Der Kollege mit dem Schulterhalfter
Bei den "im Gesamteindruck ähnlichen" hellen Mäusebussarden gibt es sehr viel mehr Variation der Unterseitenmuster als bei den entsprechenden (besonders den jungen) Raufußbussarden.
Die haben mehr (und zwar die allermeisten) so eine kugelsichere Weste an (leider nur als Muster, während sie etwa in Österreich wohl besser mit einer funktionsfähigen dran wären).
Aber dieser Mäusebussard hat auch noch das besonders hübsche Modell im Flammenwerfer-Design, wie es wohl sonst eher fürs "Milieu" erdacht worden war ;-)
Und wenn dieser bussardtypische Flankenfleck etwas ausgedehnter ist, dann kann das bei "normaler Beleuchtung" schon dem dunklen Raufußbauchschild recht ähnlich sehen. Dieser hier fliegt allerdings noch über Schnee, wobei sie alle "bisschen anders" aussehen, als man sie "eigentlich kennt".
(Für diejenigen, denen da noch etwas die "Schärfe-Diskussion" nachklingt, sei noch bemerkt, dass es sowohl dem Wildlife-Charakter als auch der jeweiligen Erläuterung überhaupt keinen Abbruch getan hätte, wenn dies Bild und erst recht das vom Raufuß, ruhig hätten etwas schärfer sein können!
Um das festzustellen, muss ich aber jedenfalls nicht einen Drittaccount incl. Geschlechtsumwandlung auf mich nehmen! ;-))
B. Walker 14/12/2010 5:45
Das wäre schon ein echter Rätselbussard für mich, was aber nicht an der für manche hier möglicherweise fehlenden Schärfe liegt! ;-)LG Bernhard
Annette Ralla 13/12/2010 7:39
@Hans Link:.... es soll auch Vogelfotografen geben, welche die Vögel lieben und gerne beobachten....
Gruß Annette
Axel Sand 12/12/2010 22:11
Hallo WulfDeine Erklärung ist wieder ausgezeichnet und sehr informativ.
Ich bin auch immer wieder überrascht, wie die Bussarde als relativ langsame Flieger es schaffen, bei langem Anflug erfolgreich zu sein. Beeindruckt bin ich von ihrer Fähigkeit, die Beute auf größere Entfernung überhaupt auszumachen.
Ich möchte der Schärfediskussion nur noch hinzufügen, das es sich wahrscheinlich wieder um eine bestimmte Person handelt, die meiner Meinung nach dringend ärztlicher Hilfe bedarf und ich kann das beurteilen, weil ich selber seit dreissig Jahren im medizinischen Bereich tätig bin und diese Symptome kenne :-)
Gruß
Axel
Susi Kröger 12/12/2010 15:39
ui... das design wird trends setzen, schätze ich...!! :-)lg susi
Marina Luise 12/12/2010 11:27
So eine 'Unterseite' habe ich hier noch nie fliegen sehen! Klasse gemacht!Und zu deinem Nachsatz: Bleibe so authentisch! ;))
@Hans - im Dritten Reich gab's das auch schon - die erlaubte Kunst und die "entartete"!
Jetzt gibt's offenbar die echt scharfen Bilder - die erlaubten und verlangten - und die unwürdig unscharfen!
Piitsch ( Peter Koch ) 12/12/2010 9:41
Zusammen mit deinem Bild hast du wieder nützliche Infos rübergebracht. Ein herrlich gefärbter Bussard.Ein Wort noch zur angeführten Diskussion: 62 Anmerkungen, teilweise in Grösse XXL, alle Achtung, das war kein 08 / 15 Bild.
mit Augenzwinkern Piitsch
Hans Link 12/12/2010 8:55
Man sieht hier wirklich schön, wie schwierig die Unterscheidung sein kann, vor allem im Kontrast zu dem rauhfüßigen Kollegen. - Diese ausufernde Diskussion über die mangelhafte Schärfe habe ich gar nicht mitbekommen, sondern jetzt erst gelesen. War das eine Retourkutsche der Fraktion der "Luderplatzografen"?Wenn man die psychologischen Momente der Diskussion einmal außer Acht lässt (und wer wollte schon in diese Abgründe schauen), bleibt bei mir der Eindruck, dass einige da schlicht und einfach die Vielgestaltigkeit der Fotografie nicht wahrhaben wollen. Sie dient eben vielen Zwecken, und Fotos können aus sehr vielen verschiedenen Gründen gut sein. Manche beeindrucken, weil sie uns eine neue Sicht auf etwas eröffnen - viele gelungene Makrofotos begeistern eben deswegen. Andere erzielen ihre Wirkung, indem sie genau den Augenblick einfangen, auf den es ankommt - eins der berühmtesten Beispiele ist das Foto des DDR-Grenzers, der in voller Montur über den Stacheldraht und in die Freiheit springt. Bei diesen Fotos z. B. kommt es nicht auf Schärfe an. Andere Fotos wiederum dokumentieren naturkundlich, und mit so sachkundigen Erklärungen wie deinen haben sie absoluten Seltenheitswert. Es gibt vielleicht ein paar Beobachter in Deutschland, die im Ansprechen der Arten ebenso fit sind, wie du es bist, aber wer davon ist in der Lage, anderen zu erklären, was er sieht? Und deine Erklärungen reichen ja viel weiter. Dem kann hier nur jemand die Existenzberechtigung absprechen, der an der Natur nur das eine Interesse hat: Wie ringe ich ihr möglichst unaufwendig ein für ein breites, kenntnisarmes Publikum möglichst beeindruckendes Foto ab. Diese Einstellung hat dazu geführt, dass die Vogelfotografen bei den Naturschützern kein höheres Ansehen genießen als die Jäger. Und es führt leider zu den immer gleichen 08/15-Bildern - hat man zehn gesehen, hat man alle gesehen. Scharfe, langweilige Fotos.
Ich freue mich über jedes deiner Fotos, weil sie erkennbar von einem Vogelbeobachter mit Kamera gemacht sind und nicht von einem Vogelfotografen.
LG Hans
nils ho. 12/12/2010 7:55
Es ist bei kurzer Beobachtung und vielleicht auch größerer Entfernung nicht immer ganz leicht. So wie hier ist der Mäuserich einem Raufußbussard wirklich nicht unähnlich. Du hast es ausführlich und lehrreich beschrieben.Gruß von Nils
Annette Ralla 12/12/2010 6:33
Deine Erläuterungen sind amüsant und lehrreich zugleich. Besonders gelungen und treffend zugleich finde ich die Erklärung zum Flammenwerfer-Design ;o) Womit Dir wieder die Ablichtung eines besonders schönen Exemplars gelungen ist!Sich über Schärfe auszutauschen ist eigentlich überflüssig und oftmals eine Floskel, die hier gerne und viel gebraucht wird, manchmal aber auch ein Ausdruck der Bewunderung sein kann. Nur mit dem Drittaccount kann ich Dir irgendwie nicht folgen, aber ist vielleicht ja auch gar nicht mal so schlimm.
LG Annette