Als sie neben ihm aufwachte, zögerte sie nicht, warf das Nötigste in ihre Reisetasche und verließ das Haus. "Detlef, mein Schatz, ich komme!", schrieb sie während der Taxifahrt zum Flugplatz.
"Endlich!", murmelte der, als er sie überglücklich in die Arme schloss. "Komm, ich werde dir Sydney zeigen! Du wirst dich hier wohl fühlen." Sie wusste, dass er recht hatte.
Maria,
wow!
Das klingt echt toll und auch realistisch.
Aber auch furchteinflößend.
Bitte versichere uns, daß das nicht aus Deinem realen Erfahrungsschatz stammt.
Danke, Heide, danke.
Das ist die lang und fast fiebrig erwartete und ersehnte Erlösung.
Nun kann ich beruhigt schlafen gehen.
Endlich hat jemand mein Öfre verstanden und estimiert es.
Ommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm
Der Kittel an einem Nagel neben der Tür war alles, was noch da war, als sie von der Arbeit nach Hause kam. Komisch. Sie blickte sich um: leer. Die ganze Wohnung leer. Kein Möbelstück, kein Kleidungsstück, kein gar nichts. Leer. Jungfräulich, wie am ersten Tag.
"Feng Shui - weg mit dem Gerümpel", wie oft hatte sie sich das vorgenommen, aber irgendwie doch nie richtig durchgezogen. Dieses ewige Hin und Her von "das könnte eigentlich weg" und "aber was, wenn ich es noch mal brauche" hatte ihr schon seit langem sämtliche Energie und Lebensfreude geraubt. Manchmal hatte sie sich gewünscht, dass alles einfach weg wäre. Geklaut, verbrannt, egal. Hauptsache weg. Das würde ihr endlose Entscheidungen abnehmen. Zack! Dann wäre es einfach so, wie es ist: leer. So wie jetzt.
Sie atmete tief ein und aus. Und gleich noch mal. So energiegeladen hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt. Vielleicht noch nie in ihrem Leben. Befreit von allem Ballast. Und bereit für einen Neuanfang. Bereit, nur noch Dinge in ihrem Leben zuzulassen, die ihr Freude bereiteten. Die sie lächeln ließen. Die ihr die Luft zum Atmen ließen. Vielleicht würde sie die Wohnung auch erst mal so lassen. Eine Zahnbürste, Toilettenpapier, vielleicht ein Glas. Das würde für's erste genügen. Bis sie sich klar war, was in ihrem neuen Leben Platz bekommen sollte.
Apropos Platz einräumen. Ihr Mann war nicht da. Vermutlich noch in der Arbeit. Oder aber mit all den Sachen verschwunden? Ja, mit all den Sachen verschwunden. Ja. Wahrscheinlich war genau das passiert. Er, der ihr mehr als all sein Krempel die Luft zum Atmen geraubt hatte, war mit dem ganzen Zeug über alle Berge. Oft genug hatte er ihr das angedroht. Aber nie durchgezogen. Jedes Mal kam es ihr vor, wie ein gebrochenes Versprechen, wenn er reumütig wieder auftauchte. Er konnte nicht kochen. Er wusste nicht, wo bei einer Waschmaschine der Startknopf war. Er wusste immer nur alles besser. Aber jetzt war auch sein Krempel weg. Es sah vielversprechend aus. Könnte das Leben noch schöner werden? Vermutlich nicht. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und sie lehnte sich an die kühlen Badezimmerfliesen.
Sie würde Wein kaufen, um zu feiern. Ja. Zahnpasta, Toilettenpapier, ein Glas UND eine Flasche Wein. Mit ihrem Wagen unterwegs, sah sie ihn plötzlich da stehen. Neben seinem Auto, das einen Platten hatte. Gleich hinter dem alten Hof, hinter dem Wegkreuz, aber noch vor dem Steinbruch. Er stand mitten auf der Straße. Wild gestikulierend. Sein Wagen stand in Richtung Heimat. In Richtung Heimat. Er hatte es sich WIEDER überlegt. Er war auf dem Weg zu ihr zurück. Und nun stand er wild gestikulierend mitten auf der Straße. Er war im Weg. Auf der Straße und in ihrem Leben. Sie atmete einmal tief ein und einmal tief aus. Dann beschleunigte sie.
Als die Polizei am nächsten Tag bei ihr klingelte und sie über den tragischen Zwischenfall informierte, fragte man sie, warum sie ihren Mann nicht als vermisst gemeldet hätte. Sie sagte nur: "Schauen sie sich um. Die Wohnung ist ausgeräumt. Er ging. Ohne ein Wort."
Oha, was fürne Geschichte, ich weiß nicht, ob sie mir leid tut oder nicht, aber man sieht, man kommt auch mit ganz wenig aus und außerdem finde ich das Bild wirklich gut, den Schnitt und die Bearbeitung finde ich stark ... muss ja auch mal gesacht werden.
Heide G. 28/07/2016 13:15
ich bin an einem Laptop und wurschtele mich hier so durch. Weil auf meinem PC führe ich gerade ne Sicherunhg durch. Ach, ist das alles aufregend.Birdies Landscapes 28/07/2016 12:01
interessante geschichte, und die adresse hat er vielelicht nicht ohne grund mit aufgeschrieben. gutes bildlg birdy
BridaC 28/07/2016 10:17
das war aber wenigstens die 50.BridaC 28/07/2016 10:17
...hierzu komme ich später ... immer noch, obwohl ich an Maria nich rankomme ... ;-) sowas haste ja lange nich bekommen, Klacky-SeebärWow, Maria ...
ilsabeth 28/07/2016 10:13
Als sie neben ihm aufwachte, zögerte sie nicht, warf das Nötigste in ihre Reisetasche und verließ das Haus. "Detlef, mein Schatz, ich komme!", schrieb sie während der Taxifahrt zum Flugplatz."Endlich!", murmelte der, als er sie überglücklich in die Arme schloss. "Komm, ich werde dir Sydney zeigen! Du wirst dich hier wohl fühlen." Sie wusste, dass er recht hatte.
