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Die Gesetzestafeln von Gortis (Kreta)

Die Gesetzestafeln von Gortis (Kreta)

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Premium (World), Münsterland

Die Gesetzestafeln von Gortis (Kreta)

Auf einer Insel wie Kreta, voller minoischer Hinterlassenschaften, geben die Ruinen der antiken griechisch-römischen Stadt seltene Einblicke in eine spätere Epoche. Gortis war bereits in minoischer Zeit (3500 v.Chr.) besiedelt. Als die Römer die Insel 67 v.Chr. eroberten machten sie Gortis zur Hauptstadt der Provinz Cyrenaika, die neben Kreta auch einen großen Teil Nordafrikas umfasste. Zu den bedeutendsten Funden von Gortis gehören die Gesetzestafeln. Die Gesetze wurden von den Dorern um 500 v.Chr. in massive Steintafeln geschlagen und repräsentieren, soweit bekannt, die frühesten niedergeschriebenen Gesetze in Europa. Die Tafeln sind als zwölf je 3 m hohe Säulen aufgestellt. 600 Zeilen archaischer Inschriften sind abwechselnd von links nach rechts und von rechts nach links zu lesen – diese Schreibweise nennt man „boustrophedon“ (wörtlich: wie ein Ochse beim Pflügen wendet). Die Tafeln geben Einblicke in eine Reihe von Gesetzen, die sich auf Heirat, Scheidung, Eigentum und Erbrechte beziehen. Darüber hinaus sind Strafen für Ehebruch, Vergewaltigung, Tätlichkeiten und andere Vergehen festgelegt (nach Baedeker SMART: Kreta)

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