@Olaf: Auf dem privaten Knips-Level gebe ich dir recht: Im Poesiealbum gibt's kein gut oder schlecht, sondern nur Herzchen.
Auf einem bewußteren Level sagst du sicher nicht: Olaf Winter und Anton Cechov - da kann ich keinen Qualitätsunterschied feststellen - gleiches Niveau. Oder: Olaf Winter und Whitney Houston - die gleiche Stimme, ob die Täöne richtig oder falsch getroffen sind, kann niemand sagen. Und natürlich: Olaf Winter und Lyonel Feininger - das ist praktisch identisch.
Und es gibt tatsächlich Leute, die das ernsthaft meinen. Ich jedoch nicht. Ich erkenne überall Qualitätsunterschiede und überall Leute, die ihre Arbeit beherrschen und welche, die nur draufloshalmpeln, aber trotzdem gern möchten, daß man sie mit Meister anredet.
Mit "richtig" und "falsch" möchte ich die Bilder hier auch nicht bezeichnen, das sind wohl die "falschen" Begriffe.
Aber ich sage ja auch meist sehr konkret, was mir fehlt. Zumindest mal die Basis, die Komposition.
Daß "die meisten" das gar nicht wollen und auch gar nix mit so einem Begriff anfangen können, ist schon klar. Die meisten werden auch nicht wissen, wie Bach seine fugen komponiert hat.Dennoch hat er es. Und das ist der Grund, warum sie so schön sind. Er hat sie nicht zufällig und einer individuellen Empfindung folgend hingekotzt.
Dein Zitt am Schluß kann ich voll unterschreiben. Wie gesagt: Ich fotografiere längst nicht mehr, wenn ich auf einer Bergwiese liege, und auch Sonnenuntergänge genieße ich "nur"
@Marco: Ich will ja keine philosophische Diskussion über die Zeit führen, da magst du vielleicht Recht haben, wahrscheinlich aber auch da nicht.
Ich sage nur: Wenn ich morgen zum gleichen Leuchtturm an die Ostsee fahren, kann ich bei Sonnenuntergang ds "gleiche" Bild machen. Und turtelnde, landende und startende Schwäne sehen auch an jedem Weiher der Welt gleich aus, selbst wenn der Anfänger-fotograf sein "glück" für umwerfend hält.
Und die chinesischen Berge entlang dem Yang-Tse mit den Reisfeldern davor haben schon vor 37.000 Jahren genauso ausgesehen und sind ungefähr schon 400 Millionen Mal "gleich" fotografiert worden. Ich bin sicher: Sie haben bei jeder Diavorführung im Familienkreis dennoch Begeisterungsstürme hervorgerufen.
Auch wenn Papa im Album zeigen kann: In Orlando war ich schon, hier bin ich mit Mama in Paris und hier in Mexico - dann freut ihn das sicher ungemein. Nix dagegen, aber halt Erinnerungsknipsereien. Man sieht de Leute auf Reisen ja mehr knipsen als die Gegend angucken. Ich knipse auf meinen vielen Reisen schon lange nicht mehr, sondern genieße das Leben. Ich fotografiere in meiner unmittelbaren Umgebung, und zwar die menschlichen Tragödien, die jeden Tag passieren, die aber in der FC aus gutem Grund überhaupt nicht stattfinden.
@Jens: Natürlich sind es DEINE Erinnerungen und sollst dich auch kräftig erinnern an Disneyworld oder Geburtstage und Sonnenuntergänge.
Ich habe natürlichnicht von Erinnerungsbildern gesprochen. Die mache ichzwar nicht, bin aber ganz froh, wenn einer eine APS-Knipse dabeihat und draufhält.
Ich meine natürlich die bewußte Fotografie, die nicht am 90. Geburtstag der Oma stattfindet. Warumsollte ich da Häuserfassaden und Sonnenuntergänge knipsen. Beides passiert moirgen noch genauso. Und unsere Klone in 1000 Jahren haben immer noch das gleiche Motiv vor Augen.
Auch der Eiffelturm ist ist in 1000 Büchern schon beser abgebildet als das jemals ein FCler zustande bringen würde. Warum alsso die 1001ste Jbipse von einem Sthlhaufen?
