@ Carsten (2): Lieber Carsten, das Humane an der christlichen Religion zu übernehmen, wäre als Weltanschauung doch zunächst einmal positiv. Freilich müsste dann geklärt werden, woher sich das Humane speisen soll. Das würde ich auch zu den Ideen Batchelors sagen. HG, E.
@ Carsten (1): Lieber Carsten, diese Entwicklung zeigt doch, dass es selbst in scheinbar versteinerten Religionen Reformtendenzen geben kann, wie ja sowieso auch die Religionen, die wir vielleicht besser kennen, sich in der Entwicklung befinden. HG, E.
@ Michael: Lieber Michael,
danke für deine ausführliche Besprechung. Von mir ist ja nur das Bild, während den Text ein anderer Mitmensch verfasst hat. Von der Neigung etwas älterer Mitbürger aus dem Lehrerberuf, fernöstlichen Heilslehren zu verfallen, habe ich in diesen Tagen auch gehört, und sah dazu noch den Film über das Jerusalem-Syndrom am letzten Dienstag, der ja auf Tatsachen beruht. Aus solchen Dingen schließe ich, dass man sich höhere Wesen relativ probemlos einbilden kann, wofür ja auch die Völkerkunde spricht. Schwieriger scheint mir aber eine Religion ohne göttliche Instanz zu sein. Wenn man diesen Weg geht, läuft es vielleicht doch eher auf eine aufklärerische Haltung mit dem kantischen kategorischen Imperativ hinaus. HG, E.
Lieber Stefan, ich wollte das Bild, nachdem ich heute morgen aus anderen Gründen am PC saß, eigentlich 5:59 Uhr einstellen. Das wäre die Kombination von zweimal 5 - 5 steht in der christlichen Zahlendeutung für die 5 Sinne und damit für den Menschen - und 9 als heiliger Zahl (3 x 3 - 3 steht für die Dreieinigkeit) gewesen, mit der Aussage, dass die menschlichen Bemühungen um Ersatzreligionen (5 + 5 = 10) die göttliche Perfektion (9) gerade nicht erreichen. Klingt heute etwas eigenartig, aber so dachte man im 9. Jahrhundert. Aber dann hatten andere Dinge mich von dieser für das Bild geeigneten Zeit abgebracht; so blieb nur die 6 als immerhin 3 + 3.
Denn:
"Nach der Bibel erschuf Gott die Erde in sechs Tagen (siehe Augustins Bemerkung im Gottesstaat).
Der Buddhismus unterteilt die Welt in sechs Daseinsbereiche, in denen ein Wesen wiedergeboren werden kann. Sie werden auf dem tibetischen Lebensrad bildlich dargestellt.
Der Davidstern
Das Hexagramm (Sechsstern), ein Stern mit sechs Strahlen, der aus zwei übereinander gelegten gleichseitigen Dreiecken gebildet ist, ist religiöses Symbol in einigen Religionen, so im tantrischen Hinduismus und im Buddhismus. Als Davidstern (hebr. מגן דוד, Magen David – „Schild Davids“) ist es das Symbol des Judentums und des Volkes Israel. Abgeleitet daraus ist er ein Zeichen der Alchemie, bei dem die überlappenden Dreiecke die Elemente symbolisieren. Als so genannter Brauerstern war das Hexagramm das Zunftzeichen der Brauer und Mälzer. Daraus leitet sich die Verwendung in Wirtshausschildern ab." (W. Ikipedia)
Das Bild in Verbindung mit Deiner Beschreibung und dem zitierten Text... Wieder einmal hochgradig lehrreich und mit einer gewissen Note an Humor!
So wie ich Dich kenne, hast Du die Einstellzeit (6:00 Uhr) nicht zufällig gewählt. Gibst Du mir einen Tipp?
LG Stefan
interessant ist ja wieder einmal, dass sich das Gedankenspiel offenbar explizit mit der "katholischen" Christenheit beschäftigt.
Die Evangelen sind, was den Zölibat angeht, aber auch andere Dinge, da doch schon etwas weiter, wie es scheint.
