Endlich mal wieder ein Bild hier in der Diskussion, über dass es lohnt, sich Gedanken zu machen. Das Anliegen des Fotografen kommt gut rüber. Das Bild spricht für sich.
Mir gefällt das Bild gerade auch in sw. Die Körnung ist mir allerdings etwas zu stark. Ich hätte auch wie Siegfried ein senkrechtes Format gewählt, die linke Person weggelassen und versucht, die drei Personen von Kopf bis Fuß ganz auf das Bild zu bekommen.
gute Idee und eigentlich auch ein gutes Foto, mir gefällt das sw, und auch die Personen Gruppe .. nur der Passant links überhaupt nicht .. das ist sicherlich Geschmackssache..
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rein formal , hätte ich es anders geschnitten und auch in diese Richtung hin fotografiert .. ist nur eine Anregung ..
@ Gerhard
Mir war beim allerersten Blick auf diese Linsenden klar, dass es sich um "Touristen" der Jetztzeit handeln muss. Der Blick über die Mauer war in den 60er, 70er und 80er Jahren völlig anders. Wahrscheinlich erkennen das aber nur die Zeitzeugen und du hast mit deiner Anregung wahrscheinlich Recht.
Formal vom Bildaufbau her ist das Bild OK. Vielleicht hätte ich einen weiteren Ausschnitt gewählt, aber ich weiß nicht, ob das möglich gewesen wäre.
Mir fehlt in dem Bild aber etwas, nämlich ein verbindendes Element zu Gegenwart. So wie das Bild präsentiert wird, könnte es fast (!) aus der Mauerzeit stammen. Dieser Effekt ist durch die Bearbeitung wohl auch intendiert. (Leider wirkt PS-Korn immer etwas künstlich.) So bleibt es aber - anders als authentische (und oft bessere) Bilder aus der Zeit - eindimensional. Man nimmt zur Kenntnis, dass da jemand ein Mauerbild nachgestellt hat. Na und? Wozu?
Ein Bildelement, das vielleicht auf den zweiten Blick einen Bezug zur Gegenwart herstellt, das also deutlich werden lässt, dass das Bild aktuell ist, würde eine Spannung erzeugen, die mir hier fehlt. Schließlich "linsen" die Menschen heute anders durch den Mauerspalt als damals. Wenn so etwas dargestellt werden könnte, würde ich es für ein gutes Foto halten. Eine Gedenkstätte verbindet immer Vergangenheit und Gegenwart. Ein Foto einer Gedenkstätte sollte das berücksichtigen.
Dem Einführungstext zufolge handelt es sich um ein aktuelles Bild und nicht eines aus der Zeit, in der die Mauer tatsächlich ,die Mauer‘ war. Das hätte ich gern bestätigt, weil das Bild so viel Authentizität vermittelt. Vielleicht mit Hilfe der Redaktion?
Diese beabsichtigte Intensität ist gelungen. Klare markante Strukturen, nichts Nebensächliches. Die leicht gebeugte Haltung der "Linser" lässt mich eine gewisse Achtung vor den damaligen Geschehnissen assoziieren.
Die Gestaltung der schwarzweißen Ausführung mag ich sehr. Ich sehe teilweise harte Kontraste aber auch ne Menge Grautöne, viel Rauschen. Das unterstreicht die Thematik, wirkt realitätsnah und erweckt in mir als ehemalige West-Berlinerin nostalgische Erinnerungen: z.B. dan das Geläut der "Freiheitsglocke", die Kerzen in den Fenstern zu Weihnachten .... für "unsere Brüder und Schwestern" hinter dem eisernen Vorhang ......
Ein emotionaler Bezug, den der Fotograf wahrscheinlich gar nicht beabsichtigt hat.
LG
Der Fotograf schreibt:
Jedes Jahr kommen Tausende von Touristen aus aller Welt , um den Mauerpark an der Bernauer Strasse in Berlin zu besuchen. Hier bekommt der Interessent in Bild und Ton einen historischer Rückblick auf die Geschichte des „Todesstreifen“.
Die Berliner Mauer umschloss vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 West-Berlin und zog sich als Schneise durch die gesamte Innenstadt.
Auf dem Areal der Gedenkstätte befindet sich das letzte Stück der Berliner Mauer, das in seiner Tiefenstaffelung erhalten geblieben ist und einen Eindruck vom Aufbau der Grenzanlagen zum Ende der 1980er Jahre vermittelt, inklusive des Wachtturms.
Mein Anliegen war es, die Besucher mit der Kulisse im Hintergrund beim „linsen“ durch einen Mauerspalt zu beobachten und diesen Moment so intensiv wie möglich festzuhalten.
Joachim Hasche 18/12/2014 13:40
Endlich mal wieder ein Bild hier in der Diskussion, über dass es lohnt, sich Gedanken zu machen. Das Anliegen des Fotografen kommt gut rüber. Das Bild spricht für sich.Mir gefällt das Bild gerade auch in sw. Die Körnung ist mir allerdings etwas zu stark. Ich hätte auch wie Siegfried ein senkrechtes Format gewählt, die linke Person weggelassen und versucht, die drei Personen von Kopf bis Fuß ganz auf das Bild zu bekommen.
