Ja, so einen Abend muss man 'feiern'........mit allen Sinnen genießen, vielleicht sich dabei eins fühlen mit der wundervollen Natur.
Dein herrliches Bild jedenfalls erweckt so ein Gefühl des kleinen Glücks, das solche Augenblicke gewähren.
lg Danny
Schleier-Abend!
Das sehe ich wie meine Vorschreiberinnen!
Als habe jemand gnädig einen Schleier zwischen Himmel und Erde gehängt, damit man nicht in die Glut des Himmels sehen muss!
Vielleicht würden wir das gar nicht ertragen!
Das erinnert mich an ein Märchen von H.Ch.Andersen:
Der Buchweizen
Hans Christian Andersen
Wenn man nach einem Gewitter an einem Buchweizenfelde vorübergeht, nimmt man oft wahr, daß es schwarz und wie versengt aussieht. Es ist gerade, als ob eine Feuerflamme über dasselbe hinweggegangen wäre und der
Landmann sagt dann: "Das hat der Buchweizen vom Blitzstrahl bekommen!"
Aber weshalb hat er das bekommen? - Ich will erzählen, was mir der
Sperling gesagt hat, und der Sperling hat es von einer alten Weide, die neben einem Buchweizenfelde stand und noch daselbst steht. Es ist eine gar ehrwürdige, hohe Weide; sie neigt sich vorn über und die Zweige hängen auf die Erde hinunter, wie wenn sie grünes, langes Haar vorstellten.
Auf allen Feldern ringsumher wuchs Korn, Roggen, Gerste und Hafer.
O, der köstliche Hafer! Wenn er reif ist, nimmt er sich wie eine ganze
Menge kleiner, gelber Kanarienvögel auf einem Zweige aus. Das Korn versprach einen reichen Erntesegen, und je schwerer es war, desto tiefer neigte es sich in frommer Demut.
Aber da war auch ein Buchweizenfeld und dies lag der alten Weide gerade gegenüber. Dem Buchweizen fiel es nicht ein, sich wie das andere Korn zu neigen; er trug den Kopf hoch und stand stolz und steif da.
"Ich bin wohl ebenso reich, wie die Ähre," sagte er, "und bin überdies weit hübscher. Kennst du jemand, der sich prächtiger ausnimmt als ich und die Meinigen, du alte Weide?"
Und die Weide nickte mit dem Kopfe, als wollte sie sagen: "Freilich kenne ich welche!"
Plötzlich zog sich ein entsetzliches Unwetter zusammen. Alle Feldblumen falteten ihre Blätter oder neigten ihre feinen Köpfe hernieder, während der Sturm über sie dahinfuhr. Nur der Buchweizen brüstete sich in seinem
Stolze.
"Neige dein Haupt wie wir!" sagten die Blumen.
"Das habe ich gar nicht nötig!" versetzte der Buchweizen.
"Neige dein Haupt wie wir!" rief das Korn. "Jetzt kommt der Sturmengel geflogen! Er hat Flügel, die von den Wolken bis zur Erde herunterreichen. Er zerschlägt dich, ehe du ihn um Gnade anflehen kannst!"
"Ich will mich aber nicht neigen!" sagte der Buchweizen.
"Schließe deine Blüten und neige deine Blätter!" ermahnte auch die alte
Weide. "Sieh nicht in den Blitz, wenn die Wolke bricht! Selbst die
Menschen dürfen das nicht, denn in dem Blitze kann man bis in Gottes
Himmel hineinschauen; doch vermag dieser Anblick sogar die Menschen zu blenden. Was würde da nicht erst uns, den Gewächsen der Erde, geschehen, wagten wir es, die wir doch weit geringer sind!"
"Weit geringer?" entgegnete der Buchweizen. "Nun will ich erst gerade in
Gottes Himmel sehen!" Und er that es in seinem Übermute und Stolz. Es war, als wenn die ganze Welt in Flammen stände, so blitzte es.
