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Wolfgang Vogelsang


Premium (Pro), Pößneck

Abriss

Abriss eines der letzten Industriebauten einer Epoche, die einst zum Wohlstand und Ansehen der Stadt Pößneck in Thüringen beitrugen.Größere Klinkerbauten, einmalig in dieser Dichte in Europa, prägten die Fassaden zahlreicher Industriebauten um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Ab 1862 begann in Pößneck der industrielle Aufschwung. Tuchmacher und Gerber gründeten Fabriken und führten Dampfmaschinen als moderne Antriebskraft ein.
Pößneck entwickelte sich bald zur bedeutendsten Industriestadt im Herzogtum Sachsen-Meiningen. Im Kriegsjahr 1871 wurden in Pößneck 14 große Textilfabriken gezählt, die Arbeitsangebote hatte die Verdopplung der Stadtbevölkerung und einen Bauboom der Stadt zur Folge. Die Entstehung der Pößnecker Porzellanmanufaktur geht auf einen vermögenden Hofbeamten Conta zurück, er ließ Tafeln und figürliches Zierporzellan als Luxuswaren produzieren und setzte hohe Ansprüche an die Qualität der Ware. Weitere Porzellanfabriken folgten.

Oberhalb Pößneck zeugten viele Villen vom Reichtum der Fabrikanten, die sich allerdings auch sozial arrangierten (1.Thüringer Stadtbad, Krankenhaus, firmeneigene Wohnhäuser...)

Später wurde Pößneck hauptsächlich durch die Buchproduktion, der Wälzlager und Süßwaren bekannt.

Der Aufschwung führte auch zu erheblichen Umweltproblemen, die bis zur Wende 1989 jeder sehen könnte, besonders durch die Gewässerbelastung von Kotschau bzw. Orla und der starken Rauchbelastung durch zahlreiche Schornsteine, die durch die Lage Pößnecks (Kotschautal) noch verstärkt wurde.

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