Mal davon abgesehen, dass es sich wohl um eine Utopie handeln dürfte, so lange der "richtige" Glaube auch immer mit Macht einhergeht und einer "Führung" bedarf, ist die Frage
" Was bliebe wohl von den christlichen Lehren übrig, wenn sie konsequent von ihren Bezügen auf Gott und Jenseits gelöst würden? Sicher mehr, als wir uns heute vorstellen können. Nächstenliebe jedenfalls ist nicht notwendig an göttliche Instanzen gebunden."
doch überlegenswert.
Allerdings: auch hier wieder diese Einschränkung auf die "christliche Lehre", gerade so, als wenn diese "richtiger", besser oder gar reformfähiger wäre, als andere Lehren. Natürlich die Ansichten des Autors des Zeit-Artikels, Bachelor selbst scheint seine Ideen ja für alle Religionen zu entwickeln.
Man könnte natürlich alles zurückführen auf den Spruch "Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu", womit eigentlich das menschliche Zusammenleben hinreichend beschrieben und abgedeckt wäre.
Das Metaphysische, der Glaube, als Märtyrer mit 99 Jungfrauen.. oder ins christliche Paradies.. oder wohin auch immer.. das ist schwieriger.
Als Mensch macht man sich ja nun einmal Gedanken über die eigene Endlichkeit und erst ab einem späteren Lebensabschnitt nimmt man diese als gegeben hin. Manche eben aber nicht.
Das mit dem "aus dem Staub kommen und zum Staub zurück kehren " ließe sich vermutlich als Trost verkaufen, wenn man die Erdmutter Gaia als Überwesen installierte und sich selbst als zukünftigen Blumendünger betrachtet.
den grossen Pudding hast Du zu dieser
Vision symbolisch treffend in den VG gestellt,
der Pudding als wabbelnde Masse,
je nach Geschmack mit mehr oder weniger Zucker
angerichtet, mit ein wenig Backpulver und
Farbcouleur entsprechend dem aktuellen Mainstream der einen oder der anderen Richtung (und selbst
die ' Freien.Deutschen.Demokraten.' haben
es mit entsprechendem Marketing heuer in Bremen ja immerhin auch wieder etwas zurück ins Diesseits geschafft .. ) .
Werbung für Wackelpudding ?
Ich hätte hier auf die aufgeblasene ' Kunst '-Installation
eines Jeff Koons getippt ,
jenes erfolgreichen Webefuzzies des Banalen
in den Tempeln der zeigenössischen Hohenpriester des renditesteigernden Kalküls.
Ein globaler Puddingproduzent als Sponsor
einer solchen ' Bienale ' offenbart die Substanz .. ;-)) .. !
- die ursprünglich biblische Variante war
dei Verwandlung von Wasser in Wein ...;
im Spiegel Deiner Geschichte ist es der Pudding,
der sich hier verfielfacht ;-))
(und das erinnert mich an die Märchenstory
aus meiner Kindheit: die Geschichte mit dem
vergessenen Zauberspruch und dem überquellenden Brei ...)
Als ' Trailer ' für Deine (bzw. für die hier zur Diskussion gestellte) visionäre Rezeptur einer entmystifizierten, sich von allen
Zwängen selbst befreienden Religiösität,
eines emanzpatorischen Glaubens an einen Schöpfer (bzw. eine kreativ-ordnende - ? -, göttliche Intelligenz )
hat dieser Wackelpudding mehr als nur Symbolkraft :
das Universum erforscht und erklärt von Teilchenphysikern
statt von Religionsphilosophen oder gar von
selbsternannten Religionsstiftern (u. etlichen
' Heils'-Gurus ..) ist schon ein bedeutender Fortschritt seit Papst Urban und dem Diskurs
seit Gallileo Galiläi's Türöffnung in Richtung Aufklärung.
Kontemplation .. ? ' ich sach' mal so '
(und bewusst provokant) :
da fallen mir spontan frühpenssionierte Lehrerinnen (u. andere
' Schachteln ' ) ein, die ihrem Guru Eugen Drewermann
nachreisen zu jedem Vortrag - wie weiland die Jünger des Herrn laut ' Neuem Testament ' ,
auch Barfuss-Tanz zu afrikanischen Trommeln bei
Sonnenaufgang zur Sonnenwende, Yoga bei
Vollmond, ' Wokshops ' mit Anfassen u. Pille-Palle
aus dem Humus-Katalog christlich angehauchter
Esoterik-Anbieter.
