Auf dem Röhrensteig mit Blick auf Schloss Burgk
Durch die Vögte von Gera (Vorfahren der Reußen) wurde schon im Mittelalter an der wehrtechnisch günstig gelegenen Stelle eine Burg errichtet. Nach einer zeitweiligen Veräußerung an die Deutschritter kam es wieder zu den Geraer Vögten (später Herren), um nach deren Aussterben an die Greizer Reußen zu fallen. Innerhalb der Älteren Linie des Hauses Reuß war Burgk von 1596 bis 1640 und von 1668 bis 1697 eine eigene Herrschaft, nämlich Reuß-Burgk, mit Burgk als Residenzort. Diese Herrschaft umfasste jedoch nur ein kleines Territorium mit wenigen Ortschaften.
Die Burg wurde 1403 zum Schloss ausgebaut. Heinrich II. Reuß von Burgk (1575–1639) machte dieses zu seiner Residenz. Bemerkenswert ist der von Wallenstein 1632 der Herrschaft ausgestellte Schutzbrief, der für einen beträchtlichen Geldbetrag erworben wurde und die Zerstörung des Schlosses und der Ortschaft in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges zu verhindern half.
1697 wurde das jüngere Haus Reuß-Burgk von Heinrich XIII., Graf Reuß zu Untergreiz (1675–1733), beerbt. Fortan diente das Schloss als Jagd- und Sommersitz der auf dem Greizer Unterschloss residierenden Grafen. Sein Sohn Heinrich III. (1733–1768) ließ es umfassend modernisieren. Der Ostturm wurde abgetragen und die Vorderfront erneuert. Die Fenster wurden verbreitert und mit neuen Gewänden versehen. Auch der Aborterker und das Sommerhäuschen wurden entfernt. Da es an einem Garten fehlte, ließ der Graf den südlich gelegenen Bergsporn planieren und gestaltete auch den „Sophienweg“ zum Lusthaus. Mit dem Park wurde eine Anlage geschaffen, die den Charakter des Bauwerks endgültig hin zum Lustschloss bestimmte. 1763 erfolgte die Innenausstattung. Mit diesen Maßnahmen schufen sich die Grafen ein repräsentatives Jagd- und Lustschloss.
Schloss Burgk vom Tal der Saale aus gesehen
Nach dem Tode Heinrichs III. 1768 fielen Untergreiz und Burgk an Graf Heinrich XI. Reuss zu Obergreiz, der 1778 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde, als Fürst Reuß älterer Linie. Die ältere und die jüngere Linie verloren durch die Novemberrevolution von 1918 ihre Throne. Als die Ältere Linie mit Heinrich XXIV. 1927 im Mannesstamm erlosch, fiel Schloss Burgk an seine Schwester Hermine, die seit 1922 mit dem Ex-Kaiser Wilhelm II. verheiratet war. Sie trat das Schloss 1933 an ihre Schwester Ida ab, die Ehefrau des Fürsten Christoph Martin zu Stolberg-Roßla. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Schloss durch Enteignung in staatlichen Besitz und wurde 1952 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Da es bis 1945 im Familienbesitz geblieben war und auch danach der Plünderung entging, ist eine reiche Innenausstattung vorhanden, die durch Einrichtungsgegenstände und Kunstwerke aus anderen Schlössern ergänzt wurde.
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