Der Fotograf Wolf Schroedax
schreibt:
"Aufgenommen im Hochformat sollte die Drehung die Intention des Bildes augenfälliger machen. - Als Küchenbild ist es bisher entschieden abgelehnt worden ! - Ihr ward gut !"
Ich glaube, er will aus einer Fischablage etwas Karikaturistisches machen. Ist das eine Hommage an die EU, an Donald Trump oder gar an Martin Schulz? Karikaturistisches kann auch eklig sein und den Anspruch auf Kunst erfüllen. Aber da niemand weiß, wie weit die Dimensionen bei Begriffen wie Kunst oder Fotografie gehen, ist das auch egal. Lassen wir es als Bild.
Über die Aufnahme gibt es nicht viel zu sagen, außer der Tatsache, dass der rote Bogen im Auge natürlich nicht zu dem Karikaturistischen passt, nicht zu dem Schmollmund. Wäre das nicht, könnte man dieses Bild sicher als Plakatvorlage mit passendem Untertext an alle Parteien im kommenden Wahlkampf verkaufen, die mit toten Fischen argumentieren wollen.
Völlig richtig wurde hier aber schon mehrfach gesagt, dass sich das Bild für eine fotografische Bewertung nach Bildkriterien, die die Agora ja eigentlich unabhängig von der Intention des Autors leisten soll und dort auch engagiert vorgenommen wird, aufgrund fehlender Informationen nicht eignet.
Habt Ihr mal das Schnitzel auf der Webseite von Martin Parr aus der Serie "Cake and balls" gesehen? https://www.martinparr.com/recent-work/recent-5/
Das ist Fotografie.
zum Bild sage ich jetzt nichts, nur das Rätselraten über das rote "Licht" im Auge des Fisches will ich auflösen. Schleien haben eine rotbraune bis intensiv rote Iris. Das weiße (oder gelbe, je nach Gesundheitszustand) des menschlichen Auges fehlt der Schleie, deshalb nur der rote Ring um die schwarze Pupille. Jetzt verdreht der Fisch im Todeskampf seine Augen nach unten und da haben wir es, das rote Bogensegment.
Servus
Wolfgang
was machen wir denn nun mit dem vielen Fisch?
Grillen, Braten, Dünsten? :-)
Anfänglich sah ich die Schuppen des rechten Fisches als Netz an - und dachte die werden irgendwohin gekippt - über eine luke oder sonst was, vielleicht auch in ein Wasser im Boot? Insofern gehe ich nicht davon aus, das etwas schräge oder schief ist.
Vielleicht liegen sie auch so im Verkauf? Wegen der Lampen von oben wäre auch dies denkbar - damit Käufer nicht alle angrabbeln müssen oder sollen.
es wird immer mal an den Einleitungskommentaren herumgenölt - nun ist mal keiner da, na und?
Hape Kerkeling pesifliert in seinem "Hurz" https://www.youtube.com/watch?v=MJ7jbQJXF68
die moderne Kunst, vor allem aber die Leute, die sich als Kunstsachverständige verstehen und in jedem noch so banalen Werk ein Kunstwerk erkennen (wollen).
Damit hat er, wie dieser Clip beweist, ein eigenes Kunstwerk geschaffen.
Wenn ich von dieser Warte aus herangehe, kann ich dieses Werk hier als eigenständiges Kunstwerk, als Persiflage oder als Hurz betrachten.
Da, anders als Hape Kerkelink, den man als Komiker einordnen kann, der Bildautor keinerlei Hinweise zu seinem Werk gibt, befindet sich der Betrachter hier in einem circulus vitiosus.
Es ist möglich, dass der Autor alle Einzelheiten, wie Reflexionen, Schärfeverläufe, Bildausrichtung, Schnitt und Belichtung gewollt eingesetzt hat um eine ganz bestimmte Bildaussage zu erreichen.
Es kann aber auch genauso gut sein, dass alles nur zufällig entstanden ist.
Da keiner der Diskutanten die Intension des Autors kennt, sind alle hier angestellten Betrachtungen zum Bild zwar interessant, sind aber allesamt spekulativ und für eine konkrete Meinungsbildung genauso hilfreich, wie Kaugummikauen beim Lösen von Matheaufgaben.
Vielleicht hat sich der Fotograf auch nicht allzu viel dabei gedacht und einfach ein Bild gemacht. Ich habe hier schon einige Bilddiskussionen verfolgt und häufig kam der Gedanke, wie wirkt nur das Bild ohne eine Beschreibung, ohne das Wissen um die Idee und Gedanken des Fotografen.
Wenn ich das Bild betrachte, sehe ich Alltag, die Realität so wie sie ist bei jemanden der die Fische verarbeiten muss. Ohne Effekt. Helge Jörn hat es meiner Meinung nach sehr gut beschrieben.