Also: Natürlich soll jeder fotografieren, wie's ihm Spaß macht, auch wenn es Sand in der Wüste ist. Es darf auch jeder Verschen in sein Poesiealbum schreiben, was bisweilen sogar heilsam ist.
Ich spreche aber von Goehtes Wahlverwandtschaften, die es ja neben dem Poesiealbum auch noch gibt...
Hallo Susi,
auch ich kann nicht gut fotografieren, aber ich meine zu wissen, worauf es ankommt, im Profil einer anderen Community rund um Bilder habe ich geschrieben:
mir geht es so wie vielen, ich meine zu wissen, wie
ein gutes bild aussehen soll, kriege es aber nicht so
hin. also werde ich hier erst mal frech kommentieren,
bevor ich was hochlade
und das finde ich legitim.
nicht unterkriegen lassen!
Kleine Anmerkung eines Dummen Laien der sich kaum wagt bei all diesen Weisheiten überhaupt was zu schreiben... aber dennoch regt mich die Diskussion über das Nichtwiederholbare Motiv an folgendes von mir zu geben:
JEDES Foto ist Einzigartig und NICHT wiederholbar! Warum? ganz einfach: Weil jedes Foto egal an welchem Ort oder mit welchem Motiv es gemacht wurde die ZEIT, den unwiederbringlichen Zeitpunkt, also ein Stück Vergangenheit gebannt hat. UND DIE ZEIT IST N IC H T Wiederholbar oder Rekonstruierbar! ENDE! Nur meine unbedeutende Meinung.
Bin noch immer nicht ganz darüber weg, was "nichtwiederholbare" Bilder sind?! Alles ist wiederholbar, selbst meine Shuttlelaunchbilder bei Sonnenaufgang ... irgendwann ergibt sich diese Möglichkeit für irgendjemanden wieder. Aber das wird selten sein. Ist das wiederholbar??? Vor einiger Zeit sagte einmal ein berühmter Fotograf (Name und Zeit fallen mir nicht mehr ein, war aber vor dem Digitalzeitalter), dass man sofort aufhören sollte mit dem Fotografieren. Es gäbe schon viel zu viel Bilder und immer irgendwie das Selbe. Dem stimme ich zu, ich sehe hier Aufnahmen, die den meinen vielfach gleichen. New York in allen Einstellungen und Ansichten millionenfach fotografiert, etc. Aber es sind MEINE Bilder und MEINE Erinnerungen dazu, z. B. an einen schönen Urlaub, stundenlanges liegen im Gras und warten auf den einzigsten Augenblick mit der Libelle ... aus dieser Sicht heraus muss man doch sagen, dass jedes Bild - und sei es nur für den Fotografen - unwiederbringbar ist. Für den Betrachter vielfach langweilig und häufig gesehen - aber doch ein persönliches Stück.
Hey Susi,
trinkst du mal einen Kaffee mit misch?
Ich finde deine Amerkungen supa belesen und empfinde soviel intelektuelle Potenz als belebend und inspirierend.
Das wundert mich nicht. Für mich dagegen bist du kein Feind und ich freue mich auch nicht über deinen Tod.
Ich sage nur meine Meinung zu manchen Bildern.
Ich lösche lediglich Postings, in denen nix anderes steht als: Du bist ein Idiot! Und noch nicht mal einfach und klar formuliert, weil dafür der IQ schon wieder nicht reicht.
Ansonsten: Es gibt wenig Menschen, die so ehrlich sind wie ich.
Der Text ist nicht von mir :-) dachte nur du kennst die Sichtweise aus Tübingen.
Barbaren oder Künstler? weder noch.
Ich habe mich nur mit Kandisnky befasst, einer der erkannte das es nicht reicht technisch perfekt zu sein und sich nur nach dem Lehrbuch und dem Goldenschnitt zurichten. Deshalb hat er es auch in der Politik soweit gebracht (unter Stalin...). Grüsse Kurt.
Jörgle: Ich nehms zurück.
Kurt: Schön zusammengefaßt, aber gar nicht dein Stil. Na, egal.
