Für einen Küstenanwohner aus z:B. MeckPomm, der nur Wellenberge kennt, ist das Motiv durchaus eine "Wow-Landschaft".
Das Hochformat finde ich passend, aber leider muss man am Monitor scrollen.
Bei der HDR BEA gehen die Geschmäcker auseinander. Meist ist mir natürliche Bildwirkung lieber, aber eine poppigere Variante kann auch seinen Reiz haben.
sehr gelungene Staffelung und ein fein-harmonischer zurückhaltender Aufbau ... und die Lichtwirkung des "Wetters" entscheidet über das Bild ... m.E. sehr zum Positiven :)
@ Wolf:
ja, die Frage der Linienführung hier im Bild habe ich auch angeführt. Bin ich deiner Ansicht. und ich sehe hier Schnittvarianten, die eine durchgehende Linienführung für den Betrachter von unten bis an den Horizont ermöglichen.
LG jens
Insgesamt gefällt mir das Bild recht gut, ich möchte mich @Galene und @Picobox anschließen. Ein paar Ergänzungen und Begründungen aus meiner Sicht möchte ich noch hinzufügen.
Weg
Der leuchtende Weg (inkl. des Zubringers mit dem Grasstreifen in der Mitte) verbindet die "Sehenswürdigkeiten" des Sonntagbergs. Er spielt als Blickführer die entscheidende Rolle, vor allem im Hochformat, vermutlich war er auch für die Aufnahme entscheidend.
Querformat
1. Querformat mit erweitertem Blickfeld. Nehmen wir mal an, mir sei der Standort bekannt und ich wüsste genau, was rechts und links ist und ich vermisste das hier. Selbst dann käme es zu Problemen:
- Je weiter das Bild nach rechts erweitert wird, umso mehr verschärft sich die Gegenlichtsituation.
- Je breiter das Bildformat, desto mehr verliert der Weg seine Rolle als Blickführer.
- Je größer das gesamte Blickfeld, desto weniger Details bleiben nach der Verkleinerung für FC übrig. Sollen die gesamte Tiefenstaffelung mit Himmel und der Baumgruppe ganz unten mit ins Bild, dann würde sich bei einem 3.2-Format das Blickfeld verdreifachen und der Weg schrumpfte zu einem "weißblonden Kraushaar in der Spinatsuppe".
2. Querformat aus dem Hochformat. Welcher Ausschnitt denn genau? Ich kann mir bestenfalls noch Quadratformat vom unteren Bildteil vorstellen. Das sieht nicht schlecht aus, aber es nimmt dem Bild die interessante Tiefenstaffelung weg und damit das Besondere.
Himmel
Für die Lichtsituation im Bild erscheint mir der Himmel etwas zu dunkel und zu dramatisiert. Mit nur einem Fünftel der gesamten Bildfläche, die durch die Landschaft ohnehin stark strukturiert wird, kann der Himmel keinen wesentlichen Akzent mehr setzen und stiehlt den scharfkantigen Berggipfeln im Hintergrund auch ein wenig die Show.
Kontrast
Wahrscheinlich bin ich jetzt zu pingelig, aber ich finde den Kontrast im Vordergrund stellenweise etwas schwach:
Baumgruppe 1 wirkt auf mich kontrastlos und daher etwas unnatürlich.
Baumgruppe 2 hat für mein Empfinden einen geringeren Kontrast als die weiter entfernten Bäume, sie stehen jedoch im selben Licht.
Baumgruppe 3 liegt im Schatten, unterscheidet sich aber kaum von den Bäumen in der Sonne.
Tipp:
Das Bild ist sehr detailreich, hat keinen Rahmen und erreicht mit 670x1000 Pixeln die maximale FC-Größe fürs 2:3-Format - ist aber nur 280 KB groß, erlaubt sind 450 KB. Komprimierungsartefakte sind mir zwar nicht aufgefallen, aber ich würde bei so einem Foto sicherheitshalber bis an die erlaubte Grenze gehen.
Ich finde das Bild mit dem Vordergrund und der Tiefe durchaus gelungen, hätte selbst aber ein quadratisches Format gewählt und das Bild nach links erweitert. Damit wäre der Weg nicht so zentral gelegen und das Tal nicht abgeschnitten.
Gegenlichtaufnahmen machen sich häufig gut. Der helle Wald links hinter dem Weg hätte eventuell ein wenig nachbelichtet werden sollen. So wirkt er etwas flau, was durch die HDR Technik wahrscheinlich verstärkt wurde.
