also ich finde diesen hintergrund nicht negativ. er wirkt auf mich amerikanisch. erinnert an eine ursprünglich auf mich griechisch (im weitesten sinne) angelegte bauweise. ich nehme an, diese seite klärt auf.
friedhofsfotografie ist hochinteressant und vielschichtig und für mich immer auch mit der geschichte verbunden. ob diese soldatengräber in ihrer schlichten eher weißen unpersönlichen erscheinungsform als mahnmale funktionieren, ist eine andere sache. für mich wirken sie auch immer wie nachzeitliche kampffelder, die nicht nur stille, sondern auch stärke, stolz und präsenz darstellen. dabei fühle ich mich nicht wohl.
auch hier wird eine gewisse aufstellungsform deutlich. reih und glied, formation, disziplin bis in den tod hinein.
so sind so einzeln rausgestellte gräber schon ein wenig bedrückend mit zurückhaltendem schmuck, einer nummer und der fragwürdigen formel: known unto god.
das foto ist einfach, die linien aufeinander abgestimmt. kein schlechtes bild, einen bedachten blick würde ich dem fotografen in keinster weise absprechen. mit querformat wäre mehr möglich gewesen, wie schon geschrieben. rausstellung und information, darstellung der formation und grafik, möglicherweise auch mehr demonstration des bedrückenden. linien, weite und für einen stein mehr einsamkeit.
Mich stört der vertikale Hintergrund kolossal, weil ich ihn nicht identifizieren kann (sind es Bäume, ist es ein Gatter oder gar eine Wellblechwand?) und meine Aufmerksamkeit durch Rätselei lange vom eigentlichen Motiv abgelenkt bleibt. Der Grabstein selber ist sehr schön getroffen und hat eine interessante Struktur, allerdings lenken hier die ebenfalls in der Schärfe liegenden abgeschnittenen Pflanzen am rechten Bildrand ab, weshalb ich sie vor der Aufnahme zur Seite aus dem Bild gebogen hätte. Der knapp gewählte Ausschnitt vermittelt auf mich den (vermutlich falschen) Eindruck, dass die Grabsteine in einer Dreiecksformation aufgestellt sind, wobei der scharf gestellte Stein die einzelne Spitze repräsentiert. Um die (wahrscheinlichere) Reihenanordung zu betonen, hätte ich den vorderen Stein weiter links platziert, statt links von ihm noch einen hinteren Stein zu zeigen. Das hätte auch der Bildführung von vorne nach rechts hinten gut getan. Der Schärfeverlauf gefällt mir nicht so gut, weil er den einzelnen Stein statt die Menge betont und ich den Sinn davon nicht verstehe. Die Bildbotschaft erschließt sich mir irgendwie nicht. Außerdem sehen durch die starke Unschärfe für mich die hinteren Steine zu verwaschen und verlaufen aus (z.B. schwarze Farbeinläufe oben bei den hinteren Steinen). Trotz der Menge der von mir genannten Kritikpunkte finde ich das Bild eigentlich ansprechend, weil es nicht viel Überflüssiges zeigt, das S/W gut gewählt ist und die Lichtführung gefällt.
Kurnuto - ich weiss auch nicht, was uns immer zu Friedhöfen hinzieht
Du erwähnst aus diesem Bild die Zahl - das Feld wo Unbekannter liegt.
Nun stelle Dir vor, jemand befasst sich mit Ahnen, damit auch der Geschichte, und findet nun diese Zahl, die evtl mit der Luftwaffe und dem Regiment zu tun hatte - und da könnte der Grossvater oder Urgrossvater dabei sein, von dem nie wieder eine Spur zu finden war?
so ein Foto hat dann für den Fotografen einen rein persönlichen Grund, ist ein Merkzettel oder sowas in der Art. für einen Merkzettel ist das Bild aber recht ordentlich.
