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Als es in Rudolstadt- Schwarza beinahe Nacht wurde oder ................

Als es in Rudolstadt- Schwarza beinahe Nacht wurde oder ................

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Als es in Rudolstadt- Schwarza beinahe Nacht wurde oder ................

...... eine Bilderbuchanfahrt der 41 1125


Gleich vorweg muss gesagt werden zu diesen außerordentlichen im jedem Falle historischen aber auch unwiederbringlichen Foto passt gut dieser Spruch aus den alten Märchen Büchern, - “Es war einmal”.

Alles auf dem Bild gleicht einen schönen Märchen von denen wir Eisenbahnfreunde im Gedanken immer wieder träumen. Doch das hier werden wir in unseren kühnsten Träumen nie mehr erleben.
Nein die 41er das geht noch, schließlich erfreut uns Gott sei Dank weiterhin die bestens gepflegte überaus fleißige 41 1114 oder auch die mir gut bekannte 41 1150 mit der wir so manch Schlacht in Saalfeld geschlagen hatte.

Weg, total verändert dagegen der Bahnhof Rudolstadt- Schwarza mit den einstigen Abzweig nach Blankenburg. Früher eine viel befahrenen wichtige Verbindung nach Rottenbach / Arnstadt / Erfurt. Mit dem Wegfall wurde zugleich das Dreieck Saalfeld - Blankenburg - Rudolstadt- Schwarza - Saalfeld zerschlagen. Züge von der Saalebahn oder umgekehrt müssen nun erst nach Saalfeld fahren um Kopf machen wenn sie Richtung Arnstadt wollen.

Das damalige VEB Chemiefaserkombinat Schwarza mit seinen großen Heizwerk in dem bei drei Schichten Früh, Spät, Nacht Unmengen von Arbeitern verschwanden sorgte sowie beglückte das Bw Saalfeld mit ebenso viel Arbeit am laufenden Band. Da waren die täglichen langen Kohlezüge von denen wir an der Mauer gerade mal nur zwei Wagen sehen können. Dazu gab kamen noch unzählige Rangier und Übergabezüge wie auch der gut ausgelastete Bahnhof füllende Zug am Zughaken der ausfahrenden 41er.

Ganz weit hinten auf dem Foto nur schemenhaft noch zu erkennen die Fußgängerholzbrücke die dafür sorgte das die Arbeiter auch pünktlich an ihren Arbeitsplatz kamen. Wegen den ständigen Rangier und Zugverkehr in beide Richtungen war die Schranke oft sehr lange geschlossen. Die Brücke wurde inzwischen geschleift wie vieles andere auch.
Weg auch das sprichwörtlich herrliche kleine Fahrdienstleiterstellwerk mit Schrankenposten links im Bild. Deren Besatzung immer besonders freundlich grüßten sowie winkten bei unseren Vorbeifahren. Wir wie es sich gehört mit einen ordentlichen Achtungspfiff und erhobener Hand es freundlich lächelnd quittierten.

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Etwa 200 Meter dann hat die 44er auf Bernds Foto das oben beschriebene Stellwerk erreicht alles läuft dann so ab als müsste es so seien.
Noch etwas uriges ist zu erkennen auf seinen Bild ich meine die kleine Bude da mit Fenster. Es war die Hütte für die Zugan- und durchsagen die wir mitunter scherzhaft missbräuchlich für Artfremde Sprüche benutzten.
Man möge uns das heut noch verzeihen.

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Sollte einmal der Bahnhof Saalfeld keinen Platz für uns gehabt haben war eine Tasse Kaffee eine Selbstverständlichkeit mit dazu gehörigen Schwätzchen auf den Stellwerksposten.

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Das beschriebene Stellwerk aus einer ganz anderen Sicht.

Nachtschwärmer oder ein Foto ohne Sonnenschein
Nachtschwärmer oder ein Foto ohne Sonnenschein
Ralf Göhl

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Weg ist sie die Hütte der Gemütlichkeit ersetzt durch betonierte Kastenartige unromantische Gebilde die all das an Elektrik und Elektronik aufnehmen was eben so gebraucht wir um die Bahn zu bewegen. In Gegenzug wurde alles mit Oberleitungen überbaut für die heutigen modernen Strippenrutscher.

Alle Arbeiten waren längst verrichtet, Wagen aus- und eingesetzt mit den ortansässigen Rangierer. Der sich bereits in seiner wohlverdienten Pause befand. Sicher mal einen Griff in die Alublech- Brotbüchse wagte in der sich gut belegten Schnittchen befanden. Auch sein Kaffee war inzwischen auf Trinktemperatur herunter gekühlt. Nun macht sich die Aufsicht mit der roten Mütze am Zuge zu schaffen, Papiere fertig stellen, den Lokdienstzettel ausfüllen, dazu die Bremsrobe ausführen um den Zug dann dem Fahrdienstleiter fertig zu melden.
Der danach alles veranlasste so dass er für die 41er das Signal, kaum noch zu erkennen an einen Flügel im mächtig quellenden Rauch, nun auf Hf 2 > Fahrt mit Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40 km/h stellen konnte. Damit zugleich den Abfahrauftrag erteilte. Die nun zu dem Zeitpunkt der Aufnahme sich im vollen Gange sich befindet. Und was für eine Anfahrt die besser nicht seien könnte. Eine Anfahrt bei der für alle was dabei ist, nicht zuletzt für mich den Fotografen der immer schon Gefallen an den unbeschreiblichen 41er Sound findet.
Der Heizer machte hier auf seine eigene Art und Möglichkeiten auf sich aufmerksam in dem er Rudolstadt- Schwarza beinahe in einen Zustand der Nacht verdunkelte. Geholfen dabei hat ihm kräftig die kalte Luft im noch Winter ohne Schnee des Februars 1982.