Beste Grüße
Peter
@Jens Lotz ::: Was Du über "unpasende Anschnitte" schreibst mag für Dich stimmen.
- Das entscheidende in dieser Aufnahme ist aber m.E. dieser feuchte okerig leuchtende Weg. Es wäre zu fragen, ob er so median/paramedian richtig sitzt. Sein "Glanzpunkt" sitzt genau mittig.
- Die ins Bild führende geschwungene Schräge des Weges hat eine Entsprechung::: In gleicher Richtung staffeln sich die drei vom rechten Bildrrand angeschnittenen Gehölze in der unteren Bildhälfte.
- Der Schwenk um weniges nach rechts, um den Weg eine Kleinigkeit aus der Mitte zu rücken, könnte die Gefahr bergen, dass die abfallende Horizontlinie des blauen Berges hinten neue Probleme offenbart.... So bleibt nur, das "spannendste" Arrangement der Linien zu finden, wie man heute ja zu sagen pflegt....
- Unsere "Ratschlags-Kompetenz" ist im Speziellen dann eben doch begrenzt ...
das sonnenfeld mit dem weg ist gut eingebettet
aber dahinter - keine kraft in der landschaft,in den farben und auch der schärfe nicht - da helfen dann bei dem Dunst auch keine Kontraste mehr, die der Dunst immer gut vertragen kann.
gegen eine deutsche landschaft an sich ist nichts einzuwenden
Es fehlt mir auch etwas vom Standort des Fotografen- irgendwas störendes im Bild, was dem Ganzen mehr Tiefe verleihen könnte.
ich bin keineswegs ein Gegner von Hochformat
aber eine Landschaft würde ich eigentich immer ausbreiten, entsprechend ihrer üblichen Weite
Wenn das ein Dri oder Hdr sein soll, dann sehe ich davon rein gar nichts
Ich teile den Ruf nach Querformat nicht. Mein Blick auf das Foto ist wie ein Blick durch das Fenster im Turmzimmer einer hochgelegenen Burg. Ich stehe in einem halben Schritt Entfernung vor dem Durchlass, denn Hinauslehnen ist verboten! Und mir erschließt sich die Weite und Tiefe der Landschaft von den Wipfeln der zunächst gelegenen Bäume bis zu dem Wolkenbergen in 100(?) km Entfernung. Die enorme Ferne wird wird auch vermittelt durch die zunehmende Diesigkeit, die von den gewaltigen Luftmassen herrühren, die zwischen Betrachter und Horizont liegen (denke ich jedenfalls). Hätte man mit PS herausoperieren können, wäre dann vielleicht schöner, aber nicht mehr so natürlich (ist so ähnlich wie beim Silikon :-)). Lob also an die Fotografin: ihr "Sonntagberg" hat eine angemessene Würdigung erfahren.
Wie michael se.......... schon sagte: einzig akzeptable Alternative wäre ein Panoramabild, das allerdings fiele hier (FC) zu mickrig aus.
Querformat? Klar, passt zugegebenermaßen besser in alle gängigen Computer-Bildschirme. Oder in den Fernseher, wie man abends an der Wetterkarte sieht: da wird Deutschland frevelhaft auf auf 16:9 zurechtgestaucht.
@Mattias von Schramm: Deine geschilderten Eindrücke von dem Bild kann ich für mich nachvollziehen. Die Tatsache, dass Du ja eher selten Landschaft fotografierst, macht Dich unvoreingenommen, was für eine emotional-sachliche Betrachtung durchaus hilfreich ist.
@Fotografin: Die Intention, heimatliche Landschaft zu charakterisieren, teile ich auch. Das Motiv selbst spielt sicher eine wichtige Rolle in der Wirkung auf den Betrachter. Ich denke aber auch, dass jede Landschaftsform ihre speziellen Reize hat die , wenn man sie entdeckt hat, auf den Kern konzentriert dem Betrachter vermittelt werden können. Und die Sache mit dem "spektakulär" ist keinesfalls immer Ziel in der Landschaftsfotografie. Stille und leise Bilder können oft ein länger anhaltendes Interesse wecken. Marsaufnahmen aus adobeverseuchten Pixeln gibt`s ja genug. Insofern finde ich sehr angenehm, dass Du trotz des Aufwandes einer Belichtungsreihe auf eine relativ natürliche Farbabbildung Deiner Landschaft geachtet hast. Ein wenig würde ich aber auch dem Falko Sieker oben zustimmen, ein bischen hätte man noch, wie weit muss aber jeder für sich entscheiden.
