Die Tags sagen mir: "blind" "fisch" "tot" ... ach so.
Der hochkant auf dem Kopf stehende Fisch ist überbelichtet, den roten Kreis sprach mein Matthias schon an, dann sind da noch hellblaue Linien, wie mit Kreide gezogen.
Ob der Fotograf das alles gesehen hat ... während der Aufnahme oder hinterher am Computer?
Und die Brustflosse oberhalb des hellblauen Streifens ist extrem dunkel, eine sehr auffallende Linie in diesem Bild. Solche formalen Dinge beachte ich meist. Der Fotograf auch? Da leider kein Text da ist, kann man da nur raten und vermuten.
Wenn man wie ich in Hamburg lebt und sich einigermaßen regional identifiziert, spielt Fisch keine unerhebliche Rolle. Über die Herkunft der Schleie hat ja elevatorjwo schon richtig informiert. Im übrigen gilt dieser Fisch als sehr wertvoller Fisch, der fettarmer ist als viele Karpfenarten und somit der unangenehme Fischgeschmack für viele weniger vordringlich ist. Im Bild macht er hier diesen Eindruck nicht unbedingt. Er liegt mit den anderen bei komischen Licht in der Sonne oder Kunstlicht, seine Farbe scheint verfälscht und nicht sonderlich appetitanregend. Die Exifwerte zeigen eigentlich, dass es ausreichend hell war um bei offener Blende des Zooms 100iso zu nutzen. Durch die Drehung und schräge Sichtweise wird der Ausschnitt einer Fischkörpergruppe sozusagen etwas abstrahiert. Der Rote Viertelkreis im Auge wirkt etwas befremdlich. Woher kommt das wohl? Vielleicht durch eine Kunstlichtreflexion?
Links und rechts, oben und unten finde ich das Bild chaotisch beschnitten. Neben dem Hauptfisch spielen die anderen Fische motivlich nur die Rolle, dass sie vorhanden sind, scheinen aber nicht mit Bedacht so berücksichtigt worden sein, dass man hier einen Eindruck von der Dimension des Fangs oder der Auslage hat. Den Eindruck von dieser Dimension hätte ich hier gerne gehabt, weil die Konzentration auf den einzelnen Fisch auch nicht groß und eindeutig genug ist.
By the way von Fischauslagen und Fängen gibt es enorm ausdrucksstarke Bilder, auch und im besonderen monochromer Art, teilweise mit starken Kontrasten, die einfach trotz zunehmender Abstrahierung sehr viel mehr aus dem Motiv machen. Mal wieder komme ich zu dem Urteil, dass der Fotograf (wie so oft, weil das auch mit das Schwierigste in der Fotografie ist) keine eindeutige Entscheidung getroffen.
Ich habe zwar keine Ahnung von Fischen, meine aber zu wissen, dass es sich hier um Schleie handelt. Damit fällt ein moralisches Ansinnen, wie Überfischung der Meere und Ausbeutung der Natur schon mal weg. Sind Karpfenfische und werden in Teichanlagen gezüchtet. Schmecken, nur mal so am Rande, sehr gut.
So gesehen, bleibt zur Betrachtung nur der fototechnische Aspekt.
Dazu fällt mir bei diesem Bild eigentlich nichts ein.
Im Übrigen habe ich auch mit dem nachträglichen Schneiden oder Drehen von Bildern nix am Hut. Das soll der Fotograf gefälligst selber machen, wenn er das für richtig hält.
Komischerweise fühle ich mich mit diesem Bild in der Diskussion einmal mehr "verarscht", weil für mich überhaupt kein Ansatz für eine sachliche Bildkritik gegeben ist.
Durch die Drehung des Bildes um ca.45 Grad bezogen auf die "normale" Sichtweise entsteht die Wirkung als stütze sich der große mittlere Fisch auf den kleineren im VG ab.
Diese zunächst erzeugte Verwirrung beim Betrachten find ich o.k.
Der Schärfeverlauf jedoch könnte besser sein.
Das Bild wirkt, als wäre der kleine Fisch im VG anfokussiert worden.
Das Hauptmotiv, auf dem das Auge auch hingelenkt wird, wirkt nicht so scharf, was die Betrachtung stört, jedenfalls bei mir.
"Ungekippt" stimmt der Schärfeverlauf übrigens.
Die Idee des Kippens mag an sich gut sein, wird aber durch das oben beschriebene Phänomen zum Problem.
