Bundeshauptstadt gepfändet, und zwar großflächig !

Bundeshauptstadt gepfändet, und zwar großflächig !

Kuckucke, die aufklebbaren Pfändungssymbole tätiger Gerichtsvollzieher, sah man am 1. Juni dieses Jahres, am Tag des Pokalendspieles zwischen Münschen und Stuttgart auf zahlreichen Objekten in der Hauptstadt Berlin. Zwischen ungläubig und belustigt waren die Gesichtsausdrücke vorübergehender Passanten, wie mein Foto vom Vormittag dieses Tages vom Pariser Platz am Brandenburger Tor belegt. Die Berliner Sicherheitskräfte hatten zuvor die nicht einmal farblich auf den ersten Blick unterscheidbaren insgesamt alle irgendwie rot gekleideten Fußballfans auf ihren Wegen zum außerhalb des Stadtzentrums liegenden Olympiastadions durch die Zuweisung ihrer Zufahrtsverkehrsmittel separiert: So hatten die Stuttgarter Fans die S-Bahn-Linie, der Bayern-Fans die U-Bahn-Linie zum Olympiastadion zu nutzen. Viele im Verlauf des Tages in der Innenstadt anzutreffende Fußballfans der Stuttgarter Mannschaft haben wohl in einer großen Aktion die Hauptstadt "gepfändet", indem sie auf zahlreiche Objekte wie diese historische Laterne vor dem Brandenburger Tor jene Aufkleber aufbrachten, die den Betrachter und Leser darüber informierten, dass die beklebten Objekte ab sofort Eigentum der Stadt Stuttgart seien. Begründet wurde die Maßnahme der Hauptstadtpfändung von darauf angesprochenen Aufbringern der amtlichen Pfändungssiegel mit der Begründung eines wohl über Jahrzehnte andauernden als sehr einseitig und ungerecht empfundenen Länderfinanzansgleiches. Weitere Kuckucke als Symbol eines Eigentümerwechsels der Objekte und Bauwerke wurden gesehen auf dem Funktum am Alexanderplatz, auf dem Schloss Bellvue, dem Reichstag, dem Olympiastadion, dem Hotel Adlon Untern Linden, der Deutschen Oper Berlin, der Gedächtniskirche, dem Hauptbahnhof, dem Ägyptischen Museum, dem Zoologischen Garten, der Wilhelm-Foerster-Sternwarte, dem Schloss Tegel, dem ICC Messegelände, dem Berliner Dom, dem Holocaust-Mahnmahl, zahlreichen Hochhäusern und Centern am Potsdamer Platz, der Charité, dem "roten Rathaus" sowie zahlreichen weiteren Sehenswürdigkeiten und Bahnhöfen. Sicher werden die Stadt und das Land Berlin diese Pfändungen und Eingemeindung in das Land Badenwürtemberg nicht ohne eine juristische Prüfung akzeptieren. Man darf gespannt sein.