Hummelqueen

Hummelqueen

Diese Jungkönigin ist nach dem Verlassen des Nestes erst einmal damit beschäftigt, auf dem Blütenkorb des Gewöhnlichen Wasserdost (Eupatorium cannabinum ) nach Nahrung zu suchen, um sich anschließend nach der Begattung für den Winterschlaf vorzubereiten. Schafft es diese Jungkönigin der Dunklen Erdhummel einen Hummelstaat zu gründen?
Lebenszyklus
Das Schicksal eines Hummelvolkes ist stark verbunden mit dem Schicksal der gründenden Hummelkönigin.
Nach dem Winterschlaf, bereits ab Februar, ist eine Jungkönigin mit dem Anlegen eines Nestes beschäftigt. Es werden Brutzellen geformt und die ersten Eier gelegt. Aus den geschlüpften Larven entwickeln nach einer direkten Versorgungsphase durch die Königin und einer Verpuppung die ersten Arbeiterinnen. Diese Arbeiterinnen übernehmen fortan die Arbeit der Futtersuche für die nächsten Gelege, während die Königin den Rest ihres Lebens im Nest verbringt. Durch die Abgabe von chemischen Botenstoffen mit Signalcharakter (Pheromone) schlüpfen in der ersten Zeit nur Arbeiterinnen aus den von der Königin gelegten Eiern bis ein ausreichend großer Grundstock von Arbeiterinnen vorhanden ist.
Ab Juli stellt die Königin die Pheromonabsonderung (Botenstoffe) ein. Nun werden erste Geschlechtstiere produziert. Es sind männliche Tiere (Drohnen) und fruchtbare Jungköniginnen. Unfruchtbare Arbeiterinnen schlüpfen nicht mehr. Wenn die Drohnen und die fruchtbaren Jungköniginnen zu vollständigen Insekten herangewachsen sind, verlassen sie zur Begattung das Nest. Nach der Begattung stirbt der Hummelstaat ziemlich bald ab. Arbeiterinnen und Drohnen werden nicht mehr gebraucht und verenden, während sich die begatteten Jungköniginnen ein Plätzchen zum Überwintern suchen. In der Regel ist ein Hummelnest schon ab September verwaist.
https://www.gartenjournal.net/hummelnest#:~:text=Hummeln%20durchlaufen%20einen%20%C3%A4hnlichen%20Jahreszyklus%20wie%20Honigbienen%20oder,Staates.%201.%20Erwachen%20der%20K%C3%B6nigin%20nach%20dem%20Winterschlaf
(wähle Ziffer 5)
Bei guter Versorgung können bis zu 120 Jungköniginnen (Angaben für die Dunkle Erdhummel, Bombus terrestris) schlüpfen, von denen allerdings nur ein kleiner Teil im Folgejahr ein neues Volk gründen wird.
Die Einstellung der Pheromonabsonderung durch die Königin führt jedoch auch bei den Arbeiterinnen zu einer Verhaltensänderung. Es folgt eine radikale Reaktion. Hiervon sind allerdings nicht alle Hummelnester betroffen.
So wurde festgestellt, dass es einen „competition point“, also einen Wettbewerbspunkt zwischen geschlechtlichen und ungeschlechtlichen Hummeln gibt, bei dem die Stimmung im gesamten Staat kippt. Zwar hat die Königin, wie oben erwähnt, zu diesem Zeitpunkt im Spätsommer damit begonnen, Eier für Jungköniginnen und Drohnen zu legen, doch beginnen die Arbeiterinnen damit, die Königin zu beißen und zu treten.
Diese „Revolution“, die man nun beobachten kann, geht so weit, dass die Arbeiterinnen eigene (unbefruchtete) Eier legen und gleichzeitig versuchen, alle anderen Drohneneier anderer Arbeiterinnen oder der Königin aufzufressen. Da sie selbst niemals befruchtet wurden, entwickeln sich aus ihren Eiern immer Drohnen. Nach kurzer Zeit muss die alte Königin ihren Staat aufgeben. Aus dem Nest vertrieben stirbt sie vor dem Eingang des Nests liegend nach kurzer Zeit.
https://aktion-hummelschutz.de/biologie/steckbrief-zu-hummeln-mit-infografik/4/