_visual_notes_ 17/06/2017 19:23
Die Tags sagen mir: "blind" "fisch" "tot" ... ach so.Der hochkant auf dem Kopf stehende Fisch ist überbelichtet, den roten Kreis sprach mein Matthias schon an, dann sind da noch hellblaue Linien, wie mit Kreide gezogen.
Ob der Fotograf das alles gesehen hat ... während der Aufnahme oder hinterher am Computer?
Matthias von Schramm 17/06/2017 13:45
Wenn man wie ich in Hamburg lebt und sich einigermaßen regional identifiziert, spielt Fisch keine unerhebliche Rolle. Über die Herkunft der Schleie hat ja elevatorjwo schon richtig informiert. Im übrigen gilt dieser Fisch als sehr wertvoller Fisch, der fettarmer ist als viele Karpfenarten und somit der unangenehme Fischgeschmack für viele weniger vordringlich ist. Im Bild macht er hier diesen Eindruck nicht unbedingt. Er liegt mit den anderen bei komischen Licht in der Sonne oder Kunstlicht, seine Farbe scheint verfälscht und nicht sonderlich appetitanregend. Die Exifwerte zeigen eigentlich, dass es ausreichend hell war um bei offener Blende des Zooms 100iso zu nutzen. Durch die Drehung und schräge Sichtweise wird der Ausschnitt einer Fischkörpergruppe sozusagen etwas abstrahiert. Der Rote Viertelkreis im Auge wirkt etwas befremdlich. Woher kommt das wohl? Vielleicht durch eine Kunstlichtreflexion?Links und rechts, oben und unten finde ich das Bild chaotisch beschnitten. Neben dem Hauptfisch spielen die anderen Fische motivlich nur die Rolle, dass sie vorhanden sind, scheinen aber nicht mit Bedacht so berücksichtigt worden sein, dass man hier einen Eindruck von der Dimension des Fangs oder der Auslage hat. Den Eindruck von dieser Dimension hätte ich hier gerne gehabt, weil die Konzentration auf den einzelnen Fisch auch nicht groß und eindeutig genug ist.
By the way von Fischauslagen und Fängen gibt es enorm ausdrucksstarke Bilder, auch und im besonderen monochromer Art, teilweise mit starken Kontrasten, die einfach trotz zunehmender Abstrahierung sehr viel mehr aus dem Motiv machen. Mal wieder komme ich zu dem Urteil, dass der Fotograf (wie so oft, weil das auch mit das Schwierigste in der Fotografie ist) keine eindeutige Entscheidung getroffen.
elevatorjwo 17/06/2017 9:22
Ich habe zwar keine Ahnung von Fischen, meine aber zu wissen, dass es sich hier um Schleie handelt. Damit fällt ein moralisches Ansinnen, wie Überfischung der Meere und Ausbeutung der Natur schon mal weg. Sind Karpfenfische und werden in Teichanlagen gezüchtet. Schmecken, nur mal so am Rande, sehr gut.So gesehen, bleibt zur Betrachtung nur der fototechnische Aspekt.
Dazu fällt mir bei diesem Bild eigentlich nichts ein.
Im Übrigen habe ich auch mit dem nachträglichen Schneiden oder Drehen von Bildern nix am Hut. Das soll der Fotograf gefälligst selber machen, wenn er das für richtig hält.
Komischerweise fühle ich mich mit diesem Bild in der Diskussion einmal mehr "verarscht", weil für mich überhaupt kein Ansatz für eine sachliche Bildkritik gegeben ist.
Max Stockhaus 16/06/2017 22:35
Durch die Drehung des Bildes um ca.45 Grad bezogen auf die "normale" Sichtweise entsteht die Wirkung als stütze sich der große mittlere Fisch auf den kleineren im VG ab.Diese zunächst erzeugte Verwirrung beim Betrachten find ich o.k.
Der Schärfeverlauf jedoch könnte besser sein.
Das Bild wirkt, als wäre der kleine Fisch im VG anfokussiert worden.
Das Hauptmotiv, auf dem das Auge auch hingelenkt wird, wirkt nicht so scharf, was die Betrachtung stört, jedenfalls bei mir.
"Ungekippt" stimmt der Schärfeverlauf übrigens.
Die Idee des Kippens mag an sich gut sein, wird aber durch das oben beschriebene Phänomen zum Problem.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 16/06/2017 18:09
ausnahmsweise und auf Wunsch des Bildautors ein Bild ohne erläuternde Erklärung...