Das andere ist, dass dies Plätze insgesamt schon Mahnmale oder Trauerstätten sind, die auch in das Bewusstsein von uns Nachfahren gerückt werden sollen - (was mir nebenbei auf den Geist geht - da könnte man auch wunderbar günstige Wohnungen bauen!? statt Kleingartenvereine aufzulösen die dem hier und Jetzt an Wohlbefinden dienen.)
Sache ist aber auch, das der Krieg international war,
und solche Stätten eigentlich Touristische Ziele sind.
Also wirtschaftlich genutzte Leichen, sag ich mal so krass.
nur einen Stein abzubilden hat vielleicht auch den Sinn nicht von der Masse erschlagen zu werden, oder grad an diesem kommt irgendein Bezug im Inneren - wie auch immer.
Der Wahn ist überall - hatte gerade die Tage dieses Grab zu sehen bekommen:
ein grab eines unbekannten, stellvertretend als erinnerung für die, die an keinem grab weinen können.
blinder gehorsam und verblendung sind ursache dieser kriege, die nur leid bringen, für alle.
ein mahnmal ist es nicht, siehe die kriege nach 45....
der mensch lernt nicht den frieden halten, sondern wie er perfekter töten kann, damit er nicht so endet, als unkown.......
das foto selbst bewirkt bei mir keine trauer oder wirkliche aufmerksamkeit...dazu ist zu breit aufgestellt, zu viel unwichtiges nimmt die wichtigkeit und macht es für mich "nichtssagend".
dieser eine einzige Stein, mit einem nobody - also ohne Namen, ohne Gesicht, ohne Worte zum Gedenken an die einzelne spezielle Person, beschreibt wie diese Menschen im Kriege verwurstet wurden - als nobody
so sehe ich es inhaltlich
Den Hintergrund aus Wellwand hätte ich nicht gewählt -
wohl aber die in Unschärfe verlaufenden Massen an Grabsteinen, um eben das Ausmaß dieses Krieges bzw seiner Opfer die für den Staat kämpften, darzustellen - denn die Opfer die nicht Soldaten waren, bekamen derartige Ehrung nicht - und leicht hatten die es wohl auch meist nicht.
Das kleine Gewächs direkt vor dem Grabstein ist ok
aber das Blatt und das andere kraut, wäre gut gewesen man hätte es etwas wegbinden oder stempeln können
s-w- ist für Trauer oder Andenken gut - der Schärfeverlauf für mich auch - aber wie gesagt, diese Wellen oben stören - begrenzen auch enorm das was eigentlich ein Feld an aufgestelten Steinen ist.
Ich finde das Bild sehr gut! Tiefenschärfe bringt einen noch mehr zum nachdenken über die Ereignise in 1939-1945. Denn wenn man genauer hinschaut merkt man,dass die Grabsteine alle die gleiche Form haben,allerdings, alle eine unterschidliche Gravierung.
Mich bringt es auf den Gedanken,dass Sehr viele Menschen,verschiedene Nationalitäten und Glaubensrichtungen für ein gemeinsames Ziel ihre Leben geopfert haben.
Komplemente an den/die Fotografen/in
Gruß, Anton G.
Ich finde das Bild unspektakulär. Es wurde schlicht und ohne irgendwelche Ablenkungen (im Hintergrund o.ä. [mit ausnahme der "5A"]) aufgenommen. Dieser, ich nenne das jetzt einfach mal, "schlichten Charakter" wird m.M. nach durch s/w verstärkt. Kann mir vorstellen dass das beabsichtigt war, daher ist "unspektakulär" nicht als negativ aufzufassen...
Frage mich, welchen Zweck so ein Bild erfüllen könnte: Natürlich ist eine Möglichkeit die Erinnerung an das Geschehene, vielleicht in einer Zeitung über einem Artikel welcher das entsprechende Thema behandelt....