Und, was siehst du hier in der FC: Barbaren oder Künstler?
Na also, ganz meine Rede!
Für alle die es nicht wissen wollen, Letter meint 21,6 x 27,9 cm.
Aber wieso jetzt Lätta, das tut mir auch
n`bischen weh.
Watt schalls wie wir Engländer sagen.
Die Frage, wie die Welt sich organisiert, heißt im Bereich des Lebendigen: Wie wächst die Welt? Wie entstehen ihre Formen? Diese Formen haben häufig eine ausgeprägt charakteristische Geometrie, z.B. beim Wachstum des Schneckenhauses oder bei den Mustern des Blütenkorbes der Sonnenblume. Dabei stellt sich durch Selbstorganisation der Goldene Schnitt her. Der Goldene Schnitt ist gewissermaßen eine Visualisierung des dem wachsenden Organismus innewohnenden Wachstumsgesetzes. Dabei beobachtet man den Goldenen Schnitt, der letztenendes eine geometrische Darstellung der Fibonacchi-Reihe ist, die allem additiven Wachstum zugrunde liegt. Der Goldene Schnitt entsteht, wenn sich bei der Teilung einer Strecke oder Fläche der längere Teil zum Ganzen wie der kürzere zum längeren verhält. Das Verhältnis der beiden Strecken oder Flächen ergibt die irrationale Zahl 1,618... Wir erkennen etwas als schön, wenn wir - bewußt oder unbewußt - mit der Formerkennung gewisse Einsichten verbinden können. So zeigt uns etwa ein erstarrter Lavastrom den Verlauf der glühend flüssigen Schlacke. Die ganze Dynamik ist noch zu sehen, nur ist sie eben erstarrt. Das Gleiche gilt z.B. für die Schnecke oder Muschel. Wir sehen darin die Wachstumsspirale, und können auch ohne Mathematikkenntnisse das Wachstumsgesetz daraus ablesen. Wir sind ja selbst gewachsen, und wir haben ein "Gefühl" dafür, einen Begriff davon, was im Wachstumsprozeß vor sich geht, wie sich die Teile zu einem harmonischen Ganzen aneinanderfügen. Diesen Begriff haben wir im Laufe unseres Lebens durch die Naturbetrachtung erworben; die Anschauung der Naturformen, die wir alle immer zueinander in Beziehung setzen, ohne daß wir wissenschaftlich damit umgehen müßten. Z.B. sehen wir, wie Farnblätter sich ausrollen, wie Knospen sich öffnen, wie Samenkörner keimen. Die natürlichen Wachstumsgesetze werden von uns auf einer vorbewußten Ebene wahrgenommen. Zur Erkenntnis ihres ästhetischen Wertes ist die wissenschaftliche Durchdringung gar nicht nötig; vielleicht ist sie sogar eher störend. Diese natürlichen Beobachtungen sind so allgemein und werden von Menschen aller Kulturen wahrgenommen, daß hier anthropologische Unterschiede kaum eine Rolle spielen. Erfahrungen über Formbildungsprozesse sind anscheinend von vielen unbewußten Vor-Erfahrungen geprägt. Man hat schon als Kind die Bewegungen von Sand, von Schlamm, von Wasser beobachtet, hat sich den Sand durch die Finger rieseln lassen, hat in Schlamm und Pampe gespielt, hat Wasserkaskaden hergestellt, Bäche gestaut, die Flugbahnen von Feuerwerkskörpern beobachtet. Die sinnesphysiologische und neuronale Mustererkennung, "pattern recognition", ist im Zentralnervensystem vorgeprägt und kann jederzeit abgerufen, mit Realität verglichen und zu deren unbewußter oder vor-bewußter Interpretation herangezogen werden. Diese "pattern recognition" erkennt offenbar vorzugsweise "prozessuale Strukturen". Die Naturrezeption ist, wie gesagt, eine anthropologische Grundkonstante und die künstlerische Wiedergabe dieser Naturrezeption ist deshalb seit den Höhlenmalereien vor 20.000 Jahren bis zu Picasso die gleiche geblieben. Diese Art von "Naturkunst" ist zeitlos. Der Blick auf die "erhabenen" Alpen ist in der Tat eines der am besten beschrieben und dokumentierten ästhetischen Erlebnisse. John Dennis beschreibt lange vor der Romantik im Jahre 1688 "A delightful horror: a horrible joy and at the same time that I was infinitely pleased, I trembled." Auch hier handelt es sich um die Erkenntnis einer Naturform, einer sehr bizarren und wilden, man braucht keine große Phantasie, um sich hier die Entstehungsgeschichte der Alpen als einer Serie von tektonischen Katastrophen und Felsstürzen vorzustellen. Falls die Regel des Goldenen Schnittes von den Schülern schematisch, z.B. mit Lineal und Zirkel angewendet würde, wäre das natürlich völlig unkreativ. Gemeint ist das instinktive Auftreten des Golden Schnittes, sozusagen als Emergenz. Der Goldene Schnitt selber ist gewissermaßen das Abweichen von der Regel; es ist ein Phänomen, das am Rande des Chaos' steht. Der Emergenz von Kunst sind keine Grenzen gesetzt, ebenso wie der sprachlichen Ausdruckskraft. Sprache und Kunst sind unendlich - im wahrsten Sinne des Wortes. Und jedes Kunstwerk ist etwas Neues, genauso wie jedes Gedicht etwas Neues ist. Neues entsteht beim Durchgang durch chaotische Zonen, da haben Sie recht. Kunstschöpfung ist ein Akt in größtmöglicher Nähe zum "Gerade-noch- nicht-Chaos". Wenden wir uns für einen Augenblick einem Kunstwerk zu, z.B. dem Original eines Dürerbildes. Inwiefern ist es prozeßhaft? Das Werk ruht doch? Hängt es nicht seit Generationen an der Wand und repetiert immer die gleiche Aussage? Nein! Das in einer künstlerischen Gradwanderung erzeugte Werk enthält im wahrsten Sinne den 'Augen-Blick des Künstlers', und eben das macht es zum Kunstwerk, daß dieser Augenblick so festgehalten wurde, daß er seinen subtil gefährdeten Schöpfungsprozeß nie mehr verleugnen kann. Und so fällt der Augenblick des Betrachters und des Künstlers zusammen, wodurch der Betrachter noch nach vielen Generationen in den schöpferischen Prozeß eingeschlossen wird. Schillers "Ästhetische Briefe" scheinen mir noch immer außerordentlich aktuell, insbesondere was seine Gedanken über die Motivationen - er nennt sie "Triebe" - betrifft. Ohne Motivationen können wir nichts umsetzen. In der praktischen Welt muß aber umgesetzt werden. Eine Motivation kommt dem Menschen über das Ästhetische, über das Empfinden, und nicht durch Gedanken. Insofern spielen Kunst und Ästhetik eine wichtige Rolle nicht nur für utopische Funktionen, sondern für die Praxis. Wie Schiller - etwa sinngemäß - sagt: "Die Kenntnisse sind gewonnen. Wir sind aufgeklärt. Woher kommt es, daß wir noch immer Barbaren sind?" Das Barbarentum legt man nicht durch Kenntnisse ab, sondern durch ästhetisch stimulierte Motivationen (Schiller spricht von Trieben). Aus dem Gesagten ergibt sich, daß ich Kunstunterricht, Kunstverständnis und künstlerische Betätigung für ein genauso wichtiges Humanum halte, wie die Beschäftigung mit Naturwissenschaft und Philosophie.
Susi Wille 02/06/2002 11:52
@Olaf: Auf dem privaten Knips-Level gebe ich dir recht: Im Poesiealbum gibt's kein gut oder schlecht, sondern nur Herzchen.Auf einem bewußteren Level sagst du sicher nicht: Olaf Winter und Anton Cechov - da kann ich keinen Qualitätsunterschied feststellen - gleiches Niveau. Oder: Olaf Winter und Whitney Houston - die gleiche Stimme, ob die Täöne richtig oder falsch getroffen sind, kann niemand sagen. Und natürlich: Olaf Winter und Lyonel Feininger - das ist praktisch identisch.
