Wir sind auf dem Holzweg...! :::: Aus der Komfortzone kommt der gelbe König ! Er zeigt Mut, weil er sich ungeschützt an die Front gestellt hat. Ob er von Neugier getrieben wird, gibt das Bild nicht her, auch wenn´s der Autor gern möchte ....
raus aus der Komfortzone schreibt der Autor als Titel.
Dargestellt ist der aufrechte König und die sich beugende Königin. Rollenspiel wie eh und jeh.
Von den Quadraten die für das Spiel eigentlich vorgesehen sind, die uns Menschen auch einen Rahmen geben im übertragenen Sinne- und auch Sicherheit, wie die Gesetze -
wurde das Spiel nun aufs Parkett gestellt - eigentlich ein nobler Untergrund in Behausungen - nicht wirklich ein verlassen - und das Volk nebst Reiter steht dahinter - wie eh und jeh hinter den hohen Häuptern der (Regierung) - die immer noch in der Komfortzone steht - keine Regeln und Linien zu beachten hat, aber auf Edelholz mit derber Maserung für diese doch recht kleinen Figuren.
Die Komfortzone zu verlassen, ist ein Gedankenspiel - was ich gar nciht mal so schlecht finde - dazu braucht es Aussteigerqualität, Sorglosigkeit und ein bisschen Knete oder auch noch mehr Gripps, Ideen. Von Oben kommt häufig der Gedanke, das wir Sesselpupser mehr Eigenverantwortung tragen sollen - also ein politischer Wille - aus meiner Sicht, dem aber aus den vorgen. Gründen weder jeder folgen mag, noch kann. Es bleibt also doch anhand des Bildes sehr offen, wie die zu verlassende Komfortzone jetzt aussieht.
das mit hölzernen Figuren darzustellen - beachte : hölzern wird häufig auch mit Steifigkeit gleichgesetzt ist keine so gute Idee. Starrheit. auch ohne den Boden des Spiels, bleibt alles starr.
Die Aufnahme ist für mich auch nicht sehr ansprechend -
"Das Volk" ist an den Breitseiten abgeschnitten - links oben ist ein heller unangenehm strahlender Fleck - eine Reflexion möglicherweise.
Völlig unverständlich sind mir die vielen Tropfenähnlichen Flecken - wo sie her kommen, welchen Zweck sie erfüllen sollen? Ich könnte bestenfalls deuteln, da steht ein Volk im Regen.
Die Farben betrachtend gold das Parkett - und linke Spieler, und braun rechts und tiefschwarz dahinter. Da fällt bestimmt auch einigen die ein, die politischen Richtungen einzusortieren - wo wird nun bitte die Komfortzone sein?
Ich glaube die war nur an Muttis Busen - und den mussten wir alle verlassen.
"Und man siehet die im Lichte / Die im Dunklen sieht man nicht" - das kam von Wolf Schroedax - hat was.
Und wohin zieht die Neugier? Wie wird sie angetrieben? "Jeder hat was,, was ihn antreibt" - Slogan einer Sparkasse - - Ja, als junges Huhn hatte ich sowas auch und habs gemacht - das ist aber nie ein ausstieg gewesen - oder verlassen einer Komfortzone - das war interessant, hat mich bereichert in jeder Hinsicht (also das Gegenteil von Komfortzone verlassen), es gab Gefahren auch usw usf
das ist eher ein Roman oder in einem Roman darzustellen -
Bilder ob gemalt oder fotografiert raffen eigentlich Zustände zusammen, damit man erkennt um was es geht - in der Malerei sind einem da so gar keine Grenzen gesetzt.
noch einen letzten Satz - um die Aufnahme zu machen, musste der Fotograf in die Bauchlage gehen, wenn er keine Stativtechnischen Aktionen anstellte.
Die Bauchlage in der Fotografie ist allerdings wenig komfortabel.
