Nach den Diskussionen hier denke ich, dass "Sehen" einfach gelernt sein will. Erst mal sind da wirklich nur Augen. Den Rest müssen wir lesen lernen.
Ich fotografiere jetzt seit 6 Jahren und habe vor 7 Jahren mein Referendariat angefangen. Beides zusammen hat dazu geführt, dass ich in Menschen Dinge sehe, die mir früher nie aufgefallen wären. Manchmal staune ich selbst, was ich einem Menschen ansehe. Woher ich manche Sachen einfach weiß. Und wie ich mich immer noch täuschen kann und was ich übersehe.
Menschen sind unglaublich kompliziert. Kein Wunder, dass manchmal das Miteinander so schief geht.
Ich danke dir für dieses Bild, das so viele Gedanken in Gang setzt. Ich nehme mal alles mit. Das Bild, die Diskussion und die Aussage dahinter :-)
Gruß, Anette
Bin ich allein in meiner Not
Gedanken strömen hin zum Tod
Der Emotionen schmerzend Stich
Viel länger ich ertrage nicht
Will diesen Teil des Lebens nicht mehr leben
Wer kann aus dieser Qual mich heben
Und mich zu lehren diesen Kick
den eigenen Weg zu meinem Glück
Nicht länger fremde Leben leben
Die mir einst wurden aufgegeben
Was zu erkennen fällt so schwer,
Will solches Leben gar nicht mehr.
Wenn Tränen rinnen aus dem Innern-Eis,
Mein eignes Leben ich gewonnen weiß!
Wohl ich dir verbunden bin und fühle:
Vorbei ist´s mit der schützend´ Kühle.
Ein sehr informativer Link zu den Leiden und Selbstheilungsversuchen von Kindern und Jugendlichen, die sich oft nicht getrauen, sich mit ihren inneren Nöten mutig an die Erwachsenenwelt zu wenden und sich nicht als Zumutung zu erleben. Zugegeben: Gut, wenn sie an lebenserfahrene und unerschrockene Erwachsene kommen, die wissen, worum es geht und in der Lage sind, resonant zu reagieren.
LG Misme
Misme: Das Problem kommt dann, wenn die Erwachsenen die Kinder nicht ernst nehmen. Sie ab tun mit "Stell dich nicht so an" Das ist so leicht passiert. Denn meist sieht man von dem inneren Kampf wirklich nichts. Ist mir übrigens auch schon passiert, dass ich das Problem vor der Nase hatte und es einfach nicht gemerkt habe. Gerade die krassen Fälle aus dem Video sind so selten, dass man erst mal nicht damit rechnet, dass man jetzt wirklich einen vor sich hat.
Es kann ja auch anders rum sein: Das Kind ist völlig harmlos und du siehst Gespenster oder redest ihm noch was ein...
Die Eltern bilden wohl einen wichtigen Baustein, die Gesellschaft trägt aber auch ihren Anteil und schließlich ist es auch die Chemie im eigenen Kopf, die einen "anders" oder "normal" ticken lässt. Wer normal anders ist, ist ja noch cool, wer anders anders ist, ist schnell out. Die Not, die dann aufkommt, erkennen wir oft nicht oder sind zu ohnmächtig, aus der Not zu helfen, ähnlich wie Anette es treffend beschreibt. Dein Gedicht, Misme, ist ein poetischer Hilfeschrei. Ihn bei unseren Mitmenschen zu hören oder zu sehen ist die große Kunst.
Mit dem Link zusammen macht das nachdenklich. Am seltsamsten für mich war, dass mich der Link so wenig erreicht hat. Liegt vielleicht daran, was ich in meinem Job schon gehört habe. Und wenn man einen Menschen gegenüber sitzen hat, der erzählt – wie soll da eine anonyme Stimme ohne Gesicht oder Persönlichkeit dazu noch berühren? Viel mehr berührt ein Nebensatz von jemand, der einen kurzen Blick auf das Problem erlaubt. Mitten im Gespräch. Der daran erinnert, was in der Seele vorgeht.
