was nun schöne Frau? Vielleicht endet ja irgendwann alles im virtuellen Bilder-Tsunami ;O
Wünsche dir eine schöne Frühlingszeit und genieße die wunderbaren FrühlingsDÜFTE! :)
Übrigens: dein Bild ist KLASSE!!! ;)
LG helmut
Oh es wird makaber...ich erlaube mir einen Beitrag zu der Friedhofdiskussion mit einem Grabsteinspruchvorschlag:
"Was stehst du hier so blöd rum, ich läge jetzt doch auch lieber am Strand".
Nachdem ich einiges auf ihr zergehen lassen habe, geht es meiner Zunge jetzt übel...she is in a failing state too ;-)(-; nicht in Griechenland...
Weg von den Sophisten also..."assai contenta
di quel vago avvenir che in mente avevi"
A SILVIA
Silvia, rimembri ancora
Quel tempo della tua vita mortale,
Quando beltà splendea
Negli occhi tuoi ridenti e fuggitivi,
E tu, lieta e pensosa, il limitare
Di gioventù salivi?
Sonavan le quiete
Stanze, e le vie dintorno,
Al tuo perpetuo canto,
Allor che all'opre femminili intenta
Sedevi, assai contenta
Di quel vago avvenir che in mente avevi.
Era il maggio odoroso: e tu solevi
Così menare il giorno.
Io gli studi leggiadri
Talor lasciando e le sudate carte,
Ove il tempo mio primo
E di me si spendea la miglior parte,
D'in su i veroni del paterno ostello
Porgea gli orecchi al suon della tua voce,
Ed alla man veloce
Che percorrea la faticosa tela.
Mirava il ciel sereno,
Le vie dorate e gli orti,
E quinci il mar da lungi, e quindi il monte.
Lingua mortal non dice
Quel ch'io sentiva in seno.
Che pensieri soavi,
Che speranze, che cori, o Silvia mia!
Quale allor ci apparia
La vita umana e il fato!
Quando sovviemmi di cotanta speme,
Un affetto mi preme
Acerbo e sconsolato,
E tornami a doler di mia sventura.
O natura, o natura,
Perché non rendi poi
Quel che prometti allor? perché di tanto
Inganni i figli tuoi?
Tu pria che l'erbe inaridisse il verno,
Da chiuso morbo combattuta e vinta,
Perivi, o tenerella. E non vedevi
Il fior degli anni tuoi;
Non ti molceva il core
La dolce lode or delle negre chiome,
Or degli sguardi innamorati e schivi;
Né teco le compagne ai dì festivi
Ragionavan d'amore.
Anche peria fra poco
La speranza mia dolce: agli anni miei
Anche negaro i fati
La giovanezza. Ahi come,
Come passata sei,
Cara compagna dell'età mia nova,
Mia lacrimata speme!
Questo è quel mondo? questi
I diletti, l'amor, l'opre, gli eventi
Onde cotanto ragionammo insieme?
Questa la sorte dell'umane genti?
All'apparir del vero
Tu, misera, cadesti: e con la mano
La fredda morte ed una tomba ignuda
Mostravi di lontano.
[Giacomo Leopardi - 1798 - 1837]
P.S.: Im Gegezug zu der von dir vorgeschlagenen Talkshow, wo du nur Zuhörerin sein möchtest - wie wäre es mit einem Fotographischen Tritet? (Marcel brauchen wir nicht, machen wir selber ;-)
@ FF:
.... der gute alte Gorgias....das muß man sich auf der zunge zergehen lassen ~~~
se è eterno non ha principio
se non ha principio è infinito
se è infinito nessun luogo può contenerlo
se non è in nessun luogo non esiste.........
sollte sich diese lust an der wanderpredigenden nichtstuerischen sophisterei bis zu den heutigen griechen erhalten haben, wundert mich nicht, daß Griechenland ein "failing state" ist.....
theoretisch könnten die sophisten die schulden ja spielend wegphilosophieren :-))
@Eckhard Meineke:
:-) ich meinte eigentlich nicht deine bilder selbst, sondern was darauf zu sehen ist (gedankensprung meinerseits)
aber warum nicht das bildangebot verewigen hier....analog zu
Klasse, deine Selbstportraits mit eindeutigem Bekenntnis. Acca, es ist wie beim Raucher: allein das "Ding" in der Hand zu halten .................
