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Henrichshütte Hattingen

Henrichshütte Hattingen

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Günter Roland


Premium (World), Schwelm

Henrichshütte Hattingen


LWL-Industriemuseum – Industriekultur im Ruhrgebiet
Das LWL-Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen ist ein zentraler Punkt der Route der Industriekultur. Denn hier hat man die Gelegenheit, den ältesten Hochofen im Ruhrgebiet zu besichtigen.
Die Henrichshütte war ein großes Eisen- und Stahlwerk an der Ruhr und begeistert heute noch Groß und Klein mit verschiedenen Attraktionen.
Wenn man den "Weg des Eisens" nachverfolgt, geht es auf der Henrichshütte in Hattingen hoch hinaus: Von HO 3, dem ältesten Hochofen der Region, genießt man eine tolle Aussicht auf die Umgebung. Aus einer Höhe von etwa 55 Metern hat man einen Blick über das Ruhrtal und das Gelände des Hüttenwerks.
In früheren Zeiten waren rund 10.000 Arbeiter auf dem Areal der Industrieanlage beschäftigt. Zu den Arbeitsfeldern zählte die Produktion von Eisen, Stahl und Koks sowie das Weiterverarbeiten von Metall. Der letzte Hochofen der Stadt machte im Jahr 1987 dicht. Er ist das Prunkstück des Geländes.

Überall auf dem Gelände entstanden vor dem Ersten Weltkrieg neue und moderne Anlagen: Kokerei, Walzwerk, Press- und Hammerwerk, Gießereien und Bearbeitungswerkstätten. Mit der Modernisierung der Hütte verbunden war eine Ausweitung der Produktpalette. In Hattingen entstanden Bleche und Rohre für den Lokomotivbau, die in Kassel weiterverarbeitet wurden – ebenso wie die auf der Henrichshütte produzierten Radsätze.
Mit dem letzten Abstich wurde am 18. Dezember 1987 nach 133 Jahren in Hattingen die Roheisenerzeugung eingestellt. Mit der Stilllegung der Hochöfen und des Walzwerks gingen die über Jahrzehnte entwickelten und bewährten Vorzüge eines integrierten Hüttenwerks verloren. So brachte die Übernahme von Blasstahlwerk, Schmiede und Bearbeitungswerkstätten durch die neu gegründete Vereinigte Schmiedewerke Gesellschaft 1988 nur einen kurzen Aufschub. 2004 schloss mit der Schmiede der letzte Feuerbetrieb.
150 Jahre lang wurden auf der Henrichshütte Hattingen Eisen und Stahl erzeugt, gegossen, geschmiedet und gewalzt. 1987 wurden die Hochöfen „ausgeblasen“. Über 100 chinesische Arbeiter zerlegten Hochofen 2 und verschifften ihn nach Hunan, um dort wieder Eisen zu produzieren. Seither hat sich die Stahlproduktion weltweit verdoppelt, 15 Prozent des nach wie vor steigenden CO2-Ausstoßes kommen aus Hochöfen und Stahlwerken. Die Henrichshütte erzählt die Geschichte eines Ortes und seiner Menschen und bindet sie in globale Zusammenhänge ein.

Im Jahr 1989, kurz vor der Schließung der Henrichshütte, wurde der Hochofen 2 von einem chinesischen Stahlwerk gekauft, abtransportiert und in Hunan wieder aufgebaut. Dort lief er weitere 15 Jahre, bis er durch einen größeren Ofen ersetzt wurde. In Hattingen zeugt nur noch ein leerer Sockel, die ‚Ofensau‘, von dem ehemaligen Zentrum der Henrichshütte.
Ehemalige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des ehemaligen Hüttenwerks waren die Ersten, die sich dem Museum anschlossen, um die Geschichte ihres alten Arbeitsplatzes mit wachzuhalten. Andere Förderer der Industriekultur kamen hinzu und es entwickelte sich ein reges Leben im Förderverein, der sich bis heute aktiv um die Unterstützung der Aktivitäten des Museums kümmert, dabei aber auch eigene Veranstaltungen anbietet



Fotografiert mit Leica V-Lux 114 .

Ein Beitrag zum heutigen Thema: „Durchblick“ .


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