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Ralf Kohröde


Premium (Complete), Rotenburg

Dunstanburgh Castle

Dunstanburgh Castle ist eine Festung aus dem 14. Jahrhundert an der Küste der englischen Grafschaft Northumberland.
Die Burg wurde zwischen 1313 und 1322 errichtet, wobei die gut zu verteidigende Lage des Anwesens und bereits existierende Erdwälle einer Wallburg aus der Eisenzeit ausgenutzt wurde.
In den 1380er-Jahren wurden die Verteidigungsanlagen von Dunstanburgh durch John of Gaunt, den Duke of Lancaster, im Lichte der Bedrohung aus Schottland und des Bauernaufstandes von 1381 ausgebaut. Die Burg wurde im 15. Jahrhundert von der Krone unterhalten und bildete während der Rosenkriege ein Bollwerk in dieser strategisch wichtigen Nordregion, wobei der Besitz an ihr mehrfach zwischen den rivalisierenden Parteien des Hauses Lancaster und des Hauses York wechselte. Die Festung erholte sich nie mehr von den Belagerungen dieser Zeit und im 16. Jahrhundert beschrieb der Lord Warden of the Scottish Marches sie als einem „wundervoll großartigen Verfall“ preisgegeben. Als die Grenze nach Schottland sich stabilisierte, nahm der militärische Nutzen der Burg stetig ab und König Jakob I. verkaufte schließlich das Anwesen 1604 in private Hände. Anschließend gehörte Dunstanburgh Castle mehrere Jahrhunderte lang der Familie Grey. Die zunehmend verfallende Burg wurde ein beliebtes Objekt für Maler und inzwischen auch für Fotografen.
In den 1920er-Jahren konnte sich der damalige Eigner, Sir Arthur Sutherland, die Unterhaltung der Burg nicht mehr länger leisten und übertrug sie 1930 an den Staat. Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, unternahm man Anstrengungen, die Küste Northumberlands gegen eine mögliche deutsche Invasion zu verteidigen. Die Burg diente als Beobachtungsposten und wurde wieder mit Gräben, Stacheldraht, Pillboxen und einem Minenfeld befestigt. Der Dunstanburgh Castle Golf Course entstand um 1900 auf dem Anwesen und wurde 1922 von Sutherland erweitert. Heute gehört die Burg dem National Trust und wird von English Heritage verwaltet. Die Ruinen gelten nach dem Recht des Vereinigten Königreiches als historische Gebäude I. Grades, sind Teil einer Site of Special Scientific Interest und bilden eine wichtige natürliche Umgebung für Vögel und Amphibien.

Dunstanburgh Castle wurde inmitten einer gestalteten mittelalterlichen Landschaft errichtet und ist von drei künstlichen Seen umgeben, die Meres genannt werden und eine Fläche von 4,25 Hektar bedecken. Die Kurtinen umschließen eine Fläche von 9,96 Hektar und machen Dunstanburgh Castle zu größten Burg in Northumberland. Der am besten sichtbare Teil der Burg ist das Große Torhaus, eine massive, dreistöckige Befestigung, die von den Historikern Alastair Oswald und Jeremy Ashbee als „eines der imposantesten Bauwerke in einer englischen Burg“ angesehen wird. Mehrere rechteckige Türme schützen die Burgmauer, z. B. der Lilburn Tower, der in Richtung Bamburgh Castle zeigt, und der Egyncleugh Tower, der oberhalb von Queen Margaret's Cove sitzt. Drei Komplexe von Gebäuden im Inneren der Burg – heute nur noch Ruinen – dienten einst dem Haushalt des Earls, dem Haushalt des Konstablers der Burg und dem Betrieb des umgebenden Anwesens. Ein Hafen entstand im Südosten der Burg, von dem heute nur noch ein Steinkai erhalten ist.

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