Das wars.....
Auf einer Arbeitsreise im winterlichen Island versuchte ich einen bestimmten Punkt mit dem Jeep zu erreichen.
Es blieb bei Versuch wie das Bild beweist.....
Die Fahrpiste befindet sich hier zwischen zwei Böschungen die über Nacht durch einen heftigen Sturm mit Triebschnee aufgefüllt wurden. Da hätte auch die genaueste Satelliten Navigation versagt.
Es folgte stundenlanges Ausschaufeln, zum Glück waren die Wettervorhersagen stabil, wenigsten dieser Faktor bedeutete keinen Stress.
Wenn es für die Rückfahrt die eigene Fahrspur zuschneit oder durch den Wind verweht, kann es wirklich ungemütlich werden.
In dieser Situation habe ich mir endgültig hinter die Ohren geschrieben: Nur noch mit gleichwertigem Begleitfahrzeug solche Übungen durchziehen!
Lieber René
Nachträglich nochmals ein Dankeschön für deine Schaufelkünste!
Und bitte mache mir den Gefallen:
Fahre in Zukunft nie mehr ohne Begleitfahrzeug solche Strecken....
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Weitere Tips zu Reisen im winterlichen Island:
Da ich oft Anfrage über die Verhältnisse in Island während der Winterzeit bekomme hier noch einige Gedanken.
Bereise Island jeweils Mitte Februar bis Mitte März.
Besonders die Südregion eröffnet interessante Winterperspektiven.
Ein Höhepunkt ist die Gletscherlagune Jökulsarlon vor Höfn.
Auch die Küstenlandschaft bei Vik sowie die Region um Skaftafell ist empfehlenswert.
Temperatur:
Selten unter 15 Minus Grad, oft um den Gefrierpunkt. Habe aber auch schon Regentage und keine Schneelandschaften angetroffen.
Wetter:
Habe schon viele Islandreisen erlebt, übers Wetter gibt es nur zu sagen, es findet jeden Tag statt.
Heftige Orkan-Schneestürme bis zu mehrstündigem Sonnenschein alles. Schneller Wetterwechsel.
Licht:
Sonnenaufgang nach 9.00 Uhr / Sonnenuntergang um 18.00 Uhr (Mitte Februar)
Strassen:
Die Ringstrasse wird oft vom Schneepflug geräumt (keine Schwarzräumung), Nebenstrassen gleich reines Abenteuer. Glatteis und Verwehungen jederzeit möglich.
Abstecher ins Hochland sind ersten Verboten und zweitens Lebensgefährlich!
Ausgenommen organisierte Spezialtouren.
Fahrzeuge:
Nur 4x4 Geländejeeps empfohlen, Spikesreifen, Schaufeln, Abschleppseile, wenn möglich gleichwertiges Begleitfahrzeug!
Wenn möglich mit Dieselfahrzeuge reisen. Erstens grössere Rechweite und zweitens bedeutend günstigere Treibstoffkosten. (Stand Februar 02)
Persönliche Ausrüstung:
Perfekte Winterbekleidung, guter Windschutz!!
Im Jeep kleine Kochmöglichkeit und Notverpflegung mitführen.
Reservetreibstoff nicht vergessen.
Schlussbemerkung:
Meine Bilder sind über mehrere Jahre entstanden, es braucht eben viel Glück, Geduld und Ausdauer.
Die Gletscherlagune im sonnigen Winterlicht ist wirklich keine Selbstverständlichkeit....
Gut Licht!
Markus
Markus A. Bissig 11/05/2002 9:57
@René
Lieber René
Das waren noch Zeiten, als wir auf unserer Erstreise mit der 4x4 Gurke das Land erkundeten.
Es ist schon so, die höhere Macht ist für uns ein guter Schutzengel. Meine Beziehung zur Religion hat sich ja auch in Island (und natürlich besonders in Myanmar) neu definiert.
Überhaupt, diese beiden Länder beginnen meinen eigenen Charakter sowie meine Lebenseinstellung nachhaltig zu verändern.
Ich habe für mich eine grosse gefunden, ein unbeschreibliches Erlebnis!
Gruss aus GR-ischa
Markus
PS:
(Snaefelsnes lässt grüssen..) rollen wir die Geschichte nochmals auf?
Du weist ja, das linke Schneefeld hätte überhaupt keine Probleme bereitet.....
René Baldinger 10/05/2002 22:52
PS: Noch eine Anmerkung zum alleine fah-ren (es kommt nicht die Porsmörk), wir
haben unser Glück schon vielfach stra-
paziert, darum danke ich an dieser
Stelle einer höheren Macht und Dir,
dass bei all unseren Reisen, ob mit
Gästen oder auf Reko, alles gut ge-
gangen ist.