Noch ein paar Anmerkungen zur Bildsprache und Symbolik: Warum ausgerechnet Schachfiguren? Schachfiguren bilden ein Team, das sich nach strengen Regeln bewegt und das nur erfolgreich sein kann, wenn jeder in seiner Rolle das Beste gibt. Wenn der König sich selbständig macht (wie auch immer er es geschafft hat, herauszukommen), um seine "Neugier auf Fremdes" zu befriedigen, gefährdet er die Gruppe. Ist das auch Teil der beabsichtigten Bildaussage? Beim Schach verläßt die Dame regelmäßig die Komfortzone. Sie ist die stärkste Angreiferin. Ihr Verhalten ist also hier nichts Besonderes. Hier tritt sie vor, um sich ehrfürchtig vor dem gegnerischen König zu verbeugen. Wie passt das zum Thema?
Ich sehe hier eher (aber auch nur ansatzweise) das Thema Dominanz vs Unterwürfigkeit dargestellt. Dazu würde auch die unterschiedliche Ausleuchtung der beiden Gruppen passen.
Fazit: Die Symbolik ist m.E. zu oberflächlich und nicht zuende gedacht.
Mich erreicht das Bild nicht.
Weder mit dem Titel noch mit der Gestaltung.
Technisch wirft es mehr Fragen auf, als es beantwortet.
Wer verneigt sich hier vor wem?
Warum sind die "Hellen" deutlicher ausgeleuchtet als die "Dunklen"?
Welchen Sinn macht das Licht links oben für die Bildaussage?
Warum sind die Flecken in der darüber gelegten Textur nicht nur im Hintergrund?
Wurden sie auf der rechten Seite der "Dunklen" bewusst nicht entfernt?
Sind die Strukturen im Untergrund zufällig dort oder habe sie eine Bedeutung?
Autor*in hat die Komfortzone nicht verlassen.
Mir fallen hier eine Menge Geschichten ein, aber welche könnte stimmen.
Das Bild beantwortet mir diese Frage definitiv nicht, weil mir scheint, dass die technischen und gestalterischen Möglichkeiten mehr dem Wollen als dem Können unterliegen.
Beim ersten Blick auf diese Arbeit, dachte ich an eine 3D-Bastelei, wie man sie heute an jedem Rechner erstellen kann, und das da irgendetwas mit der Perspektive nicht stimmt. Die Figuren scheinen mehr über einer senkrechten Fläche zu schweben als auf einer Platte zu stehen. Dieser Eindruck verstärkt sich bei mir noch durch die fast völlig fehlende Spiegelung rechts.
Ist die abgeknickte schwarze Dame für dieses Foto so modelliert worden, oder ebenfalls ein Opfer der BEA? Ein Punkt der bei mir den Eindruck einer 3D-Grafik noch verstärkt.
Der Sinn der Staubflecken erschließt sich mir nicht. Es sieht so aus als wäre das Ganze durch eine dreckige Scheibe hindurch aufgenommen worden.
Raus aus der Komfortzone hat sich der Autor nicht begeben. Ein Foto, welches wohl im heimischen Wohnzimmer erstellt wurde, vermittelt mir nichts von der Intention des Fotografen.
Neugier auf Fremdes? Müsste da nicht der Kopf der schwarzen Dame erhoben sein? So sieht sie auf ihre (nicht vorhandenen) Füße und nicht ihrem gegenüber ins "Gesicht".
Das Ganze ist für meinen Geschmack deutlich zu statisch geartet, um meine Neugier zu wecken.
- ... "Und man siehet die im Lichte / Die im Dunklen sieht man nicht" (Brecht)
- Wieso soll Braun (Black, African) und Dunkel für eine Komfortzone stehn ?
- Die Bühne zeigt eine Demarkationslinie . Zu dieser verlaufen ihre Strukturen zu beiden Seiten in Blickrichtung divergent. Eine Gegenperspektive, die ich mit dem Übrigen nicht zusammen bringe.
- Die Neigung der ´Black Queen´ dürfte eine Geste des Widerstands, ein Stirnbieten sein. Was soll sonst hier eine Demutsgeste. Diese erfordert doch in der Öffentlichkeit gewöhnlich keinen Mut, es sei denn, sie will sich damit gegen ihre eigenen Leute stellen.
- Die Flecken bekommt das Ganze von einem Spiegel oder einer Scheibe, über bzw. durch welche aufgenommen wurde. Dadurch entsteht eine deutliche Distanz zum Geschehen , welches zu arm an Gesten ist, als dass es mich fesseln könnte....
- Wie geht das Spiel weiter in dieser Wüste ? Wird die gelbe Queen eifersüchtig werden ?
