Der ausführlichen Anmerkung der Fotomama kann ich nur zustimmen. Eine sehr ausdrucksstarke Arbeit! Würde ich gern am nächsten Elternabend an die Tafel hängen...
Die Idee mit dem Spot finde ich interessant! Die neutrale Umgebung gefällt mir persönlich gut, da dies den Spielraum für Interpretationen größer lässt.
LG,
seanachie
Das ist echt übel! Hab es natürlich sofort erkannt. Ohne Vorinfo hätte ich erst mal über Kinderarbeit in den 3. Welt Ländern oder in China nachgedacht. Aber dafür ist das Kind eigentlich zu gut angezogen. Das weiße Hemd passt da so gar nicht rein und die Jeans auch nicht.
Also ein "westliches Kind". Wenn ich die Kugel so ansehe, erinnert sie mich an den Mond. Als würde das Kind die Last einer ganzen Welt auf den Schultern tragen. Und sie ist nicht nur zu schwer, sie rutscht auch noch. Ich weiß nicht, ob dir die Ausrichtung der Hand so ganz gelungen ist, denn die Finger scheinen sich nicht wirklich um die Kugel zu schließen und vom Gefühl her rutscht die Kugel auch auf uns Betrachter zu und liegt nicht wirklich auf dem Rücken. Aber das passt ganz gut. Wie gesagt: Die Last ist zu schwer und sie rutscht. Das kann das Kind nicht schultern.
Der Rücken ist gebeugt, die Beine breit gespreizt, um nicht zu fallen. Lange geht das nicht mehr gut, bevor er zusammenbricht.
Die weite, leere Ebene mit den übergroßen Pflastersteinen spricht auch Bände. Ganz alleine ist das Kind mit seiner Last. Niemand hilft ihm. Und der Weg ist weit. Ein Ziel ist nicht mal zu sehen.
Von daher hätte ich hier über ein Querformat, vielleicht sogar ein Panoramaformat nachgedacht. Um den weiten Weg zu symbolisieren.
Mir als Lehrerin geht das besonders zu Herzen. Denn ich sehe solche Kinder täglich. Den Leistungsdruck bei G8 am Gymnasium. Den total übertriebenen Ehrgeiz. Eltern die ihre Kinder mit psychischem Druck zu Höchstleistungen anspornen wollen. Kinder, die wegen einer 2- in Tränen ausbrechen, weil es keine 1 ist. Kein Witz! Es gibt Kinder, die haben Angst mit einer 2 nach Hause zu kommen, weil sie dann Ärger kriegen!!!
Manche Lehrer sind auch nicht besser, weil sie ihre Schüler falsch einschätzen oder aus falsch verstandenem Sendungsbewusstsein runter machen. Weil es vermeintlich der einzige Weg ist, die Kids vom Gymnasium auf eine geeignetere Schulform zu bringen. Dass dann auf der "richtigen" Schule manchmal nur Wracks ankommen; völlig ohne Selbstbewusstsein oder Moral ... das steht auf einem anderen Blatt.
Nur mal als Idee: Wie wäre das, ein Spotlight auf das Kind zu richten. Denn solche Kinder fühlen sich ständig beobachtet. Können nie mal "frei" oder "sie selbst" oder "ungezwungen" sein. Sie müssen immer und überall Leistung bringen. Das könnte man auch mit der Textur unterstreichen, wenn du die ganzen Risse auf das Kind und seine Last zulaufen lässt ... weiß nicht, ob die letzte Idee funktioniert. Aber bei dir ist der hellste Fleck hinter dem Jungen. Da, wo gleich die Welt hin krachen wird.
Die Idee und die Darstellung finde ich gut. Aber für mich wirkt die Szene irgendwie nicht schlüssig. Das Kind soll ja wahrscheinlich Alltagssorgen haben. Dafür ist die Umgebung viel zu surreal. Als wäre das Kind aus der Welt gerissen und würde sich mit Albträumen oder abgehobenen Problemen rumschlagen. Aber der Druck soll doch ganz real sein. Wie wärs wenn du ihn in einen Schulkorridor stellen würdest? Oder alleine auf einen Schulhof? Vor die Klassentür? Auf dem Weg durchs Schultor?
So, viel geschrieben. Du merkst daran, dass du bei mir mindestens einen Nerv getroffen hast. Mit solchen Kindern muss ich mich wie gesagt täglich auseinandersetzen. Und ich sehe, was aus ihnen wird. Wie sie daran langsam zugrunde gehen. Die Hoffnung verlieren. Oder das Selbstbewusstsein. Und du willst gar nicht wissen, wie ein Schüler aussieht, der alle Hoffnung aufgegeben hat und nur noch irgendwie weiter macht. Ein Zombie. Oder ein kleiner Rebell, der von allen nur noch für das Enfant Terrible gehalten wird, wobei sein Verhalten ein einziger Hilfeschrei ist.
Die Problematik hat mich mal zu einem Bild inspiriert, das ich hier einfach in die Diskussion werfe:
Kinder müssen wissen, dass sie geliebt werden!
Gruß, Fotomama
Sabine-H. 04/11/2015 7:45 Commentaire de vote
+Lucifer 77 04/11/2015 7:45 Commentaire de vote
proausgelagert 04/11/2015 7:45 Commentaire de vote
+Zwei AnSichten 04/11/2015 7:45 Commentaire de vote
+Schwarzerskorpion 04/11/2015 7:45 Commentaire de vote
Schon die bildliche Aussage finde ich mehr als gelungen!PRO
Fabi Art 04/11/2015 7:45 Commentaire de vote
pro und viel glück!Maria Frodl 04/11/2015 7:45 Commentaire de vote
+Charly Charity 24/10/2015 13:30
Ohne Worte .... °°°FAV°°°... für deine geniale Bildsprache UND das Video!!!
lg Dagmar
hajosch 04/09/2015 18:55
ganz stark wieder!hans
Aumi 03/09/2015 18:28
Was für ein Last +++Thomas
soulfully 03/09/2015 2:08
....auch da wird schon die Last getragen, LEIDER,GROßARTIGE Arbeit !!
