Bachkirche Arnstadt
"Bei der Einweihung der "Neuen Kirche" im Jahre 1683 konnte man sich aus finanziellen Gründen keinen Farbanstrich für das Kircheninnere leisten, geschweige denn sich den Traum einer Orgel erfüllen. Erst 1699, 16 Jahre nach Weihe der Kirche, ergab sich die Möglichkeit, eine Orgel für die Kirche zu planen: Man hatte Geld angespart und über die restlichen 800 Gulden eine Spende durch den Arnstädter Kauf- und Handelsmann Wilhelm Magen erhalten. Letzterer gab das Geld mit der Bitte um eine Begräbnisstätte für sich und seine Witwe in dieser Kirche.
Nach der Zustimmung zu diesem Ersuchen konnte man eine Orgel bestellen. Auf Empfehlung tat man dies bei Johann Friedrich Wender aus Mühlhausen/Thüringen. Er hatte einen sehr guten Ruf als Orgelbauer. In dem original erhaltenen Vertrag aus dem Jahr 1699 wird uns die Disposition mitgeteilt (s. u.). Laut Vertrag umfasste das Instrument 21 Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedal und sollte 1701 fertig werden. Friedrich Wender hatte jedoch zunächst einen anderen Auftrag zu erfüllen: Die Restaurierung der Orgel in der Stadtkirche zu Weimar musste durch ihn zu Ende geführt werden, was offensichtlich Probleme bereitete und Verzögerung brachte. Aus diesem Grund entschuldigte er sich mehrfach schriftlich in Arnstadt und bat um Geduld.
Ende Juni 1703 stand dann endlich die fertige Orgel auf der separaten Empore und wartete auf ihre fachliche Prüfung. Diese erfolgte, auf Anraten der Familie Bach, durch den 18-jährigen Johann Sebastian Bach (1685 - 1750). Die Familie Bach war in Arnstadt seit Jahrzehnten mit den vielfältigsten musikalischen Aufgaben betraut, so dass die Empfehlung zur Orgelabnahme durchaus Gewicht hatte. Der einmalige Vorgang, daß ein 18-jähriger eine fertig gestellte Orgel prüft, erwies sich für die kleine Stadt nachträglich als glücklicher Umstand, von dem man in der Gegenwart noch profitiert. Wer ahnte damals schon, welch zukünftiges musikalisches Genie da an der Orgel saß. Allerdings gefiel dem Rat und den Verantwortlichen das Orgelspiel des jungen Johann Sebastians bei der Orgelprüfung so gut, dass man ihn kurzerhand als Organist an der "Neuen Kirche" verpflichtete. Am 9. August 1703 schloss man mit J. S. Bach einen Arbeitsvertrag und fortan war er "Organist bei der Neuen Kirche". Später gewann dadurch die von J. Fr. Wender 1703 erbaute Orgel enorme Bedeutung. Auch das konnte wohl niemand ahnen."
(Entnommen aus einem Artikel von Gottfried Preller)
picture-e GALLERY70 30/12/2016 22:38
Ich bin ein Fan sakraler Kunst, als Werk und als das, was man mit dem Werk, hier, der Orgel, alles Fantastische machen kann. LG von picture-e (Elmar) vom Iphone gesendet P.S. GE soll heißen: 5 Sterne Hotel Grand Elyseé† Bernd Niedziolka 27/11/2016 0:56
klasse Bildgestaltung, mir gefällt der symmetrische BildaufbauLG Bernd
Wilfried Humann 24/11/2016 18:17
Ein schönes Instrument gut ins Licht "gerückt". Das Bild gefällt mir besser! LG WilfriedKeims-Ukas 24/11/2016 11:33
Immer wieder ein würdiger Anblick solch eine Orgel.Die Lichtverhältnisse stets kompliziert, das leichte Rauschen stört mich daher nicht, ein Nachteil bei starken Vergrößerungen.
Moderation wie immer perfekt!
LG, Uwe!
Hans Mentzschel 24/11/2016 9:05
Wunderschön! Fein fotografiert! Gründliche Info!LG Hans Me.
Andreas Liwinskas 24/11/2016 7:43
Ein schönes Instrument bestens fotografiert !...LG AndreasClara Hase 23/11/2016 23:22
wusste ichs doch, das ich diese Orgel schon von dir sahHier sieht man auch im Deckengewölbe leichtes Rauschen - Iso 6400 - ich habs jetzt auch mal auf automatische anpassung gestellt - geht nicht immer gut aus.
ich kann dein kleines Thumb leider nicht öffnen- es müsste schon öffentlich sein, im Ordner fürs Portfolio ohne es für AMs freizugeben
Denn ich denke gerade, in der Entfernung etwas nicht genau zu erkennen, ist besser, als so nah wie hier oben - auch fallen so nah leichte Überstrahlungen und sehr leichte Unschärfe auf.