"Dabei erschienen mir Schachfiguren geeignet, eine Gruppenzughörigkeit darzustellen."
Okay, gute Idee.
"Der Untergrund sollte »neutral« sein (kein Schachbrett)."
Es ist zwar nun kein Schachbrett, aber trotzdem keineswegs ein neutraler Untergrund. Er ist sehr farbig, sehr kontrastreich, führt hier eindeutig ein nicht beabsichtigtes Eigenleben, irritiert mich als Betrachter sehr.
"...Interpretation des ruhigen, stabilen, festen Untergrundes und dem eher bedrohlichen, ungemütlichen oberen Teil des Bildes"
Für mich ist der obere Teil nicht dunkel, also schwarz; wenn ich das Bild sehe, sehe ich eine Art blau, unten eine Art orange, links ist das Bild heller als rechts. Oben rechts ist das Bild ruhiger, denn das Pattern der Lichtreflexe ist viel gleichmäßiger als die Maserung der Tischplatte.
Aufgrund des hellen Flecks oben links dachte ich zuerst an Gegenlicht, aber das ist wohl ein Reflex eines Blitzes, der von der Kamera aus gefeuert wurde. Das wäre mein Hauptkritikpunkt neben der viel zu dominanten Tischplatte. Ganz fieses Licht, gänzlich ungeeignet, um etwas hervorzuheben oder freizustellen. Die Schachfiguren nehme ich als "Figuren" kaum wahr.
Normalerweise erwarte ich im "negative space" ein Pattern, und da, wo die Handlung ist, ein "break the pattern", eine Unterbrechung des Musters.
Hier aber sind die Lichtflecke oben rechts sowie auch die Schachfiguren ruhige Muster, und die Tischplatte bricht das Muster. Das ist total falsch und offensichtlich auch unbeabsichtigt.
Ich möchte mal relativ deutlich sagen, was da bei mir ankommt. Eine unsinnige etwas verkopft klingende Idee, mit der ich nichts anfangen kann. Wenn ich die Komfortzone verlassen will, dann muss ich zu Menschen, die nicht in der Komfortzone leben. Wenn es mir gelingt dort sensible Fotos zu machen, die Einfachheit des Lebens darstellen, dann habe ich fotografisch einen Step getan mich mit dem Schritt aus der Komfortzone zu beschäftigen.
Das Bild sagt mir gar nichts - dass die Gruppen aber angeschnitten sind, macht hier keinen Sinn, auch die schon erwähnten Flecken sind obsolet. Das ausgerechnet die Dame sich vor dem König verneigt, oder geknickt vor ihm steht gibt mir zusätzlich schwer zu denken.
Tur mir leid, aber auf das Thema "Neugier auf Fremdes" oder "Mut die Komfortzone zu verlassen" wäre ich ohne den Text des Bildautoren niemals gekommen.
Das erste, das mir auffiel, war das Laminat, auf dem sich die Szene abspielt und das perspektivisch überhaupt nicht passt. Auch dem Staub einschließlich der hellen Flecken kann ich keine Bedeutung zuordnen.
Zum Inhaltlichen äußere ich mich vielleicht später noch.
@Agora-Team: Genau wie beim letzten Bild ist es mit der Anonymität mal wieder nicht weit her.
Der Fotograf schreibt:
"Raus aus der Komfortzone: Die Kernidee des Bildes ist, die Neugier auf Fremdes darzustellen. Den Mut, die eigene Komfortzone zu verlassen - und das nicht unbeobachtet, sondern vor den Reihen der eigenen Gruppe.
Dabei erschienen mir Schachfiguren geeignet, eine Gruppenzughörigkeit darzustellen.
Der Untergrund sollte »neutral« sein (kein Schachbrett). Ob hell/dunkel mit weiblich/männlich oder gut/böse gleichzusetzen ist, möchte ich dem Betrachter genauso überlassen, wie der Interpretation des ruhigen, stabilen, festen Untergrundes und dem eher bedrohlichen, ungemütlichen oberen Teil des Bildes.
Danke."
