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Die Zuflucht - kleiner Eisbär, was nun?

Die Zuflucht - kleiner Eisbär, was nun?

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Die Zuflucht - kleiner Eisbär, was nun?

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Liebe Leute,

Ihr erinnert Euch noch, wie gestern der Eisbär mit knapper Not seiner Hinrichtung entkam, Mann, das war spannend.

Er schlug sich im spärlichen Mondenscheine durchs Gebüsch Mordors, als ganz in seiner Nähe ein Hund anschlug. Eisbär erstarrte. Wartete. Das Bellen hörte auf. Eisbär pirschte sich langsam weiter, da knackte ein Ast. Und schon fing das Bellen wieder an. Diesmal sogar näher. Eisbär erstarrte. Wartete. Tapste vorsichtig weiter. Er hörte ein Hecheln im Gebüsch. Und einen Ruf, nicht sehr weit weg, "Bello!" rief jemand, "Bello, komm her!" Aber Bello stand vor Eisbär. Es war ein Hütehund, nicht zu groß, nicht zu klein. Er schaute Eisbär freundlich an und schleckte ihm die Schnauze. Ach, was tat das dem kleinen Eisbären gut, endlich war mal wieder jemand lieb zu ihm. Wann war ihm das zuletzt passiert? Ja, im Freudenhaus war es, schon fast vergessen. Schöne Erinnerungen kamen in ihm auf, und ohne Zögern folgte er Bello, der schwanzwedelnd zu der kleinen Hütte trabte, die sich an den Berghang schmiegte.

Ein warmes Licht war im Fenster. Und ein älterer Mann stand in der Tür, der freundlich fragte "Bello, wen hast Du denn da mitgebracht?" Eisbär wollte zu einer Erklärung ansetzen, da legte der Mann die Finger an die Lippen, machte "Pssst!", zog den Bären ins Haus, schloß schnell die Tür und zog die Vorhänge zu. Ein Mütterchen kam in die kleine Stube, spuckte in die Hände, zündete den Ofen an und machte was zu essen.

Derweil erzählte der kleine Eisbär von seiner Odyssee, und die Leute schüttelten den Kopf. "Jessasmariaundjosef!" sagten sie das eine ums andere mal "und so was bei uns. Die Welt ist so schlecht geworden." Das Mütterchen stellte dem Eisbären eine Käseplatte hin, über die er hungrig herfiel. "Aber das Brettl brauchen wir, bittschön, noch." fügte das Mütterchen hinzu, doch der Bär hörte das nicht mehr. Der Mann stellte ihm einen Humpen Bier hin "Prost!", und Eisbär saufte in großen Schlucken, von Grammatik hatte er nicht so arg viel Dunst.

Wiederum ging die Türe auf, und ein kleines Mädchen mit Zöpfen trat verschlafen herein. "Das ist Heidi, unsere Enkelin." stellte das Mütterchen das Kind vor. Das Kind rieb sich die Augen, starrte den kleinen Eisbären an, klatschte vor Freude in die Hände und schloß ihn in die Arme. Bärchen gefiel das, "Ganz wie im Freudenhaus, Futter und Kraulerer," dachte er wohlig. Und so schliefen sie auf der Bank ein.

Das Mütterchen schaute im Stall nochmal nach der Ziege und der Kuh und löschte das Licht, der Mann verriegelte die Tür, und dann legte sich auch das Paar schlafen. Bello wachte über aller Schlaf.

Derweil war drunt' im Tal Aufruhr ...


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Die Folter - kleiner Eisbär, was nun?
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Klacky Freiherr von Gerling- und Ritter von Drüpplingsen

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