Der eine findet hier einen Trüffel, der andere
wallfahrtet nach Rom, Assisi oder Lourdes, etliche immer noch zum Ashram in Indien ... .
Ob die Buddhisten (die vorgeblich jeglicher Kreatur gegenüber friedlich gesonnen sind) auch die eine Hälfte der Bevölkerung - die Frauen - genauso schätzen u. achten wie die männliche Ausgabe der Menschheit, habe ich noch nicht
herausgefunden.
' Friede, Freude, Eierkuchen ' wäre zweifellos
die anzustrebende Utopie, vorausgesetzt:
alle Mitglieder solch einer universalen Veranstaltung namens Weltreligion
achten das 11. Gebot: Toleranz (!) und quatschen
nicht alle durcheinander wie beim Hühnerhaufen
einer undisziplinierten Talkrunde im alltäglichen
TV ...
Doch solange eine brav-gläubige Masse
in ' Benedetto ! '-Jubel ausbricht, sobald sich
jener auf dem Petersplatz zeigt(e) oder dessen
Nachfolger in weniger kontemplativer Art endlich Tacheles redet,
solange irgendein (Schein-) Heiliger das eigene
(Nach) Denken erspart, solange wir in unmündiger
Starre verhalten oder infolge Frustration krampfhaft
nach Ersatzreliqien suchen .. - und es doch kaum schaffen, zu uns selbst zu finden .. (??);
solange noch irgendein Pontifex, Ober-Mullah, staatlicher ' Religionswächter ' gar, ein fernöstliches ' TM '-Cleverle, ein Vodoo-Schamane oder Bestseller-Guru die Deutungshoheit über das Wesen ' Gott ' beansprucht,
solange wir uns insgeheim doch mit der Frage
eines potentiellen ' Lebens nach dem Tod ' kasteien, solange sind wir nicht wirklich frei.
Postmethaphysische, atheistische Religigiösität -
klingt wie ein Werbeversprechen für den ' modernen ' (den befreiten ?) Menschen ;
die Idee sollte diskutiert werden;
- aber riecht das nicht auch wie eines dieser
Heilsversprechen, auf all die Suchenden fokussiert ?
Ein transzendentaler Jacobsweg für den ' modernen ' Menschen ??
Deinen Schlußsatz, lieber Eckhard
unterstreiche ich gerne:
> die Religionen von ihrem methaphysischen Ballast
berfreien ... < !
unverzichtbar dabei jedoch deren
> seelischer und ethischer Echoraum < !!
Der Zukunftstraum einer Menschheit ohne
Machtspielchen, ohne Bomben-Gräuel, ohne
' Ehren '-Morde, ohne die Unterdrückung jener
einen Hälfte der Menschheit (ohne die trotz allem
" Fortschritt " der Repromedizien der Mensch
die Erde nicht weiter zu besiedeln imstande wäre - !! - )
und gewiss mit immer gaaaanz viiiiel ' Eierkuchen ' (und sei er auch in der Form eines Puddigs ..) ... ;-))))))
himmelsfahrtshintergründigkritischangeregtschmunzelnden Gruß
von Michael
@ oTTo: Lieber Otto, dann wäre ja die Spiegelung nicht mit darauf. Übrigens ist das gezeigte Bild die vierte Schnittvariante und die vierte Bearbeitungsvariante. ;-) HG, E.
