Einfahrt sichtbar, alles ist verschlossen ( Ausdruck verboten war meine Interpretation )Klaus-M.Schmidt 23/10/2011 12:12
Der Titel gibt die Bildidee - Frame- alles ist klein klein eingekastelt, selbst der Handwerker geht nicht sondern steht wie fest in den diversen Rahmenstrukturen von Fassaden, Gartenzaun, Gerüstteilen, Posten mit demontierten Straßenschildern. In all den Rahmen gibt e nirgendwo ein "hinein" in diese geschichteten Strukturen, max die Fenster lassen noch das hinausschauen ahnen. Verstärkend dann das "Einfahrt verboten" das den Verschluß betont. Und alles Rahmen folgen doch anderen Fluchtlinien, was m.E Spannung ins sonst statische Bild bringt. Die Wahl von SW erscheint mir zwingend, Farbe dürfte dem Bild schaden.samthy 23/10/2011 12:05
Für mich zeigt das Bild nur einen Arbeiter der eine Gerüstleiter trägt. Leider nicht mehr, er ist weder charakterlich besonders ansprechend, noch besonders ansprechend dargestellt. Er wirkt vielleicht etwas angenervt weil er jetzt auch noch Model stehen muß.In das Bild jetzt noch Kunst reinzudichten, wie etwas von geraden Linien vom Haus, vom Gerüst oder vom Gerüstteil finde ich sehr übertrieben, keine der Linien kann was fürs da sein, und wurde mit Sicherheit auch nicht aus irgendeinem Beweggrund so hingestellt.
Ich finde das da sein als Foto wurde dem Bild durch die S/W Umsetzung beraubt, und für das da sein als S/W Foto fehlt ebend das Motiv. Ich denke ein Bild in S/W zu konvertieren macht noch lange kein Kunstwerk, oder charakter bzw. ausdrucksstarkes Street Foto. Sorry ist ist ebend meine Meinung....
Ilse Jentzsch 23/10/2011 11:37
@Buchsenkopf, der Fotograf spricht ganz richtig von einem Gerüstteil, erst im einleitenden Kommentar wird daraus eine Leiter :-)Die Situationskomik ist unzweifelhaft hier festgehalten, die wird also auch sichtbar ohne jede zusätzliche Deutung meinerseits.
Clara Hase 23/10/2011 10:49
ich mag das bild, das vorweg,auch wenn der untere teil doch arg dunkel ist
ich sehe nicht nur die linien - mir erzählt das bild sehr viel
da sind zwei uralte Häuser -Backstein und getüncht.
sie wirken verwittert und renovierungsbedürftig
damit hat man begonnen - kein lost place - es lebt dort wer, bei dem alten Zaun aus dem letzten Jahrhundert - man hat begonnen nun statt eisengitter einen Edelstahl mit transparenten Wänden aufzuziehen (oder Schilderhalter- die transparenten Wände sehe ich noch gar nicht).
Das Gerüst -praktisch, dass der Kopf gerade auf Lücke gezeigt wird
Zum Schmunzeln finde ich da schon etwas: Einfahrt freihalten.
Der Mensch, sein Gerüst, der Zwischenraum zwischen den Häusern ist nur ein Schlitz - auch eine Bau-Art - Schlitzbauweise (allerdings eher bei gleich gestalteten MFHs- nicht einzelhäusern), doch für was soll da eingefahren werden können?