Ansonsten empfinde ich Sabine Krauses Bemerkung meiner Haltung am nächsten. Es ist die SUCHE, die die SUCHT macht.
Und (@ Sabine): manchmal landet man in der Tat in Indien, das ist dann auch ein Glücksmoment. Wenn der Zufall hilft, nicht dem Einen sondern dem Anderen bei der Suche zu begegnen. Carpe diem !!
Mich begleitet die Frage "was ist Kunst", oder besser "was ist Qualität" eigentlich schon mein ganzes bewusste Leben.
Man kann sie auf philosophischer Ebene abarbeiten, sehr hilfreich dabei ist das Buch "Zen oder die Kunst ein Motorrad zu warten".
Mir zumindest ist beim Lesen klar geworden: Qualität ist, wenn Körper und Geist zu 100 % "anwesend" sind beim Schöpfungsprozess. So wie der japanische Maler ein ganzes Leben damit zubringen kann, den perfekten Kreis zu malen. Und der Kreis ist nicht perfekt, wenn sein Radius ohne Makel ist sondern dann, wenn der Maler sagen kann: DAS ist der perfekteste Kreis, den ich malen konnte.
Die andere Ebene, diese Frage anzugehen, ist (inkl. Feininger und Beuys) eine Auseinandersetzung mit dem Kunstmarkt an und für sich.
Auch hier habe ich ein sehr erhellendes Buch gelesen (Ich glaube, Acca, der Tipp stammte von dir):
"Das kann ich auch" Gebrauchsanweisung für moderne Kunst. Rezensent: "Endlich ! Die schonungslose Wahrheit über Kunst, Klüngel und Kommerz."
@ Klaus Damm: "We create our own reality" (Osho): mein 5-jähriger Sohn malte eines Tages ein "magisches" Bild. Die Sonne, die das Hemd seines Vaters trocknen sollte, weil der sich gerade darüber aufgeregt hat, dass es nicht zur rechten Zeit trocken ist.
Ich: "Gell, du wolltest helfen mit deinem Bild?" Er: "Nein ich will nicht, ich kann - und das Bild ist eben ein "Können"-Bild."
Osho würde sich freuen.
@Eckhard,Eric, Klaus, Erhard : ich bedanke mich für die intensive teilnahme an der Beuys/kunst-diskussion :-)
Mein fazit: vielleicht tut man B doch unrecht, wenn man seinen kunstbegriff auf den plakativen satz „jeder mensch ein künstler" reduziert. einen glauben an das schöpferische in jedem menschen kann man ihm nicht absprechen und das zu fördern war vielleicht seine eigentliche vision.
@Klaus Damm :
die definition erweitert in dem sinn, dass der mensch zum gestalter seines lebens werden , „verantwortung“ übernehmen sollte für sich ....und im Gauckschen sinn dann soziale verantwortung, das gefällt mir…..das hieße auch weg vom (typisch deutschen?) paternalistischen wohlfahrtsstaatsdenken. !!
die beuysschen schamanistischen installationen, die allerdings hinterlassen ratlosigkeit…
@Eckhard Meineke:
Noch mal danke für dein unschlagbares bildangebot zu dieser „kunst- oder müll“ –thematik.da werden außer uns noch viele generationen nach uns ihre helle schadenfreude dran haben :o)
@ FF :
please be informed that I’m really too dull to understand juridical language :-(
da du auch ein liebhaber der italienischen sprache bist, habe ich ebenfalls ein kleines metaphyisches rätsel für dich:
nulla è
se qualcosa anche fosse
non sarebbe conoscibile
se anche fosse conoscibile
non sarebbe comunicabile
es ist das wesen eines streetfotografen, daß er sich in streets bewegt, wo er auf möglicherweise zahllose andere fotografen stößt ….und nicht auf hyänen, wenn man denn die paparazzi und -e nicht mit hyänen vergleichen will -:)))))
@ Erhard Nielk : die stellungnahme von Picasso: erfrischend natürlich und nüchtern, unbeeindruckt vom kunstrummel -
danke dafür!
