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Beate Jeroch


Free Account, Hamburg -voll und ganz-

Djemaa-el-Fna

Völlig erschöpft nach einem langen, anstrengenden Spaziergang durch den Souk und leicht fröstelnd vom kalten Wind aus dem Atlasgebirge, ließ ich mich bei einem Thé à la menthe auf der Dachterrasse eines Hotels nieder.

Von dort aus hatte ich einen direkten Blick auf den Djemaa-el-Fna, übersetzt auch „Platz der Geköpften“ genannt. Einst wurden dort Verbrecher und politische Gefangene reihenweise enthauptet und ihre abgeschlagenen Köpfe der Öffentlichkeit zur Abschreckung präsentiert.
Zunächst wirkt die gern als „Gauklerplatz“ bezeichnete Freifläche mit ihren Schlangenbeschwörern, Feuerschluckern, Wahrsagern, Medizinmännern und Händlern völlig chaotisch und letztlich entwirrt sich das Knäuel zu mehreren geordneten Strängen.

Fasziniert und wie gebannt auf das bunte Treiben starrend, verbrachte ich dort eine lange Zeit und bemerkte dabei nicht einmal, wie sich langsam ein weiterer Tag verabschiedete.

..... es blieb letztlich nicht bei einem Thé....


Marrakech, Dezember 2001

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