Als sich das Unwetter verzogen hatte, standen die Blumen und das Korn in der stillen, reinen Luft vom Regen erfrischt da, aber der Buchweizen war vom Blitz kohlschwarz gebrannt; er war nun ein totes, nutzloses Gewächs.
Der alte Weidenbaum bewegte seine Zweige und Wassertropfen träufelten von seinen Blättern, gerade wie Thränen, und die Sperlinge fragten:
"Weshalb weinst du? Hier ist es ja wunderbar erquickend! Sieh, wie die
Sonne leuchtet und die Wolken eilen! Weshalb weinst du also, du alte
Weide?"
Und die Weide erzählte von dem Stolze und dem Übermute und von der
Strafe des Buchweizens. Denn die Strafe folgt immer. Die Sperlinge haben mir die Geschichte erzählt, als ich sie eines Abends um ein Märchen bat.
Eine Stimmung zum Verweilen, zum Staunen, zur ganz grossen Freude und Demut, lieber Christoph.
Einfach grossartig, zu welchen Farbstimmungen die Natur fähig ist. Kaum nachzuschaffen,superschön ist dein Foto !
Lieben Gruss an dich, Christoph,
Anita
Dorothee 9 28/06/2015 9:12
Zur Zeit gibts sowieso herrliche Sonnenaufgänge, allerdings sehe ich, dass es bei dir ein Abendbild ist.Wie von Emil Nolde gemalt!
Schuhgröße 4711 16/06/2015 18:10
Herrliche Farbverläufe.+++fotoGrafica 08/06/2015 8:35
schleiertanz des lichtesgruss wolfgang
-ansichtssache- 07/06/2015 11:38
Ja, so einen Abend muss man 'feiern'........mit allen Sinnen genießen, vielleicht sich dabei eins fühlen mit der wundervollen Natur.Dein herrliches Bild jedenfalls erweckt so ein Gefühl des kleinen Glücks, das solche Augenblicke gewähren.
lg Danny
Christoph Beranek 07/06/2015 11:20
@ Marina LuiseVielen Dank für Deine erhellende Info.
LG
Christoph
Margareta St. 07/06/2015 0:19
FeuerAbend. Das lodert und feuert dramatisch.VG Margareta
Marina Luise 06/06/2015 23:31
Christoph -http://www.handmann.phantasus.de/h_blaue_blume_ofterdingen.html
;)
vitagraf 06/06/2015 19:10
Das erinnert fast schon an impressionistische Kunst. Wunderbar!LG Erhard
Christoph Beranek 05/06/2015 16:56
Blaue Blume ? Ich versteh' nur Bahnhof :-)Marina Luise 05/06/2015 13:49
Runzel - er hätte sonst die "blaue Blume" nicht erst suchen müssen! ;)Runzelkorn 04/06/2015 14:52
Novalis kannte Photoshop noch nicht.Marina Luise 04/06/2015 14:01
Schleier-Abend!Das sehe ich wie meine Vorschreiberinnen!
Als habe jemand gnädig einen Schleier zwischen Himmel und Erde gehängt, damit man nicht in die Glut des Himmels sehen muss!
Vielleicht würden wir das gar nicht ertragen!
Das erinnert mich an ein Märchen von H.Ch.Andersen:
Der Buchweizen
Hans Christian Andersen
Wenn man nach einem Gewitter an einem Buchweizenfelde vorübergeht, nimmt man oft wahr, daß es schwarz und wie versengt aussieht. Es ist gerade, als ob eine Feuerflamme über dasselbe hinweggegangen wäre und der
Landmann sagt dann: "Das hat der Buchweizen vom Blitzstrahl bekommen!"
Aber weshalb hat er das bekommen? - Ich will erzählen, was mir der
Sperling gesagt hat, und der Sperling hat es von einer alten Weide, die neben einem Buchweizenfelde stand und noch daselbst steht. Es ist eine gar ehrwürdige, hohe Weide; sie neigt sich vorn über und die Zweige hängen auf die Erde hinunter, wie wenn sie grünes, langes Haar vorstellten.