Ps: bei der nächsten gelegenheit lade ich euch zu einer hochkarätigen talkrunde ein - ---
und Acca lauscht dann atemlos und ergriffen……
sie erwarten von mir, daß ich ihnen sage,
daß ich ihnen definiere: was ist kunst?
wenn ich es wüßte, würde ich es für mich
behalten,
und....................................
museen sind nichts weiter als ein haufen
lügen,
und die leute, die aus der kunst ein geschäft
machen,
sind meistens betrüger.....(pablo picasso)
sehr fotogen, klasse bea, ein foto, das mir
sehr gut gefällt..........................lg erhard
es wurde mit dem beuys zitat "jeder mensch ist ein künstler" überschrieben, scheint aber soweit ich es googlen konnte, nicht von ihm zu sein.
umformuliert zu "jeder mensch ist ein gestalter" nähert er sich der aussage "jeder ist gestalter seines lebens" an, die anders formuliert zu "i am the creator of my reality" führt - einer der kernsätze von osho -, der in einer radikalität die vollstänige eigenverantwortlichkeit benennt, welche oft auf vehementen widerstand stößt, aber eine großartige chance benennt, sich dorthin zu entwickeln, wo man sein will. hierzu passt wiederum das inspirierende gedicht, das diesem umfeld entstammen könnte.
die von dir skizzierte positionierung von beuys mit werte- und gesellschaftskritik kann ich nachvollziehen. nicht aber, dass daraus diese besondere art von "kunst" entstehen muss ("ist das kunst oder kann das weg" - angebliches putzfrauen-zitat).
dass es menschen gibt, die über "kunsthandwerk-kunst" einen für sie möglichen kreativen weg gehen, finde ich wie du wunderbar.
für mich selber entsteht kunst aus verdichtung auf in der tiefe wirksame energetische kernaussagen, die in ihrer - nicht unmittelbar erfahrbaren - tiefenstruktur auch eine "handwerkliche" verdichtung als metaphern der bedeutung erfahren, so z.b. wenn johann sebastian bach einen kanon perpetuus schreibt, bei dem die eine stimme rückwärts läuft: was man nicht hören kann, aber eine eigene magie entfaltet, die "unendlichkeit" erfahrbar macht.
danke für die anregung, mir diese gedanken zu vergegenwärtigen...
@Eckhard Meineke: ach ja, lieber Eckhard, vergib mir meinen hartnäckigen lesefehler, es muß wohl an den genen liegen:-))
deine abscheu vor erzeugnissen aus malschulen, vhs-kursen etc kann ich nachvollziehen ......nennen wir's einfach kunsthandwerk, denn beträchtliche handwerkliche fähigkeiten erfordern werke wie die "schöpfung" ja doch......
und lassen wir den schöpfern ihre kreativität, wenn sie sie denn glücklich macht....ob banal oder trivial :-)
vielleicht ist es auch das, was Beuys mit seinem kunstbegriff gemeint hat
ich wehre mich nur dagegen, den begriff "kunst" so inflationär anzuwenden auf das, was so sonntagsmaler, hobbyfotografen....u.ä. hervorbringen....aber auch so manche "profi"künstler (Jeff Koons!! Damian Hirst !..... ad libitum !)
bezüglich Feininger allerdings bin ich anderer meinung
@ Klaus Damm: ....viel spaß mit Beuys....naja......immerhin ein grund, sich mit ihm wieder mal auseinanderzusetzen
ob er wohl ein visionär war? jedenfalls einer, der sich mit fragen des humanismus, der sozialphilosophie, anthroposophie intensiv auseinandergesetzt hat, , "die an materialismus und zweckdenken erkrankte westliche welt" zu einer neuorientierung bewegen wollte, was ihn u.a. zu seiner vorstellung einer neuschaffung des gesellschaftssystems als "sozialer skulptur " und dem erweiterten kunstbegriff führte
ob die heerscharen von malschülern, sonntagsmalern und anderen hobbyausübenden.....müslizubereitern;:-).... , die sich zu künstlern proklamieren, von Beuys überhaupt gehört haben?