Sicher wäre bei besonderen Licht- oder Wetterverhältnissen wie Gewitter, Morgen- oder Abendlicht, Nebel etc. aus dieser Landschaft noch mehr im Sinne von "spektakulär"herauszuholen gewesen. Das Licht ist hier m.E. noch ausreichend Schatten und Kontur gebend.
Hochformat mag ich in der Landschaftsfotografie sehr. Bildausschnitt und Schnitt sind aber für das Hochformat suboptimal gewählt von Dir.
Das Hochformat ist extrem anfällig auf Gestaltungsfehler hinsichtlich Komplexität des Motiv´s und der Verteilung im Bild, unpassende Anschnitte und unvorteilhafte Linienführung. Hier passt für mich einiges nicht und so kann m.E. dieses Foto bei den meisten Betrachtern nur den Wunsch nach Querformat erzeugen, da die Gestaltung nicht subtil auf das spezielle Format abgestimmt ist.
Nur als kleines Beispiel, die grafisch aktivste Figur im Bild ist durch HD-Kontrast und Form der dunkle Wald auf dem Hügel---rechts angeschnitten. Damit entsteht aber im Hochformat genau der Eindruck seiner seitlichen Begrenztheit, den man vermeiden sollte, damit der Betrachter die für ihn sonst normale quere Sicht der Dinge nicht vermißt.
Die suboptimalen Anschnitte der Horizontlinie , aber auch der Anschnitt der ersten Bildebene (Baumreihe unten) verstärken den beengten Eindruck noch für mich.
LG jens
so ein enges hochkanntes landschaftsbild einer weiten und sehr schönen landschaft (grade mal keine wow landschaft kann ich nicht bestätigen, ich finde die landschaft aufregend genug für ein gutes landschaftsbild) muss die weite zwangsläufig sehr einschränken. es wirkt an den seiten für mich regelrecht amputiert, selbst wenn die fotografin schon auf einen einigermaßen ausgewogenen schnitt geachtet hat. aber das geht so eben nicht.
für mich ist es weder fisch noch fleisch - ein engerer effektiver ausschnitt, nur eine andeutung, sagt mehr aus, als dieser ausschnitt. mehr weite im querformat vernachlässigt zwar die staffelung der hügelebenen von vorne nach hinten, aber diesen kompromiß wäre ich vermutlich eingegangen. pano wäre für mich keine alternative, ich kann panos nicht sonderlich leiden. möglicherweise aber ein quadrat.
Es sollte uns nicht schwer fallen, der Fotografin unsere Anerkennung für dieses Bild zu zollen, enthält es doch eine Vielzahl von Elementen, die ein gutes Foto ausmachen, auch wenn es nicht - das war aber auch gar nicht der Anspruch - die Kunst der Fotografie neu definiert. Wegen der Einzelheiten kann ich insoweit kurzer Hand auf Galene und pixobox verweisen, deren Ausführungen ich nicht wiederholen muss. Ob das Sujet spektakulär ist, spielt nach meinem Dafürhalten nicht die entscheidende Rolle für die Qualität eines Bildes. Grand Canyon und Niagara Falls sind keine Garanten für umwerfende Fotos. Der hier dargestellte Ausschnitt einer subalpinen Landschaft hat keinen "Wettbewerbsnachteil". Eine Frage, die sich durchaus kontrovers diskutieren lässt, ist die des Formats. Einer der wesentlichen Aspekte ist die unterschiedliche Gewichtung einzelner Bildelemente. So wäre hier sicherlich im Querformat der Himmel einen geringeren Anteil in Anspruch genommen; m. E. hätte dies der Bildaussage keinen Abbruch getan. Hinzu kommt, dass das Querformat den üblichen Sehgewohnheiten entspricht. Somit besteht bei mir eine vorsichtige Tendenz zum Querformat; ich würde die letztgültige Entscheidung aber von der Kenntnis des "Umzu" abhängig machen.
Zunächst einmal möchte ich der Bildautorin widersprechen, wenn sie meint, dass "ansprechende" Landschaften auch spektakulär sein müssten. Den "Premium-Motiv-Bonus" gibt es nicht nur in der Halongbucht. Die gezeigte harmonische, voralpine Landschaft mit stark gegliedertem Relief ist ein gutes Gegenbeispiel.
