Meiner Meinung nach gelingt es dem Fotografen mit der Beschreibung besser die Ruhe der Situation darzustellen als mit dem Bild. Das zeigt dafür zuviel Aktion, die die Ruhe stört. Das Meer ist in der Tat sehr ruhig, aber dass der "sehr mittige Aufbau" zur Ruhe beiträgt (und dass ein nicht-mittiger Aufbau Dynamik ins Bild brächte), halte ich für eine Fehleinschätzung. Ich möchte eher das Gegenteil behaupten. Hier wird die Aufmerksamkeit von der ruhigen Situation noch stärker auf die Aktion gelenkt. Ich hätte das Boot aus der Mitte genommen und wahrscheinlich eine geringere Brennweite gewählt, um dem ruhigem Meer mehr Raum zu geben. Mit der Höhe der Horizontlinie müsste man etwas experimentieren: entweder weiter nach oben oder (wozu ich mehr neige) weiter nach unten. Das ergäbe zwar ein insgesamt sehr konventionelles Bild, käme aber m.E. der Absicht des Fotografen am nächsten. Dass hier die Horizontlinie genau durch den Kopf geht, ist nicht optimal.
Zu dem Bild: entstanden ist es in Dänemark im nördlichen Djursland, in der Nähe von Bønnerup. Es war einer dieser Tage im Sommer, die zwar sonnig sind, aber ein so ruhiges Wetter mitbringen, dass auch am Meer absolute Stille herrscht. In dieser totalen Ruhe schaute ich über das Meer und die Stille lullte mich geradezu ein, nur ein ganz leises tuckern näherte sich und es kam dieser Fischer mit seinem Boot. Sehr leises tuckern und sehr gemächlich. Wie die Stille des Wetters, des Tages und des Augenblicks, räumte der Fischer sein Boot auf. So gemütlich, entspannt und auch belanglos, wie es zu dem Tag passte. Diesen Eindruck wollte ich festhalten, daher auch der sehr mittige Aufbau, um nicht zu viel Dynamik zu haben. Der Horizont dient hier nur als Kulisse, um einen (fast) geräuschlosen Verlauf im Hintergrund zu haben. Alles sollte diese Stille verkünden und ich hoffe es geht nicht nur mir so, da ich die Situation noch sehr vor Augen habe.
Ich freue mich auf die Kritik und hoffe, dass ich noch etwas lernen kann.
Gerhard Hucke 27/03/2015 20:05
Meiner Meinung nach gelingt es dem Fotografen mit der Beschreibung besser die Ruhe der Situation darzustellen als mit dem Bild. Das zeigt dafür zuviel Aktion, die die Ruhe stört. Das Meer ist in der Tat sehr ruhig, aber dass der "sehr mittige Aufbau" zur Ruhe beiträgt (und dass ein nicht-mittiger Aufbau Dynamik ins Bild brächte), halte ich für eine Fehleinschätzung. Ich möchte eher das Gegenteil behaupten. Hier wird die Aufmerksamkeit von der ruhigen Situation noch stärker auf die Aktion gelenkt. Ich hätte das Boot aus der Mitte genommen und wahrscheinlich eine geringere Brennweite gewählt, um dem ruhigem Meer mehr Raum zu geben. Mit der Höhe der Horizontlinie müsste man etwas experimentieren: entweder weiter nach oben oder (wozu ich mehr neige) weiter nach unten. Das ergäbe zwar ein insgesamt sehr konventionelles Bild, käme aber m.E. der Absicht des Fotografen am nächsten. Dass hier die Horizontlinie genau durch den Kopf geht, ist nicht optimal.Ernst Kr. 27/03/2015 19:06
Ganz tolles Bild ich bin beeindruckt Super!was will man da noch lernen?
lg Ernst
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 27/03/2015 19:05
Der Fotograf schreibt:Zu dem Bild: entstanden ist es in Dänemark im nördlichen Djursland, in der Nähe von Bønnerup. Es war einer dieser Tage im Sommer, die zwar sonnig sind, aber ein so ruhiges Wetter mitbringen, dass auch am Meer absolute Stille herrscht. In dieser totalen Ruhe schaute ich über das Meer und die Stille lullte mich geradezu ein, nur ein ganz leises tuckern näherte sich und es kam dieser Fischer mit seinem Boot. Sehr leises tuckern und sehr gemächlich. Wie die Stille des Wetters, des Tages und des Augenblicks, räumte der Fischer sein Boot auf. So gemütlich, entspannt und auch belanglos, wie es zu dem Tag passte. Diesen Eindruck wollte ich festhalten, daher auch der sehr mittige Aufbau, um nicht zu viel Dynamik zu haben. Der Horizont dient hier nur als Kulisse, um einen (fast) geräuschlosen Verlauf im Hintergrund zu haben. Alles sollte diese Stille verkünden und ich hoffe es geht nicht nur mir so, da ich die Situation noch sehr vor Augen habe.
Ich freue mich auf die Kritik und hoffe, dass ich noch etwas lernen kann.