positiv ist, daß der mensch in unserer freizeitgesellschaft die chance hat, seine kreativität zu entfalten
ungerechtfertigt finde ich nur, all diese werke zur kunst hochzustilisieren....so wie aber auch manches, was von "profi"künstlern stammt....aber auch hier kommt wieder der persönliche geschmack und der kunstmarkt ins spiel.......
Mannus Mann 29/03/2012 14:59
Wie du immer wieder dein Gesichtin Szene setzt, find ich sehr eindrucksvoll.
Du bist eine grosse Künstlerin.
Helle 28/03/2012 9:38
was nun schöne Frau? Vielleicht endet ja irgendwann alles im virtuellen Bilder-Tsunami ;OWünsche dir eine schöne Frühlingszeit und genieße die wunderbaren FrühlingsDÜFTE! :)
Übrigens: dein Bild ist KLASSE!!! ;)
LG helmut
Flighty Furrow 27/03/2012 19:18
.Oh es wird makaber...ich erlaube mir einen Beitrag zu der Friedhofdiskussion mit einem Grabsteinspruchvorschlag:
"Was stehst du hier so blöd rum, ich läge jetzt doch auch lieber am Strand".
Nachdem ich einiges auf ihr zergehen lassen habe, geht es meiner Zunge jetzt übel...she is in a failing state too ;-)(-; nicht in Griechenland...
Weg von den Sophisten also..."assai contenta
di quel vago avvenir che in mente avevi"
A SILVIA
Silvia, rimembri ancora
Quel tempo della tua vita mortale,
Quando beltà splendea
Negli occhi tuoi ridenti e fuggitivi,
E tu, lieta e pensosa, il limitare
Di gioventù salivi?
Sonavan le quiete
Stanze, e le vie dintorno,
Al tuo perpetuo canto,
Allor che all'opre femminili intenta
Sedevi, assai contenta
Di quel vago avvenir che in mente avevi.
Era il maggio odoroso: e tu solevi
Così menare il giorno.
Io gli studi leggiadri
Talor lasciando e le sudate carte,
Ove il tempo mio primo
E di me si spendea la miglior parte,
D'in su i veroni del paterno ostello
Porgea gli orecchi al suon della tua voce,
Ed alla man veloce
Che percorrea la faticosa tela.
Mirava il ciel sereno,
Le vie dorate e gli orti,
E quinci il mar da lungi, e quindi il monte.
Lingua mortal non dice
Quel ch'io sentiva in seno.
Che pensieri soavi,
Che speranze, che cori, o Silvia mia!
Quale allor ci apparia
La vita umana e il fato!
Quando sovviemmi di cotanta speme,
Un affetto mi preme
Acerbo e sconsolato,
E tornami a doler di mia sventura.
O natura, o natura,
Perché non rendi poi
Quel che prometti allor? perché di tanto
Inganni i figli tuoi?
Tu pria che l'erbe inaridisse il verno,
Da chiuso morbo combattuta e vinta,
Perivi, o tenerella. E non vedevi
Il fior degli anni tuoi;
Non ti molceva il core
La dolce lode or delle negre chiome,
Or degli sguardi innamorati e schivi;
Né teco le compagne ai dì festivi
Ragionavan d'amore.
Anche peria fra poco
La speranza mia dolce: agli anni miei
Anche negaro i fati
La giovanezza. Ahi come,
Come passata sei,
Cara compagna dell'età mia nova,
Mia lacrimata speme!
Questo è quel mondo? questi
I diletti, l'amor, l'opre, gli eventi
Onde cotanto ragionammo insieme?
Questa la sorte dell'umane genti?
All'apparir del vero
Tu, misera, cadesti: e con la mano
La fredda morte ed una tomba ignuda
Mostravi di lontano.
