Es ist dir alles nur geliehen.
Rezept
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
Wird es wohl noch reichen.
Das Brot ist im Kasten
Und der Anzug im Schrank.
Sage nicht mein.
Es ist dir alles nur geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
Wie wenig du brauchst.
Richte dich ein.
Und halte den Koffer bereit.
Es ist wahr, was sie sagen:
Was kommen muß, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
Sieh ihm still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie das Glück.
Erwarte nichts.
Und hüte besorgt dein Geheimnis.
Auch der Bruder verrät,
Geht es um dich oder ihn.
Den eigenen Schatten nimm
Zum Weggefährten.
Fege deine Stube wohl.
Und tausche den Gruß mit den Nachtbarn.
Flicke heiter den zaun
Und auch die Glocke am tor.
Die Wunde in dir halte wach
Unter dem Dach im Einstweilen.
Zerreiß deine Pläne. Sei klug
Und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
Im großen Plan.
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten
- Mascha Kaléko-
Fotostock 07/02/2010 19:50
Die Kombination gefällt mir auch sehr - das Gedicht passt mir heute gerade.LG Peter S.
Marco Schweier 06/02/2010 10:00
schön melancholisch mit den wassertropfen.gruß marco
poisonous pulchritude 05/02/2010 23:00
sehr schön... schön mit Mascha Kaleko.