Das Schild bezieht sich evtl auf den Standort davor, dort wo der Fotograf auf die Schnelle ein Blitzlicht entstehen liess, auf das hier und jetzt seiner Zeit. Auf die Veränderung im öffentlichen Raum
Die "Knarre" - also das Werkzeug des Handwerkers lässt eventuell einmal auf die Zeit schliessen, in der das Foto aufgenommen wurde. Aber auch die Wahl der Bepflanzung - die Fensterrahmen usw usf
Er hat die Augen geschlossen als ahnte er, das da en Fotograf steht - und hat offenbar nur wenig Kraftanstrengung aufzuwenden
- ob Arme und Beine voller Wildwuchs oder mit Tatoos geschmückt sind, bin ich am rätseln. Weder das eine noch das andere bildet "Nähte"
die Wahl sw macht es leichter alle Elemente zu erfassen
Selbst für meine sichtweise kann ich den titel : frame
stehenlassen
Herbert Rieger 23/10/2011 9:32
"Einfahrt freihalten"....na klar, wenn ich den bärenstarken Gerüstbauer sehe, dann laß ich die Einfahrt ganz bestimmt frei.Hat der Fotograf denn vorher höflich gefragt?
Wenn der Mann böse reagiert, dann ist die Knipse hin.
Das Bild ist eine sehr gelungene Momentaufnahme, das "Bild" muß man erkennen und draufhalten. Auch das SW ist dafür ideal.
Rolf Pessel 23/10/2011 9:08
ein Bild das durch Linien bestimmt ist, deshalb ist die Wahl es in SchwarzWeiss zu zeigen richtig.Die Linien senkrecht und (fast) waagrecht sind dominierend. Die Diagonalen des Gerütstteils auf der Schulter des Mannes sind somit auffallend und lenken den Blick. So sticht das Schild an der Hausmauer deutlich in Auge. Es ist auch der hellste und konstrastreichste Punkt in diesem Bild, was wiederum den Blick anzieht.
Der Mann ist der zweit wichtigste Teil im Bild. Leider geht er wegen dem geringen Kontrast zum HG im unteren Teil fast vollständig unter. Die Fortsetzung der Linien des Gerüstteils durch die Arme hingegen finde ich sehr gelungen.
Die wichtigen Bildteile sind somit das Schild, der Oberkörper des Mannes, die durch die "Leiter" in Verbindung gebracht sind und auch so den Rahmen, den Titel bilden.
Dies ist der Kern und davon lenken für mich große Teile des Bildes ab. Ein engerer Schnitt fände ich vorteilhafter. Das obere Drittel, sowie die dunkle Backsteinmauer müsste m.E. noch weg um das Bild intensiver zu gestalten.
LG Rolf
Fachkraeftemangel 22/10/2011 23:53
Ah, ein Gentrifikator in Aktion!Sicher kein typisches Street, mir gefällt das Zusammenspiel
der Linien und die Rahmung durch die dunkleren Bereiche.
Auch die "Rahmung" des Kopfes und es Einfahrtsschildes
durch das Gerüst ist gut gelungen. Ich nehme an, dass der
Titel sich nicht nur vordergründig auf das Gerüst, sondern auf
die verschiedenen Rahmungen bezieht.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 22/10/2011 23:12
Christian Fürst schreibt:Was das Bild zeigt:
Eine einfache Street-Szene. Ein Handwerker im Monteursanzug trägte eine riesige Leiter aus einem Garten oder Hinterhof. Im Hintergrund das deutlich sichtbare Hinweisschild: "Einfahrt freihalten", die von dem Handwerker mit seinem sperrigen Gegensstand zumindest scheinbar versperrt wird.
Was mir gefällt:
Der/die Fotograf/in hatte die richtige Assoziation. Man könnte glauben, der Handwerker versperre tatsächlich die Einfahrt durch die im rechten Winken angeordnete Leiter. Ein Anflug von Komik liegt in der Situation. Die geometrische Bildanordnung unterstützt die Idee.
Was mir nicht gefällt:
Alles spielt sich hier auf engstem Raum ab. Dadurch wird zwar der Blick des Betrachters auf die Szene gelenkt, aber das Bild wirkt dadurch dennoch meiner Meinung nach etwas gezwungen. Wirkliches Schmunzeln will sich so bei mir so nicht einstellen.
Vermutlich musste der Ausschnitt aber so gewählt werden, um die Idee hinter dem Schnappschuss nicht zu zerstören.