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Gerald Wagner


Premium (Basic), Retz

Arp 214

In den 60er Jahren veröffentlichte Halton C. Arp nach etwa 4jähriger Arbeit am Mount Palomar seinen mittlerweilen legendären Katalog ungewöhnlicher Galaxien (Arp Atlas of peculiar galaxies). Der Katalog enthält 338 Objekte bzw. Objektgruppen mit Positionsangaben und teils selbst produzierten Aufnahmen mit dem 200 inch Reflektor auf Mount Palomar.

Arp versuchte, diese Objekte aufgrund ihrer visuellen Erscheinungsform zu klassifizieren und teilte sie in mehrere Gruppen und Untergruppen ein. Es war ein Versuch, auf empirischem Weg zum Verständnis, wie Galaxien entstehen und sich entwickeln, beizutragen. In der Folge beschäftigte sich Arp weiter mit aktiven Galaxien und Quasaren und entwickelte daraus eine kontroversielle Theorie, die die enorme Rotverschiebung der Quasare und einiger Galaxienhaufen als Entwicklungseffekt und nicht, wie in der konventionellen Big Bang-Theorie angenommen, als Effekt der Expansion des Universums, zu erklären versucht.

Bei den Arp-Galaxien handelt es sich meist um wechselwirkende Galaxien, die Störungen durch Gezeitenkräfte in ihrer Spiralstruktur zeigen, wie sie z.B. im Bild von M51 (http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/714283/display/8646887) sehr deutlich zu sehen sind. Das Bild von NGC 3718 im Großen Bären, das als Objekt 214 in Arp's Atlas katalogisiert ist, zeigt einen im Radiobereich aktiven Kern, der von einer stark verworfenen Gas/Staubscheibe - markiert durch die dunklen Staubbänder quer über dem Kern - umgeben ist.

Die Aufnahme gelang am 21. 4. 07 mit meinem 10" Newton f 3.8/960 mm und der ST2000XM. Die Belichtungszeit für den Luminanzkanal betrug 10 x 10 min, für R, G und B je 3 x 10 min ungebinned.

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