Was zählt, ist die Verbundenheit des Fotografen mit der von ihm "erlebten" Landschaft. Jedes Foto zeugt davon, ob die Landschaft den Fotografen emotional angesprochen hat, oder ob er nüchtern einen Kalenderblatt-Auftrag erfüllte. Wer die Landschft liebt und sich in ihr zu Hause fühlt, weiß, welches der günstigste Standort ist, und er antizipiert die beste Lichtsituation, die es zu nutzen gilt. Das authentische Ergebnis wird ihn meist so zufriedenstellen, dass er kaum noch nachbessern möchte.
Die hier vorgeschlagene nachträgliche Anhebung des Kontrasts im HG empfinde ich als kontraproduktiv. Das normale Seherlebnis ist: In der Ferne verblasst der Hintergrund, es ist mehr oder weniger diesig, die Farben verschieben sich ins Hellblaue. Der Kontrast ist normalerweise deutlich niedriger als der im VG. Daher käme
für mich bei diesem Foto eine Kontrastanhebung nur für den VG
in Frage.
Normalerweise bevorzuge ich für die Landschaft das Querformat. Aber: Keine Regel ohne Ausnahme. Über den doppelspurigen Weg und danach über den breiteren Weg wandert mein Blick in das Bild hinein, ich passiere Wiese, Gutshof, Wald und gelange allmählich hinauf in die voralpinen Höhenstufen. Tatsächlich komme ich nicht auf die Idee, rechts oder links würden mir wichtige Bildinformationen vorenthalten, denn diese sind eindeutig vertikal angeordnet, so dass das Hochformat dem Inhalt entspricht. Zu loben ist m.E. in diesem Zusammenhang die Schärfentiefe, die einen ungetrübten Blick über diese lange Distanz ermöglicht.
Die Botschaft des Bildes lautet: Die Welt ist schön, zumindest da, wo ich hinschaue.
- Ich vermute, es ist Algäu, April/Mai, am ehesten Nachmittag. Gut möglich, dass vorher ein Schauer niedergegangen war.
- Die Fotografin möchte wenigstens die verschiedenen Grüns in der Nähe einfangen, welche zu keiner Jahreszeit schöner sind. Ich bin gegen eine Dramatisierung der Idylle über BA.
- Keine Rufe, keine spielenden Kinder, kein Vieh, keine arbeiteteden Menschen, keine Seele .... Ist da etwa das Rauschen eines ICE oder einer Autobahn ???
- Das Hochformat soll die Staffelung der Hügelkanten zeigen. Das funktioniert schon hinten im Blau der Berge nicht mehr, weil der Sonnenstand nicht passt. Also zuviel klischeehaftes Blau. Ein gleiches Format rechts oder links dransetzen würde den Horizont deutlich erweitern.
- Die Gebäude könnten einem Orden gehören, der sie einem geschmähten Bischof zur "geistlichen Erholung" zur Verfügung gestellt haben könnte...
Ich finde das Bild sehr gelungen: das Hochformat schafft Tiefe, keiner der Hügel und Berge kann richtig ausrollen, dadurch hat jede Landschaftsform ihre Dynamik. Besonders schön finde ich, wie die Komposition in die Tiefe führt: 1) farblich von den warmen Grüntönen zum blasseren Blau im Hintergrund: ich hätte hier den Himmel auch so gelassen und nicht im Kontrast aufgemotzt, denn er soll Hintergrund bleiben. 2) in der Linienführung: Baumreihe, Häuser und die elegant kurvige Straße führen optimal in die untere Bildhälfte hinein. Das Licht steht schon recht flach, dadurch sind die satten Farben im unteren Bildteil durchaus glaubhaft. Die Schärfe lässt alle Details bis zu den hintersten Hügelketten präzise erkennen, ohne dass der leicht dunstigen Morgen-/Abendstimmung ihr Zauber genommen wird.
Viele Grüße,
M. K.
TAtsächlich muss ich sagen, dass ich das Hochformat sehr ansprechend finde, weil es die Tiefe der Landschaft betont.
Was mich eher stört - und ich kenne das Problem, wenn man bei Landschaften ein bisschen die Sättigung erhöht - ist das etwas zu grelle Grün.
Richard Scheuerecker 11/11/2013 11:55
Für einen Küstenanwohner aus z:B. MeckPomm, der nur Wellenberge kennt, ist das Motiv durchaus eine "Wow-Landschaft".Das Hochformat finde ich passend, aber leider muss man am Monitor scrollen.
