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Auf der Durchreise

Seid ihr jemals um eine Ecke gebogen, auf eurem üblichen Weg zur Arbeit, Schule oder Stammkneipe und musstet überraschend vor einer Absperrung stehen bleiben? Mir passiert das manchmal und ich muss gestehen, dass ich die ersten paar Sekunden völlig ratlos bin. „Was mach ich denn jetzt bloss?“ ist meist der erste Gedanke. Der zweite wird sich darum drehen, dass es doch wirklich unglaublich viele Baustellen in dieser Stadt gibt. Beim nächsten Gedanken, habe ich mich bereits umgedreht und mich auf die Alternativ-Route begeben. „Eigentlich ist es gar kein Umweg“. Auf einmal gehe ich durch ein mir unbekanntes Quartier, sehe neue Häuser und neue Geschäfte und fremde Menschen, welche meine Nachbarn sind. Ich verstehe langsam, was es mit den „ausgetrampelten Pfaden“ auf sich hat. In vielen Bereichen des Lebens schleicht sich eine gewisse Routine ein, deren man sich gar nicht bewusst ist. Immer auf der linken Seite des Bettes schlafen, Kaffeepause um 10:30 Uhr, immer Pizza Tonno bestellen oder im gleichen Laden einkaufen (da kennt wohl ein jeder von uns noch ein Dutzend anderer Beispiele). Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wie es so schön heisst. Aus Bequemlichkeit und aus Sicherheit, gehen wir die bekannten Wege. Und unbemerkt und schleichend und ohne dass man sich versieht sind die Pfade zu tiefen Gräben geworden. Gewohnheit hat die gefährliche Eigenschaft, dass sie verhindert neue Erfahrungen zu sammeln und wir so selber unsere eigenen Möglichkeiten einschränkt. Gewohnheiten sind Barrieren im Kopf und leider sind diese oftmals schwerer zu umgehen als eine Strassensperre.

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