Hingegen hat der Fotograf doch mit dem Schärfeverlauf gearbeitet, das Bild gedreht und ich denke, die Automatik hat das Bild nicht belichtet. Da steckt doch etwas mehr dahinter.
Ich kann mir vorstellen, dass das Bild doch den Vorstellungen des Fotografen entspricht und er mal sehen, lesen will, was daraus wird.
Wenn ich mehrere Bilder hintereinander betrachte, würde ich diese Fische etwas länger anschauen. Der Kontrast, die Farben, die rote Reflexion im Auge und die Neonlicht? Reflexion auf dem Bauch des Fisches.
Doch, das Bild find ich gut!
Der Autor hat sich nicht sehr viel Mühe gegeben, uns mit einem Fake zu verunsichern; das Bild wirkt eher so, als sei ein Smartphone versehentlich ausgelöst worden. Normalerweise könnte dann durchaus etwas witziges entstehen.
Eine absichtliche Verfälschung, auch eine absichtliche Verschlimmerung, würde das Können seines Urhebers nicht unterdrücken, weil er das intuitiv einbringt. Hier aber hat allein die Technik für das Bild gesorgt.
Was ist es, was den uns unbekannten Autor an einer Bilddiskussion stört?
@ elstp:
zu dem grandiosen Video kann ich in diesem Bild leider keinerlei Konvergenz oder gar Analogie erkennen, ausser, dass es sich um Fische handelt, die ideenlos im Bild platziert sind.
So gesehen trägt diese Video nicht zu meinem Verständnis des Bildes bei sondern lässt eher weiter Fragen bzw. Kritikpunkte aufkommen.
Wenn das also ein Form von Kunst sein soll, fehlt entweder bei mir das Verständnis oder beim Künstler das Können.
Der Autor stellt mit seinem Bild eine Art Generalabrechnung vor des Inhalts, die Diskussionsteilnehmer könnten doch gar nicht wissen, was sich der Autor eines Bildes bei der Erstellung gedacht habe.
Das können wir tatsächlich nicht, sondern wir können nur wissen, was WIR uns beim Betrachten denken. Auch ob ein Autor von unseren Beiträgen profitiert, können wir nicht wissen. Da wir selbst aber durch unser Denken auf jeden Fall einen Gewinn haben (und wenn es nur Spaß ist), lohnt sich diese kleine Sektion für uns User.
Mein Diskussionsbeitrag ist daher so geartet, dass der Autor sich selbst denken kann, was er möchte. Den übrigen Nicht-Fischen dürfte die obige Erklärung vielleicht genügen. Der Mensch kann im Gegensatz zu diesen nämlich kommunizieren.
Natürlich können wir als Diskussionsteilnehmer oder besser als Betrachter ohne nähere Erklärungen nicht wissen, was den Bildautor bewegt. Auch können wir grundsätzlich nicht von vorn herein wissen, welcher Intension der Autor folgt.
Wenn also ich als Betrachter für mich feststelle, dass mir das Bild nichts sagt, dass es mich nicht erreicht, dann ist das eine Aussage meinerseits, mit der auch der Autor leben muss.
Er kann darüber hinaus an solchen Aussagen prüfen, ob er alle ihm möglichen Register gezogen hat, um sein Anliegen mit Hilfe seines Bildes an den Kunstbetrachter heranzutragen, oder ob ihm das in der Mehrheit nicht so gelungen ist, wie beabsichtigt.
Wie gesagt er kann, muss aber nicht, ich kann, muss aber nicht. Trotzdem können alle, auch die bisher unbeteiligten Betrachter, Spaß an der Diskussion haben.
Tote Fische auf einer zerschrammten Platte. Einer davon ins Zentrum gerückt und damit der Kopf nicht unten und der Schwanz oben erscheint wurde das Ganze dann gekippt. Es sieht so aus als würde es sich bei diesem Arrangement nicht um eine Verkaufsauslage handeln, sondern um Fische auf einer Arbeitsplatte, die der weiteren Vor- oder Zubereitung harren - so wie sie fallen, wenn sie ausgeschüttet werden.
Mit der gleichen Lieblosigkeit ist auch der Autor hier zu Werke gegangen. Appetit auf Fisch macht dieses Foto nicht. Ebensowenig kann ich darin eine Kritik an Überfischung erkennen. Die Intention des Autors bleibt mir verborgen. Eine Bildausage vemag ich nicht zu erkennen.
Fischmärkte laden zu tollen Fotoreportagen ein. Mir sind dort schon Aufnahmen wie diese "gelungen". Die habe ich dann ganz schnell wieder gelöscht.
vermutlich: ein guter Fang
die Schärfentiefe reicht nicht für einen ganzen Fisch - wie immer er auch heisst.