Bei der HDR BEA gehen die Geschmäcker auseinander. Meist ist mir natürliche Bildwirkung lieber, aber eine poppigere Variante kann auch seinen Reiz haben.
M.Anderson 10/11/2013 22:56
sehr gelungene Staffelung und ein fein-harmonischer zurückhaltender Aufbau ... und die Lichtwirkung des "Wetters" entscheidet über das Bild ... m.E. sehr zum Positiven :)Jens Lotz 10/11/2013 18:25
@ Wolf:ja, die Frage der Linienführung hier im Bild habe ich auch angeführt. Bin ich deiner Ansicht. und ich sehe hier Schnittvarianten, die eine durchgehende Linienführung für den Betrachter von unten bis an den Horizont ermöglichen.
LG jens
Pixelfärber 10/11/2013 15:23
Insgesamt gefällt mir das Bild recht gut, ich möchte mich @Galene und @Picobox anschließen. Ein paar Ergänzungen und Begründungen aus meiner Sicht möchte ich noch hinzufügen.Weg
Der leuchtende Weg (inkl. des Zubringers mit dem Grasstreifen in der Mitte) verbindet die "Sehenswürdigkeiten" des Sonntagbergs. Er spielt als Blickführer die entscheidende Rolle, vor allem im Hochformat, vermutlich war er auch für die Aufnahme entscheidend.
Querformat
1. Querformat mit erweitertem Blickfeld. Nehmen wir mal an, mir sei der Standort bekannt und ich wüsste genau, was rechts und links ist und ich vermisste das hier. Selbst dann käme es zu Problemen:
- Je weiter das Bild nach rechts erweitert wird, umso mehr verschärft sich die Gegenlichtsituation.
- Je breiter das Bildformat, desto mehr verliert der Weg seine Rolle als Blickführer.
- Je größer das gesamte Blickfeld, desto weniger Details bleiben nach der Verkleinerung für FC übrig. Sollen die gesamte Tiefenstaffelung mit Himmel und der Baumgruppe ganz unten mit ins Bild, dann würde sich bei einem 3.2-Format das Blickfeld verdreifachen und der Weg schrumpfte zu einem "weißblonden Kraushaar in der Spinatsuppe".
2. Querformat aus dem Hochformat. Welcher Ausschnitt denn genau? Ich kann mir bestenfalls noch Quadratformat vom unteren Bildteil vorstellen. Das sieht nicht schlecht aus, aber es nimmt dem Bild die interessante Tiefenstaffelung weg und damit das Besondere.
Himmel
Für die Lichtsituation im Bild erscheint mir der Himmel etwas zu dunkel und zu dramatisiert. Mit nur einem Fünftel der gesamten Bildfläche, die durch die Landschaft ohnehin stark strukturiert wird, kann der Himmel keinen wesentlichen Akzent mehr setzen und stiehlt den scharfkantigen Berggipfeln im Hintergrund auch ein wenig die Show.
Kontrast
Wahrscheinlich bin ich jetzt zu pingelig, aber ich finde den Kontrast im Vordergrund stellenweise etwas schwach:
Baumgruppe 1 wirkt auf mich kontrastlos und daher etwas unnatürlich.
Baumgruppe 2 hat für mein Empfinden einen geringeren Kontrast als die weiter entfernten Bäume, sie stehen jedoch im selben Licht.
Baumgruppe 3 liegt im Schatten, unterscheidet sich aber kaum von den Bäumen in der Sonne.
Tipp:
Das Bild ist sehr detailreich, hat keinen Rahmen und erreicht mit 670x1000 Pixeln die maximale FC-Größe fürs 2:3-Format - ist aber nur 280 KB groß, erlaubt sind 450 KB. Komprimierungsartefakte sind mir zwar nicht aufgefallen, aber ich würde bei so einem Foto sicherheitshalber bis an die erlaubte Grenze gehen.
Peter Trappl 10/11/2013 10:52
Ich finde das Bild mit dem Vordergrund und der Tiefe durchaus gelungen, hätte selbst aber ein quadratisches Format gewählt und das Bild nach links erweitert. Damit wäre der Weg nicht so zentral gelegen und das Tal nicht abgeschnitten.Gegenlichtaufnahmen machen sich häufig gut. Der helle Wald links hinter dem Weg hätte eventuell ein wenig nachbelichtet werden sollen. So wirkt er etwas flau, was durch die HDR Technik wahrscheinlich verstärkt wurde.
