1 953 12

HerbertKpn


Premium (World), Mittelbiberach

Hindutempel auf Bali

Während in den anderen Teilen Indonesiens der Islam die bei weitem vorherrschende Religion ist, stellt Bali insofern eine Besonderheit dar, als sich dort mehr als 90% der Bevölkerung zum Hinduismus bekennen. Ursprünglich in Indien entstanden, kam der Hinduismus vor rund 2000 Jahren nach Indonesien und konzentrierte sich später, als Folge der Ausbreitung des Islam, auf Bali.

Der balinesische Hindu-Dharma-Glaube ist im Alltag der Menschen sehr präsent und bestimmt das tägliche Leben durch seine ethische Leitlinie, die Ahnenverehrung und durch Rituale und Feste sehr stark. So gehört das Darbringen von Opfergaben auf dem Altar des Hauses oder Feldes zum selbstverständlichen Tagesablauf. Nehmen Balinesen nicht an den religiösen Zeremonien teil, so gefährden sie den göttlichen Schutz für sich und ihre Familie, die Fruchtbarkeit ihres Landes und riskieren darüber hinaus, nicht mehr Teil ihrer lokalen Gesellschaft zu sein. Anders als in Indien spielt aber die Zugehörigkeit zu einer der 4 existierenden Kasten keine entscheidende Rolle mehr für beruflichen Erfolg, sozialen Aufstieg oder Heirat.
Nach dem balinesischen Hinduismus gibt es ein göttliches Prinzip, zu dem alle balinesischen Gottheiten, verehrte Ahnen und Naturkräfte zu einer Einheit verschmelzen. Die wichtigste Erscheinungsform dieses Allerhöchsten ist die hinduistische Dreieinigkeit Brahma - Vishnu - Shiva. Als Brahma ist der Allerhöchste der Erschöpfer der Welt, als Vishnu der Lebensspender und Bewahrer und als Shiva der Todbringer und Zerstörer, der dadurch aber erst die Voraussetzung für Neues schafft. Verschiedene Farben symbolisieren die Gottheiten: Rot steht für Brahma, Schwarz für Vishnu und Weiß oder Gelb für Shiva.

Quelle: Roland Dusik, Reisehandbuch Indonesien (Dumont)
Aufgenommen im September 2014 mit Nikon D7000, Nikkor 16-85 mm, 40 mm, ISO 400, 1/125, f 5,6

Commentaire 12