Und es gibt tatsächlich Leute, die das ernsthaft meinen. Ich jedoch nicht. Ich erkenne überall Qualitätsunterschiede und überall Leute, die ihre Arbeit beherrschen und welche, die nur draufloshalmpeln, aber trotzdem gern möchten, daß man sie mit Meister anredet.
Mit "richtig" und "falsch" möchte ich die Bilder hier auch nicht bezeichnen, das sind wohl die "falschen" Begriffe.
Aber ich sage ja auch meist sehr konkret, was mir fehlt. Zumindest mal die Basis, die Komposition.
Daß "die meisten" das gar nicht wollen und auch gar nix mit so einem Begriff anfangen können, ist schon klar. Die meisten werden auch nicht wissen, wie Bach seine fugen komponiert hat.Dennoch hat er es. Und das ist der Grund, warum sie so schön sind. Er hat sie nicht zufällig und einer individuellen Empfindung folgend hingekotzt.
Dein Zitt am Schluß kann ich voll unterschreiben. Wie gesagt: Ich fotografiere längst nicht mehr, wenn ich auf einer Bergwiese liege, und auch Sonnenuntergänge genieße ich "nur"
Susi Wille 02/06/2002 11:41
@Marco: Ich will ja keine philosophische Diskussion über die Zeit führen, da magst du vielleicht Recht haben, wahrscheinlich aber auch da nicht.Ich sage nur: Wenn ich morgen zum gleichen Leuchtturm an die Ostsee fahren, kann ich bei Sonnenuntergang ds "gleiche" Bild machen. Und turtelnde, landende und startende Schwäne sehen auch an jedem Weiher der Welt gleich aus, selbst wenn der Anfänger-fotograf sein "glück" für umwerfend hält.
Und die chinesischen Berge entlang dem Yang-Tse mit den Reisfeldern davor haben schon vor 37.000 Jahren genauso ausgesehen und sind ungefähr schon 400 Millionen Mal "gleich" fotografiert worden. Ich bin sicher: Sie haben bei jeder Diavorführung im Familienkreis dennoch Begeisterungsstürme hervorgerufen.
Auch wenn Papa im Album zeigen kann: In Orlando war ich schon, hier bin ich mit Mama in Paris und hier in Mexico - dann freut ihn das sicher ungemein. Nix dagegen, aber halt Erinnerungsknipsereien. Man sieht de Leute auf Reisen ja mehr knipsen als die Gegend angucken. Ich knipse auf meinen vielen Reisen schon lange nicht mehr, sondern genieße das Leben. Ich fotografiere in meiner unmittelbaren Umgebung, und zwar die menschlichen Tragödien, die jeden Tag passieren, die aber in der FC aus gutem Grund überhaupt nicht stattfinden.
Susi Wille 02/06/2002 11:33
@Jens: Natürlich sind es DEINE Erinnerungen und sollst dich auch kräftig erinnern an Disneyworld oder Geburtstage und Sonnenuntergänge.Ich habe natürlichnicht von Erinnerungsbildern gesprochen. Die mache ichzwar nicht, bin aber ganz froh, wenn einer eine APS-Knipse dabeihat und draufhält.
Ich meine natürlich die bewußte Fotografie, die nicht am 90. Geburtstag der Oma stattfindet. Warumsollte ich da Häuserfassaden und Sonnenuntergänge knipsen. Beides passiert moirgen noch genauso. Und unsere Klone in 1000 Jahren haben immer noch das gleiche Motiv vor Augen.
Auch der Eiffelturm ist ist in 1000 Büchern schon beser abgebildet als das jemals ein FCler zustande bringen würde. Warum alsso die 1001ste Jbipse von einem Sthlhaufen?
Also: Natürlich soll jeder fotografieren, wie's ihm Spaß macht, auch wenn es Sand in der Wüste ist. Es darf auch jeder Verschen in sein Poesiealbum schreiben, was bisweilen sogar heilsam ist.
Ich spreche aber von Goehtes Wahlverwandtschaften, die es ja neben dem Poesiealbum auch noch gibt...