Siegfried Hansen 18/12/2014 13:29
gute Idee und eigentlich auch ein gutes Foto, mir gefällt das sw, und auch die Personen Gruppe .. nur der Passant links überhaupt nicht .. das ist sicherlich Geschmackssache..---
rein formal , hätte ich es anders geschnitten und auch in diese Richtung hin fotografiert .. ist nur eine Anregung ..
Janne Jahny 17/12/2014 20:23
@ GerhardMir war beim allerersten Blick auf diese Linsenden klar, dass es sich um "Touristen" der Jetztzeit handeln muss. Der Blick über die Mauer war in den 60er, 70er und 80er Jahren völlig anders. Wahrscheinlich erkennen das aber nur die Zeitzeugen und du hast mit deiner Anregung wahrscheinlich Recht.
Gerhard Hucke 17/12/2014 19:39
Formal vom Bildaufbau her ist das Bild OK. Vielleicht hätte ich einen weiteren Ausschnitt gewählt, aber ich weiß nicht, ob das möglich gewesen wäre.Mir fehlt in dem Bild aber etwas, nämlich ein verbindendes Element zu Gegenwart. So wie das Bild präsentiert wird, könnte es fast (!) aus der Mauerzeit stammen. Dieser Effekt ist durch die Bearbeitung wohl auch intendiert. (Leider wirkt PS-Korn immer etwas künstlich.) So bleibt es aber - anders als authentische (und oft bessere) Bilder aus der Zeit - eindimensional. Man nimmt zur Kenntnis, dass da jemand ein Mauerbild nachgestellt hat. Na und? Wozu?
Ein Bildelement, das vielleicht auf den zweiten Blick einen Bezug zur Gegenwart herstellt, das also deutlich werden lässt, dass das Bild aktuell ist, würde eine Spannung erzeugen, die mir hier fehlt. Schließlich "linsen" die Menschen heute anders durch den Mauerspalt als damals. Wenn so etwas dargestellt werden könnte, würde ich es für ein gutes Foto halten. Eine Gedenkstätte verbindet immer Vergangenheit und Gegenwart. Ein Foto einer Gedenkstätte sollte das berücksichtigen.
Janne Jahny 17/12/2014 18:36
@ elstpEs handelt sich um eine GEDENKSTÄTTE, wie im Text beschrieben, ganz klar.
elstp 17/12/2014 18:09
Dem Einführungstext zufolge handelt es sich um ein aktuelles Bild und nicht eines aus der Zeit, in der die Mauer tatsächlich ,die Mauer‘ war. Das hätte ich gern bestätigt, weil das Bild so viel Authentizität vermittelt. Vielleicht mit Hilfe der Redaktion?Martin Lowack 17/12/2014 16:29
"Da hamse wieda een abjeschossen!"Janne Jahny 17/12/2014 14:13
Diese beabsichtigte Intensität ist gelungen. Klare markante Strukturen, nichts Nebensächliches. Die leicht gebeugte Haltung der "Linser" lässt mich eine gewisse Achtung vor den damaligen Geschehnissen assoziieren.Die Gestaltung der schwarzweißen Ausführung mag ich sehr. Ich sehe teilweise harte Kontraste aber auch ne Menge Grautöne, viel Rauschen. Das unterstreicht die Thematik, wirkt realitätsnah und erweckt in mir als ehemalige West-Berlinerin nostalgische Erinnerungen: z.B. dan das Geläut der "Freiheitsglocke", die Kerzen in den Fenstern zu Weihnachten .... für "unsere Brüder und Schwestern" hinter dem eisernen Vorhang ......
Ein emotionaler Bezug, den der Fotograf wahrscheinlich gar nicht beabsichtigt hat.
LG
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 17/12/2014 13:20
Der Fotograf schreibt:Jedes Jahr kommen Tausende von Touristen aus aller Welt , um den Mauerpark an der Bernauer Strasse in Berlin zu besuchen. Hier bekommt der Interessent in Bild und Ton einen historischer Rückblick auf die Geschichte des „Todesstreifen“.
Die Berliner Mauer umschloss vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 West-Berlin und zog sich als Schneise durch die gesamte Innenstadt.
Auf dem Areal der Gedenkstätte befindet sich das letzte Stück der Berliner Mauer, das in seiner Tiefenstaffelung erhalten geblieben ist und einen Eindruck vom Aufbau der Grenzanlagen zum Ende der 1980er Jahre vermittelt, inklusive des Wachtturms.
Mein Anliegen war es, die Besucher mit der Kulisse im Hintergrund beim „linsen“ durch einen Mauerspalt zu beobachten und diesen Moment so intensiv wie möglich festzuhalten.