Beste Grüße
Peter
Wolf Schroedax 10/11/2013 10:43
@Jens Lotz ::: Was Du über "unpasende Anschnitte" schreibst mag für Dich stimmen.- Das entscheidende in dieser Aufnahme ist aber m.E. dieser feuchte okerig leuchtende Weg. Es wäre zu fragen, ob er so median/paramedian richtig sitzt. Sein "Glanzpunkt" sitzt genau mittig.
- Die ins Bild führende geschwungene Schräge des Weges hat eine Entsprechung::: In gleicher Richtung staffeln sich die drei vom rechten Bildrrand angeschnittenen Gehölze in der unteren Bildhälfte.
- Der Schwenk um weniges nach rechts, um den Weg eine Kleinigkeit aus der Mitte zu rücken, könnte die Gefahr bergen, dass die abfallende Horizontlinie des blauen Berges hinten neue Probleme offenbart.... So bleibt nur, das "spannendste" Arrangement der Linien zu finden, wie man heute ja zu sagen pflegt....
- Unsere "Ratschlags-Kompetenz" ist im Speziellen dann eben doch begrenzt ...
Clara Hase 09/11/2013 20:28
das sonnenfeld mit dem weg ist gut eingebettetaber dahinter - keine kraft in der landschaft,in den farben und auch der schärfe nicht - da helfen dann bei dem Dunst auch keine Kontraste mehr, die der Dunst immer gut vertragen kann.
gegen eine deutsche landschaft an sich ist nichts einzuwenden
Es fehlt mir auch etwas vom Standort des Fotografen- irgendwas störendes im Bild, was dem Ganzen mehr Tiefe verleihen könnte.
ich bin keineswegs ein Gegner von Hochformat
aber eine Landschaft würde ich eigentich immer ausbreiten, entsprechend ihrer üblichen Weite
Wenn das ein Dri oder Hdr sein soll, dann sehe ich davon rein gar nichts
wittebuxe 09/11/2013 19:38
Ich teile den Ruf nach Querformat nicht. Mein Blick auf das Foto ist wie ein Blick durch das Fenster im Turmzimmer einer hochgelegenen Burg. Ich stehe in einem halben Schritt Entfernung vor dem Durchlass, denn Hinauslehnen ist verboten! Und mir erschließt sich die Weite und Tiefe der Landschaft von den Wipfeln der zunächst gelegenen Bäume bis zu dem Wolkenbergen in 100(?) km Entfernung. Die enorme Ferne wird wird auch vermittelt durch die zunehmende Diesigkeit, die von den gewaltigen Luftmassen herrühren, die zwischen Betrachter und Horizont liegen (denke ich jedenfalls). Hätte man mit PS herausoperieren können, wäre dann vielleicht schöner, aber nicht mehr so natürlich (ist so ähnlich wie beim Silikon :-)). Lob also an die Fotografin: ihr "Sonntagberg" hat eine angemessene Würdigung erfahren.Wie michael se.......... schon sagte: einzig akzeptable Alternative wäre ein Panoramabild, das allerdings fiele hier (FC) zu mickrig aus.
Querformat? Klar, passt zugegebenermaßen besser in alle gängigen Computer-Bildschirme. Oder in den Fernseher, wie man abends an der Wetterkarte sieht: da wird Deutschland frevelhaft auf auf 16:9 zurechtgestaucht.
Jens Lotz 09/11/2013 16:19
@Mattias von Schramm: Deine geschilderten Eindrücke von dem Bild kann ich für mich nachvollziehen. Die Tatsache, dass Du ja eher selten Landschaft fotografierst, macht Dich unvoreingenommen, was für eine emotional-sachliche Betrachtung durchaus hilfreich ist.@Fotografin: Die Intention, heimatliche Landschaft zu charakterisieren, teile ich auch. Das Motiv selbst spielt sicher eine wichtige Rolle in der Wirkung auf den Betrachter. Ich denke aber auch, dass jede Landschaftsform ihre speziellen Reize hat die , wenn man sie entdeckt hat, auf den Kern konzentriert dem Betrachter vermittelt werden können. Und die Sache mit dem "spektakulär" ist keinesfalls immer Ziel in der Landschaftsfotografie. Stille und leise Bilder können oft ein länger anhaltendes Interesse wecken. Marsaufnahmen aus adobeverseuchten Pixeln gibt`s ja genug. Insofern finde ich sehr angenehm, dass Du trotz des Aufwandes einer Belichtungsreihe auf eine relativ natürliche Farbabbildung Deiner Landschaft geachtet hast. Ein wenig würde ich aber auch dem Falko Sieker oben zustimmen, ein bischen hätte man noch, wie weit muss aber jeder für sich entscheiden.