[Giacomo Leopardi - 1798 - 1837]
P.S.: Im Gegezug zu der von dir vorgeschlagenen Talkshow, wo du nur Zuhörerin sein möchtest - wie wäre es mit einem Fotographischen Tritet? (Marcel brauchen wir nicht, machen wir selber ;-)
Accabadora 27/03/2012 15:09
@ FF:.... der gute alte Gorgias....das muß man sich auf der zunge zergehen lassen ~~~
se è eterno non ha principio
se non ha principio è infinito
se è infinito nessun luogo può contenerlo
se non è in nessun luogo non esiste.........
sollte sich diese lust an der wanderpredigenden nichtstuerischen sophisterei bis zu den heutigen griechen erhalten haben, wundert mich nicht, daß Griechenland ein "failing state" ist.....
theoretisch könnten die sophisten die schulden ja spielend wegphilosophieren :-))
Accabadora 27/03/2012 15:00
@Eckhard Meineke::-) ich meinte eigentlich nicht deine bilder selbst, sondern was darauf zu sehen ist (gedankensprung meinerseits)
aber warum nicht das bildangebot verewigen hier....analog zu
http://www.strassederbesten.de/
(wieder ein - zugegeben makabrer - gedankensprung, nichts für ungut! :-)))
, lg:-))
Flighty Furrow 26/03/2012 10:57
.@Accabadora das klingt wie Musik in den Ohren ;-)
Ob sich des Rätsel Lösung mir anvertrauen würde, wo doch niente rimane lo stesso...noch dazu waren es doch gerade die Scholastiker, die behaupten:
1.nichts existiert
2.selbst wenn etwas existierte, es nicht erkennbar wäre
3.selbst wenn etwas erkennbar wäre, es nicht mitgeteilt werden könnte.
Also eine Lösung in Sprache, vielleicht nicht?! Wenn dann geht das nur auf Italienisch!
eterno
generato
eterno e generato insieme.
(Obwohl, hätte auch ein Beuys-Zitat sein können ;-)
Janne Jahny 25/03/2012 17:50
Klasse, deine Selbstportraits mit eindeutigem Bekenntnis. Acca, es ist wie beim Raucher: allein das "Ding" in der Hand zu halten .................Ansonsten empfinde ich Sabine Krauses Bemerkung meiner Haltung am nächsten. Es ist die SUCHE, die die SUCHT macht.
Und (@ Sabine): manchmal landet man in der Tat in Indien, das ist dann auch ein Glücksmoment. Wenn der Zufall hilft, nicht dem Einen sondern dem Anderen bei der Suche zu begegnen. Carpe diem !!
Mich begleitet die Frage "was ist Kunst", oder besser "was ist Qualität" eigentlich schon mein ganzes bewusste Leben.
Man kann sie auf philosophischer Ebene abarbeiten, sehr hilfreich dabei ist das Buch "Zen oder die Kunst ein Motorrad zu warten".
Mir zumindest ist beim Lesen klar geworden: Qualität ist, wenn Körper und Geist zu 100 % "anwesend" sind beim Schöpfungsprozess. So wie der japanische Maler ein ganzes Leben damit zubringen kann, den perfekten Kreis zu malen. Und der Kreis ist nicht perfekt, wenn sein Radius ohne Makel ist sondern dann, wenn der Maler sagen kann: DAS ist der perfekteste Kreis, den ich malen konnte.
Die andere Ebene, diese Frage anzugehen, ist (inkl. Feininger und Beuys) eine Auseinandersetzung mit dem Kunstmarkt an und für sich.
Auch hier habe ich ein sehr erhellendes Buch gelesen (Ich glaube, Acca, der Tipp stammte von dir):
"Das kann ich auch" Gebrauchsanweisung für moderne Kunst. Rezensent: "Endlich ! Die schonungslose Wahrheit über Kunst, Klüngel und Kommerz."