Stefan Adam 14/05/2015 20:33
@Eckhard: Danke für die Aufklärung!E. W. R. 14/05/2015 17:50
@ Carsten (2): Lieber Carsten, das Humane an der christlichen Religion zu übernehmen, wäre als Weltanschauung doch zunächst einmal positiv. Freilich müsste dann geklärt werden, woher sich das Humane speisen soll. Das würde ich auch zu den Ideen Batchelors sagen. HG, E.E. W. R. 14/05/2015 17:44
@ Carsten (1): Lieber Carsten, diese Entwicklung zeigt doch, dass es selbst in scheinbar versteinerten Religionen Reformtendenzen geben kann, wie ja sowieso auch die Religionen, die wir vielleicht besser kennen, sich in der Entwicklung befinden. HG, E.E. W. R. 14/05/2015 17:41
@ Michael: Lieber Michael,danke für deine ausführliche Besprechung. Von mir ist ja nur das Bild, während den Text ein anderer Mitmensch verfasst hat. Von der Neigung etwas älterer Mitbürger aus dem Lehrerberuf, fernöstlichen Heilslehren zu verfallen, habe ich in diesen Tagen auch gehört, und sah dazu noch den Film über das Jerusalem-Syndrom am letzten Dienstag, der ja auf Tatsachen beruht. Aus solchen Dingen schließe ich, dass man sich höhere Wesen relativ probemlos einbilden kann, wofür ja auch die Völkerkunde spricht. Schwieriger scheint mir aber eine Religion ohne göttliche Instanz zu sein. Wenn man diesen Weg geht, läuft es vielleicht doch eher auf eine aufklärerische Haltung mit dem kantischen kategorischen Imperativ hinaus. HG, E.
E. W. R. 14/05/2015 17:01
Lieber Stefan, ich wollte das Bild, nachdem ich heute morgen aus anderen Gründen am PC saß, eigentlich 5:59 Uhr einstellen. Das wäre die Kombination von zweimal 5 - 5 steht in der christlichen Zahlendeutung für die 5 Sinne und damit für den Menschen - und 9 als heiliger Zahl (3 x 3 - 3 steht für die Dreieinigkeit) gewesen, mit der Aussage, dass die menschlichen Bemühungen um Ersatzreligionen (5 + 5 = 10) die göttliche Perfektion (9) gerade nicht erreichen. Klingt heute etwas eigenartig, aber so dachte man im 9. Jahrhundert. Aber dann hatten andere Dinge mich von dieser für das Bild geeigneten Zeit abgebracht; so blieb nur die 6 als immerhin 3 + 3.Denn:
"Nach der Bibel erschuf Gott die Erde in sechs Tagen (siehe Augustins Bemerkung im Gottesstaat).
Der Buddhismus unterteilt die Welt in sechs Daseinsbereiche, in denen ein Wesen wiedergeboren werden kann. Sie werden auf dem tibetischen Lebensrad bildlich dargestellt.
Der Davidstern
Das Hexagramm (Sechsstern), ein Stern mit sechs Strahlen, der aus zwei übereinander gelegten gleichseitigen Dreiecken gebildet ist, ist religiöses Symbol in einigen Religionen, so im tantrischen Hinduismus und im Buddhismus. Als Davidstern (hebr. מגן דוד, Magen David – „Schild Davids“) ist es das Symbol des Judentums und des Volkes Israel. Abgeleitet daraus ist er ein Zeichen der Alchemie, bei dem die überlappenden Dreiecke die Elemente symbolisieren. Als so genannter Brauerstern war das Hexagramm das Zunftzeichen der Brauer und Mälzer. Daraus leitet sich die Verwendung in Wirtshausschildern ab." (W. Ikipedia)
HG, E.
Stefan Adam 14/05/2015 16:50
Das Bild in Verbindung mit Deiner Beschreibung und dem zitierten Text... Wieder einmal hochgradig lehrreich und mit einer gewissen Note an Humor!So wie ich Dich kenne, hast Du die Einstellzeit (6:00 Uhr) nicht zufällig gewählt. Gibst Du mir einen Tipp?
LG Stefan
Carsten Mundt 14/05/2015 15:54
Lieber Eckhard,interessant ist ja wieder einmal, dass sich das Gedankenspiel offenbar explizit mit der "katholischen" Christenheit beschäftigt.
Die Evangelen sind, was den Zölibat angeht, aber auch andere Dinge, da doch schon etwas weiter, wie es scheint.
Mal davon abgesehen, dass es sich wohl um eine Utopie handeln dürfte, so lange der "richtige" Glaube auch immer mit Macht einhergeht und einer "Führung" bedarf, ist die Frage
" Was bliebe wohl von den christlichen Lehren übrig, wenn sie konsequent von ihren Bezügen auf Gott und Jenseits gelöst würden? Sicher mehr, als wir uns heute vorstellen können. Nächstenliebe jedenfalls ist nicht notwendig an göttliche Instanzen gebunden."
doch überlegenswert.
