Glücksschuss hoch drei
Es war einmal im Sommer:
Das Ende einer Fotosession in Pommern nahte.
Die Sonne war recht weit "rum", die Seiten der Züge nicht mehr perfekt beleuchtet.
Einige gute Züge schon im Kasten.
Ich wollte nur noch auf den zweiten IC warten.
Ein eher unmotivierter Blick in beide Richtungen. Von hinten: Nichts. Von vorne: Nichts.
Moment. Da kommt was.
Aus der "richtigen" Richtung.
Mh, was könnte das sein?
Immer deutlicher wird es, je näher der Zug kommt.
Merkwürdig gelb. Ein Messzug? Bauzug?
Nein, Moment, unten ist es rot. Eine private?
Aber dann müsste es ein Güterzug sein und gerade wird erkennbar, dass der Zug farblich zur Lok passt.
Und das sonnenreflektierende Gelb wird auch eher zu einem Beige.
Also rot-beige und mit farbreinem Zug? Das kann doch nur...
Und dann war die Lok auch schon nah genug, um ihre charakteristische Form aus dem Hitzeflimmern erkennen zu können.
Und ein Geistesblitz sagte mir dann, dass die AKE ja morgen von Trier aus den TEE fahren lässt und der Zug irgendwie vorher dahin muss.
Und so kehrte sich die Verzweiflung über die angekündigten sehr unfotogenen Fahrzeiten des "Mosel-TEE" ins Gegenteil, als ich dieses Bild der Bereitstellungsfahrt schoss.
Und um den Titel noch zu erklären:
1. Die Tatsache, dass ich fast schon weg war (Der IC kam kurz danach)
2. Der Zug
3. Das Wetter
Klaus-H. Zimmermann 12/12/2012 21:35
Das Bild ist ein Genuß, noch viel mehr aber das Lesen des Textes!Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du dich über diese Aufnahme gefreut hast.
VG Klaus
markus.barth 12/12/2012 20:45
Oh ja, das kenne ich auch.Diese Erlebnisse sind das Salz in der Suppe des Eisenbahnfotografen.
Klasse.
Trains and Planes 12/12/2012 20:10
Einfach klasse.Sehr schöne Aufnahme mit tollem Farbtupfer im Vordergrund. Das mag ich.
Viele Grüße Peter
T478 - Fan 12/12/2012 7:10
Das nennt man wohl Glück.Eine wirklich schöne Aufnahme.
Gruß Carsten
Markus Albert Wiedenmann 12/12/2012 0:01
absolut topLochris 11/12/2012 23:23
Danke für eure Kommentare!Stimme dir voll und ganz zu, Tom! Das reizt wahrscheinlich am meisten an der Bahnfotografie, diese scheinbare Berechenbarkeit und dann sind es doch die Überraschungen, die die schönsten Fotos (und Erinnerungen) produzieren.
Thomas Reitzel 11/12/2012 23:03
Fast schon weg - und dann bleibt man doch, weil einen irgendetwas festhält. Das Bauchgefühl trügt selten und es entstehen die befriedigendsten Bilder.Wie man sieht und liest!
Ich finde, daß gerade das bißchen restliche Licht auf der Flanke des Zuges das Besondere ausmacht.
Das sind die Unwägbarkeiten der Eisenbahnfotografie, die wie kaum eine andere den äußeren Umständen gehorcht.
MbG, Tom
Rico Baumgärtel 11/12/2012 22:25
schönes Bild. Grüße Rico