René
René Baldinger 10/05/2002 22:49
Lieber MarkusAls Mitleidender an dieser Übung muss
ich Dir entgegnen, besorg dir ein
richtiges GPS, dann bleibst du be-
stimmt auf den grossen, breiten und
geräumten Strassen. Nach all unseren
Reko-Reisen kann ich mit gutem Gewis-
sen sagen, ob bei Sonne (Snaefelsnes
lässt grüssen..) oder Nebel, ob bei
schönem Wetter oder Sturm, du hast
immer das feine "Gspüri" für die tief-
sten und mühsamsten Löcher. Aber Du
weisst ja, dass ich fürs Leben gerne
schaufle.... - nein Spass beiseite,
es war und ist immer de Plausch, wenn
wir gemeinsam unterwegs sind. Ich kann
da nur sagen > S'würd mir öpis fähle
Markus A. Bissig 10/05/2002 14:51
@Roland Zumbühl
Danke für dein Mitgefühl!
Ja das fast unbeteiligte Auto, durch meine vielen Islandfahrten habe ich eine spezielle und auch intensive Beziehung zu den Fahrzeugen bekommen. Diese sind oft ein lebenswichtiges Instrument.
@
Chris Waikiki
Dieter hat Dir ja bereits die Antwort darauf gegeben.
Von da aus hätte der Schneetöff sicher gute Dienste erwiesen, aber eben das Gefährt muss zuerst mit einem Anhänger vor Ort transportiert werden.
Mit einem Anhänger hätte der Jeep schon lange vor dieser Stelle den Geist aufgegeben.
@
Frank Moser
und
Dieter Graser
und
Christian Kreuzer
Vielen Dank für Eure Zeilen!
Lieben Gruss aus den Schweizerbergen
Markus
Christian Kreuzer 10/05/2002 13:46
Das Geländefahrzeug scheint etwas hilflos in die winterliche Gegend zu schauen, und auch die Schaufel steht resigniert da.Bewundernswert, dass du Markus, sogar noch in dieser (im wahrsten Sinne des Wortes) "auswegslosen" Situaton diese wunderbare Lichtstimmung gesehen und in diesem Bild umgesetzt hast.
Eine tolle Fotografie zu einer Geschichte, die dein (fotografisches) Leben schrieb... ;-))
Viele Grüsse aus dem erblühenden Wallis
Christian
Dieter Graser 10/05/2002 9:43
@Markus:... daß Du noch die Ruhe für ein Bild in bekannter Qualität aufgebracht hast. Respekt.
@Chris:
Snowmobile gibts nur im Rahmen geführter Touristen-Ausfahrten zu mieten. Zusätzlich bräuchtest Du noch einen 4X4 und einen Hänger. Und auch hier gilt: niemals allein, und auch dann nur mit SEHR erfahrener Begleitung.
Dieter
Frank Moser 09/05/2002 21:02
Interessante Bild-Geschichte!Der mich im Moment beherrschende Gedanke ist: Am liebsten würde ich dich begleiten (auch nach Griechenland, Italien,...)!
Du erlebst und siehst offenbar eine Menge und verstehst es sehr gut, uns teilhaben zu lassen - leider nur am Monitor!
Gruß Frank.
Chris Waikiki 09/05/2002 20:40
Denke mal, hier wäre ein Snowmobile doch besser angebracht. Gibts dort sowas auch zu mieten?lg Chris
Roland Zumbühl 09/05/2002 20:22
Die Geschichte, die hinter einem Bild steckt, bedeutet mir manchmal mehr, als das Bild, weil dieses dann eher zum Beweisstück (Dokument) wird.Hier hast Du Dokument und Geschichte wunderbar verknüpft, und ich als Unbeteiligter bin mitten im Geschehen. Ich friere mit Euch und schaufle mit - herrlich dieser verklärte, helle, fast unbeteiligte Blick des Autos...
Markus A. Bissig 09/05/2002 19:26
@Markus
Danke für Deine Worte!
Lieben Gruss
Markus
Markus A. Bissig 09/05/2002 19:25
@Dirk
Island, besonders im Winter, mit Kinder zu bereisen würde ich nicht sehr empfehlen. Die Winterzeit hat schon eigene Spielregeln, diese sind teilweise recht ungemütlich.
Es gibt ja auch bereits einige Anbieter, die sogenannte Winterreisen durch Island im Programm führen. Diese Angebote beschränken sich jedoch meist auf die Regionen rund um die Hauptstadt.
Die absoluten Winterhöhepunkte sind somit kaum erreichbar.
Mit meinen jüngsten Kids, dazumal 14 Jahre alt, reiste ich einmal im Oktober durch Island. Dieses Alter betrachte ich als Minimum.
Schönen Abend und lieben Gruss auch an Deine Familie!
Markus
Dirk Frantzen 09/05/2002 17:23
Hallo Markus,vielen Dank für das schöne Foto und den sehr informativen Text. Meine Frau war schon einmal in Island, ich leider nicht. Wir würden gerne mal im Winter dort hin fahren, aber wenn ich das so lese, überleg ichs nochmal. So schön die Winterfotos von Dir und Bruno sind, so strapazios scheint es auch zu sein. Da wir ohnehin immer nur mit unserem kleinen Sohn reisen können, erscheint mir Island im Winter für die nächsten Jahre keine gute Idee.
Auf jedenfall ein sehr gutes Reportagefoto.
Viele Grüße
Dirk