@Connie: Die Schienen sind bei einer Konti-Strasse das wichtigste. Da diese Gerüste keinen Walzhut haben, müßen die Walzen seitlich aus den Gerüsten gezogen werden wenn die Gerüste gebaut wurden. Die alten Walzenpaare wurden auf der einen Seite gezogen und von der anderen Seite wurden die neu hergerichteten Walzen in die Gerüste eingefahren. Bei einer Kontistrasse geht der Walzenwechsel, in der Hüttensprache heißt das Walzbauen, wesentlich schneller als auf einer Reversierstrasse, da hier keine Teile die für das walzen wichtig sind abgebaut werden müßen um an die Walzen heranzukommen und sie aus dem Walzständer oder dem Walzgerüst zu heben. Das Walzenbauen an einer Reversierstrasse benötigt viel Handarbeit und ist streckenweise ein harter Knochenjob, notwendig aber nicht beliebt bei den Walzern. Man drückte sich wenn möglich davor, was aber meistens nicht klappte und dann standest Du bis zum Hals in der Sch...!
Beeindruckende Anlage ... sind schon ein paar gewaltige Gerätschaften ... Sehr interessante Aufnahme !!!
Sind die Schienen im Vordergrund eigentlich für die Walzen gedacht ?? Sind die tatsächlich mobil, oder sind die Schienen für die Materialversorgung ??
Gruß, Connie
Klasse Bild und auch sehr gute Erklärung. Die Quarto-Blech-Straße unser Kaltwalzwerkes in Maxhütte-Haidhof dreht sich noch immer ganz munter in Korea!:-(
Die Fa. Sack hieß früher Sack&Kieselbach und hat zwei von drei Walzenzug-Dampfmaschinen der Maxhütte 1907 und 1911 gebaut. Die dritte ebenfalls von 1911 wurde bereits Ende der 80er Jahre verhüttet um den Öfen der Haubenglüherei Platz zu machen! Übrigens: Die Maxhütte war Jahrzehnte lang an den Walzstrassen in Hagen-Haspe beteiligt und hat dort viel gefertigt. In unseren Werksausweisen war ein extra Feld für Hagen-Haspe zum ankreuzen frei(=Zutrittsberechtigung) auch Salzgitter war aufgedruckt, dort befand sich die MH-eigene Bandverzinkungsanlage! Die Verbindungen zwischen der Maxhütte und dem Ruhrrevier waren sehr vielfältig und sicherten auch ihre Stellung unter den deutschen Stahlerzeugern!
Sehr beeindruckend. "Sack" erinnert sofort an die Antriebs(?)maschine auf Phoenix Ost, im gleichen Raum wie die alten Siemens-Elektromaschinen in der ehemaligen Grobblechstraße (als "Brammenlager" bekannt).
@Armin: Meinst Du mit der Walzstraße in Hagen die, wo jetzt die BMW-Niederlassung ist? (War das nicht ein Drahtwalzwerk?) Daran kann ich mich noch gut erinnern. Mein Großvater hatte u.a. dort gearbeitet, und die Jungs auf der Werkbahn haben immer so freundlich gewunken, wenn man am Bahnübergang warten musste ;-)
@Dan: die oberste und unterste Walze ist tatsächlich jeweils ein ganz 'dickes Ding'. Die Walzen, die mit dem Blech in Berührung kommen, sind allerdings relativ dünn.
Der Sinn besteht darin, daß mit den 'dünnen' Walzen hohe Flächenpressungen erreicht werden, diese sich aber ohne die äußeren 'dicken' Stützwalzen zu sehr durchbiegen würden. Auf dem Foto sind jeweils die obere Stützwalze und die beiden 'arbeitenden' Walzen zu sehen. Die untere Stützwalze liegt unterflur.
@Armin: erinner mich nicht daran, was es in Hagen alles für tolle Industrieanlagen gegeben hat ... alles weg :-(
Kennst Du die ehemalige Schraubenfabrik Bauer und Schaurte (hinter'm Hauptbahnhof), von der ein Teil noch steht?
Gruß Harald
Markus Grünthaler 03/11/2003 23:11
@Connie: Die Schienen sind bei einer Konti-Strasse das wichtigste. Da diese Gerüste keinen Walzhut haben, müßen die Walzen seitlich aus den Gerüsten gezogen werden wenn die Gerüste gebaut wurden. Die alten Walzenpaare wurden auf der einen Seite gezogen und von der anderen Seite wurden die neu hergerichteten Walzen in die Gerüste eingefahren. Bei einer Kontistrasse geht der Walzenwechsel, in der Hüttensprache heißt das Walzbauen, wesentlich schneller als auf einer Reversierstrasse, da hier keine Teile die für das walzen wichtig sind abgebaut werden müßen um an die Walzen heranzukommen und sie aus dem Walzständer oder dem Walzgerüst zu heben. Das Walzenbauen an einer Reversierstrasse benötigt viel Handarbeit und ist streckenweise ein harter Knochenjob, notwendig aber nicht beliebt bei den Walzern. Man drückte sich wenn möglich davor, was aber meistens nicht klappte und dann standest Du bis zum Hals in der Sch...!C. Engel 03/11/2003 22:50
Beeindruckende Anlage ... sind schon ein paar gewaltige Gerätschaften ... Sehr interessante Aufnahme !!!Sind die Schienen im Vordergrund eigentlich für die Walzen gedacht ?? Sind die tatsächlich mobil, oder sind die Schienen für die Materialversorgung ??
