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IRokese


Free Account, vor den Toren Frankfurts (am Main)

ESO Series - V

European Southern Observatory (ESO), La Silla, Chile August 1994

Nach einer langen Unterbrechung (dachte jemand, da kommt nichts mehr?) hier ein weiteres Bild aus meiner historischen ESO-Reihe

Auch dieses Bild ist aufgenommen mit Minolta 7xi, AF xi 28-105mm, auf Agfa CT100, Belichtungsdaten unbekannt
Scan vom Dia, diverse Aufhübschungen per EBV

Koordinaten (ca.): 29°15'34" Süd, 70°44'04" West

Was bisher geschah:

ESO Series - I
ESO Series - I
IRokese
.......
ESO Series - IV
ESO Series - IV
IRokese


Etwa auf der gleichen Ebene wie das SEST
ESO Series - III
ESO Series - III
IRokese

befindet sich das NTT (New Technology Telescope), ein 3.5m-Spiegelteleskop. Das NTT ist insofern ein besonderes Teleskop, als
zum Zeitpunkt seines Baus Ende der 1980'er Jahre eine neue Phase in der Konstruktion großer Spiegelteleskope begann. Die bis zu dieser Zeit
übliche Bauweise waren für größere Teleskope nicht mehr praktikabel, weil die Spiegel einfach zu schwer wurden. Um die nötige Stabilität zu erreichen musste ein gewisses Verhältnis von Spiegeldicke zu Spiegeldurchmesser eingehalten werden, damit sich der Spiegel nicht unter dem eigenen Gewicht verbiegt. In der Folge wurden die erforderlichen Montierungen zur Nachführung einfach zu groß und zu schwer. Das Limit lag bei ca. 6m Spiegeldurchmesser. Mit dem NTT wurden (damals) neue Technologien erprobt, um diese Grenze hinaus zu schieben.

Der Spiegel des NTT ist nur noch weniger als 20cm dick (glaub' es sind 17cm) und das bei einem Durchmesser von 3.5m. Damit der Spiegel in Form bleibt, wird er von verstellbaren Stempeln an der Spiegelunterseite gestützt, die sich per Computersteuerung so erstellen lassen, dass der Spiegel in jeder Teleskoplage seine ideale Form behält. Diese Technik nennt sich "aktive Opik".

Eine weitere Besonderheit, die heute üblich ist, damals aber kaum verbreitet war, ist die azimutale Montierung, die eine Nachführung des Teleskops um zwei Achsen erfordert (horizontal und vertikal). Üblich war damals, und ist es heute noch bei kleinen Teleskopen, die parallaktische (äquatoriale) Montierung, bei der das Teleskop nur um eine Achse gedreht werden muss. Die azimutale Montierung ist mechanisch einfacher zu realisieren, funktioniert aber nur mit einer komplizierteren Computersteuerung, die erst zu dieser Zeit realisierbar war. Auch dreht ich das Bildfeld des Teleskops bei der Nachführung, so dass die Kameras und Instrumente z.T. drehbar am Teleskop montiert werden müssen und per Computer nachzuführen sind.

Zusätzlich wurde beim NTT auch das Kuppel fest mit dem Teleskop verbunden, so dass sich Kuppel, Teleskop und auch der Kontrollraum
gemeinsam drehen.

Das NTT hatte zum Ziel, all diese technologische Neuerungen in der Praxis zu erproben und damit den Weg zu bereiten für die Teleskope mit Spiegelduchmessern von 8m oder mehr, wie sie z.B. heute auf dem Cerro Paranal in Chile im Einsatz sind. Der technologische Sprung ist auch gut erkennbar, wenn man das NTT mit dem ESO-3.6m-Teleskop vergleicht. Es ist die gleiche Leistungsklasse, aber das NTT benötigt nur einen Bruchteil des Platzes, den das 3.6m-Telesko braucht.

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