Das Geglibber und seine Reflexionen wirken leider eher unappetitlich - sind aber wohl normal
Ich wünschte es gäbe mehr Schuppen nah dran, deutlich. Das Rot gesteifte Auge kann ich nicht einordnen - tote Fische haben tote Augen - blass
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 26/06/2017 13:37
Hier geht es weiter:Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 26/06/2017 13:31
Der Fotograf Wolf Schroedax schreibt:"Aufgenommen im Hochformat sollte die Drehung die Intention des Bildes augenfälliger machen. - Als Küchenbild ist es bisher entschieden abgelehnt worden ! - Ihr ward gut !"
Michael Waitz 24/06/2017 1:09
Ich glaube, er will aus einer Fischablage etwas Karikaturistisches machen. Ist das eine Hommage an die EU, an Donald Trump oder gar an Martin Schulz? Karikaturistisches kann auch eklig sein und den Anspruch auf Kunst erfüllen. Aber da niemand weiß, wie weit die Dimensionen bei Begriffen wie Kunst oder Fotografie gehen, ist das auch egal. Lassen wir es als Bild.Über die Aufnahme gibt es nicht viel zu sagen, außer der Tatsache, dass der rote Bogen im Auge natürlich nicht zu dem Karikaturistischen passt, nicht zu dem Schmollmund. Wäre das nicht, könnte man dieses Bild sicher als Plakatvorlage mit passendem Untertext an alle Parteien im kommenden Wahlkampf verkaufen, die mit toten Fischen argumentieren wollen.
Völlig richtig wurde hier aber schon mehrfach gesagt, dass sich das Bild für eine fotografische Bewertung nach Bildkriterien, die die Agora ja eigentlich unabhängig von der Intention des Autors leisten soll und dort auch engagiert vorgenommen wird, aufgrund fehlender Informationen nicht eignet.
Habt Ihr mal das Schnitzel auf der Webseite von Martin Parr aus der Serie "Cake and balls" gesehen?
https://www.martinparr.com/recent-work/recent-5/
Das ist Fotografie.
Clara Hase 23/06/2017 22:33
in den schlagworten steht noch: blind,aber das war wohl nun durch wolfgang zeiselmeiers beitrag gut erklärt.
als tot sehe ich sie auch an
erik73 23/06/2017 22:17
Nicht mehr und nicht weniger als toter Fisch....Wolfgang Zeiselmair 21/06/2017 15:56
zum Bild sage ich jetzt nichts, nur das Rätselraten über das rote "Licht" im Auge des Fisches will ich auflösen. Schleien haben eine rotbraune bis intensiv rote Iris. Das weiße (oder gelbe, je nach Gesundheitszustand) des menschlichen Auges fehlt der Schleie, deshalb nur der rote Ring um die schwarze Pupille. Jetzt verdreht der Fisch im Todeskampf seine Augen nach unten und da haben wir es, das rote Bogensegment.Servus
Wolfgang
Clara Hase 20/06/2017 20:53
was machen wir denn nun mit dem vielen Fisch?Grillen, Braten, Dünsten? :-)
Anfänglich sah ich die Schuppen des rechten Fisches als Netz an - und dachte die werden irgendwohin gekippt - über eine luke oder sonst was, vielleicht auch in ein Wasser im Boot? Insofern gehe ich nicht davon aus, das etwas schräge oder schief ist.
Vielleicht liegen sie auch so im Verkauf? Wegen der Lampen von oben wäre auch dies denkbar - damit Käufer nicht alle angrabbeln müssen oder sollen.
es wird immer mal an den Einleitungskommentaren herumgenölt - nun ist mal keiner da, na und?
twelve_pictures 20/06/2017 12:28
Hape Kerkeling pesifliert in seinem "Hurz"https://www.youtube.com/watch?v=MJ7jbQJXF68
die moderne Kunst, vor allem aber die Leute, die sich als Kunstsachverständige verstehen und in jedem noch so banalen Werk ein Kunstwerk erkennen (wollen).
Damit hat er, wie dieser Clip beweist, ein eigenes Kunstwerk geschaffen.
Wenn ich von dieser Warte aus herangehe, kann ich dieses Werk hier als eigenständiges Kunstwerk, als Persiflage oder als Hurz betrachten.
Da, anders als Hape Kerkelink, den man als Komiker einordnen kann, der Bildautor keinerlei Hinweise zu seinem Werk gibt, befindet sich der Betrachter hier in einem circulus vitiosus.
Es ist möglich, dass der Autor alle Einzelheiten, wie Reflexionen, Schärfeverläufe, Bildausrichtung, Schnitt und Belichtung gewollt eingesetzt hat um eine ganz bestimmte Bildaussage zu erreichen.