Welche Frage bei mir aufgekommen ist: In wie fern lassen wir unsere Meinung/Urteil, hinsichtilich diesen Bildes, von unseren Emotionen beeinflussen? Lässt mich die Geschichte völlig kalt, kommt sie nach der objektiven Betrachtung zur Geltung oder steht sie bei der Meinungsbildung im Vordergrund? Würde mich interessieren wie es bei den anderen Usern ist, da diese Information viel über die jeweilige Anmerkung aussagt...
Gruß
Edit: Ach ja: "Langweiliges Foto" finde ich äußerst konstruktiv....
Das Format wurde bereits angesprochen. Erträglicher wird das Hochformat, schon wenn man sich entfernt von den überkommenen Kleinbildrelationen, d.h. dem Verhältnis 3:2. Wie ein Handtuch mutet dieses Format an, und das passt in den seltensten Fällen. Bei diesem Foto könnte man getrost unten was wegnehmen, ohne das für die Bildaussage Wesentliches verloren ginge, im Gegenteil.
Auch der sich in den Vordergrund drängende Hintergrund wurde schon erwähnt; er nimmt dem Motiv viel von seiner Intensität, finde ich, und er ist natürlich nicht damit zu entschuldigen, dass er so nun mal da war. Bewegt man sich mit der Kamera, ist fast immer was zu verändern. Ein statisches Motiv läuft nicht weg.
Die Lichtreflexe rechts neben dem Grabstein stören mächtig; man hätte das leicht am Rechner korrigieren können.
Das massenhafte Sterben vermittelt das Foto m.E. nicht. Dazu lösen sich die in der Tiefe gestaffelten Steine zu früh in gänzliche Unschärfe auf, wirken zu flächig.
Das Foto lässt, wie Christian schreibt, das Potenzial des Motivs erahnen. Nicht mehr.
Noch im Grabe stehen sie in Reih' und Glied, die vertikale streifige Strukturierung ist eine sehr passende Idee! Dazu gehört auch die Hervorhebung des ersten Grabsteins, die aus der Anonymität eine Präsenz macht. Auch wenn der Name des Soldaten unbekannt bleibt, in Form des Grabsteins wird er körperlich. Dazu paßt auch das gewählte Hochformat. Eine gelungene Aufnahme!
Liebe Grüße Klaus
Was das Bild zeigt:
das SW-Foto im (immer seltener werdenden) Hochformat zeigt einen Ausschnitt eines Friedhofs. Möglicherweise ist es ein Soldatenfriedhof, in dem der/die AutorIn schön mit der Schärfentiefe arbeitet. Im direkten Kontrast steht die nüchterne Form des Steins im Vordergrund zu der etwas traurig und einsamen Pflanze am rechten Bildrand.
Was mir gefällt:
Friedhöfe gehören zu meinen Lieblingsmotiven. Die Aufreihung der Gräber verlockt geradezu zum Spiel mit der Perspektive und Tiefenstaffelung. Das hat den/die FotografIn auch bei diesem Bild motiviert.
Was mir nicht gefällt:
Man erahnt das Potenzial des Bildes. Die Einsamkeit der Gräber, die traurige Pflanze im Vordergrund. Leider wurde der Ausschnitt viel zu knapp gewählt. So wirkt das Grab ziemlich eingezwängt, der Blick auf die anderen Grabreihen und Gräber bleibt versperrt, und die Pflanzte ist unnötig abgeschnitten. Querformat ist in einem solchen Motiv immer zu empfehlen. Dabei ist es wichtig, den Grabsteinen am Rande etwas "Luft" zu geben und eventuell mehr vom Hintergrund zu zeigen.