Michael Jacksch 30/05/2002 17:31
Hallo Susi,auch ich kann nicht gut fotografieren, aber ich meine zu wissen, worauf es ankommt, im Profil einer anderen Community rund um Bilder habe ich geschrieben:
mir geht es so wie vielen, ich meine zu wissen, wie
ein gutes bild aussehen soll, kriege es aber nicht so
hin. also werde ich hier erst mal frech kommentieren,
bevor ich was hochlade
und das finde ich legitim.
nicht unterkriegen lassen!
michael
Marco D. 29/05/2002 13:48
Kleine Anmerkung eines Dummen Laien der sich kaum wagt bei all diesen Weisheiten überhaupt was zu schreiben... aber dennoch regt mich die Diskussion über das Nichtwiederholbare Motiv an folgendes von mir zu geben:JEDES Foto ist Einzigartig und NICHT wiederholbar! Warum? ganz einfach: Weil jedes Foto egal an welchem Ort oder mit welchem Motiv es gemacht wurde die ZEIT, den unwiederbringlichen Zeitpunkt, also ein Stück Vergangenheit gebannt hat. UND DIE ZEIT IST N IC H T Wiederholbar oder Rekonstruierbar! ENDE! Nur meine unbedeutende Meinung.
M.D.
Jens Werner Orlando 25/05/2002 0:55
Bin noch immer nicht ganz darüber weg, was "nichtwiederholbare" Bilder sind?! Alles ist wiederholbar, selbst meine Shuttlelaunchbilder bei Sonnenaufgang ... irgendwann ergibt sich diese Möglichkeit für irgendjemanden wieder. Aber das wird selten sein. Ist das wiederholbar??? Vor einiger Zeit sagte einmal ein berühmter Fotograf (Name und Zeit fallen mir nicht mehr ein, war aber vor dem Digitalzeitalter), dass man sofort aufhören sollte mit dem Fotografieren. Es gäbe schon viel zu viel Bilder und immer irgendwie das Selbe. Dem stimme ich zu, ich sehe hier Aufnahmen, die den meinen vielfach gleichen. New York in allen Einstellungen und Ansichten millionenfach fotografiert, etc. Aber es sind MEINE Bilder und MEINE Erinnerungen dazu, z. B. an einen schönen Urlaub, stundenlanges liegen im Gras und warten auf den einzigsten Augenblick mit der Libelle ... aus dieser Sicht heraus muss man doch sagen, dass jedes Bild - und sei es nur für den Fotografen - unwiederbringbar ist. Für den Betrachter vielfach langweilig und häufig gesehen - aber doch ein persönliches Stück.Deine Meinung : Meine Meinung...
Serdar Ugurlu 20/05/2002 22:05
Hey Susi,trinkst du mal einen Kaffee mit misch?
Ich finde deine Amerkungen supa belesen und empfinde soviel intelektuelle Potenz als belebend und inspirierend.
Goil :-)
Selam, Serdar
Susi Wille 20/05/2002 12:18
Das wundert mich nicht. Für mich dagegen bist du kein Feind und ich freue mich auch nicht über deinen Tod.Ich sage nur meine Meinung zu manchen Bildern.
Susi Wille 19/05/2002 18:01
Ich lösche lediglich Postings, in denen nix anderes steht als: Du bist ein Idiot! Und noch nicht mal einfach und klar formuliert, weil dafür der IQ schon wieder nicht reicht.Ansonsten: Es gibt wenig Menschen, die so ehrlich sind wie ich.
Kurt Salzmann 17/05/2002 15:54
Der Text ist nicht von mir :-) dachte nur du kennst die Sichtweise aus Tübingen.Barbaren oder Künstler? weder noch.
Ich habe mich nur mit Kandisnky befasst, einer der erkannte das es nicht reicht technisch perfekt zu sein und sich nur nach dem Lehrbuch und dem Goldenschnitt zurichten. Deshalb hat er es auch in der Politik soweit gebracht (unter Stalin...). Grüsse Kurt.
Susi Wille 16/05/2002 12:44
Jörgle: Ich nehms zurück.Kurt: Schön zusammengefaßt, aber gar nicht dein Stil. Na, egal.