Mit den Augen hast du Recht. Man sieht sie aber man sieht nicht, was dahinter vorgeht. Und plötzlich schaut man genau hin und da ist was … irgendwas, was man nicht näher deuten kann.
In deinem Bild hast du das Auge ähnlich anonymisiert wie die Geschichten im Link. Es ist so groß und detailliert, dass man es kaum noch mit einem Auge verbindet. Es wirkt eher wie Marmor. Versteinert. Die Adern der Iris scheinen hier zur allgemeinen blauen Tonung zu passen. Hast du da noch eine Steintextur drüber oder ist das so? Zusammen wirkt das nicht nur versteinert, sondern auch eiskalt.
Bizarrer Weise gefällt mir das Bild. Liegt genau auf meiner Linie. Fühlt sich seltsam an, wenn man den link dazu sieht. Wunderschön und doch nicht schön. Da fällt mir Hans Christian Andersens Schneekönigin zu ein.
Gruß, Anette
Danke dir Anette. Zur Info: Die Iris ist weitestgehend so belassen und nur in lightroom mit starken Kontrasten und hoher Klarheit entwickelt. Die Textur liegt also nur auf der Leder- und Bindehaut. Schwierig war es, das Auge ohne Reflektionen abzulichten. Den Blitz habe ich so positioniert, dass er hauptsächlich in der Pupille zu sehen war und leicht weggestempelt werden konnte. Bei einem self nicht so leicht... und zur Beruhigung: Ich bin wieder aufgetaut ;-)
Liebe Grüße!
Unheimlich eindrücklich! Das Video dauert ja etwas ... aber der Anfang ist schon harter Tabak ...
Dieses Auge mit dem leuchtendem Blau ... wie Anduci schon schrieb ein Universum für sich, Klasse!
LG Nelia
Ein Wahnsinnsbild. Fantastische Aufnahme und Bearbeitung. Und - auch zusammen mit deinem Text - ein Bild das nachdenklich stimmt. Die Augen als Spiegel der Seele. So wie es hier auf dem Bild ausschaut, könnte man auch darin abtauchen und sich auf ewig verlieren. Einfach stark.
Anette Z. 25/06/2017 20:32
Nach den Diskussionen hier denke ich, dass "Sehen" einfach gelernt sein will. Erst mal sind da wirklich nur Augen. Den Rest müssen wir lesen lernen.Ich fotografiere jetzt seit 6 Jahren und habe vor 7 Jahren mein Referendariat angefangen. Beides zusammen hat dazu geführt, dass ich in Menschen Dinge sehe, die mir früher nie aufgefallen wären. Manchmal staune ich selbst, was ich einem Menschen ansehe. Woher ich manche Sachen einfach weiß. Und wie ich mich immer noch täuschen kann und was ich übersehe.
Menschen sind unglaublich kompliziert. Kein Wunder, dass manchmal das Miteinander so schief geht.
Ich danke dir für dieses Bild, das so viele Gedanken in Gang setzt. Ich nehme mal alles mit. Das Bild, die Diskussion und die Aussage dahinter :-)
Gruß, Anette
Misme 25/06/2017 15:36
Bin ich allein in meiner NotGedanken strömen hin zum Tod
Der Emotionen schmerzend Stich
Viel länger ich ertrage nicht
Will diesen Teil des Lebens nicht mehr leben
Wer kann aus dieser Qual mich heben
Und mich zu lehren diesen Kick
den eigenen Weg zu meinem Glück
Nicht länger fremde Leben leben
Die mir einst wurden aufgegeben
Was zu erkennen fällt so schwer,
Will solches Leben gar nicht mehr.
Wenn Tränen rinnen aus dem Innern-Eis,
Mein eignes Leben ich gewonnen weiß!
Wohl ich dir verbunden bin und fühle:
Vorbei ist´s mit der schützend´ Kühle.
Ein sehr informativer Link zu den Leiden und Selbstheilungsversuchen von Kindern und Jugendlichen, die sich oft nicht getrauen, sich mit ihren inneren Nöten mutig an die Erwachsenenwelt zu wenden und sich nicht als Zumutung zu erleben. Zugegeben: Gut, wenn sie an lebenserfahrene und unerschrockene Erwachsene kommen, die wissen, worum es geht und in der Lage sind, resonant zu reagieren.