Auf allen Feldern ringsumher wuchs Korn, Roggen, Gerste und Hafer.
O, der köstliche Hafer! Wenn er reif ist, nimmt er sich wie eine ganze
Menge kleiner, gelber Kanarienvögel auf einem Zweige aus. Das Korn versprach einen reichen Erntesegen, und je schwerer es war, desto tiefer neigte es sich in frommer Demut.
Aber da war auch ein Buchweizenfeld und dies lag der alten Weide gerade gegenüber. Dem Buchweizen fiel es nicht ein, sich wie das andere Korn zu neigen; er trug den Kopf hoch und stand stolz und steif da.
"Ich bin wohl ebenso reich, wie die Ähre," sagte er, "und bin überdies weit hübscher. Kennst du jemand, der sich prächtiger ausnimmt als ich und die Meinigen, du alte Weide?"
Und die Weide nickte mit dem Kopfe, als wollte sie sagen: "Freilich kenne ich welche!"
Plötzlich zog sich ein entsetzliches Unwetter zusammen. Alle Feldblumen falteten ihre Blätter oder neigten ihre feinen Köpfe hernieder, während der Sturm über sie dahinfuhr. Nur der Buchweizen brüstete sich in seinem
Stolze.
"Neige dein Haupt wie wir!" sagten die Blumen.
"Das habe ich gar nicht nötig!" versetzte der Buchweizen.
"Neige dein Haupt wie wir!" rief das Korn. "Jetzt kommt der Sturmengel geflogen! Er hat Flügel, die von den Wolken bis zur Erde herunterreichen. Er zerschlägt dich, ehe du ihn um Gnade anflehen kannst!"
"Ich will mich aber nicht neigen!" sagte der Buchweizen.
"Schließe deine Blüten und neige deine Blätter!" ermahnte auch die alte
Weide. "Sieh nicht in den Blitz, wenn die Wolke bricht! Selbst die
Menschen dürfen das nicht, denn in dem Blitze kann man bis in Gottes
Himmel hineinschauen; doch vermag dieser Anblick sogar die Menschen zu blenden. Was würde da nicht erst uns, den Gewächsen der Erde, geschehen, wagten wir es, die wir doch weit geringer sind!"
"Weit geringer?" entgegnete der Buchweizen. "Nun will ich erst gerade in
Gottes Himmel sehen!" Und er that es in seinem Übermute und Stolz. Es war, als wenn die ganze Welt in Flammen stände, so blitzte es.
Als sich das Unwetter verzogen hatte, standen die Blumen und das Korn in der stillen, reinen Luft vom Regen erfrischt da, aber der Buchweizen war vom Blitz kohlschwarz gebrannt; er war nun ein totes, nutzloses Gewächs.
Der alte Weidenbaum bewegte seine Zweige und Wassertropfen träufelten von seinen Blättern, gerade wie Thränen, und die Sperlinge fragten:
"Weshalb weinst du? Hier ist es ja wunderbar erquickend! Sieh, wie die
Sonne leuchtet und die Wolken eilen! Weshalb weinst du also, du alte
Weide?"
Und die Weide erzählte von dem Stolze und dem Übermute und von der
Strafe des Buchweizens. Denn die Strafe folgt immer. Die Sperlinge haben mir die Geschichte erzählt, als ich sie eines Abends um ein Märchen bat.
Anita Niehaus 04/06/2015 11:38
Eine Stimmung zum Verweilen, zum Staunen, zur ganz grossen Freude und Demut, lieber Christoph.Einfach grossartig, zu welchen Farbstimmungen die Natur fähig ist. Kaum nachzuschaffen,superschön ist dein Foto !
Lieben Gruss an dich, Christoph,
Anita
Annemarie Quurck 04/06/2015 7:59
Wenn der Himmel brenntgehen Herzen auf
lg annemarie
Alfi54 04/06/2015 6:54
Ja, da kann man schon ins schwärmen kommen ... Klasse Farben und Strukturen ... LG Alf