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Fake

Sculpture [Skulptur]
2017, Skulptur Projekte 2017
Material
Dibond, Keramikfliesen, verzinkter Stahl und Jesmonite
Maße
755 × 622 × 638 cm
Parkplatz des Oberverwaltungsgerichts
Ecke Aegidiistraße / Aegidiikirchplatz,
48143 Münster

Peles Empire
Katharina Stöver * 1982 Gießen, lebt in Berlin
Barbara Wolff * 1980 Fogarasch, lebt in Berlin

Das Künstlerinnenduo Peles Empire, bestehend aus Barbara Wolff und Katharina Stöver, entnimmt sein Material und seinen Namen dem rumänischen Königsschloss Pele? aus dem Jahr 1883, in dessen Innerem ein chaotisches Nebeneinander von Möbelkopien und Raumgestaltung diverser Stilepochen herrscht. Diese historisierende Einrichtung greifen die beiden Künstlerinnen auf und machen ein postmodernes Reproduktions-, Sampling- und Zitierverfahren zur Grundlage ihrer künstlerischen Praxis.

Für die Skulptur Projekte errichtete Peles Empire in direkter Nähe zur Altstadt einen knapp acht Meter hohen Giebel, dessen gekachelte Fassade die marode Terrassenanlage des Schlosses abbildet sowie die Stützen, die diese Terrasse vor dem Einstürzen bewahren. Die Fassade wird mit Stangen auf ein hinteres, abgestuftes Volumen gestützt, dessen Oberfläche mit schwarz-weißen Schlieren, ähnlich einer Steinoberfläche, überzogen ist. Diese Oberfläche nimmt optisch bereits die aus Jesmonite gefertigte Bar im Innenraum vorweg. Beide sind in schwarz-weiß gehalten und erzeugen Kopie-Effekte. Die Besucher_innen können das Objekt, das auf einem Parkplatz steht, nicht nur umgehen, sondern auch betreten. Der äußere Eindruck suggeriert eine Wertigkeit, die so nicht existiert: Was von außen prachtvoll und massiv aussieht, entpuppt sich als Druck auf dünnem aluminiumbasierten Plattenmaterial. Als Vorlage für die Größe der Kacheln sowie den hinteren, getreppten Teil des Objekts dienten DIN A3-Papiermaße. Die DIN-Maße sowie das Schwarz-Weiß verweisen auf die Technik des Fotokopierens, bei der jede Reproduktion mit einer zunehmenden Abstraktion einhergeht.

Peles Empire bezieht sich mit seiner Arbeit Sculpture auf die historisierende Bauweise des Prinzipalmarktes. Dieser wurde nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut – und zwar nicht als exakte Rekonstruktion, sondern nach dem historischen Vorbild der 1950er Jahre. Ausgehend von ursprünglichen, geplanten und gebauten Fassaden hat das Duo eine Art Durchschnittsgiebel entwickelt, der die Vorderfront der Skulptur definiert. Wie eine schwarz-weiße Bildstörung kommentiert das Objekt den pittoresken Charme und die homogenisierende Erzählung des scheinbar mittelalterlichen Stadtkerns. Zur Arbeit von Peles Empire gehört auch ein sozialer Aspekt: Zu Beginn ihrer Zusammenarbeit diente die Wohnung der beiden in Frankfurt a. M. als eine Art Salon, der später – mit dem Umzug nach London – zum Ausstellungsraum wurde. Als Ausstattung ihres wöchentlichen Salons im eigenen Wohnzimmer dienten Fototapeten mit Abbildungen der Räume von Schloss Pele?. Bereits hier wurde das dreidimensionale Interieur des Königssitzes mittels Kopien, Fotografien und Collagen in die Zweidimensionalität übersetzt – um schließlich, durch die Nutzung des Bildmaterials als Tapete, erneut in einen dreidimensionalen Raum überführt zu werden. Auch in Münster ist Peles Empire in der Rolle des Gastgebers: Die beiden laden zu Künstler_innengesprächen in der Bar ein.

Jan Bockholt“

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Dossier Galerie 3
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Exif

APN Canon PowerShot SX40 HS
Objectif Unknown 4-150mm
Ouverture 5.6
Temps de pose 1/1250
Focale 6.0 mm
ISO 160