LG Misme
Anette Z. 25/06/2017 14:08
Mit dem Link zusammen macht das nachdenklich. Am seltsamsten für mich war, dass mich der Link so wenig erreicht hat. Liegt vielleicht daran, was ich in meinem Job schon gehört habe. Und wenn man einen Menschen gegenüber sitzen hat, der erzählt – wie soll da eine anonyme Stimme ohne Gesicht oder Persönlichkeit dazu noch berühren? Viel mehr berührt ein Nebensatz von jemand, der einen kurzen Blick auf das Problem erlaubt. Mitten im Gespräch. Der daran erinnert, was in der Seele vorgeht.Mit den Augen hast du Recht. Man sieht sie aber man sieht nicht, was dahinter vorgeht. Und plötzlich schaut man genau hin und da ist was … irgendwas, was man nicht näher deuten kann.
In deinem Bild hast du das Auge ähnlich anonymisiert wie die Geschichten im Link. Es ist so groß und detailliert, dass man es kaum noch mit einem Auge verbindet. Es wirkt eher wie Marmor. Versteinert. Die Adern der Iris scheinen hier zur allgemeinen blauen Tonung zu passen. Hast du da noch eine Steintextur drüber oder ist das so? Zusammen wirkt das nicht nur versteinert, sondern auch eiskalt.
Bizarrer Weise gefällt mir das Bild. Liegt genau auf meiner Linie. Fühlt sich seltsam an, wenn man den link dazu sieht. Wunderschön und doch nicht schön. Da fällt mir Hans Christian Andersens Schneekönigin zu ein.
Gruß, Anette
Runzelkorn 25/06/2017 13:11
Tja, wenn man in den Augen lesen könnte...FBI und Konsorten wären dann überflüssig.
Aber in meinen liest gefälligst niemand!
Woman of Dark Desires 25/06/2017 12:54
oh man..das ist gut..sehr gut sogarein bild wo ich drin versinken kann
lg wodd
Nelia J. 25/06/2017 11:52
Unheimlich eindrücklich! Das Video dauert ja etwas ... aber der Anfang ist schon harter Tabak ...Dieses Auge mit dem leuchtendem Blau ... wie Anduci schon schrieb ein Universum für sich, Klasse!
LG Nelia
fotograf1000 5 25/06/2017 11:24
der geheimnisvolle Zusammenhang von Augen und Seele entzieht sich dem bloßen Sehen, erscheint aber manchmal ganz unvermittelt.Koralie 25/06/2017 10:58
Das ist wahnsinnig schön...Wie blau lodernde Flammen... toll
LG Kora
GrauTag 25/06/2017 8:59
Mag diesen Klang Deines Bildes sehr.LG Volker
a n d u c i 25/06/2017 7:53
hammerfoto! ein universum für sich und in jedem von uns. deine bea und die tonung passen einmalig gut zum motiv. hut ab!lg, andrea
Garrulus glandarius 25/06/2017 0:32
WOW! Außerdem eine großartige Tonung und die Kombi mit der Birkenrinde ist genial!Maria Kaldewey 25/06/2017 0:11
Ein Wahnsinnsbild. Fantastische Aufnahme und Bearbeitung. Und - auch zusammen mit deinem Text - ein Bild das nachdenklich stimmt. Die Augen als Spiegel der Seele. So wie es hier auf dem Bild ausschaut, könnte man auch darin abtauchen und sich auf ewig verlieren. Einfach stark.Liebe Grüße, Maria.
Brita H. 24/06/2017 23:28
Ein tolles Makro! Und ein klasse Beitrag zum Thema. Es soll ja Leute geben, die Seelen sehen können. Sicher kann man sie aber spüren.VG Brita
Ute T... 24/06/2017 23:28
Ganz groß! Ein besseres Foto eines Auges habe ich selten gesehen. Liebe grüße, utesonnenlicht 24/06/2017 23:08
Die Seele soll 21 Gramm wiegen, doch man kann sie nicht sehen.Ein wunderbarer Beitrag . Großartig! VGH