Allerdings: auch hier wieder diese Einschränkung auf die "christliche Lehre", gerade so, als wenn diese "richtiger", besser oder gar reformfähiger wäre, als andere Lehren. Natürlich die Ansichten des Autors des Zeit-Artikels, Bachelor selbst scheint seine Ideen ja für alle Religionen zu entwickeln.
Man könnte natürlich alles zurückführen auf den Spruch "Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu", womit eigentlich das menschliche Zusammenleben hinreichend beschrieben und abgedeckt wäre.
Das Metaphysische, der Glaube, als Märtyrer mit 99 Jungfrauen.. oder ins christliche Paradies.. oder wohin auch immer.. das ist schwieriger.
Als Mensch macht man sich ja nun einmal Gedanken über die eigene Endlichkeit und erst ab einem späteren Lebensabschnitt nimmt man diese als gegeben hin. Manche eben aber nicht.
Das mit dem "aus dem Staub kommen und zum Staub zurück kehren " ließe sich vermutlich als Trost verkaufen, wenn man die Erdmutter Gaia als Überwesen installierte und sich selbst als zukünftigen Blumendünger betrachtet.
http://www.20min.ch/wissen/news/story/Leichen-sollen-kuenftig-kompostiert-werden-28381144
Da muss man sich dann natürlich Gedanken machen, ob man als Salat, Erdbeere, Rose oder Mimose wieder in den Kreislauf zurückkehren möchte.
Carsten
Carsten Mundt 14/05/2015 15:38
http://www.tagesspiegel.de/kultur/moschee-in-paris-islamisch-fromm-und-offen-schwul/7496256.htmlMichael Jo. 14/05/2015 13:51
den grossen Pudding hast Du zu dieserVision symbolisch treffend in den VG gestellt,
der Pudding als wabbelnde Masse,
je nach Geschmack mit mehr oder weniger Zucker
angerichtet, mit ein wenig Backpulver und
Farbcouleur entsprechend dem aktuellen Mainstream der einen oder der anderen Richtung (und selbst
die ' Freien.Deutschen.Demokraten.' haben
es mit entsprechendem Marketing heuer in Bremen ja immerhin auch wieder etwas zurück ins Diesseits geschafft .. ) .
Werbung für Wackelpudding ?
Ich hätte hier auf die aufgeblasene ' Kunst '-Installation
eines Jeff Koons getippt ,
jenes erfolgreichen Webefuzzies des Banalen
in den Tempeln der zeigenössischen Hohenpriester des renditesteigernden Kalküls.
Ein globaler Puddingproduzent als Sponsor
einer solchen ' Bienale ' offenbart die Substanz .. ;-)) .. !
- die ursprünglich biblische Variante war
dei Verwandlung von Wasser in Wein ...;
im Spiegel Deiner Geschichte ist es der Pudding,
der sich hier verfielfacht ;-))
(und das erinnert mich an die Märchenstory
aus meiner Kindheit: die Geschichte mit dem
vergessenen Zauberspruch und dem überquellenden Brei ...)
Als ' Trailer ' für Deine (bzw. für die hier zur Diskussion gestellte) visionäre Rezeptur einer entmystifizierten, sich von allen
Zwängen selbst befreienden Religiösität,
eines emanzpatorischen Glaubens an einen Schöpfer (bzw. eine kreativ-ordnende - ? -, göttliche Intelligenz )
hat dieser Wackelpudding mehr als nur Symbolkraft :
das Universum erforscht und erklärt von Teilchenphysikern
statt von Religionsphilosophen oder gar von
selbsternannten Religionsstiftern (u. etlichen
' Heils'-Gurus ..) ist schon ein bedeutender Fortschritt seit Papst Urban und dem Diskurs
seit Gallileo Galiläi's Türöffnung in Richtung Aufklärung.
Kontemplation .. ? ' ich sach' mal so '
(und bewusst provokant) :
da fallen mir spontan frühpenssionierte Lehrerinnen (u. andere
' Schachteln ' ) ein, die ihrem Guru Eugen Drewermann
nachreisen zu jedem Vortrag - wie weiland die Jünger des Herrn laut ' Neuem Testament ' ,
auch Barfuss-Tanz zu afrikanischen Trommeln bei
Sonnenaufgang zur Sonnenwende, Yoga bei
Vollmond, ' Wokshops ' mit Anfassen u. Pille-Palle
aus dem Humus-Katalog christlich angehauchter
Esoterik-Anbieter.
