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Sandy Franz


Premium (Complete), Marktleuthen

Bärenfang

Die Geschichte des Bärenfanges lässt sich gut rekonstruieren, obwohl Dokumente wie Zeichnungen vom Bau fehlen. Daher ist das genaue Baujahr unbekannt. Im Staatsarchiv Bamberg gibt es jedoch zahlreiche indirekte Hinweise auf den Bärenfang. Sie wurden schon vom ehemaligen Kreisheimatpfleger Karl Dietel zusammengetragen und befinden sich in seiner Zettelsammlung im Stadtarchiv Münchberg.

Der erste schriftliche Hinweis befindet sich in einer Rechnung des markgräflichen Kastenamtes Münchberg vom 3. April 1656. Darin werden „vier Futtermees Hafer für acht Fronpferde“ abgerechnet, welche zum Transport des im Bärenfang am Waldstein gefangenen Bären nach Gefrees benötigt wurden. Von dort wurde das Raubtier weiter nach Bayreuth geschafft, wo die Markgrafen im Thiergarten die beliebte Bärenhatz durchführten.

Vor 350 Jahren wurde also wahrscheinlich der erste Bär am Waldstein lebend gefangen. Der Bärenfang war etwa 100 Jahre in Betrieb, in denen durchschnittlich fast jedes Jahr ein Raubtier in die Falle ging. Nachgelesen werden kann dies immer wieder in den Rechnungen des markgräflichen Oberamtes Stockenroth. Oftmals ist auch von Reparaturen die Rede, bei denen die Bauern Frondienste leisten mussten. Ein Waldsteinbär wurde als Sehenswürdigkeit in das Naturalienkabinett nach Erlangen gebracht, andere stellte man angeblich auf Jahrmärkten zur Schau.

Das letzte Raubtier soll dort im Jahre 1760 gefangen worden sein. Der letzte Bär des Fichtelgebirges lebte bis 1769, es war, wie es heißt, ein ziemlich zahmes Tier, das den Holzfällern aus der Hand fraß, den Förster von Vordorf jedoch als seinen Todfeind betrachtete und von Letzterem in Notwehr erschossen wurde. Daher werden die Vordorfer noch heute „die Bären“ genannt.

Als um 1780 erneut verdächtige Spuren entdeckt wurden, besserte man den Bärenfang nochmals aus. Angeblich fing man aber lediglich zwei Kapuziner, die sich bei ihrer Wanderung über den Waldstein vor dem Regen schützen wollten.

In der Folgezeit verfiel die Bärenfalle zusehends und schon um 1800 weckten die glatt behauenen Granitquader der Ruine die Begehrlichkeiten verschiedener Bauherren. Die wertvollen Steine sollten erst zum Bau eines Forsthauses in Sparneck und dann für eine Fabrik in Münchberg verwendet werden. Dazu kam es jedoch nicht. Schließlich versuchte im Jahre 1816 der Unterförster Schöntag aus Zell, das verfallene Bauwerk abzureißen und die Steine für seinen Hausbau zu verwenden. Der Sparnecker Oberförster Otto konnte dieses Vorhaben gerade noch verhindern. Er schrieb an das Forstamt Selb:

„Es ist äußerst schändlich und unvernünftig von einem königlichen Staatsdiener gehandelt, wenn dieser ein sehr seltenes, vielleicht in unserm ganzen Königreich sich nicht wieder vorfindendes Alterthum nicht zu würdigen weiß, und sich gar erdreistet, bey dem königlichen Rentamt Münchberg um die käufliche Überlassung desselben und die Erlaubnis nachzusuchen, solches zu demoliren.“

Der Oberförster wäre sogar bereit gewesen, bei einer öffentlichen Versteigerung „allzeit fünf Gulden mehr zu bieten als die andern und sie aus eigener Tasche zu bezahlen, um dieses Alterthum an Ort und Stelle stehen lassen zu dürfen“. Diesem Einsatz ist es zu verdanken, dass 2006 das 350-jährige Bestehen des Bärenfanges gefeiert werden konnte.






















































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APN ILCE-7RM3
Objectif FE 24-105mm F4 G OSS
Ouverture 16
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Focale 26.0 mm
ISO 160