Klacky Goes South 28/07/2016 9:02
Maria,wow!
Das klingt echt toll und auch realistisch.
Aber auch furchteinflößend.
Bitte versichere uns, daß das nicht aus Deinem realen Erfahrungsschatz stammt.
Heide G. 28/07/2016 7:27
und nun wollen wir gemeinsam ein Liedle anstimmen:https://www.youtube.com/watch?v=hP69ZL9KIXo
Klacky Goes South 28/07/2016 5:13
Danke, Heide, danke.Das ist die lang und fast fiebrig erwartete und ersehnte Erlösung.
Nun kann ich beruhigt schlafen gehen.
Endlich hat jemand mein Öfre verstanden und estimiert es.
Ommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm
Heide G. 28/07/2016 5:09
Ein interessantes Motiv und excellent fotografiert, gut präsentiert!So. Isses dir nu besser?
Maria Kaldewey 28/07/2016 0:15
Ohne ein WortDer Kittel an einem Nagel neben der Tür war alles, was noch da war, als sie von der Arbeit nach Hause kam. Komisch. Sie blickte sich um: leer. Die ganze Wohnung leer. Kein Möbelstück, kein Kleidungsstück, kein gar nichts. Leer. Jungfräulich, wie am ersten Tag.
"Feng Shui - weg mit dem Gerümpel", wie oft hatte sie sich das vorgenommen, aber irgendwie doch nie richtig durchgezogen. Dieses ewige Hin und Her von "das könnte eigentlich weg" und "aber was, wenn ich es noch mal brauche" hatte ihr schon seit langem sämtliche Energie und Lebensfreude geraubt. Manchmal hatte sie sich gewünscht, dass alles einfach weg wäre. Geklaut, verbrannt, egal. Hauptsache weg. Das würde ihr endlose Entscheidungen abnehmen. Zack! Dann wäre es einfach so, wie es ist: leer. So wie jetzt.
Sie atmete tief ein und aus. Und gleich noch mal. So energiegeladen hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt. Vielleicht noch nie in ihrem Leben. Befreit von allem Ballast. Und bereit für einen Neuanfang. Bereit, nur noch Dinge in ihrem Leben zuzulassen, die ihr Freude bereiteten. Die sie lächeln ließen. Die ihr die Luft zum Atmen ließen. Vielleicht würde sie die Wohnung auch erst mal so lassen. Eine Zahnbürste, Toilettenpapier, vielleicht ein Glas. Das würde für's erste genügen. Bis sie sich klar war, was in ihrem neuen Leben Platz bekommen sollte.
Apropos Platz einräumen. Ihr Mann war nicht da. Vermutlich noch in der Arbeit. Oder aber mit all den Sachen verschwunden? Ja, mit all den Sachen verschwunden. Ja. Wahrscheinlich war genau das passiert. Er, der ihr mehr als all sein Krempel die Luft zum Atmen geraubt hatte, war mit dem ganzen Zeug über alle Berge. Oft genug hatte er ihr das angedroht. Aber nie durchgezogen. Jedes Mal kam es ihr vor, wie ein gebrochenes Versprechen, wenn er reumütig wieder auftauchte. Er konnte nicht kochen. Er wusste nicht, wo bei einer Waschmaschine der Startknopf war. Er wusste immer nur alles besser. Aber jetzt war auch sein Krempel weg. Es sah vielversprechend aus. Könnte das Leben noch schöner werden? Vermutlich nicht. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und sie lehnte sich an die kühlen Badezimmerfliesen.
Sie würde Wein kaufen, um zu feiern. Ja. Zahnpasta, Toilettenpapier, ein Glas UND eine Flasche Wein. Mit ihrem Wagen unterwegs, sah sie ihn plötzlich da stehen. Neben seinem Auto, das einen Platten hatte. Gleich hinter dem alten Hof, hinter dem Wegkreuz, aber noch vor dem Steinbruch. Er stand mitten auf der Straße. Wild gestikulierend. Sein Wagen stand in Richtung Heimat. In Richtung Heimat. Er hatte es sich WIEDER überlegt. Er war auf dem Weg zu ihr zurück. Und nun stand er wild gestikulierend mitten auf der Straße. Er war im Weg. Auf der Straße und in ihrem Leben. Sie atmete einmal tief ein und einmal tief aus. Dann beschleunigte sie.
Als die Polizei am nächsten Tag bei ihr klingelte und sie über den tragischen Zwischenfall informierte, fragte man sie, warum sie ihren Mann nicht als vermisst gemeldet hätte. Sie sagte nur: "Schauen sie sich um. Die Wohnung ist ausgeräumt. Er ging. Ohne ein Wort."
Elsemarie 27/07/2016 23:35
Eine kleine schöne Geschichte, mit einem klasse Bild dazu.Schein Werfer 27/07/2016 21:36
Sie haben es doch beide gut getroffen, besser wohl als zusammenHeide G. 27/07/2016 19:19
Ruth, lies mal was Neni noch so schreibt. Das ist dann die Rache.Wilfried Humann 27/07/2016 19:00
Spannend in Bild und Text! LG WilfriedRuth U. 27/07/2016 18:36
Oha, was fürne Geschichte, ich weiß nicht, ob sie mir leid tut oder nicht, aber man sieht, man kommt auch mit ganz wenig aus und außerdem finde ich das Bild wirklich gut, den Schnitt und die Bearbeitung finde ich stark ... muss ja auch mal gesacht werden.