Gruß, Connie
Harald Finster 03/11/2003 22:00
@Markus: danke für Deine tollen, wie immer hochinteressanten, Ausführungen zur Industriegeschichte!Gruß Harald
Markus Grünthaler 03/11/2003 21:47
Klasse Bild und auch sehr gute Erklärung. Die Quarto-Blech-Straße unser Kaltwalzwerkes in Maxhütte-Haidhof dreht sich noch immer ganz munter in Korea!:-(Die Fa. Sack hieß früher Sack&Kieselbach und hat zwei von drei Walzenzug-Dampfmaschinen der Maxhütte 1907 und 1911 gebaut. Die dritte ebenfalls von 1911 wurde bereits Ende der 80er Jahre verhüttet um den Öfen der Haubenglüherei Platz zu machen! Übrigens: Die Maxhütte war Jahrzehnte lang an den Walzstrassen in Hagen-Haspe beteiligt und hat dort viel gefertigt. In unseren Werksausweisen war ein extra Feld für Hagen-Haspe zum ankreuzen frei(=Zutrittsberechtigung) auch Salzgitter war aufgedruckt, dort befand sich die MH-eigene Bandverzinkungsanlage! Die Verbindungen zwischen der Maxhütte und dem Ruhrrevier waren sehr vielfältig und sicherten auch ihre Stellung unter den deutschen Stahlerzeugern!
westfalenhuette punkt de 03/11/2003 21:11
Sehr beeindruckend. "Sack" erinnert sofort an die Antriebs(?)maschine auf Phoenix Ost, im gleichen Raum wie die alten Siemens-Elektromaschinen in der ehemaligen Grobblechstraße (als "Brammenlager" bekannt).@Armin: Meinst Du mit der Walzstraße in Hagen die, wo jetzt die BMW-Niederlassung ist? (War das nicht ein Drahtwalzwerk?) Daran kann ich mich noch gut erinnern. Mein Großvater hatte u.a. dort gearbeitet, und die Jungs auf der Werkbahn haben immer so freundlich gewunken, wenn man am Bahnübergang warten musste ;-)
Harald Finster 03/11/2003 20:40
@Horst"weggegimpt" == "unter Verwendung von gimp weggestempelt"
"gimp" = "GNU Image Manipulation Program"
Gruß Harald
Eberhard Kamm 03/11/2003 20:05
Der Bildaufbau gefällt mir !!LG Eberhard
Jörg Otte 03/11/2003 19:22
Krasses Licht - harte Maschinen !Gefällt mir so
Gruß J.
Jörg Schönthaler 03/11/2003 19:09
schönes maschinchen.bekommt man äußerst selten zu gesicht.die aufnahme gefällt auch von der umsetzung .gruß jörg
Harald Finster 03/11/2003 19:08
@Patrick: bist Du sicher mit der Völklinger Walzstraße?Läuft dort nicht noch immer die Blockwalzstraße (incl. Kolbendampfmaschine)
Siehe ganz unten unter:
http://www.hfinster.de/StahlArt2/archive-VoelklingerHuette-de.html
Gruß Harald
Heiko Wenke 03/11/2003 17:17
und wieder was gelernt, das mit den Stützwalzen. Danke.Harald Finster 03/11/2003 17:12
@Dan: die oberste und unterste Walze ist tatsächlich jeweils ein ganz 'dickes Ding'. Die Walzen, die mit dem Blech in Berührung kommen, sind allerdings relativ dünn.Der Sinn besteht darin, daß mit den 'dünnen' Walzen hohe Flächenpressungen erreicht werden, diese sich aber ohne die äußeren 'dicken' Stützwalzen zu sehr durchbiegen würden. Auf dem Foto sind jeweils die obere Stützwalze und die beiden 'arbeitenden' Walzen zu sehen. Die untere Stützwalze liegt unterflur.
@Armin: erinner mich nicht daran, was es in Hagen alles für tolle Industrieanlagen gegeben hat ... alles weg :-(
Kennst Du die ehemalige Schraubenfabrik Bauer und Schaurte (hinter'm Hauptbahnhof), von der ein Teil noch steht?
Gruß Harald
Heiko Wenke 03/11/2003 16:46
Ganz schön dicke Luft da, dichtes Bild!Thorsten Seifert 03/11/2003 16:24
Eindrucksvoll diese Walzgerüste!