Hamburgteile 101 G
In aller Tatsächlichkeit ist es über ein Jahr her, als ich den letzten Hamburgteil begangen habe. Wilstorf, dieses schmucke Touristenfallenod befiel ich am 22. April 2019. Sportfotografie, Planungsunvermöglichkeiten und Corona verzögerten mich. Heute nun bin ich in Moorfleet gewesen, unterwegs weitgehend unter keinen Maskenwesen. Mein einhunderterstes Hamburgteil ist eine Mischung aus Ikea, „Schloss Moorfleet“ dem Hufnerhaus, Billesiedlung (Pfui) und St. Nikolai. Moorfleet als Teil des Bezirks Bergedorf bildet den Übergang zwischen den Vier- und Marschlanden und den Hafen-Ostausläufern. Zum Holzhafen führen Bilder über Gartenbau und Landwirtschaft zwischen den Autobahnen 1 und 25.
Seit dem 12. Jahrhundert siedelt man hier. Ursprünglicher Name Thom Urenfleth, später Morenvliet, dann Moorfleth. Es gehörte zu Billwärder, dem alten, heute Billwerder genannt.
1948 entstand die Bille Siedlung. Bei der Flut 1962 hatte Moorfleet Todesopfer zu beklagen. Die Hafenschlickversetzung in dem 31 Hektar großen Gebiet der Billesiedlung setzte Arsen, Cadmium und Dioxine frei und 1989 bis 1991 gab es einen der größten Umweltskandale, von denen die Öffentlichkeit sprach. Die Menschen zogen weg, so um die 800 wohl und da drauf wurde dann gegenüber dem Hufnerhaus sozusagen ein Golfplatz errichtet. Heute wohnen nun mehr etwas mehr als 1200 Einwohner in ganz Moorfleet auf einer Fläche von 4,3 Quadratkilometern.
Es war mal wieder toll nach so langer Zeit einen Hamburgteil zu bringen. So kommt es diesmal zur letzten Ziehung der Hamburgteile. Nur noch Ottensen und Groß Flottbek sind im Topf. Der letzte Stadtteil ist ohnehin Neuwerk mit Nigehörn und Scharhörn in der südlichen Nordsee, dem sog. Hamburgischen Wattenmeer, mo sogn.
21. Mai 2020
Ein Fotofilm von heute
https://www.youtube.com/watch?v=95gTsQZDQuQ
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