Retour à la liste
Das saubere Wasser im Schlachtensee

Das saubere Wasser im Schlachtensee

4 300 18

smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Das saubere Wasser im Schlachtensee

[Schlachtensee, Grunewald • Berlin-Zehlendorf, 13. April 2024]

Durch den "märkischen Sand" der Eiszeit sind die Berliner Gewässer nahezu selbstreinigend.
Wen's interessiert, hier eine Gewässerbewertung des LaGeSo Berlin:

Zufluss bekommt der See aus gereinigtem Havelwasser und der anliegenden Regenkanalisation.
Dadurch ist das Wasser nährstoffarm, es bilden sich weder Algen noch Cyanobakterien.
(Am Grund erkennt man eine Schale der Flussperlmuschel – tatsächlich ein gutes Zeichen.)

Wer will, darf in diesem Trinkwasser-Reservoir sogar baden, auf eigene Gefahr.
Mit dem sommerlichen Wasserpflanzenwachstum vermehren sich allerdings Saugwürmer.
Deren Larven, die Zerkarien, verursachen juckende Hautausschläge.
Die gibt's auch in Berlins beliebtestem Badegewässer, dem Wannsee, nur eine S-Bahn-Station weiter.

Das größte Problem sind aber Mensch und Hund. So habe ich auf die geplante Bärlauch-Ernte verzichtet.
Die Hunde scheißen nicht nur am ausgewiesenen Auslaufgebiet ans Ufer und ins Wasser, sondern überall.

Commentaire 18

  • Zwecke 19/04/2024 19:21

    Ich kann das Bestätigen, als ich noch in Seelow und Fürstenwalde wohnte.
    Die Seen in Brandenburg und Mecklenburg sind sauberer als bei uns in Thüringen.
    Eine große Ausnahme ist der Spreewald.
    MfG Horst
  • Dorothee 9 18/04/2024 19:32

    1) Dass Baden im Trinkwasser-Reservoir erlaubt ist, finde ich abartig.
    2) Hunde müssen nun mal müssen, dafür können
    sie nun nichts. Aber der Mensch soll es wegräumen.
  • ralf mann 18/04/2024 13:36

    Der Dreck hat sich wohl auf dem Grund abgesetzt, aber offenbar sind das Pflanzenreste.
    Heute habe ich es auch wieder bei der Morgenrunde gesehen ... manche Hundebesitzer scheißen drauf, die Fäkalie ihres Hundes vom Fußweg zu wegzuräumen.
    Gruß Ralf
  • Frank ZimmermannBB 18/04/2024 12:38

    Der Schlachtensee ist tatsächlich sehr sauber aus genannten Gründen. Aber die von dir genannte Selbstreinigungskraft der Berliner Gewässer ist so bei weitem nicht in vielen zutreffend. Und Schlachtensee und Barschsee sind nur wegen der vorgeschalteten Wasserreinigung bei der Einleitung so sauber und überhaupt mit Wasser gefüllt. Sonst würden ihnen wohl mittlerweile 2 m fehlen  und es wären stinkende Pfützen! Und die Flussperlmuschel gibt es in Berlin und Brandenburg nicht, du meinst die Große Flussmuschel (Unio tumidus)!
    Beste Grüße
    Frank
    • smokeonthewater 18/04/2024 19:02

      Da vertraue ich Dir gern, dass das die Große Flussmuschel ist. Aus Hessen und Sachsen kannte ich nur die Flussperlmuschel. Ich nehme an, auch die Flussmuschel ist ein guter Umweltindikator.

      Selbstverständlich ist ein Zufluss wie auch ein Abfluss nötig, damit ein See nicht umkippt. Der Sandboden ist meiner Meinung nach aber schon ein guter Filter, weil sich nicht alles darauf als Schlamm ablagert, sondern nach dem Zersetzen tiefer sackt. Bei geringer Mächtigkeit der Sandschicht sicher mit weniger Erfolg.

      Im sandreichen Spandauer Forst sah das Wasser erstaunlich rein aus, und da wird das Wasser erst hinterher gereinigt. Im Stadtgebiet relativ viele Trinkwassergebiete zu haben dürfte durchaus auf den Sand zurückzuführen. Aber als Naturschützer hast Du sicher mehr Hintergrundwissen, als ich mir beim Überfliegen der Infos aneignen konnte.
      LG Dieter
    • Frank ZimmermannBB 19/04/2024 8:25

      Mit der Filterwirkung des Sandes hast du natürlich grundsätzlich Recht. Aber es ist ja immer entscheidend was an Nährstoffen reinkommt und in vielen Gewässern auch, ob wühlende Fische drin sind. Denn das in Gewässern für das Algenwachstum limitierende Phosphat liegt in den Sedimentschichten am Seeboden. Wird das aufgewühlt, wird Phosphat mobilisiert und gelangt zurück in den Kreislauf. Und da die Fischzönosen fast in jedem Gewässer gestört sind (zu viele Weißfische, zu wenig Raubfische), passiert da sehr oft. Der wunderbare Stechlin macht seit Jahren diesen Prozess durch und ist jetzt statt oligotroph wie noch vor 40 Jahren jetzt eutroph, mit verheerenden Folgen.
      Beste Grüße
      Frank
    • smokeonthewater 19/04/2024 16:24

      Da stimme ich Dir zu. Die Prozesse in Gewässern sind komplex. Im Schlachtensee scheint es nicht viele Fische zu geben, so dass das LaGeSo kein Algenwachstum bescheinigt. Hauptsache, der Mensch bringt diese Gleichgewichte nicht durcheinander so wie am Stechlin.
      LG Dieter
  • Fotobock 18/04/2024 12:21

    Das reizt wirklich zu einem Bad, wenn es dann wärmer ist. Leider ist es bei uns oft bei den Seen so, dass zu viele Wasservögel das Wasser "verschmutzen" Lg Barbara
  • Susan A. Sense 18/04/2024 10:28

    Meine Schwiegermutter wohnt ganz nah am Grunewald und geht mit Ihrem Hund auch immer 3-4 pro Woche stundenlang im Grunewald spazieren (und sie wird im Juni 90), aber sie hat Tütchen dabei und sammelt alles vorschriftsmäßig ein. 

    Und hier im Pberg sieht man auch kaum noch Häufchen (ein großer Unterschied zu früher), weil die meisten Hundehalter die Hinterlassenschaften brav einsammeln.

    Aber natürlich machen es nicht ALLE so, leider …
  • Marina Luise 18/04/2024 8:23

    Das könnte auch in einer Galerie hängen in der Modernenabteilung! :)

    Und das leidige Thema Hundehinterlassenschaften sind - es ist so!! - menschgemacht!
    Hunde können auch nicht 'durch die Rippen schwitzen' und sie können auch nicht ihre Häufchen aufheben - die Schweine sind die Halter, die das dann liegenlassen ...
  • Arndt Deckers 18/04/2024 6:24

    Wir sind auf dem richtigen Weg   :-)

    Arndt