LG
seanachie 02/09/2015 17:41
Der ausführlichen Anmerkung der Fotomama kann ich nur zustimmen. Eine sehr ausdrucksstarke Arbeit! Würde ich gern am nächsten Elternabend an die Tafel hängen...Die Idee mit dem Spot finde ich interessant! Die neutrale Umgebung gefällt mir persönlich gut, da dies den Spielraum für Interpretationen größer lässt.
LG,
seanachie
Anette Z. 02/09/2015 16:04
Das ist echt übel! Hab es natürlich sofort erkannt. Ohne Vorinfo hätte ich erst mal über Kinderarbeit in den 3. Welt Ländern oder in China nachgedacht. Aber dafür ist das Kind eigentlich zu gut angezogen. Das weiße Hemd passt da so gar nicht rein und die Jeans auch nicht.Also ein "westliches Kind". Wenn ich die Kugel so ansehe, erinnert sie mich an den Mond. Als würde das Kind die Last einer ganzen Welt auf den Schultern tragen. Und sie ist nicht nur zu schwer, sie rutscht auch noch. Ich weiß nicht, ob dir die Ausrichtung der Hand so ganz gelungen ist, denn die Finger scheinen sich nicht wirklich um die Kugel zu schließen und vom Gefühl her rutscht die Kugel auch auf uns Betrachter zu und liegt nicht wirklich auf dem Rücken. Aber das passt ganz gut. Wie gesagt: Die Last ist zu schwer und sie rutscht. Das kann das Kind nicht schultern.
Der Rücken ist gebeugt, die Beine breit gespreizt, um nicht zu fallen. Lange geht das nicht mehr gut, bevor er zusammenbricht.
Die weite, leere Ebene mit den übergroßen Pflastersteinen spricht auch Bände. Ganz alleine ist das Kind mit seiner Last. Niemand hilft ihm. Und der Weg ist weit. Ein Ziel ist nicht mal zu sehen.
Von daher hätte ich hier über ein Querformat, vielleicht sogar ein Panoramaformat nachgedacht. Um den weiten Weg zu symbolisieren.
Mir als Lehrerin geht das besonders zu Herzen. Denn ich sehe solche Kinder täglich. Den Leistungsdruck bei G8 am Gymnasium. Den total übertriebenen Ehrgeiz. Eltern die ihre Kinder mit psychischem Druck zu Höchstleistungen anspornen wollen. Kinder, die wegen einer 2- in Tränen ausbrechen, weil es keine 1 ist. Kein Witz! Es gibt Kinder, die haben Angst mit einer 2 nach Hause zu kommen, weil sie dann Ärger kriegen!!!
Manche Lehrer sind auch nicht besser, weil sie ihre Schüler falsch einschätzen oder aus falsch verstandenem Sendungsbewusstsein runter machen. Weil es vermeintlich der einzige Weg ist, die Kids vom Gymnasium auf eine geeignetere Schulform zu bringen. Dass dann auf der "richtigen" Schule manchmal nur Wracks ankommen; völlig ohne Selbstbewusstsein oder Moral ... das steht auf einem anderen Blatt.
Nur mal als Idee: Wie wäre das, ein Spotlight auf das Kind zu richten. Denn solche Kinder fühlen sich ständig beobachtet. Können nie mal "frei" oder "sie selbst" oder "ungezwungen" sein. Sie müssen immer und überall Leistung bringen. Das könnte man auch mit der Textur unterstreichen, wenn du die ganzen Risse auf das Kind und seine Last zulaufen lässt ... weiß nicht, ob die letzte Idee funktioniert. Aber bei dir ist der hellste Fleck hinter dem Jungen. Da, wo gleich die Welt hin krachen wird.
Die Idee und die Darstellung finde ich gut. Aber für mich wirkt die Szene irgendwie nicht schlüssig. Das Kind soll ja wahrscheinlich Alltagssorgen haben. Dafür ist die Umgebung viel zu surreal. Als wäre das Kind aus der Welt gerissen und würde sich mit Albträumen oder abgehobenen Problemen rumschlagen. Aber der Druck soll doch ganz real sein. Wie wärs wenn du ihn in einen Schulkorridor stellen würdest? Oder alleine auf einen Schulhof? Vor die Klassentür? Auf dem Weg durchs Schultor?
So, viel geschrieben. Du merkst daran, dass du bei mir mindestens einen Nerv getroffen hast. Mit solchen Kindern muss ich mich wie gesagt täglich auseinandersetzen. Und ich sehe, was aus ihnen wird. Wie sie daran langsam zugrunde gehen. Die Hoffnung verlieren. Oder das Selbstbewusstsein. Und du willst gar nicht wissen, wie ein Schüler aussieht, der alle Hoffnung aufgegeben hat und nur noch irgendwie weiter macht. Ein Zombie. Oder ein kleiner Rebell, der von allen nur noch für das Enfant Terrible gehalten wird, wobei sein Verhalten ein einziger Hilfeschrei ist.
Die Problematik hat mich mal zu einem Bild inspiriert, das ich hier einfach in die Diskussion werfe:
Kinder müssen wissen, dass sie geliebt werden!
Gruß, Fotomama
black light art 02/09/2015 14:55
Großartige Bildidee und Umsetzung!!!LG Frank
verocain 02/09/2015 12:21
...ist wirklich oft eine Last !Wundervoll gemacht !