Wolf Schroedax 18/03/2017 14:49
Wir sind auf dem Holzweg...! :::: Aus der Komfortzone kommt der gelbe König ! Er zeigt Mut, weil er sich ungeschützt an die Front gestellt hat. Ob er von Neugier getrieben wird, gibt das Bild nicht her, auch wenn´s der Autor gern möchte ....Clara Hase 18/03/2017 13:06
raus aus der Komfortzone schreibt der Autor als Titel.Dargestellt ist der aufrechte König und die sich beugende Königin. Rollenspiel wie eh und jeh.
Von den Quadraten die für das Spiel eigentlich vorgesehen sind, die uns Menschen auch einen Rahmen geben im übertragenen Sinne- und auch Sicherheit, wie die Gesetze -
wurde das Spiel nun aufs Parkett gestellt - eigentlich ein nobler Untergrund in Behausungen - nicht wirklich ein verlassen - und das Volk nebst Reiter steht dahinter - wie eh und jeh hinter den hohen Häuptern der (Regierung) - die immer noch in der Komfortzone steht - keine Regeln und Linien zu beachten hat, aber auf Edelholz mit derber Maserung für diese doch recht kleinen Figuren.
Die Komfortzone zu verlassen, ist ein Gedankenspiel - was ich gar nciht mal so schlecht finde - dazu braucht es Aussteigerqualität, Sorglosigkeit und ein bisschen Knete oder auch noch mehr Gripps, Ideen. Von Oben kommt häufig der Gedanke, das wir Sesselpupser mehr Eigenverantwortung tragen sollen - also ein politischer Wille - aus meiner Sicht, dem aber aus den vorgen. Gründen weder jeder folgen mag, noch kann. Es bleibt also doch anhand des Bildes sehr offen, wie die zu verlassende Komfortzone jetzt aussieht.
das mit hölzernen Figuren darzustellen - beachte : hölzern wird häufig auch mit Steifigkeit gleichgesetzt ist keine so gute Idee. Starrheit. auch ohne den Boden des Spiels, bleibt alles starr.
Die Aufnahme ist für mich auch nicht sehr ansprechend -
"Das Volk" ist an den Breitseiten abgeschnitten - links oben ist ein heller unangenehm strahlender Fleck - eine Reflexion möglicherweise.
Völlig unverständlich sind mir die vielen Tropfenähnlichen Flecken - wo sie her kommen, welchen Zweck sie erfüllen sollen? Ich könnte bestenfalls deuteln, da steht ein Volk im Regen.
Die Farben betrachtend gold das Parkett - und linke Spieler, und braun rechts und tiefschwarz dahinter. Da fällt bestimmt auch einigen die ein, die politischen Richtungen einzusortieren - wo wird nun bitte die Komfortzone sein?
Ich glaube die war nur an Muttis Busen - und den mussten wir alle verlassen.
"Und man siehet die im Lichte / Die im Dunklen sieht man nicht" - das kam von Wolf Schroedax - hat was.
Und wohin zieht die Neugier? Wie wird sie angetrieben? "Jeder hat was,, was ihn antreibt" - Slogan einer Sparkasse - - Ja, als junges Huhn hatte ich sowas auch und habs gemacht - das ist aber nie ein ausstieg gewesen - oder verlassen einer Komfortzone - das war interessant, hat mich bereichert in jeder Hinsicht (also das Gegenteil von Komfortzone verlassen), es gab Gefahren auch usw usf
das ist eher ein Roman oder in einem Roman darzustellen -
Bilder ob gemalt oder fotografiert raffen eigentlich Zustände zusammen, damit man erkennt um was es geht - in der Malerei sind einem da so gar keine Grenzen gesetzt.
noch einen letzten Satz - um die Aufnahme zu machen, musste der Fotograf in die Bauchlage gehen, wenn er keine Stativtechnischen Aktionen anstellte.
Die Bauchlage in der Fotografie ist allerdings wenig komfortabel.