Sicher wäre bei besonderen Licht- oder Wetterverhältnissen wie Gewitter, Morgen- oder Abendlicht, Nebel etc. aus dieser Landschaft noch mehr im Sinne von "spektakulär"herauszuholen gewesen. Das Licht ist hier m.E. noch ausreichend Schatten und Kontur gebend.
Hochformat mag ich in der Landschaftsfotografie sehr. Bildausschnitt und Schnitt sind aber für das Hochformat suboptimal gewählt von Dir.
Das Hochformat ist extrem anfällig auf Gestaltungsfehler hinsichtlich Komplexität des Motiv´s und der Verteilung im Bild, unpassende Anschnitte und unvorteilhafte Linienführung. Hier passt für mich einiges nicht und so kann m.E. dieses Foto bei den meisten Betrachtern nur den Wunsch nach Querformat erzeugen, da die Gestaltung nicht subtil auf das spezielle Format abgestimmt ist.
Nur als kleines Beispiel, die grafisch aktivste Figur im Bild ist durch HD-Kontrast und Form der dunkle Wald auf dem Hügel---rechts angeschnitten. Damit entsteht aber im Hochformat genau der Eindruck seiner seitlichen Begrenztheit, den man vermeiden sollte, damit der Betrachter die für ihn sonst normale quere Sicht der Dinge nicht vermißt.
Die suboptimalen Anschnitte der Horizontlinie , aber auch der Anschnitt der ersten Bildebene (Baumreihe unten) verstärken den beengten Eindruck noch für mich.
LG jens
Matthias von Schramm 09/11/2013 12:13
so ein enges hochkanntes landschaftsbild einer weiten und sehr schönen landschaft (grade mal keine wow landschaft kann ich nicht bestätigen, ich finde die landschaft aufregend genug für ein gutes landschaftsbild) muss die weite zwangsläufig sehr einschränken. es wirkt an den seiten für mich regelrecht amputiert, selbst wenn die fotografin schon auf einen einigermaßen ausgewogenen schnitt geachtet hat. aber das geht so eben nicht.für mich ist es weder fisch noch fleisch - ein engerer effektiver ausschnitt, nur eine andeutung, sagt mehr aus, als dieser ausschnitt. mehr weite im querformat vernachlässigt zwar die staffelung der hügelebenen von vorne nach hinten, aber diesen kompromiß wäre ich vermutlich eingegangen. pano wäre für mich keine alternative, ich kann panos nicht sonderlich leiden. möglicherweise aber ein quadrat.
WMeyer 09/11/2013 12:12
Es sollte uns nicht schwer fallen, der Fotografin unsere Anerkennung für dieses Bild zu zollen, enthält es doch eine Vielzahl von Elementen, die ein gutes Foto ausmachen, auch wenn es nicht - das war aber auch gar nicht der Anspruch - die Kunst der Fotografie neu definiert. Wegen der Einzelheiten kann ich insoweit kurzer Hand auf Galene und pixobox verweisen, deren Ausführungen ich nicht wiederholen muss. Ob das Sujet spektakulär ist, spielt nach meinem Dafürhalten nicht die entscheidende Rolle für die Qualität eines Bildes. Grand Canyon und Niagara Falls sind keine Garanten für umwerfende Fotos. Der hier dargestellte Ausschnitt einer subalpinen Landschaft hat keinen "Wettbewerbsnachteil". Eine Frage, die sich durchaus kontrovers diskutieren lässt, ist die des Formats. Einer der wesentlichen Aspekte ist die unterschiedliche Gewichtung einzelner Bildelemente. So wäre hier sicherlich im Querformat der Himmel einen geringeren Anteil in Anspruch genommen; m. E. hätte dies der Bildaussage keinen Abbruch getan. Hinzu kommt, dass das Querformat den üblichen Sehgewohnheiten entspricht. Somit besteht bei mir eine vorsichtige Tendenz zum Querformat; ich würde die letztgültige Entscheidung aber von der Kenntnis des "Umzu" abhängig machen.Rudolf71 09/11/2013 11:53
Zunächst einmal möchte ich der Bildautorin widersprechen, wenn sie meint, dass "ansprechende" Landschaften auch spektakulär sein müssten. Den "Premium-Motiv-Bonus" gibt es nicht nur in der Halongbucht. Die gezeigte harmonische, voralpine Landschaft mit stark gegliedertem Relief ist ein gutes Gegenbeispiel.Was zählt, ist die Verbundenheit des Fotografen mit der von ihm "erlebten" Landschaft. Jedes Foto zeugt davon, ob die Landschaft den Fotografen emotional angesprochen hat, oder ob er nüchtern einen Kalenderblatt-Auftrag erfüllte. Wer die Landschft liebt und sich in ihr zu Hause fühlt, weiß, welches der günstigste Standort ist, und er antizipiert die beste Lichtsituation, die es zu nutzen gilt. Das authentische Ergebnis wird ihn meist so zufriedenstellen, dass er kaum noch nachbessern möchte.
