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Beate Jeroch


Free Account, Hamburg -voll und ganz-

Fata Morgana

Noch in der Dunkelheit verließen wir unser Hotelzimmer, um den Taj bei Sonnenaufgang von der Dachterrasse des nahegelegenen Hotels aus bestaunen zu können. Die Idee, unser Hotel zu solch "unchristlichen" Zeiten zu verlassen, stellte sich als nicht gerade unkompliziert heraus, denn der Weg nach draußen wurde uns versperrt. Das Tor war verschlossen und davor befand sich der Wächter, eingerollt in einer Decke und schlafend auf einer Liege.
Was nun?
Umdrehen und selbiges tun oder den Ärger des Wächters in Kauf nehmen, um das 1983 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommene Baudenkmal doch noch betrachten zu können?
Wir entschieden uns für letzteres und rüttelten etliche Male an dem guten Mann. Schlaftrunken und so,als sei es nicht das erste Mal, auf solch unsanfte Weise geweckt zu werden, entließ er uns in die "Freiheit".
Einige wenige Meter auf der Straße bis zum Eingang des Hotels, anschließend das Besteigen einer nicht endenden Anzahl von Treppen durch das verwinkelte Gebäude bis zum Erreichen unseres Aussichtspunktes.....und dies auf nüchternem Magen.....

....Dieser Ausblick entschädigte für alle bisher auf uns genommenen "Strapazen" und so verharrten wir dort schweigend und staunend für eine lange Zeit............

Der so friedlich begonnene Morgen endete mit einem massiven Angriff einer Affenmutter, deren Nachwuchs sich völlig distanzlos an unserem Frühstück beteiligte.


Agra, Taj Mahal, Februar 2006

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