@ Klaus Damm: "We create our own reality" (Osho): mein 5-jähriger Sohn malte eines Tages ein "magisches" Bild. Die Sonne, die das Hemd seines Vaters trocknen sollte, weil der sich gerade darüber aufgeregt hat, dass es nicht zur rechten Zeit trocken ist.
Ich: "Gell, du wolltest helfen mit deinem Bild?" Er: "Nein ich will nicht, ich kann - und das Bild ist eben ein "Können"-Bild."
Osho würde sich freuen.
LG
Accabadora 25/03/2012 14:42
@Eckhard,Eric, Klaus, Erhard : ich bedanke mich für die intensive teilnahme an der Beuys/kunst-diskussion :-)Mein fazit: vielleicht tut man B doch unrecht, wenn man seinen kunstbegriff auf den plakativen satz „jeder mensch ein künstler" reduziert. einen glauben an das schöpferische in jedem menschen kann man ihm nicht absprechen und das zu fördern war vielleicht seine eigentliche vision.
@Klaus Damm :
die definition erweitert in dem sinn, dass der mensch zum gestalter seines lebens werden , „verantwortung“ übernehmen sollte für sich ....und im Gauckschen sinn dann soziale verantwortung, das gefällt mir…..das hieße auch weg vom (typisch deutschen?) paternalistischen wohlfahrtsstaatsdenken. !!
die beuysschen schamanistischen installationen, die allerdings hinterlassen ratlosigkeit…
@Eckhard Meineke:
Noch mal danke für dein unschlagbares bildangebot zu dieser „kunst- oder müll“ –thematik.da werden außer uns noch viele generationen nach uns ihre helle schadenfreude dran haben :o)
@ FF :
please be informed that I’m really too dull to understand juridical language :-(
da du auch ein liebhaber der italienischen sprache bist, habe ich ebenfalls ein kleines metaphyisches rätsel für dich:
nulla è
se qualcosa anche fosse
non sarebbe conoscibile
se anche fosse conoscibile
non sarebbe comunicabile
Gorgias, sizilian. Sophist
http://de.wikipedia.org/wiki/Gorgias
…..
es ist das wesen eines streetfotografen, daß er sich in streets bewegt, wo er auf möglicherweise zahllose andere fotografen stößt ….und nicht auf hyänen, wenn man denn die paparazzi und -e nicht mit hyänen vergleichen will -:)))))
@ Erhard Nielk : die stellungnahme von Picasso: erfrischend natürlich und nüchtern, unbeeindruckt vom kunstrummel -
danke dafür!
Ps: bei der nächsten gelegenheit lade ich euch zu einer hochkarätigen talkrunde ein - ---
und Acca lauscht dann atemlos und ergriffen……
:-)
Erhard Nielk 24/03/2012 18:01
sie erwarten von mir, daß ich ihnen sage,daß ich ihnen definiere: was ist kunst?
wenn ich es wüßte, würde ich es für mich
behalten,
und....................................
museen sind nichts weiter als ein haufen
lügen,
und die leute, die aus der kunst ein geschäft
machen,
sind meistens betrüger.....(pablo picasso)
sehr fotogen, klasse bea, ein foto, das mir
sehr gut gefällt..........................lg erhard
Klaus Damm 23/03/2012 13:41
@Accadanke für das wunderschöne gedicht,
http://allgaier-reutlingen.quicksnake.de/Gedichte/Jeder-Mensch-ist-ein-Knstler-Joseph-Beuys
es wurde mit dem beuys zitat "jeder mensch ist ein künstler" überschrieben, scheint aber soweit ich es googlen konnte, nicht von ihm zu sein.
umformuliert zu "jeder mensch ist ein gestalter" nähert er sich der aussage "jeder ist gestalter seines lebens" an, die anders formuliert zu "i am the creator of my reality" führt - einer der kernsätze von osho -, der in einer radikalität die vollstänige eigenverantwortlichkeit benennt, welche oft auf vehementen widerstand stößt, aber eine großartige chance benennt, sich dorthin zu entwickeln, wo man sein will. hierzu passt wiederum das inspirierende gedicht, das diesem umfeld entstammen könnte.