Die hier vorgeschlagene nachträgliche Anhebung des Kontrasts im HG empfinde ich als kontraproduktiv. Das normale Seherlebnis ist: In der Ferne verblasst der Hintergrund, es ist mehr oder weniger diesig, die Farben verschieben sich ins Hellblaue. Der Kontrast ist normalerweise deutlich niedriger als der im VG. Daher käme
für mich bei diesem Foto eine Kontrastanhebung nur für den VG
in Frage.
Normalerweise bevorzuge ich für die Landschaft das Querformat. Aber: Keine Regel ohne Ausnahme. Über den doppelspurigen Weg und danach über den breiteren Weg wandert mein Blick in das Bild hinein, ich passiere Wiese, Gutshof, Wald und gelange allmählich hinauf in die voralpinen Höhenstufen. Tatsächlich komme ich nicht auf die Idee, rechts oder links würden mir wichtige Bildinformationen vorenthalten, denn diese sind eindeutig vertikal angeordnet, so dass das Hochformat dem Inhalt entspricht. Zu loben ist m.E. in diesem Zusammenhang die Schärfentiefe, die einen ungetrübten Blick über diese lange Distanz ermöglicht.
Die Botschaft des Bildes lautet: Die Welt ist schön, zumindest da, wo ich hinschaue.
Wolf Schroedax 09/11/2013 9:31
- Ich vermute, es ist Algäu, April/Mai, am ehesten Nachmittag. Gut möglich, dass vorher ein Schauer niedergegangen war.- Die Fotografin möchte wenigstens die verschiedenen Grüns in der Nähe einfangen, welche zu keiner Jahreszeit schöner sind. Ich bin gegen eine Dramatisierung der Idylle über BA.
- Keine Rufe, keine spielenden Kinder, kein Vieh, keine arbeiteteden Menschen, keine Seele .... Ist da etwa das Rauschen eines ICE oder einer Autobahn ???
- Das Hochformat soll die Staffelung der Hügelkanten zeigen. Das funktioniert schon hinten im Blau der Berge nicht mehr, weil der Sonnenstand nicht passt. Also zuviel klischeehaftes Blau. Ein gleiches Format rechts oder links dransetzen würde den Horizont deutlich erweitern.
- Die Gebäude könnten einem Orden gehören, der sie einem geschmähten Bischof zur "geistlichen Erholung" zur Verfügung gestellt haben könnte...
Galene 08/11/2013 22:09
Ich finde das Bild sehr gelungen: das Hochformat schafft Tiefe, keiner der Hügel und Berge kann richtig ausrollen, dadurch hat jede Landschaftsform ihre Dynamik. Besonders schön finde ich, wie die Komposition in die Tiefe führt: 1) farblich von den warmen Grüntönen zum blasseren Blau im Hintergrund: ich hätte hier den Himmel auch so gelassen und nicht im Kontrast aufgemotzt, denn er soll Hintergrund bleiben. 2) in der Linienführung: Baumreihe, Häuser und die elegant kurvige Straße führen optimal in die untere Bildhälfte hinein. Das Licht steht schon recht flach, dadurch sind die satten Farben im unteren Bildteil durchaus glaubhaft. Die Schärfe lässt alle Details bis zu den hintersten Hügelketten präzise erkennen, ohne dass der leicht dunstigen Morgen-/Abendstimmung ihr Zauber genommen wird.Viele Grüße,
M. K.
Ilma 08/11/2013 19:06
TAtsächlich muss ich sagen, dass ich das Hochformat sehr ansprechend finde, weil es die Tiefe der Landschaft betont.Was mich eher stört - und ich kenne das Problem, wenn man bei Landschaften ein bisschen die Sättigung erhöht - ist das etwas zu grelle Grün.