Gerhard Hucke 18/03/2017 13:06
Noch ein paar Anmerkungen zur Bildsprache und Symbolik: Warum ausgerechnet Schachfiguren? Schachfiguren bilden ein Team, das sich nach strengen Regeln bewegt und das nur erfolgreich sein kann, wenn jeder in seiner Rolle das Beste gibt. Wenn der König sich selbständig macht (wie auch immer er es geschafft hat, herauszukommen), um seine "Neugier auf Fremdes" zu befriedigen, gefährdet er die Gruppe. Ist das auch Teil der beabsichtigten Bildaussage? Beim Schach verläßt die Dame regelmäßig die Komfortzone. Sie ist die stärkste Angreiferin. Ihr Verhalten ist also hier nichts Besonderes. Hier tritt sie vor, um sich ehrfürchtig vor dem gegnerischen König zu verbeugen. Wie passt das zum Thema?Ich sehe hier eher (aber auch nur ansatzweise) das Thema Dominanz vs Unterwürfigkeit dargestellt. Dazu würde auch die unterschiedliche Ausleuchtung der beiden Gruppen passen.
Fazit: Die Symbolik ist m.E. zu oberflächlich und nicht zuende gedacht.
elevatorjwo 18/03/2017 11:40
Mich erreicht das Bild nicht.Weder mit dem Titel noch mit der Gestaltung.
Technisch wirft es mehr Fragen auf, als es beantwortet.
Wer verneigt sich hier vor wem?
Warum sind die "Hellen" deutlicher ausgeleuchtet als die "Dunklen"?
Welchen Sinn macht das Licht links oben für die Bildaussage?
Warum sind die Flecken in der darüber gelegten Textur nicht nur im Hintergrund?
Wurden sie auf der rechten Seite der "Dunklen" bewusst nicht entfernt?
Sind die Strukturen im Untergrund zufällig dort oder habe sie eine Bedeutung?
Autor*in hat die Komfortzone nicht verlassen.
Mir fallen hier eine Menge Geschichten ein, aber welche könnte stimmen.
Das Bild beantwortet mir diese Frage definitiv nicht, weil mir scheint, dass die technischen und gestalterischen Möglichkeiten mehr dem Wollen als dem Können unterliegen.
Helge Jörn 18/03/2017 9:09
Beim ersten Blick auf diese Arbeit, dachte ich an eine 3D-Bastelei, wie man sie heute an jedem Rechner erstellen kann, und das da irgendetwas mit der Perspektive nicht stimmt. Die Figuren scheinen mehr über einer senkrechten Fläche zu schweben als auf einer Platte zu stehen. Dieser Eindruck verstärkt sich bei mir noch durch die fast völlig fehlende Spiegelung rechts.Ist die abgeknickte schwarze Dame für dieses Foto so modelliert worden, oder ebenfalls ein Opfer der BEA? Ein Punkt der bei mir den Eindruck einer 3D-Grafik noch verstärkt.
Der Sinn der Staubflecken erschließt sich mir nicht. Es sieht so aus als wäre das Ganze durch eine dreckige Scheibe hindurch aufgenommen worden.
Raus aus der Komfortzone hat sich der Autor nicht begeben. Ein Foto, welches wohl im heimischen Wohnzimmer erstellt wurde, vermittelt mir nichts von der Intention des Fotografen.
Neugier auf Fremdes? Müsste da nicht der Kopf der schwarzen Dame erhoben sein? So sieht sie auf ihre (nicht vorhandenen) Füße und nicht ihrem gegenüber ins "Gesicht".
Das Ganze ist für meinen Geschmack deutlich zu statisch geartet, um meine Neugier zu wecken.
Wolf Schroedax 18/03/2017 6:47
- ... "Und man siehet die im Lichte / Die im Dunklen sieht man nicht" (Brecht)- Wieso soll Braun (Black, African) und Dunkel für eine Komfortzone stehn ?
- Die Bühne zeigt eine Demarkationslinie . Zu dieser verlaufen ihre Strukturen zu beiden Seiten in Blickrichtung divergent. Eine Gegenperspektive, die ich mit dem Übrigen nicht zusammen bringe.
- Die Neigung der ´Black Queen´ dürfte eine Geste des Widerstands, ein Stirnbieten sein. Was soll sonst hier eine Demutsgeste. Diese erfordert doch in der Öffentlichkeit gewöhnlich keinen Mut, es sei denn, sie will sich damit gegen ihre eigenen Leute stellen.
- Die Flecken bekommt das Ganze von einem Spiegel oder einer Scheibe, über bzw. durch welche aufgenommen wurde. Dadurch entsteht eine deutliche Distanz zum Geschehen , welches zu arm an Gesten ist, als dass es mich fesseln könnte....
- Wie geht das Spiel weiter in dieser Wüste ? Wird die gelbe Queen eifersüchtig werden ?