Und, was siehst du hier in der FC: Barbaren oder Künstler?
Na also, ganz meine Rede!
Jamike 16/05/2002 7:48
Für alle die es nicht wissen wollen, Letter meint 21,6 x 27,9 cm.Aber wieso jetzt Lätta, das tut mir auch
n`bischen weh.
Watt schalls wie wir Engländer sagen.
PS:@Kurt: Hä ??????????????
Bis denne
Unterwürfigst
Jörg
Kurt Salzmann 15/05/2002 21:02
Die Frage, wie die Welt sich organisiert, heißt im Bereich des Lebendigen: Wie wächst die Welt? Wie entstehen ihre Formen? Diese Formen haben häufig eine ausgeprägt charakteristische Geometrie, z.B. beim Wachstum des Schneckenhauses oder bei den Mustern des Blütenkorbes der Sonnenblume. Dabei stellt sich durch Selbstorganisation der Goldene Schnitt her. Der Goldene Schnitt ist gewissermaßen eine Visualisierung des dem wachsenden Organismus innewohnenden Wachstumsgesetzes. Dabei beobachtet man den Goldenen Schnitt, der letztenendes eine geometrische Darstellung der Fibonacchi-Reihe ist, die allem additiven Wachstum zugrunde liegt. Der Goldene Schnitt entsteht, wenn sich bei der Teilung einer Strecke oder Fläche der längere Teil zum Ganzen wie der kürzere zum längeren verhält. Das Verhältnis der beiden Strecken oder Flächen ergibt die irrationale Zahl 1,618... Wir erkennen etwas als schön, wenn wir - bewußt oder unbewußt - mit der Formerkennung gewisse Einsichten verbinden können. So zeigt uns etwa ein erstarrter Lavastrom den Verlauf der glühend flüssigen Schlacke. Die ganze Dynamik ist noch zu sehen, nur ist sie eben erstarrt. Das Gleiche gilt z.B. für die Schnecke oder Muschel. Wir sehen darin die Wachstumsspirale, und können auch ohne Mathematikkenntnisse das Wachstumsgesetz daraus ablesen. Wir sind ja selbst gewachsen, und wir haben ein "Gefühl" dafür, einen Begriff davon, was im Wachstumsprozeß vor sich geht, wie sich die Teile zu einem harmonischen Ganzen aneinanderfügen. Diesen Begriff haben wir im Laufe unseres Lebens durch die Naturbetrachtung erworben; die Anschauung der Naturformen, die wir alle immer zueinander in Beziehung setzen, ohne daß wir wissenschaftlich damit umgehen müßten. Z.B. sehen wir, wie Farnblätter sich ausrollen, wie Knospen sich öffnen, wie Samenkörner keimen. Die natürlichen Wachstumsgesetze werden von uns auf einer vorbewußten Ebene wahrgenommen. Zur Erkenntnis ihres ästhetischen Wertes ist die wissenschaftliche Durchdringung gar nicht nötig; vielleicht ist sie sogar eher störend. Diese natürlichen Beobachtungen sind so allgemein und werden von Menschen aller Kulturen wahrgenommen, daß hier anthropologische Unterschiede kaum eine Rolle spielen. Erfahrungen über Formbildungsprozesse sind anscheinend von vielen unbewußten Vor-Erfahrungen geprägt. Man hat schon als Kind die Bewegungen von Sand, von Schlamm, von Wasser beobachtet, hat sich den Sand durch die Finger rieseln lassen, hat in Schlamm und Pampe gespielt, hat Wasserkaskaden hergestellt, Bäche gestaut, die Flugbahnen von Feuerwerkskörpern beobachtet. Die sinnesphysiologische und neuronale Mustererkennung, "pattern recognition", ist im Zentralnervensystem vorgeprägt und kann jederzeit abgerufen, mit Realität verglichen und zu deren unbewußter oder vor-bewußter Interpretation herangezogen werden. Diese "pattern recognition" erkennt offenbar vorzugsweise "prozessuale Strukturen". Die Naturrezeption ist, wie gesagt, eine anthropologische Grundkonstante und die künstlerische Wiedergabe dieser