Der eine findet hier einen Trüffel, der andere
wallfahrtet nach Rom, Assisi oder Lourdes, etliche immer noch zum Ashram in Indien ... .
Ob die Buddhisten (die vorgeblich jeglicher Kreatur gegenüber friedlich gesonnen sind) auch die eine Hälfte der Bevölkerung - die Frauen - genauso schätzen u. achten wie die männliche Ausgabe der Menschheit, habe ich noch nicht
herausgefunden.
' Friede, Freude, Eierkuchen ' wäre zweifellos
die anzustrebende Utopie, vorausgesetzt:
alle Mitglieder solch einer universalen Veranstaltung namens Weltreligion
achten das 11. Gebot: Toleranz (!) und quatschen
nicht alle durcheinander wie beim Hühnerhaufen
einer undisziplinierten Talkrunde im alltäglichen
TV ...
Doch solange eine brav-gläubige Masse
in ' Benedetto ! '-Jubel ausbricht, sobald sich
jener auf dem Petersplatz zeigt(e) oder dessen
Nachfolger in weniger kontemplativer Art endlich Tacheles redet,
solange irgendein (Schein-) Heiliger das eigene
(Nach) Denken erspart, solange wir in unmündiger
Starre verhalten oder infolge Frustration krampfhaft
nach Ersatzreliqien suchen .. - und es doch kaum schaffen, zu uns selbst zu finden .. (??);
solange noch irgendein Pontifex, Ober-Mullah, staatlicher ' Religionswächter ' gar, ein fernöstliches ' TM '-Cleverle, ein Vodoo-Schamane oder Bestseller-Guru die Deutungshoheit über das Wesen ' Gott ' beansprucht,
solange wir uns insgeheim doch mit der Frage
eines potentiellen ' Lebens nach dem Tod ' kasteien, solange sind wir nicht wirklich frei.
Postmethaphysische, atheistische Religigiösität -
klingt wie ein Werbeversprechen für den ' modernen ' (den befreiten ?) Menschen ;
die Idee sollte diskutiert werden;
- aber riecht das nicht auch wie eines dieser
Heilsversprechen, auf all die Suchenden fokussiert ?
Ein transzendentaler Jacobsweg für den ' modernen ' Menschen ??
Deinen Schlußsatz, lieber Eckhard
unterstreiche ich gerne:
> die Religionen von ihrem methaphysischen Ballast
berfreien ... < !
unverzichtbar dabei jedoch deren
> seelischer und ethischer Echoraum < !!
Der Zukunftstraum einer Menschheit ohne
Machtspielchen, ohne Bomben-Gräuel, ohne
' Ehren '-Morde, ohne die Unterdrückung jener
einen Hälfte der Menschheit (ohne die trotz allem
" Fortschritt " der Repromedizien der Mensch
die Erde nicht weiter zu besiedeln imstande wäre - !! - )
und gewiss mit immer gaaaanz viiiiel ' Eierkuchen ' (und sei er auch in der Form eines Puddigs ..) ... ;-))))))
himmelsfahrtshintergründigkritischangeregtschmunzelnden Gruß
von Michael
E. W. R. 14/05/2015 10:40
@ oTTo: Lieber Otto, dann wäre ja die Spiegelung nicht mit darauf. Übrigens ist das gezeigte Bild die vierte Schnittvariante und die vierte Bearbeitungsvariante. ;-) HG, E.E. W. R. 14/05/2015 10:38
@ Heike: Es gab eigentlich nur diese Möglichkeit. ;-) HG, E.E. W. R. 14/05/2015 10:37
@ Klaus: Die Luft war gar nicht schlecht; es ist ja ein hohes Haus. ;-) HG, E.E. W. R. 14/05/2015 10:37
@ Ilse: Mit Schokalade kann ich nicht dienen; es gibt Galetta mit Vanillegeschmack. ;-) HG, E.E. W. R. 14/05/2015 10:36
@ Paules: Am Vatertag ist da natürlich geschlossen, das Anstehen entfällt also und Du hast Zeit für den Text. ;-) HG, E.