_visual_notes_ 17/03/2017 22:16
"Dabei erschienen mir Schachfiguren geeignet, eine Gruppenzughörigkeit darzustellen."Okay, gute Idee.
"Der Untergrund sollte »neutral« sein (kein Schachbrett)."
Es ist zwar nun kein Schachbrett, aber trotzdem keineswegs ein neutraler Untergrund. Er ist sehr farbig, sehr kontrastreich, führt hier eindeutig ein nicht beabsichtigtes Eigenleben, irritiert mich als Betrachter sehr.
"...Interpretation des ruhigen, stabilen, festen Untergrundes und dem eher bedrohlichen, ungemütlichen oberen Teil des Bildes"
Für mich ist der obere Teil nicht dunkel, also schwarz; wenn ich das Bild sehe, sehe ich eine Art blau, unten eine Art orange, links ist das Bild heller als rechts. Oben rechts ist das Bild ruhiger, denn das Pattern der Lichtreflexe ist viel gleichmäßiger als die Maserung der Tischplatte.
Aufgrund des hellen Flecks oben links dachte ich zuerst an Gegenlicht, aber das ist wohl ein Reflex eines Blitzes, der von der Kamera aus gefeuert wurde. Das wäre mein Hauptkritikpunkt neben der viel zu dominanten Tischplatte. Ganz fieses Licht, gänzlich ungeeignet, um etwas hervorzuheben oder freizustellen. Die Schachfiguren nehme ich als "Figuren" kaum wahr.
Normalerweise erwarte ich im "negative space" ein Pattern, und da, wo die Handlung ist, ein "break the pattern", eine Unterbrechung des Musters.
Hier aber sind die Lichtflecke oben rechts sowie auch die Schachfiguren ruhige Muster, und die Tischplatte bricht das Muster. Das ist total falsch und offensichtlich auch unbeabsichtigt.
Matthias von Schramm 17/03/2017 21:19
Ich möchte mal relativ deutlich sagen, was da bei mir ankommt. Eine unsinnige etwas verkopft klingende Idee, mit der ich nichts anfangen kann. Wenn ich die Komfortzone verlassen will, dann muss ich zu Menschen, die nicht in der Komfortzone leben. Wenn es mir gelingt dort sensible Fotos zu machen, die Einfachheit des Lebens darstellen, dann habe ich fotografisch einen Step getan mich mit dem Schritt aus der Komfortzone zu beschäftigen.Das Bild sagt mir gar nichts - dass die Gruppen aber angeschnitten sind, macht hier keinen Sinn, auch die schon erwähnten Flecken sind obsolet. Das ausgerechnet die Dame sich vor dem König verneigt, oder geknickt vor ihm steht gibt mir zusätzlich schwer zu denken.
Gerhard Hucke 17/03/2017 19:33
Tur mir leid, aber auf das Thema "Neugier auf Fremdes" oder "Mut die Komfortzone zu verlassen" wäre ich ohne den Text des Bildautoren niemals gekommen.Das erste, das mir auffiel, war das Laminat, auf dem sich die Szene abspielt und das perspektivisch überhaupt nicht passt. Auch dem Staub einschließlich der hellen Flecken kann ich keine Bedeutung zuordnen.
Zum Inhaltlichen äußere ich mich vielleicht später noch.
@Agora-Team: Genau wie beim letzten Bild ist es mit der Anonymität mal wieder nicht weit her.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 17/03/2017 18:34
Der Fotograf schreibt:"Raus aus der Komfortzone: Die Kernidee des Bildes ist, die Neugier auf Fremdes darzustellen. Den Mut, die eigene Komfortzone zu verlassen - und das nicht unbeobachtet, sondern vor den Reihen der eigenen Gruppe.
Dabei erschienen mir Schachfiguren geeignet, eine Gruppenzughörigkeit darzustellen.
Der Untergrund sollte »neutral« sein (kein Schachbrett). Ob hell/dunkel mit weiblich/männlich oder gut/böse gleichzusetzen ist, möchte ich dem Betrachter genauso überlassen, wie der Interpretation des ruhigen, stabilen, festen Untergrundes und dem eher bedrohlichen, ungemütlichen oberen Teil des Bildes.
Danke."