die von dir skizzierte positionierung von beuys mit werte- und gesellschaftskritik kann ich nachvollziehen. nicht aber, dass daraus diese besondere art von "kunst" entstehen muss ("ist das kunst oder kann das weg" - angebliches putzfrauen-zitat).
dass es menschen gibt, die über "kunsthandwerk-kunst" einen für sie möglichen kreativen weg gehen, finde ich wie du wunderbar.
für mich selber entsteht kunst aus verdichtung auf in der tiefe wirksame energetische kernaussagen, die in ihrer - nicht unmittelbar erfahrbaren - tiefenstruktur auch eine "handwerkliche" verdichtung als metaphern der bedeutung erfahren, so z.b. wenn johann sebastian bach einen kanon perpetuus schreibt, bei dem die eine stimme rückwärts läuft: was man nicht hören kann, aber eine eigene magie entfaltet, die "unendlichkeit" erfahrbar macht.
danke für die anregung, mir diese gedanken zu vergegenwärtigen...
mal weniger theroretisch dazu:
Accabadora 23/03/2012 10:48
@Eckhard Meineke: ach ja, lieber Eckhard, vergib mir meinen hartnäckigen lesefehler, es muß wohl an den genen liegen:-))deine abscheu vor erzeugnissen aus malschulen, vhs-kursen etc kann ich nachvollziehen ......nennen wir's einfach kunsthandwerk, denn beträchtliche handwerkliche fähigkeiten erfordern werke wie die "schöpfung" ja doch......
und lassen wir den schöpfern ihre kreativität, wenn sie sie denn glücklich macht....ob banal oder trivial :-)
vielleicht ist es auch das, was Beuys mit seinem kunstbegriff gemeint hat
ich wehre mich nur dagegen, den begriff "kunst" so inflationär anzuwenden auf das, was so sonntagsmaler, hobbyfotografen....u.ä. hervorbringen....aber auch so manche "profi"künstler (Jeff Koons!! Damian Hirst !..... ad libitum !)
bezüglich Feininger allerdings bin ich anderer meinung
:-)
Flighty Furrow 23/03/2012 10:35
.Das er über den Rhein gerudert ist damals das hat mich angesprochen!
Accabadora 23/03/2012 10:19
@ Klaus Damm: ....viel spaß mit Beuys....naja......immerhin ein grund, sich mit ihm wieder mal auseinanderzusetzenob er wohl ein visionär war? jedenfalls einer, der sich mit fragen des humanismus, der sozialphilosophie, anthroposophie intensiv auseinandergesetzt hat, , "die an materialismus und zweckdenken erkrankte westliche welt" zu einer neuorientierung bewegen wollte, was ihn u.a. zu seiner vorstellung einer neuschaffung des gesellschaftssystems als "sozialer skulptur " und dem erweiterten kunstbegriff führte
ob die heerscharen von malschülern, sonntagsmalern und anderen hobbyausübenden.....müslizubereitern;:-).... , die sich zu künstlern proklamieren, von Beuys überhaupt gehört haben?
positiv ist, daß der mensch in unserer freizeitgesellschaft die chance hat, seine kreativität zu entfalten
ungerechtfertigt finde ich nur, all diese werke zur kunst hochzustilisieren....so wie aber auch manches, was von "profi"künstlern stammt....aber auch hier kommt wieder der persönliche geschmack und der kunstmarkt ins spiel.......
andrea aplowski 23/03/2012 9:56
Deine Bearbeitung kitzelt das letzte aus dem Bild heraus. Es wird fast ein wenig unwirklich. Klasse.lg andrea
E. W. R. 23/03/2012 7:58
Liebe Acca, der erweiterte Kunstbegriff von Herrn Beuys ist ja sehr löblich, und natürlich gibt es mehr Menschen mit kreativem Potential,als in der Galerie der Moderne deutlich wird.
Trotzdem bringt auch der erweiterte Begriff nicht viel, weil er ein Allgemeinplatz ist. Eckhard
Und nenn' micht nicht immer "Meinike"! ;-)