Es kann aber auch genauso gut sein, dass alles nur zufällig entstanden ist.
Da keiner der Diskutanten die Intension des Autors kennt, sind alle hier angestellten Betrachtungen zum Bild zwar interessant, sind aber allesamt spekulativ und für eine konkrete Meinungsbildung genauso hilfreich, wie Kaugummikauen beim Lösen von Matheaufgaben.
Rogam 19/06/2017 19:22
Vielleicht hat sich der Fotograf auch nicht allzu viel dabei gedacht und einfach ein Bild gemacht. Ich habe hier schon einige Bilddiskussionen verfolgt und häufig kam der Gedanke, wie wirkt nur das Bild ohne eine Beschreibung, ohne das Wissen um die Idee und Gedanken des Fotografen.Wenn ich das Bild betrachte, sehe ich Alltag, die Realität so wie sie ist bei jemanden der die Fische verarbeiten muss. Ohne Effekt. Helge Jörn hat es meiner Meinung nach sehr gut beschrieben.
Hingegen hat der Fotograf doch mit dem Schärfeverlauf gearbeitet, das Bild gedreht und ich denke, die Automatik hat das Bild nicht belichtet. Da steckt doch etwas mehr dahinter.
Ich kann mir vorstellen, dass das Bild doch den Vorstellungen des Fotografen entspricht und er mal sehen, lesen will, was daraus wird.
Wenn ich mehrere Bilder hintereinander betrachte, würde ich diese Fische etwas länger anschauen. Der Kontrast, die Farben, die rote Reflexion im Auge und die Neonlicht? Reflexion auf dem Bauch des Fisches.
Doch, das Bild find ich gut!
elstp 19/06/2017 11:10
Der Autor hat sich nicht sehr viel Mühe gegeben, uns mit einem Fake zu verunsichern; das Bild wirkt eher so, als sei ein Smartphone versehentlich ausgelöst worden. Normalerweise könnte dann durchaus etwas witziges entstehen.Eine absichtliche Verfälschung, auch eine absichtliche Verschlimmerung, würde das Können seines Urhebers nicht unterdrücken, weil er das intuitiv einbringt. Hier aber hat allein die Technik für das Bild gesorgt.
Was ist es, was den uns unbekannten Autor an einer Bilddiskussion stört?
elevatorjwo 18/06/2017 9:24
@ elstp:zu dem grandiosen Video kann ich in diesem Bild leider keinerlei Konvergenz oder gar Analogie erkennen, ausser, dass es sich um Fische handelt, die ideenlos im Bild platziert sind.
So gesehen trägt diese Video nicht zu meinem Verständnis des Bildes bei sondern lässt eher weiter Fragen bzw. Kritikpunkte aufkommen.
Wenn das also ein Form von Kunst sein soll, fehlt entweder bei mir das Verständnis oder beim Künstler das Können.
Helge Jörn 18/06/2017 8:15
Tote Fische auf einer zerschrammten Platte. Einer davon ins Zentrum gerückt und damit der Kopf nicht unten und der Schwanz oben erscheint wurde das Ganze dann gekippt. Es sieht so aus als würde es sich bei diesem Arrangement nicht um eine Verkaufsauslage handeln, sondern um Fische auf einer Arbeitsplatte, die der weiteren Vor- oder Zubereitung harren - so wie sie fallen, wenn sie ausgeschüttet werden.Mit der gleichen Lieblosigkeit ist auch der Autor hier zu Werke gegangen. Appetit auf Fisch macht dieses Foto nicht. Ebensowenig kann ich darin eine Kritik an Überfischung erkennen. Die Intention des Autors bleibt mir verborgen. Eine Bildausage vemag ich nicht zu erkennen.
Fischmärkte laden zu tollen Fotoreportagen ein. Mir sind dort schon Aufnahmen wie diese "gelungen". Die habe ich dann ganz schnell wieder gelöscht.
elstp 18/06/2017 7:12
Iggy Pop & Goran Bregovic ---------THIS IS A FILMhttps://www.youtube.com/watch?v=lp_hlIUaphE
(Notiz für die Redaktion:
dieser Diskussionsbeitrag ist ernsthaft und soll zum Verständnis des Bildes beitragen: Only the fish knows everything!)
† Richard. H Fischer 18/06/2017 3:33
Zeuge der Anklage!!!Lieben Gruß, Richard
Clara Hase 17/06/2017 20:27
vermutlich: ein guter Fangdie Schärfentiefe reicht nicht für einen ganzen Fisch - wie immer er auch heisst.
Das Geglibber und seine Reflexionen wirken leider eher unappetitlich - sind aber wohl normal
Ich wünschte es gäbe mehr Schuppen nah dran, deutlich. Das Rot gesteifte Auge kann ich nicht einordnen - tote Fische haben tote Augen - blass