Weitere Einblicke in den ehemaligen Bahnhof Rudolstadt- Schwarza von Bernd.



Euer Ralf

Commentaire 12

  • Jan-Henrik Sellin 20/07/2013 16:27

    Ein Dampflokfoto nach meinem Geschmack, Güterzug mit Industriekulisse.
    VG, Jan
  • CyranoPuschkin 12/08/2010 9:25

    DANKE Ralf, für das Bild - und v.a. auch den TEXT !!!
    Allein schon das Bild ist sehenswert, keine Frage.
    Aber erst Deine Geschichte(n) dazu, machen das Ganze so richtig LEBENdig und gewissermaßen zum Gesamt-Kunstwerk - im allerbesten Wortsinne !

    Leider habe ich diese Zeit - diese Szenerien - nicht mehr erlebt;
    aber Deine Schilderungen und Bilder machen sie schier LEBENDIG - was ja auch die Anmerkungen der "Zeitzeugen" belegen.
    DANKE für Deine Mühe - auch des "Geschichten "dazu" Schreibens" !!!
    Ich schätze das jedes Mal auf's Neue;
    und freu mich schon auf die angekündigte "Nachtaufnahme (samt Geschichte)" für's kommende WE :-) ... !
  • Silvester.Da.Cat | 10/08/2010 6:49

    Unbeschreiblich geniales Schauspiel .. *wow*

    Danke :)

    Grüße, Carsten
  • Christian Kruse 09/08/2010 13:49

    Geschichte und Bild sind wieder einzigartig wunderbar!!!
    Selbst wenn man nicht dabei war, so kommt man doch sofort ins Schwärmen und glaubt sich selber mitten drin!
    LG Christian
  • Jörg-M. Seifert 08/08/2010 20:00

    Jedes Bild ein Highligt, dass, wenn man diese Zeit miterlebt hat, mit einem seuftzer quittiert.

    Grüße
  • Ralf Göhl 08/08/2010 11:35

    Erst einmal Danke den harten Kern hier, viele andere bestätigen mit ihren Klick das auch ihnen Bild sowie das geschriebene gefällt.
    Immer ein Grund weiter zu machen solange das anhält die investierte Zeit nicht für die Katz ist zumal viele andere Dinge auf mich warten.

    @Bernd hat mit seinen Zitat;
    „Wenn du das, was du siehst, nicht fühlst, wirst du Andere nie dazu bringen, etwas zu fühlen, wenn sie deine Bilder betrachten.” Don McCullin ",
    genau den Kern der Sache getroffen.

    Euer Ralf
  • Hartmut Wohlfarth 06/08/2010 22:20

    Hallo Ralf, ja genau so und noch Deftiger sah es in Saalfeld aus, der Himmel schwarz !!
    Jetzt ist es Vorbei und die Grünen würden Amok laufen wenn sie das sehen müsten.
    VG Hartmut
    PS: Nicht wundern wenn Du in den nächsten Wochen nicht´s von mir hörst ich gehe ab Montag in Krankenhaus.
  • Klaus Kieslich 06/08/2010 17:47

    Volle Kraft voraus....top Präsentation
    Gruß Klaus
  • Andreas Tsrebo 06/08/2010 17:01

    beeindruckend, auch das "Ringsherum" gefällt mir gut
    VG
    andreas
  • Michael PK 06/08/2010 15:20

    Was für ein wunderbarer gemischter Güterzug...da kann man ruhig mal die Lupe rausholen...Riesig
  • blind lense 06/08/2010 13:00

    Ralf,

    zum Foto brauch ich nichts zu sagen. Das ist wie nicht anders zu erwarten großes Kino!

    Deinem Lob auf die Eisenbahner von einst, kann ich ein Erlebnis von gestern hinzufügen. Nicht erst seit kurzem gibt es Fahrplananordnungen für Sonderzüge. Nur Heutzutage werden sie entweder nicht gelesen oder nicht verstanden.

    Unser Sonderzug endet wie in der Fplo angegeben. Der Lokführer hängt die Maschine ab und meldet sich beim Fahrdienstleter, daß er bereit ist für den Lokumlauf. "Wie, was , Lokumlauf?" Die Fragen und Antworten gehen hin und her. Aus diesem Gleis ist keine Umfahrung zum Kopf machen möglich. Fazit: Die Betriebszentrale muß einschreiten. Das wäre früher nicht passiert. Der Fahrdienstleiter hätte gelesen, daß die Lok einen Umlauf braucht und hätte den Zug garnicht erst in dieses Gleis gelassen.
  • FDL Bernsbach 06/08/2010 11:50

    Was für ein herrliches Motiv...und ja, "es war einmal" könnte für die Jüngeren die diese Zeit nicht selbst erleben konnten wirklich wie aus einem Märchen klingen-für Die,die die Planzeit der Dampfloks selbst erlebt haben bringen Deine Bilder und Texte dazu die Erinnerung zurück!
    Und "solche Anfahrten" waren nicht extra gemacht sondern waren auf Grund der Zuglast notwendigkeit.
    Danke für das Klasse Bild und die Doku dazu.

    Grüsse und schönes WE vom FDL