Matthias von Schramm 19/01/2012 14:57
also ich finde diesen hintergrund nicht negativ. er wirkt auf mich amerikanisch. erinnert an eine ursprünglich auf mich griechisch (im weitesten sinne) angelegte bauweise. ich nehme an, diese seite klärt auf.http://de.wikipedia.org/wiki/Sage_War_Cemetery
friedhofsfotografie ist hochinteressant und vielschichtig und für mich immer auch mit der geschichte verbunden. ob diese soldatengräber in ihrer schlichten eher weißen unpersönlichen erscheinungsform als mahnmale funktionieren, ist eine andere sache. für mich wirken sie auch immer wie nachzeitliche kampffelder, die nicht nur stille, sondern auch stärke, stolz und präsenz darstellen. dabei fühle ich mich nicht wohl.
auch hier wird eine gewisse aufstellungsform deutlich. reih und glied, formation, disziplin bis in den tod hinein.
so sind so einzeln rausgestellte gräber schon ein wenig bedrückend mit zurückhaltendem schmuck, einer nummer und der fragwürdigen formel: known unto god.
das foto ist einfach, die linien aufeinander abgestimmt. kein schlechtes bild, einen bedachten blick würde ich dem fotografen in keinster weise absprechen. mit querformat wäre mehr möglich gewesen, wie schon geschrieben. rausstellung und information, darstellung der formation und grafik, möglicherweise auch mehr demonstration des bedrückenden. linien, weite und für einen stein mehr einsamkeit.
ruhe sanft.
Ray2 19/01/2012 12:15
Mich stört der vertikale Hintergrund kolossal, weil ich ihn nicht identifizieren kann (sind es Bäume, ist es ein Gatter oder gar eine Wellblechwand?) und meine Aufmerksamkeit durch Rätselei lange vom eigentlichen Motiv abgelenkt bleibt. Der Grabstein selber ist sehr schön getroffen und hat eine interessante Struktur, allerdings lenken hier die ebenfalls in der Schärfe liegenden abgeschnittenen Pflanzen am rechten Bildrand ab, weshalb ich sie vor der Aufnahme zur Seite aus dem Bild gebogen hätte. Der knapp gewählte Ausschnitt vermittelt auf mich den (vermutlich falschen) Eindruck, dass die Grabsteine in einer Dreiecksformation aufgestellt sind, wobei der scharf gestellte Stein die einzelne Spitze repräsentiert. Um die (wahrscheinlichere) Reihenanordung zu betonen, hätte ich den vorderen Stein weiter links platziert, statt links von ihm noch einen hinteren Stein zu zeigen. Das hätte auch der Bildführung von vorne nach rechts hinten gut getan. Der Schärfeverlauf gefällt mir nicht so gut, weil er den einzelnen Stein statt die Menge betont und ich den Sinn davon nicht verstehe. Die Bildbotschaft erschließt sich mir irgendwie nicht. Außerdem sehen durch die starke Unschärfe für mich die hinteren Steine zu verwaschen und verlaufen aus (z.B. schwarze Farbeinläufe oben bei den hinteren Steinen). Trotz der Menge der von mir genannten Kritikpunkte finde ich das Bild eigentlich ansprechend, weil es nicht viel Überflüssiges zeigt, das S/W gut gewählt ist und die Lichtführung gefällt.Clara Hase 19/01/2012 10:17
Kurnuto - ich weiss auch nicht, was uns immer zu Friedhöfen hinziehtDu erwähnst aus diesem Bild die Zahl - das Feld wo Unbekannter liegt.
Nun stelle Dir vor, jemand befasst sich mit Ahnen, damit auch der Geschichte, und findet nun diese Zahl, die evtl mit der Luftwaffe und dem Regiment zu tun hatte - und da könnte der Grossvater oder Urgrossvater dabei sein, von dem nie wieder eine Spur zu finden war?
so ein Foto hat dann für den Fotografen einen rein persönlichen Grund, ist ein Merkzettel oder sowas in der Art. für einen Merkzettel ist das Bild aber recht ordentlich.
Das andere ist, dass dies Plätze insgesamt schon Mahnmale oder Trauerstätten sind, die auch in das Bewusstsein von uns Nachfahren gerückt werden sollen - (was mir nebenbei auf den Geist geht - da könnte man auch wunderbar günstige Wohnungen bauen!? statt Kleingartenvereine aufzulösen die dem hier und Jetzt an Wohlbefinden dienen.)