Naturrezeption ist deshalb seit den Höhlenmalereien vor 20.000 Jahren bis zu Picasso die gleiche geblieben. Diese Art von "Naturkunst" ist zeitlos. Der Blick auf die "erhabenen" Alpen ist in der Tat eines der am besten beschrieben und dokumentierten ästhetischen Erlebnisse. John Dennis beschreibt lange vor der Romantik im Jahre 1688 "A delightful horror: a horrible joy and at the same time that I was infinitely pleased, I trembled." Auch hier handelt es sich um die Erkenntnis einer Naturform, einer sehr bizarren und wilden, man braucht keine große Phantasie, um sich hier die Entstehungsgeschichte der Alpen als einer Serie von tektonischen Katastrophen und Felsstürzen vorzustellen. Falls die Regel des Goldenen Schnittes von den Schülern schematisch, z.B. mit Lineal und Zirkel angewendet würde, wäre das natürlich völlig unkreativ. Gemeint ist das instinktive Auftreten des Golden Schnittes, sozusagen als Emergenz. Der Goldene Schnitt selber ist gewissermaßen das Abweichen von der Regel; es ist ein Phänomen, das am Rande des Chaos' steht. Der Emergenz von Kunst sind keine Grenzen gesetzt, ebenso wie der sprachlichen Ausdruckskraft. Sprache und Kunst sind unendlich - im wahrsten Sinne des Wortes. Und jedes Kunstwerk ist etwas Neues, genauso wie jedes Gedicht etwas Neues ist. Neues entsteht beim Durchgang durch chaotische Zonen, da haben Sie recht. Kunstschöpfung ist ein Akt in größtmöglicher Nähe zum "Gerade-noch- nicht-Chaos". Wenden wir uns für einen Augenblick einem Kunstwerk zu, z.B. dem Original eines Dürerbildes. Inwiefern ist es prozeßhaft? Das Werk ruht doch? Hängt es nicht seit Generationen an der Wand und repetiert immer die gleiche Aussage? Nein! Das in einer künstlerischen Gradwanderung erzeugte Werk enthält im wahrsten Sinne den 'Augen-Blick des Künstlers', und eben das macht es zum Kunstwerk, daß dieser Augenblick so festgehalten wurde, daß er seinen subtil gefährdeten Schöpfungsprozeß nie mehr verleugnen kann. Und so fällt der Augenblick des Betrachters und des Künstlers zusammen, wodurch der Betrachter noch nach vielen Generationen in den schöpferischen Prozeß eingeschlossen wird. Schillers "Ästhetische Briefe" scheinen mir noch immer außerordentlich aktuell, insbesondere was seine Gedanken über die Motivationen - er nennt sie "Triebe" - betrifft. Ohne Motivationen können wir nichts umsetzen. In der praktischen Welt muß aber umgesetzt werden. Eine Motivation kommt dem Menschen über das Ästhetische, über das Empfinden, und nicht durch Gedanken. Insofern spielen Kunst und Ästhetik eine wichtige Rolle nicht nur für utopische Funktionen, sondern für die Praxis. Wie Schiller - etwa sinngemäß - sagt: "Die Kenntnisse sind gewonnen. Wir sind aufgeklärt. Woher kommt es, daß wir noch immer Barbaren sind?" Das Barbarentum legt man nicht durch Kenntnisse ab, sondern durch ästhetisch stimulierte Motivationen (Schiller spricht von Trieben). Aus dem Gesagten ergibt sich, daß ich Kunstunterricht, Kunstverständnis und künstlerische Betätigung für ein genauso wichtiges Humanum halte, wie die Beschäftigung mit Naturwissenschaft und Philosophie.Susi Wille 15/05/2002 20:24
Letter wär ja gut, das haben die Amis aus gutem goldenen Grund gewählt. Bei dir habe ich zwar Lätta, aber keinen letter gesehen.Jamike 15/05/2002 14:52
Hey Susi alter letterschnittfreak,Ich benutze intuitiv meistens letter, wieso eigentlich?
:))))))))))
Gruß Jörg