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Stephan Mink


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Die Legende von Harar

Einer Legende nach ließ Emir Nur zum Schutz Harars eine Stadtmauer errichten. Doch das dicke Bauwerk machte das Leben der Einwohner nicht sicherer, sondern gefährlicher.

Immer häufiger griffen in dieser Zeit Hyänen Menschen an. Der Emir beschloss also, den Hyänenkönig mit dem schneeweißen Fell zu treffen. Der Hyänenkönig sagte dem Emir, dass er und sein Volk böse seien, da sie wegen des Mauerbaus nicht mehr in die Stadt könnten, um den Abfall und das tote Vieh zu fressen.
Der Emir und der Hyänenkönig einigten sich auf einen Deal. Die Menschen mussten in ihre neue Mauer neben den sechs großen Toren mehrere kleine Tore für die Hyänen bauen und sie einmal im Jahr mit dem füttern, was sie selbst essen - mit dem Genfo genannten Getreidebrei. Zum muslimischen Neujahrsfest servieren Priester den Hyänen seitdem eine Schale des Breis. Normalerweise steht Getreide nicht auf dem Speisezettel der Fleischfresser, doch an diesem Tag ist es für die Bewohner Harars überaus wichtig, dass die vegetarische Speise den Raubtieren mundet.

Rühren sie den Brei nicht an, bedeutet das Unglück für die Stadt. Fressen sie alles auf, droht den Hararis im kommenden Jahr Hunger. Am besten ist es, die Tiere lassen ein bisschen in der Schale zurück.

Harar, Äthiopien 2015

http://hummelnimarsch.de/ein-ausflug-in-die-arabische-kultur/



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