Sache ist aber auch, das der Krieg international war,
und solche Stätten eigentlich Touristische Ziele sind.
Also wirtschaftlich genutzte Leichen, sag ich mal so krass.
nur einen Stein abzubilden hat vielleicht auch den Sinn nicht von der Masse erschlagen zu werden, oder grad an diesem kommt irgendein Bezug im Inneren - wie auch immer.
Der Wahn ist überall - hatte gerade die Tage dieses Grab zu sehen bekommen:
lophoto 19/01/2012 10:06
ein grab eines unbekannten, stellvertretend als erinnerung für die, die an keinem grab weinen können.blinder gehorsam und verblendung sind ursache dieser kriege, die nur leid bringen, für alle.
ein mahnmal ist es nicht, siehe die kriege nach 45....
der mensch lernt nicht den frieden halten, sondern wie er perfekter töten kann, damit er nicht so endet, als unkown.......
das foto selbst bewirkt bei mir keine trauer oder wirkliche aufmerksamkeit...dazu ist zu breit aufgestellt, zu viel unwichtiges nimmt die wichtigkeit und macht es für mich "nichtssagend".
Clara Hase 19/01/2012 0:21
dieser eine einzige Stein, mit einem nobody - also ohne Namen, ohne Gesicht, ohne Worte zum Gedenken an die einzelne spezielle Person, beschreibt wie diese Menschen im Kriege verwurstet wurden - als nobodyso sehe ich es inhaltlich
Den Hintergrund aus Wellwand hätte ich nicht gewählt -
wohl aber die in Unschärfe verlaufenden Massen an Grabsteinen, um eben das Ausmaß dieses Krieges bzw seiner Opfer die für den Staat kämpften, darzustellen - denn die Opfer die nicht Soldaten waren, bekamen derartige Ehrung nicht - und leicht hatten die es wohl auch meist nicht.
Das kleine Gewächs direkt vor dem Grabstein ist ok
aber das Blatt und das andere kraut, wäre gut gewesen man hätte es etwas wegbinden oder stempeln können
s-w- ist für Trauer oder Andenken gut - der Schärfeverlauf für mich auch - aber wie gesagt, diese Wellen oben stören - begrenzen auch enorm das was eigentlich ein Feld an aufgestelten Steinen ist.
A.Gruslak 19/01/2012 0:19
Ich finde das Bild sehr gut! Tiefenschärfe bringt einen noch mehr zum nachdenken über die Ereignise in 1939-1945. Denn wenn man genauer hinschaut merkt man,dass die Grabsteine alle die gleiche Form haben,allerdings, alle eine unterschidliche Gravierung.Mich bringt es auf den Gedanken,dass Sehr viele Menschen,verschiedene Nationalitäten und Glaubensrichtungen für ein gemeinsames Ziel ihre Leben geopfert haben.
Komplemente an den/die Fotografen/in
Gruß, Anton G.
Kurnuto 19/01/2012 0:05
Ich finde das Bild unspektakulär. Es wurde schlicht und ohne irgendwelche Ablenkungen (im Hintergrund o.ä. [mit ausnahme der "5A"]) aufgenommen. Dieser, ich nenne das jetzt einfach mal, "schlichten Charakter" wird m.M. nach durch s/w verstärkt. Kann mir vorstellen dass das beabsichtigt war, daher ist "unspektakulär" nicht als negativ aufzufassen...Frage mich, welchen Zweck so ein Bild erfüllen könnte: Natürlich ist eine Möglichkeit die Erinnerung an das Geschehene, vielleicht in einer Zeitung über einem Artikel welcher das entsprechende Thema behandelt....
Welche Frage bei mir aufgekommen ist: In wie fern lassen wir unsere Meinung/Urteil, hinsichtilich diesen Bildes, von unseren Emotionen beeinflussen? Lässt mich die Geschichte völlig kalt, kommt sie nach der objektiven Betrachtung zur Geltung oder steht sie bei der Meinungsbildung im Vordergrund? Würde mich interessieren wie es bei den anderen Usern ist, da diese Information viel über die jeweilige Anmerkung aussagt...
Gruß
Edit: Ach ja: "Langweiliges Foto" finde ich äußerst konstruktiv....
Antje Kirsten-Halbe 18/01/2012 22:59
Ein Stein von vielen, aber trotzdem ein besonderer für den/die Angehörigen. Sehr schön in SW.sehr schön mit Schärfe und Unschärfe. LG Antje
Alfons Gellweiler 18/01/2012 19:36
Das Format wurde bereits angesprochen. Erträglicher wird das Hochformat, schon wenn man sich entfernt von den überkommenen Kleinbildrelationen, d.h. dem Verhältnis 3:2. Wie ein Handtuch mutet dieses Format an, und das passt in den seltensten Fällen. Bei diesem Foto könnte man getrost unten was wegnehmen, ohne das für die Bildaussage Wesentliches verloren ginge, im Gegenteil.
Auch der sich in den Vordergrund drängende Hintergrund wurde schon erwähnt; er nimmt dem Motiv viel von seiner Intensität, finde ich, und er ist natürlich nicht damit zu entschuldigen, dass er so nun mal da war. Bewegt man sich mit der Kamera, ist fast immer was zu verändern. Ein statisches Motiv läuft nicht weg.
Die Lichtreflexe rechts neben dem Grabstein stören mächtig; man hätte das leicht am Rechner korrigieren können.
Das massenhafte Sterben vermittelt das Foto m.E. nicht. Dazu lösen sich die in der Tiefe gestaffelten Steine zu früh in gänzliche Unschärfe auf, wirken zu flächig.
Das Foto lässt, wie Christian schreibt, das Potenzial des Motivs erahnen. Nicht mehr.
Grüße
Alfons
Klaus-Günter Albrecht 18/01/2012 19:22
Noch im Grabe stehen sie in Reih' und Glied, die vertikale streifige Strukturierung ist eine sehr passende Idee! Dazu gehört auch die Hervorhebung des ersten Grabsteins, die aus der Anonymität eine Präsenz macht. Auch wenn der Name des Soldaten unbekannt bleibt, in Form des Grabsteins wird er körperlich. Dazu paßt auch das gewählte Hochformat. Eine gelungene Aufnahme!Liebe Grüße Klaus
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 18/01/2012 17:38
Christian Fürst schreibt:
Was das Bild zeigt:
das SW-Foto im (immer seltener werdenden) Hochformat zeigt einen Ausschnitt eines Friedhofs. Möglicherweise ist es ein Soldatenfriedhof, in dem der/die AutorIn schön mit der Schärfentiefe arbeitet. Im direkten Kontrast steht die nüchterne Form des Steins im Vordergrund zu der etwas traurig und einsamen Pflanze am rechten Bildrand.
Was mir gefällt:
Friedhöfe gehören zu meinen Lieblingsmotiven. Die Aufreihung der Gräber verlockt geradezu zum Spiel mit der Perspektive und Tiefenstaffelung. Das hat den/die FotografIn auch bei diesem Bild motiviert.
Was mir nicht gefällt:
Man erahnt das Potenzial des Bildes. Die Einsamkeit der Gräber, die traurige Pflanze im Vordergrund. Leider wurde der Ausschnitt viel zu knapp gewählt. So wirkt das Grab ziemlich eingezwängt, der Blick auf die anderen Grabreihen und Gräber bleibt versperrt, und die Pflanzte ist unnötig abgeschnitten. Querformat ist in einem solchen Motiv immer zu empfehlen. Dabei ist es wichtig, den Grabsteinen am Rande etwas "Luft" zu geben und eventuell mehr vom Hintergrund zu zeigen.